„Wir Kramsacher müssen jetzt endlich ein Zeichen setzen, dass wir bereit sind für einen Neustart unserer Sonnwendjochbahn“, forderte GR Markus Vögele (GFK) bei der jüngsten Kramsacher Gemeinderatssitzung. Der Gemeinderat solle den Beschluss fassen, sich mit 20 Prozent (rd. € 4,8 Mio.) an den Baukosten für einen Doppelsessellift zu beteiligen. „Einen Lift zu bauen ist der erste Schritt, aber noch lange nicht alles. Denn er sollte wenigstens seine laufenden Kosten decken“, mahnte Tirols Strabag Chef GR Manfred Lechner. Er betonte, dass man zuvor zumindest auf die in Auftrag gegebene Wirtschaftlichkeitsstudie warten solle. „Wir in Kramsach versäumen immer alles, weil wir alles viel zu spät beschließen,“ so Andreas Gang. Der FPÖ-Gemeinderat verwies darauf, dass die Stützen der Sonnwendjochbahn am 30. Juni dieses Jahres abgebaut werden müssen, wenn bis dahin nichts passiert.
Eine Anfrage beim Kufsteiner Kaiserlift ergab, dass es 55.000 Fahrten pro Jahr brauche, damit zumindest die laufenden Kosten gedeckt sind. Laut einer Studie beförderte die Sonnwendjochbahn allerdings durchschnittlich nur 30.000 Gäste pro Jahr.
Vize-Bürgermeisterin Karin Friedrich erklärte, dass es für die Sonnwendjochbahn ein neues Konzessionsverfahren sowie ein neues Bauverfahren und eine neue Betriebsbewilligung brauche. Diese Betriebsbewilligung könne aber erst ausgestellt werden, wenn die Wirtschaftlichkeit der Bahn nachgewiesen sei. Ein weiteres Problem ist die Tatsache, dass das Sonnwendjoch laut einer Studie keinerlei Alleinstellungsmerkmale habe und es in der Umgebung 13 Mitbewerber gibt. „Bitte haltet zusammen Kramsacher. Wenn die Zillertaler einen Lift für über 200 Millionen Euro bauen können, werden wir doch einen für 4,8 Millionen schaffen“, appelierte „Naturjuwel Rofan“ Obmann Sepp Kreidl an alle Anwesenden.
Nach einer langen Diskussion stimmten abschließend 11 von 17 Gemeinderäten Lechners Antrag zu, erst auf die Wirtschaftlichkeitsstudie zu warten, bevor ein Beschluss bezüglich der Finanzierung gefasst wird.

Großes Interesse herrschte beim Thema Lift bei der jüngsten Kramsacher Gemeinderatssitzung.Foto & Text: Florian Haun