Nach zwei Jahren mit weniger Fällen stiegen im Bezirk Kufstein erstmals wieder die Anzeigen von 4648 auf 4731 (+1,8 %). Die Aufklärungsquote ist mit 59 % ungebrochen hoch.
Vergangenen Donnerstag, 29. März, präsentierten Bezirkskommandant Walter Meingassner, Kriminalreferent Walter Gaschnig und der Leiter der Sicherheitsabteilung der Bezirkshauptmannschaft Kufstein Thomas Föger die Kriminalstatistik für 2017. Hinter Reutte (66,1 %) und Innsbruck Land (61,3 %) liegt Kufstein an dritter Stelle bei der Aufklärungsquote. Um 42 % gefallen sind die angezeigten Sexualdelikte von 33 auf 19 Fällen.
Besonders stark gestiegen sind hingegen die Fälle von Sachbeschädigung (+30 %) und Cyber Crime (+27,1 %). Besonders bei Graffitis und Sachbeschädigung von öffentlichen Gut ist im Vergleich zum Vorjahr ein starker Anstieg zu verzeichnen.
25.599 Tatverdächtige wurden 2017 in Tirol ermittelt, 11.075 (44 %) davon sind Fremde. Nach Länderzugehörigkeit führen hier nach wie vor deutsche Staatsbürger die Statistik mit 2784 Fällen an, gefolgt von der Türkei (695) und Marokko (561). Am öftesten nicht an das Gesetz halten sich hier Touristen (2.996), gefolgt von Arbeitnehmern (2.898), an dritter Stelle folgen Asylwerber (1.711). Diese Zahlen lassen sich laut Gaschnig auch auf den Bezirk umlegen.
Den gerade diskutierten Vorschlag von Bgm. Martin Krumschnabel, dass die Stadt zusätzliche Sicherheitskräfte einstellt sieht Meingassner positiv: „Uns ist immer lieber, ein Delikt wird verhindert, als dass wir es aufklären müssen.“ Wobei diese Securitys keine besonderen Druchgriffsrechte erhalten können. Aber auch ohne diese Maßnahme ist die Präsenz der Polizei auf der Straße stark erhöht worden.
Bei der Diskussion der Personalstärke sieht Meingassner hingegen keinen Handlungsbedarf: „Im Vergleich ist die Stadt Kufstein mit der Bundes- und Stadtpolizei sehr gut aufgetellt.“
2018 wird wieder ein Schwerpunkt in der Bekämpfung der Einbruchskriminalität und im Bereich Cyber Crime gesetzt. Mit dem Projekt „Gemeinsam.Sicher“ wird vermehrt die Sicherheit im öffentlichen Raum in den Mittelpunkt gestellt.
V. l.: Thomas Föger, Walter Meingassner und Walter Gaschnig.