Langkampfen nimmt 15 Asylwerber auf
Nach verhältnismäßig kurzer Zeit lud Bgm. Andres Ehrenstrasser in Langkampfen vergangene Woche nach dem Juni heuer bereits zum zweiten Mal zu einer öffentlichen Gemeindeversammlung in Langkampfen. Grund war die Aufnahme von 15 Asylwerbern in das sogenannte „Boarhaus“ in Langkampfen.
„Von Anfang an einen offenen Dialog führen,“ so Bgm. Andreas Ehrenstrasser in der Einladung zur Gemeindeversammlung. In einer Expertenrunde wurden alle Frage der rund 120 Besucher der Versammlung im Gemeindesaal Unterlangkampfen beantwortet.
Wohl auch um den vielen Fehlinformatinen, die sich in den sozialen Netzen verbreiten, vorzugreifen, eröffnete Bgm. Ehrenstrasser mit einer kurzen Informationsrunde den Abend: „Die europäischen Staaten müssen eine Grundsatzlösung finden. Es liegt aber an uns, denen zu helfen, die schon hier sind, damit die Integration klappt“. Auch die finanziellen Unterstützungen wurden nochmals bekannt gemacht: € 200.- erhält ein Asylwerber im Monat, wenn er sich selbst versorgt. Dazu kommen noch € 40.- Taschengeld. 15 Asylwerber sollen ab November im sogenannten „Boarhaus“ untergebracht werden: Zwei Familien, der Rest Männer.
Erfahrungen
BH Dr. Christoph Platzgummer: „Die Bezirkshauptmannschaft hat keine Zuständigkeit beim Asylwesen, wir haben aber die humane Pflicht, diesen Menschen zu helfen. Anfangs wurden größere Unterkünfte gefordert, doch die Erfahrung hat gezeigt, dass die Gemeinden lieber kleinere Einheiten möchten.“ Über die Verwendung der Zelte in Kufstein ist Platzgummer selbst nicht besonders glücklich: „Eigentlich sollten diese Zelte nur für Flüchtlinge auf der Durchreise genutzt werden, jetzt sind aber Asylwerber untergebracht, die auf eine feste Unterkunft warten.“ Bis Ende Oktober wird dieses Problem lt. Platzgummer aber gelöst sein.
Über Ihre Erfahrungen mit Asylwerbern berichtete die Kramsacher Vize-Bgm. Mag. Karin Friedrich, wo zur Zeit 30 Asylwerber untergebracht sind: „Ich habe bis jetzt erst einen Anruf und ein SMS erhalten. Eine Bürgerin wollte bekanntgeben, dass sie auch Platz hätte und einer wollte wissen, wie er helfen könnte.“
Das neue Durchgriffsrecht hält 1,5 % der Bevölkerung für angemessen, das wären in Langkampfen 57. „Soviele Unterkünfte haben wir aber nicht,“ so Bgm. Ehrenstrasser. „Die Unterkünfte müssen drei Kriterien erfüllen: Widmung und Feuerschutz müssen passen. Und schließlich müssen die Sanitäranlagen der Anzahl der Untergebrachten entsprechen. Über alles andere kann man reden,“ weiß Mag. Florian Stolz von der Tiroler Sozialen Dienste GmbH. zu dem Gerücht, das viele Unterkünfte wohl nicht „gut genug“ für die Asylwerber wären. „Wir müssen ablehnen, wenn diese drei Grundlagen nicht erfüllt werden.“
„Ich kann jedem nur empfehlen, sich auf diese Menschen einzulassen, man bekommt viel zurück,“ so Christine Eder-Haslehner, stellvertretende Heimleiterin im Flüchtlingsheim St. Gertraudi und sich bereits seit sechs Jahren um Flüchtlinge und Asylwerber kümmert.
GR Ekkehard Wieser neuer Obmann des Wohnungsausschusses in Wörgl
Bei der Gemeinderatssitzung am 24. September legte Stadträtin Evelin Treichl ihre Tätigkeit als Obfrau des Wohnungsausschusses aufgrund von Meinungsverschiedenheiten mit Bgm. Hedi Wechner zurück. Ebenso legte Elke Aufschnaiter ihre Tätigkeiten in diesem Ausschuss zurück.
GR Ekkhart Wieser, seit ca. 20 Jahren Mitglied des Wohnungsausschusses, hat nun die Leitung dieses Ressorts übernommen und am 5. Oktober seinen ersten Sprechtag abgehalten.
Wieser möchte jeden zweiten Montag einen Sprechtag im Stadtamt abhalten. Der nächste ist für den 2. November geplant.
Liste Fritz - Bürgerforum Tirol zieht positive Bilanz
Im Rahmen einer Bezirkstour zog die Liste Fritz - Bürgerforum Tirol mit der Thierseer Landtagsabgeordneten Isabella Gruber Bilanz über die letzten sieben Jahre. „Wir haben die Allmacht der ÖVP gebrochen. Auch die Agrarmacht haben wir gestoppt und weitgehend beendet“, so ein zufriedener Fritz Dinkhauser. „Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass weitere sieben gute Jahre kommen werden“, betont der Parteiobmann. Isabella Gruber will sich für die sozial Schwächeren einsetzen: „Mir geht es darum, Tirol gerechter zu machen. Ich setze mich für die weniger Privilegierten ein, will ihre Nöte lindern und ihnen eine Stimme geben.
Petition für billigeren Strom & Gas
Mit einer Petition möchte die Liste Fritz einen um 20 Prozent günstigeren Strom- und Gaspreis für die sozial schwächeren Tiroler erreichen. Die Tiwag begünstigt Wirtschaftsbetriebe, Industrie und Tourismus bereits mit einem reduzierten Strompreis, dieser soll in Zukunft auch Familien mit Kindern, Alleinerziehenden, Wenigverdienern, Arbeitslosen oder Mindestrentnern zugänglich gemacht werden: „Wir sollten die Leute entlasten, die es wirklich brauchen“, so Andrea Haselwanter-Schneider.
Die Petition kann unter www.listefritz.at/online-petition unterschrieben werden.
Bgm. Hedi Wechner tritt mit Namensliste an
Nicht als SPÖ, sondern mit der Namensliste „Liste Hedi Wechner“ möchte sich die Bürgermeisterin in Wörgl im kommenden Jahr bei den Gemeinderatswahlen ihren Posten als Stadtoberhaupt sichern. „Es ist sicher keine ,gmahte´ Wiesn, aber ich hoffe schon, dass ich nochmals Bürgermeisterin werde.“
„Ich habe als Person mehr Stimmen bekommen als die SPÖ insgesamt,“ so Wechner als Begründung für diesen Schritt. Außerdem will sie für Wörgl mit den Parteilinien brechen. „Mit einigen der handelnden Personen auf Landesebene kann ich mich akutell nicht identifizieren. Ich agiere unabhängig. Das sozialdemokratische Gedankengut lege ich aber nicht ab.“
Erstmals wird es damit in Wörgl keine SPÖ-Mandate im Gemeinderat geben. Stadt-Vorstandsmitglied Christian Kovacevic wird auf der „Liste Hedi Wechner“ zu finden sein.
Generalsanierung der Verbandskläranlage Untere Schranne abgeschlossen
1986 ging die Verbandskläranlage Untere Schranne in Niederndorf in Betrieb. Vergangenen Freitag, 9. Oktober, wurde eine umfassende Sanierung abgeschlossen.
2013 wurde die Sanierung von den Verbandsmitgliedern Ebbs, Niederndorf, Erl, Rettenschlöss und Niederndorferberg beschlossen. Die Entscheidung war keine einfache, da die Behörden darauf drängten, dass das Abwasser in die Kläranlage Kufstein geleitet werden soll.
„Wir hätten dann hier in Niederndorf nur noch eine Vorreinigung gehabt. Die Kosten dafür wurden auf ca. € 4,5 bis € 5 Mio. berechnet. Wir haben uns aber für eine eigene Lösung entschieden,“ so Bgm. Josef Ritzer bei der feierlichen Feier zum Abschluss der Generalsanierung.
Und das Ergebnis gab dieser Entscheidung recht: € 2,1 Mio. kostete die Generalsanierung, in der bereits großzügig zusätzliche Anschlüsse für die nächsten 20 bis 30 Jahre berücksichtigt wurden.
Besonders stolz ist der Verband darauf, dass alle Arbeiten bei laufenden Betrieb stattfinden konnten. Ritzer: „Das ist wie Räderwechseln bei einem fahrenden Auto! Es war schon ein Meisterstück.“
Finanziert werden konnte die Erweiterung aus dem eigenen Topf des Verbandes. Dafür wurden schon seit einiger Zeit Rücklagen gebildet. Ritzer dazu: „Lediglich einen kleinen Bundeszuschuss in Höhe von € 70.000.- konnten wir noch erreichen.“
Im Anschluss an die Eröffnungsreden segnete Pfarrer Johann Fuchs die Anlage, zudem fand für alle Interessierten ein „Tag der offenen Tür“ mit der Möglichkeit eines Rundganges statt.