Kufstein sagt „Ja“ zu neuen Theater- und Veranstaltungssaal
Die letzte Gemeinderatssitzung in Kufstein hatte es in sich: Neben einer neuen Polytechnischen Schule wurde ein neuer Veranstaltungssal beschlossen. Gesamtausgaben der beiden Projekte: über € 10 Millionen. Das sorgte für Diskussionen.
Bei der Kufsteiner Gemeinderatssitzung am Mittwoch, 3. Juni, ging es wieder einmal um den Veranstaltungs- und Theatersaal im Kultur-Quartier Kufstein, das zur Zeit im Herzen von Kufstein errichtet wird.
Obwohl alle Fraktionen grundsätzlich für diesen Saal sind, sorgten auch diesesmal die Kosten für Diskussionen. Vor allem, weil auch der Neubau der Polytechnischen Schule in Höhe von € 3,6 Mio. in dieser Sitzung beschlossen wurde.
Die Überprüfung einer Mietvariante verlief negativ, die Finanzabteilung bewertete den Kauf als die günstigere Alternative, fügte aber eine kritische Anmerkung aufgrund der finanziellen Situation hinzu. Die Übernahme des Rohbaues wird der Stadt etwas weniger als 3,7 Mio. kosten, der Ausbau zum Veranstaltungs- (mit rund 500 Sitzplätzen) und Theatersaal (rund 175 Sitzplätze) wird noch ausgeschrieben und soll € 3 Mio. nicht übersteigen.
Für Gemeinderat Andreas Falschlunger (Grüne) zuviel für etwas, das man zwar gerne hätte, aber nicht haben muss. Aus diesem Grund stellte er einen Abänderungsantrag, dass das Projekt abgelehnt wird und woanders ein „kleines aber feines“ Theater um € 3 Mio. errichtet wird.
Ähnlich sah das auch Gemeinderat Robert Wehr (SPÖ). Sein Abänderungsantrag wollte das Projekt auf den Teil des Theaters beschränken.
Für die Bürgerliste Horst Steiner war das Projekt zu wenig transparent und alle drei Mandatare verließen daher bei der Abstimmung den Sitzungssaal.
Die beiden Abänderungsanträge wurden mit 14:2 Stimmen abgelehnt, der Hauptantrag mit 14:2 Stimmen angenommen.
Hildegard Reitberger (ÖVP und Obfrau Stadttheater Kufstein): „Kufstein wird immer mehr zur Kulturmetropole. Die Vereine haben es sich einfach verdient, endlich eine Kulturstätte zu haben, für die man sich nicht schämen muss.“
„Der Platz ist eine Jahrhundertchance, wir erhalten mitten in der Stadt ein Kulturzentrum, so etwas kommt nicht wieder,“ so Vize-Bgm. Walter Thaler (GKL/FPÖ) zu der Entscheidung, trotz der Kosten für den Kauf zu stimmen.
Die Finanzierung soll über die Neuaufnahme eines Kredites und dem Verkauf des Forstbauhofes erfolgen. Die laufenden Kosten werden auf € 125.000.- geschätzt, wobei € 70.000.- durch Mieten eingenommen werden sollen.
Bgm. Mag. Martin Krumschnabel (Parteifreien): „Durch diesen Kauf ist der jetzige Schuldenstand nicht zu halten. Diese Entscheidung ist keine wirtschaftliche, sondern eine Entscheidung für ein umfangreiches Kulturleben in unserer Stadt.“
Ebbs im Haflinger-Fieber: Riesen-Andrang bei der Haflinger-Weltausstellung
Bei herrlichstem Kaiserwetter wurde Tirol vier Tage lang zum Mekka aller Pferdeliebhaber. Nahezu 20.000 Besucher aus ganz Europa und sogar aus den USA oder Australien kamen zur größten Pferderasseschau der Welt, zum Fohlenhof nach Ebbs, um die schönsten 700 Haflinger Pferde aus 18 Nationen zu bewundern. Hier zeigte sich einmal mehr welch hohen Stellenwert diese einzigartige Tiroler Pferderasse einnimmt.
„Die Tribünen waren immer voll, das Publikum feierte begeistert mit“, so Lukas Scheiber, Obmann des Haflinger Pferdezuchtverbandes Tirol und freute sich über das extrem starke Interesse der Besucher aus Nah und Fern.
Auch die große Schar an politischen Vertretern aus den Bundesländern Tirol, Vorarlberg und Südtirol zeugten mit ihrem persönlichen Besuch ihre Wertschätzung und Interesse am Tiroler Kulturgut Haflinger. So ließ es sich Bundesminister Andrä Rupprechter nicht nehmen, nach standesgemäßem Einzug mit dem Fohlenhof 6-Spänner, begleitet von LH-Stellvertreter Josef Geisler, dem Ebbser Bürgermeister Josef Ritzer und dem Geschäftsführer vom Fohlenhof Ebbs, DI Rudolf Hussl – feierlich die Haflinger Weltausstellung zu eröffnen. Die nachfolgende Int. Haflinger Show begeisterte die bis auf den letzten Platz ausverkaufte Fohlenhof Arena.
Beeindruckend auch die überdimensionalen Stallzelte am Gelände des Fohlenhofs, wo die Züchter sich um ihre Haflinger kümmerten und sie auf den großen Auftritt vorbereiteten. Die Veranstalter konnten sich über eine täglich ausverkaufte Internationale Haflinger Show freuen.
„Unser Konzept, ein 4 tägiges Fest für die ganze Familie auf die Beine zu stellen ist uns voll aufgegangen“, zeigt sich der Fohlenhof Geschäftsführer Rudolf Hussl über den Erfolg höchst erfreut.
Bereits von Beginn an fieberten die Besucher mit und feuerten in der Arena auf den Rängen die Züchter bei der Präsentation ihrer Haflinger Pferde an. Vor den Augen der 25 internationalen Richter präsentierten die Züchter Ihre Pferde, am Donnerstag und Freitag wurden die jeweiligen Klassensieger ermittelt. Am Samstag fielen auf dem „Haflinger Catwalk“ die Entscheidungen für die Nationensieger u. die Weltsieger.
Beim krönenden Abschluss am Sonntag präsentierten sich alle teilnehmenden Nationen, die Weltsieger Pferde abwechselnd mit den Highlights aus der Int. Haflinger Show und boten einen gebührenden Abschluss für die größte Pferderasseschau der Welt.
Auch Landeshauptmann Günther Platter, der an diesem Tag Geburtstag hatte, ließ es sich nicht nehmen, persönlich diese einzigartige Veranstaltung zu besuchen.
Stadt Kufstein will sich gegen Poststellen-Schließung wehren
Die Post verärgert wieder einmal ihre Kunden: Nachdem der Postpartner in Endach ab 1. Juni den Betrieb nicht weiterführen möchte, hat die Post verkündet, dass sie keinen Nachfolger suchen wird. „Die Konditionen waren für ihn nicht mehr tragbar, so hätte er z. B. im Falle einer Krankheit und Schließung der Geschäftsstelle Strafen zahlen müssen“, so Bgm. Mag. Martin Krumschnabel.
Über 800 Unterschriften gingen daraufhin bei der Stadtverwaltung in Kufstein ein, in der eine Postfiliale für Endach gefordert wird. Die einzige offizielle Poststelle in Kufstein ist am Oberen Stadtplatz und verfügt über keine Parkplätze.
Über eine einstimmig gefällte Resolution des Gemeinderates wird die Post AG nun aufgefordert, die Poststelle Endach im bisherigen Umfang aufrecht zu erhalten.
Notquartiere errichtet - Kufstein ist für verschärfte G7-Grenzkontrollen gerüstet
Die Grenze zwischen Tirol und Deutschland wird aufgrund des G7-Treffens in Bayern in den nächsten Wochen verstärkt durch die bayerische Polizei kontrolliert. Aus diesem Grund wird auch mit einem erhöhtem Aufgreifen von Flüchtlingen gerechnet. Der Bezirk Kufstein hat sich darauf vorbereitet.
Weil am 7. Juni das G7-Treffen in Bayern beginnt, finden entsprechende Maßnahmen der deutschen Polizei im Rahmen des Schengenabkommens statt. Durch die verstärkten Kontrollen ist auch mit einem erhöhten Aufkommen an illegal eingereisten Flüchtlingen im Bezirk Kufstein zu rechnen.
„Für die humanitäre Aufgabe, diese großteils vor den Kriegsgräueln in ihrer Heimat geflohenen Menschen zu betreuen, die nicht selten eine lebensgefährliche Fahrt über das Mittelmeer hinter sich haben - dafür sind wir gerüstet“, fasst Bezirkshauptmann Christoph Platzgummer zusammen: „Das ist für uns viel mehr als ein gesetzlicher Auftrag.“
Gemeinsam mit Polizei, Rotem Kreuz und Arbeiter-Samariter-Bund informierte er am Freitag, 29. Mai, über die aktuelle Lage im neu errichteten Erstaufnahmezelt beim Bahnhof in Kufstein.
Unterstützt vom Land Tirol sind die Hilforganisationen neben der Bezirkshauptstadt Kufstein auch in Schwoich und Langkampfen tätig, wo Notlager in den jeweiligen Turnsälen eingerichtet wurden.
Großraumzelt
Beim Bahnhof Kufstein steht jetzt ein beheiztes Großraumzelt bereit, ausgestattet mit Fußboden, Dusch- sowie WC-Containern: Hier findet die medizinische Erstversorgung und Verpflegung der Flüchtlinge statt. Nach Aufnahme der Personalien werden sie in die Unterkünfte gebracht. 150 Schlafgelegenheiten gibt es in den Turnhallen, weitere 50 Personen (in erster Linie Familienverbände) könnten im Erstaufnahmezelt untergebracht werden. Zur Zeit wird am Aufbau für weitere 200 Personen in Kufstein gearbeitet. Falls diese Kapazitäten nicht reichen würden, gab es auch bereits Gespräche für die Tennishallen in Kufstein.
Weniger Flüchtlinge in den ersten Tagen
Noch sieht es nicht danach aus, dass nicht genügend Unterkünfte vorhanden wären. In den ersten drei Tagen wurden 47 Flüchtlinge nach Kufstein zur Personalienaufnahme gebracht, nur 25 nutzten anschließend das Angebot einer Unterkunft. Sie wurden in Schwoich untergebracht und stammen aus Eritrea, Somalia und Nigeria. Bis zum Sonntag erhöhte sich die Zahl auf 193 Aufgriffe, insgesamt 68 Flüchtlinge wurden in Langkampfen und Schwoich untergebracht.
„Die Exekutive wird ihre Präsenz in Kufstein, Langkampfen und Schwoich durch die vorübergehende Zuteilung von 24 zusätzlichen fremdenpolizeilich versierten Mitarbeiterinnen und Kollegen aus Ostösterreich verstärken“, kündigte Bezirkspolizeikommandant Walter Meingassner an. „Außerdem wurden für die Quartiere private Sicherheitsdienste organisiert“, ergänzt Platzgummer.
Projekt „Musik braucht Platz“: 16 Wörgler Bands auf Proberaumsuche
Um dem Problem auf den Grund zu gehen, dass zahlreiche Bands aus Wörgl und Umgebung keine Proberäumlichkeiten finden, starteten die beiden Wörgler Musiker Tobias Muster und Michael Thaler eine Umfrage.
Mit dem Projekt „Musik braucht Platz“ wurden insgesamt 37 lokale Bands zu ihrer derzeitigen Proberaumsituation befragt - und das Ergebnis ist erschütternd: Aus 153 ausgefüllten Fragebögen ging hervor, dass derzeit 16 Bands aus Wörgl und Umgebung einen Proberaum suchen. Weiters befinden sich von den 21 genutzten Räumlichkeiten zwei Drittel außerhalb von Wörgl. Gemeinsam mit dem Jugend- und Kulturausschuss der Stadt sowie dem Verein komm!unity sucht man jetzt nach einer Lösung. Der erste Schritt ist dabei ein Aufruf an Private, den suchenden Bands leerstehende Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen.
„Die Proberaumsituation in Wörgl ist nicht zufriedenstellend, doch wir haben jetzt eine Grundlage, mit der wir arbeiten können“, so Jugendreferent GR Christian Kovacevic. Er möchte sich über dieses Thema im Jugend- sowie im Kulturausschuss Gedanken machen. Derzeit gibt es neun Räumlichkeiten von der Stadt Wörgl, die für Bands teils entgeltlich, teils auch unentgeltlich zur Verfügung stehen. Doch keiner weiß so genau, welche Bands diese Räumlichkeiten nutzen bzw. ob darin überhaupt noch geprobt wird. Jetzt will man dies genau überprüfen und die Räumlichkeiten gegebenenfalls neu vergeben. „Es braucht jedoch keiner Angst zu haben, dass den Bands jetzt die Räumlichkeiten weggenommen werden“, betont Kovacevic. Kulturreferent GR Mag. Johannes Puchleitner zeigt sich erfreut darüber, dass es durch diese Initiative gelungen ist, eine Vernetzungsplattform zu schaffen. Hier übernimmt die Mobile Jugendarbeit „Achterbahn“ eine vermittelnde Rolle.
Private, die geeignete Räumlichkeiten zur Verfügung haben sowie die Bands haben ab sofort mit Tobias Muster einen Ansprechpartner. Kontakt: Tel. 0664/88745006 bzw. Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!