Stadt Kufstein kämpft mit Verkehrsproblem
Kufstein hat ein Verkehrsproblem, und das ist nicht erst durch den Wegfall des kontrollfreien Autobahnstückes bis Kufstein Süd so. Nun soll der Bau einer weiteren Innbrücke und die Verbesserung des Verkehrsflusses überprüft werden.
Ausgelöst durch den Antrag von Gemeinderat Andreas Falschlunger, alle Bundes- und Nationalräte aus dem Bezirk zu einem Gespräch nach Kufstein einzuladen, um über den Fortschritt zum Thema Vignettenkontrolle informiert zu werden, entbrannte in der Gemeinderatssitzung am Mittwoch, 25. März, ein heftiger Streit über die weitere Vorgehensweise.
„Das ist reiner Populismus“, so Gemeinderat Simon Hermann Huber. Auch Bgm. Martin Krumschnabel kann der Idee nichts abgewinnen: „Alle Anträge im Nationalrat wurden bis jetzt abgelehnt, es findet sich keine politische Mehrheit.“
Dementsprechend klar fiel auch die Abstimmung zum Antrag aus: mit 20:1 Stimmen entschied sich der Gemeinderat klar gegen eine Einladung. Für Falschlunger der falsche Weg: „Wenn wir nichts machen, geraten wir in Vergessenheit. Die FPÖ will eine Entlastungsstraße parallel zur Autobahn, eine Maßnahme, die schon in Wörgl zum Millionengrab wurde. “
Verkehrszuwachs nicht so dramtisch wie vermutet
Beim Thema Vignettenkontrolle arbeiten die statistischen Zahlen klar gegen die Festungsstadt. Erwartet wurden ca. 6000 Fahrzeuge mehr, gezählt wurden aber „nur“ 1500 Fahrzeuge. Die Auswertungen für die heurige Saison fallen bis jetzt sogar noch niedriger aus.
Die größte Chance sieht Verkehrsreferentin Karin Eschelmüller immer noch in einer Zusammenarbeit aller Regionen, die ein ähnliches Verkehrs-Problem durch Mautflüchtlinge haben. Zusätzlich werden weitere Maßnahmen geprüft. Eschelmüller: „Wir haben im Verkehrsbeirat eine Machbarkeitsstudie einer zusätzlichen Innbrücke in Auftrag gegeben. Außerdem werden wir überprüfen, ob eine Optimierung des Verkehrsflusses möglich ist.“
Landesebene ...
Inzwischen hat sich auch LH-Stv. Ingrid Felipe dem Thema angenommen: So sollen konkrete bauliche Maßnahmen zur Verhinderung von Rückstau auf die Autobahn untersucht werden, der dafür sorgt, dass die Fahrzeuge vor der Grenze auf die Landesstraßen ausweichen und durch die Dörfer fahren. „Wir haben Rekordwerte beim Ausweichverkehr durch Kufstein und wir müssen aktiv werden“, so Felipe in einer Aussendung. Im Gegenzug erwartet sie sich vom Bund und der Stadt Kufstein zusätzliche Maßnahmen, wie z. B. eine Mautreorganisation und die Entschleunigung des Verkehres durch die Stadt. Die Ergebnisse der Untersuchung sollen der Stadt Kufstein präsentiert und anschließend diskutiert werden.
...und beim Bund?
„Mehr als die Stauflucht zu vermindern, hat das Land nicht in der Hand. Das große Problem ist und bleibt die Mautflucht“, so Bundesrätin Nicole Schreyer. In einer parlamentarischen Anfrage fordert sie eine umfassende Stellungnahme von Verkehrsminister Alois Stöger ein. Unter anderem soll er darlegen, welche zukünftigen Maßnahmen im Rahmen des Bundesstraßen-Mautgesetzes ergriffen werden, um die Mautflucht einzudämmen.
Auch Nationalrat Hannes Rauch sieht die größten Chancen einer Verkehrsentlastung für Kufstein bei Minister Stöger: „Ich lade den Verkehrsminister ein, sich die Situation vor Ort anzuschauen und sich seine Meinung nicht ausnahmslos von seinem Wiener Schreibtisch aus zu bilden.“
Keine kurzfristige Lösung in Sicht
Umfahrungsstraße oder Innbrücke, selbst wenn schon ein fertiger Beschluss vorhanden wäre, müsste dieser erst gebaut - und auch finanziert werden. Die Kufsteiner werden wohl auch in nächster Zeit mit dem Verkehrsproblem leben müssen.
Pilotprojekt: Schüler sperrten Spielkonsolen eine Woche in Tresor
Das „Kufstein liest“-Team Brigitte und Tom Weninger veranstaltete vor Kurzem mit den 65 Schülern der 4. Klassen der Volksschule Zell einen Workshop mit dem Namen „Lesen ist Sch****! Oder?“. Beim diskutieren über das Argument „Ich habe keine Zeit für´s Lesen“ wussten alle Schüler sofort, wer die großen Zeitfresser sind: Spielkonsolen, Fernseher und Computer. Die Idee von Ulf Lorenz (Rotary Club), eine Woche auf die Spielkonsolen zu verzichten, setzten die Kinder freiwillig um. Um Langeweile zu vermeiden, kreierte Tom Weninger in einem weiteren Workshop gemeinsam mit den Schülern einen Katalog mit den verschiedensten Beschäftigungsmöglichkeiten für drinnen und draußen - ganz ohne Playstation, X-Box und Computer. Um nicht in Versuchung zu geraten, wurden Spielkonsolen, Monitore etc. im Tresorraum der Volksbank Kufstein von den Schülern eingenhändig versperrt. Außerdem führten alle Schüler ein Tagebuch in dem sie festhielten, wie es ihnen ergangen ist und was sie erlebten. Das Ergebnis ist erstaunlich: Obwohl die Kinder bisher täglich zwischen zehn Minuten und fünfeinhalb Stunden der Spielkonsole widmeten, war der einhellige Tenor: „Es war kein Problem.“ Sie spielten Fußball, gingen spazieren, skateboarden oder halfen bei der Hausarbeit. Und das Wichtigste: ihnen wurde nie langweilig.
LEA Produktionsschule: Berufliche Perspektiven für Jugendliche
Die LEA Produktionsschule in Wörgl ist ein Arbeits- und Lernort, der Jugendlichen zwischen 15 und 19 Jahren beim Übergang zu Ausbildung und Beruf unterstützend zur Seite steht. Die Produktionsschule produziert Waren und Dienstleistungen in den Bereichen Holz, Textil, Grafik, Webdesign und Verwaltung für reale Kunden. Lernen findet also in erster Linie über Produktionsprozesse statt - die Teilnehmer erfahren dadurch den Wert bzw. Nutzen der eigenen Arbeit. „Ziel ist es, ein verkaufsfähiges Produkt auf den Markt zu bringen“, so Projektleiter Reinhard Rausch. Dieses wird dann im hauseigenen Shop verkauft. Beschäftigt werden laufend 24 Jugendliche, die in einem Zeitraum von max. neun Monaten in den Arbeitsmarkt bzw. zu einer Ausbildung vermittelt werden. „Letztes Jahr konnte für 31 Jugendliche eine konkrete Anschlussmöglichkeit gefunden werden“, so Rausch. Ein großes Thema in der Produktionsschule ist das sogenannte „Upcycling“. Hierbei werden in der Textilabteilung alte Materialien zu neuen, hochwertigen und brauchbaren Produkten geformt. Auch das Stadtmarketing Wörgl setzt sich hierfür ein: So entstehen in der Werkstatt derzeit individuelle, trendige Taschen aus alten Werbeplakaten und Transparenten der Stadt, die normalerweise entsorgt werden. „Das upcycling ist der zentrale Aspekt der Textilwerkstatt“, so Maria Mathies. Neben den Taschen, die um € 10,- im Stadtmarketing-Büro erworben werden können, entstehen auch Pass- und Dokumentenhüllen, Federpennale, Handy- und Geldtaschen, Kirschkernkissen uvm.
Die LEA-Produktionsschule feiert heuer im Juni bereits das fünfjährige Bestehen, ein Infotermin ist jeden Donnerstag um 11.00 Uhr angesetzt.
Böse Zunge und starkes Bier
Bereits zum fünften Mal lud der Kiwanis-Club Kufstein zum Starkbierfest, und auch heuer war der Stadtsaal bis auf den letzten Platz gefüllt.
Neben der Eröffnung durch den Bieranstich von Bezirkshauptmann Christoph Platzgummer gehörte das „Derplecken“ wieder zum Höhepunkt des Abends. Gunther Hölbl lästerte als Bruder Antonius über alles, was ihm vom Thierberg aus aufgefallen ist. Verschont wurden weder der Bürgermeister, der Bezirkshauptmann, das neue Stadtlogo, der TVB noch der Kaiserlift, die Internationale Schule und sogar der Langkampfener Pfarrer wurde in der Rede „bedacht“.
Ein Ehrenzeichen für besondere Verdienste um die Stadt Kufstein
Im Rahmen einer feierlichen Zeremonie im Kaiserturm auf der Kufsteiner Festung wurden vergangenen Freitag, 20. März, zehn Kufsteiner für besondere Verdienste um die Stadt ausgezeichnet.
Bgm. Martin Krumschnabel überreichte insgesamt drei Ehrenzeichen für besondere Verdienste um die Stadt Kufstein, drei Kulturehrenzeichen sowie vier Sportehrenzeichen. „Dies ist keine Auszeichnung für besondere Leistungen in einer Saison bzw. einem Jahr, vielmehr ist es eine Ehrung für das Lebenswerk“, hob Krumschnabel die Wichtigkeit dieser Auszeichnung hervor. Für die musikalische Umrahmung des Festabends zeigte sich traditionell die Kufsteiner Bläsergruppe verantwortlich.
Ehrenzeichen für besondere Verdienste
Das Ehrenzeichen für besondere Verdienste um die Stadt Kufstein erhielten Mag. Luise Müller (Vorstandsmitglied der W+E gemeinnützige Privatstiftung seit Gründung 1999 „Brücke über das Tal“, ehrenamtliche Mitarbeit in der Pfarrgemeinde Kufstein, Teamleiterin Sozialbegleitung beim Roten Kreuz), DI Reinhold Mühlmann (seit 1967 Mitglied und ständiges Ausschussmitglied im Heimatschutzverein Kufstein, unzählige erfolgreiche Tätigkeiten für den Natur- und Umweltschutz) sowie Dr. Bernhard Spechtenhauser (Gründer des Vereins „Brillos“, für das Hilfsprojekt in Bolivien opfert Dr. Bernhard Spechtenhauser immer einen Großteil seines Urlaubes sowie auch eigene Geldmittel).
Kulturehrenzeichen
Mit dem Kulturehrenzeichen der Stadt Kufstein wurden Ewald Grasl (Theaterspieler, Regisseur), Walter Gasteiger (Gründer und Aufbau des Judoclubs Volksbank Kufstein, Gründungsmitglied der ersten Faschingsgilde Kufstein) sowie Johann „Schuggi“ Szuchowsky (Leiter Schulsportservice im Bezirk Kufstein, Moderationen unzähliger Veranstaltungen) ausgezeichnet.
Sportehrenzeichen
Johann Baumann (Fußballer, Schiedsrichter), Herbert Gartner (ehem. Präsident sowie seit 1979 Sponsor des FC Kufstein), Willibald Schlener (Fußballer, Trainer, ehem. Präsident des FC Kufstein) sowie Hans-Peter Welz (zahlreiche Tiroler Rekorde in der Leichtathletik, u. a. Teilnahme an den olympischen Spielen in Turin im Bob) wurden mit den Sportehrenzeichen ausgezeichnet.