SPÖ wünscht sich „stabile Zweierkoalition“
Der SPÖ-Landesspitzenkandidat für die Landtagswahlen am 25. September, Georg Dornauer, präsentierte kürzlich mit Bezirksspitzenkandidat Christian Kovacevic sowie der Listenzweiten Sabine Gattringer die Schwerpunktthemen im Wahlkampf. „Wir haben die höchsten Lebenserhaltungskosten und zugleich die niedrigsten Einkommen. Dies spitzt sich in den Tiroler Familien und den Betrieben massiv zu. Wir werden alles daran setzen, damit wir unsere Familien und die Betriebe gemeinsam sicher durch diese Teuerungswelle manövrieren“, erklärt Dornauer. Dazu soll das Wohnen wieder leistbar werden. „Es ist ganz wichtig, dass die Vertragsraumordnung in allen Gemeinden auf Punkt und Beistrich eingehalten wird“, so Kovacevic. Trotz steigender Zinsen sei es für Anleger immer noch attraktiv, im Bezirk in Immobilien zu investieren. Beim Hochwasserschutz sei es an der Zeit, mit einer offeneren und ehrlicheren Politik die Bevölkerung ausreichend zu informieren, die Verkehrsproblematik soll mit diplomatischen Geschick (Korridormaut) gelöst werden. „Wir müssen die Verkehrswende schaffen und hin zu einer klimafreundlichen Mobilität“, fordert Dornauer ein 365-Euro-Ticket für alle Nahverkehrsmittel sowie dessen Ausbau. Um bis 2040 klimaneutral zu werden, brauche es eine Wasserkraft- und Photovoltaikoffensive. Nach der Wahl will Dornauer mitregieren: „Wir müssen alles daran setzen, dass es zu einer stabilen Zweierkoalition kommt.“
V. l.: Christian Kovacevic, Georg Dornauer sowie Sabine Gattringer
Grünen wollen „Hinschauen, wo’s brennt“
Die Grünen Landtagskandidaten aus dem Bezirk Kufstein, LA Georg Kaltschmid sowie die Wörgler Gemeinderätin Iris Kahn, stehen auf der Landesliste auf den prominenten Plätzen vier und fünf.
„Wir brauchen keinen Tourismus mit der Brechstange, sondern einen Tourismus, der seine soziale und ökologische Verantwortung übernimmt“, erklärt der grüne Tourismussprecher Kaltschmid sein Steckenpferd. Obwohl in den letzten Jahren einiges passiert sei - u. a. wurden Nachhaltigkeitskoordinatoren in den Tourismusverbänden sowie eine 300-Betten-Obergrenze verankert sowie die Tourismusförderungen ökologisiert - gebe es noch einiges zu tun. „Ein Tourismus, wo Einheimische nicht dahinterstehen, wird nicht funktionieren. Die touristische Raumordnung muss weg von den Gemeinden. Es ist notwendig, ein touristisches Raumordnungsprogramm zu erarbeiten“, fordert Kaltschmid Begrenzungen, Ausbaustopps sowie eine Miteinberechnung des Verkehrs bei neuen Projekten.
Die Wörgler Gemeinderätin Iris Kahn, zuständig für das Thema Bildung bei den Grünen, möchte einen Rechtsanspruch für einen Kinderbetreuungsplatz - wohnortnah, ganztägig, ganzjährig und kostenlos - gesetzlich verankern. Dazu sollen für Pädagogen bessere Rahmenbedingungen - u. a. mit einer Adaptierung der Ausbildung, einem höheren Einstiegsgehalt und einer Verkleinerung der Klassengruppen - geschaffen werden. Weiters sei eine hochwertige, inklusive Ausbildung notwendig - dafür sollen u. a. die Lehrpläne angepasst, mehr Geld bereitgestellt und die Schulsozialarbeit ausgebaut werden.
Die Spitzenkandidatin der Grünen Bezirksliste, Ingrid Schwarzenberger, hat sich den Themen Klima, Verkehr und Frauen verschrieben und will helfen, das Bewusstsein für den Klimawandel in den Gemeinden zu stärken. Aus strategischen Gründen finden sich Kaltschmid und Kahn auf der Bezirksliste im Wahlkreis Innsbruck-Land wider.
V. l.: Ingrid Schwarzenberger, Georg Kaltschmid sowie Iris Kahn
Meilenstein in Wörgl: Stadt wird zum Uni-Standort
Die Stadtgemeinde Wörgl schafft ein neues Bildungsangebot: In Kooperation mit der Johannes Kepler Universität Linz können Studierende der Rechtswissenschaften bereits ab Herbst alle Klausurarbeiten und schriftlichen Fachprüfungen des Multimedia-Diplomstudiums der Rechtswissenschaften in Wörgl ablegen.
Die Johannes Kepler Universität Linz bietet durch das Institut für Multimediale Linzer Rechtsstudien als erste und einzige österreichische Universität ein vollständiges Diplomstudium auf Basis von E-Learning an und realisiert unter dem Einsatz modernster Techniken das europaweit einzigartige virtuelle Multimedia-Diplomstudium der Rechtswissenschaften. Die Studierenden können am Studienbetrieb unabhängig von Ort und von starren Zeit- und Stundenplänen teilnehmen. Der gesamte Vorlesungsstoff ist multimedial aufbereitet, an laufenden Lehrveranstaltungen nehmen die Studenten während des Semesters über Internet teil, mündliche Prüfungen können unter Aufsicht über Videokonferenzschaltungen abgelegt werden. Das Diplomstudium, das sich über mindestens acht Semester erstreckt, schließt mit dem akademischen Grad „Magister/Magistra juris“ ab.
Durch den Abschluss des Kooperationsvertrages zwischen der Universität Linz und der Stadtgemeinde Wörgl können alle schriftlichen Prüfungsarbeiten dieses Studiums nunmehr auch in Wörgl abgelegt werden. Die Stadt stellt dafür nicht nur die Räumlichkeiten, sondern auch die Fachaufsicht durch Amtsmitarbeiter zur Verfügung. „Die Möglichkeit juristische Arbeiten und Prüfungen in Wörgl ablegen zu können, ist ein erster, wichtiger Schritt der Stadt in Richtung Hochschulstandort. Die gute verkehrsmäßige Erreichbarkeit mitten im Zentralraum ist ein Standortvorteil, der für viele ein Argument sein wird, diese umfassende und interessante Studienmöglichkeit in Anspruch zu nehmen“, so Bgm. Michael Riedhart. Der Stadtchef rechnet mit zahlreichen Studenten aus dem gesamten Einzugsbereich der Stadtgemeinde Wörgl sowie des gesamten Bundeslandes Tirol. Auch ein universitärer Lehrbetrieb soll zukünftig in Wörgl Platz finden. Gespräche mit weiteren Partnern laufen bereits. Nähere Infos zum Studienbetrieb finden Sie unter www.linzer.rechtsstudien.at
V. l.: GR Iris Kahn, Bgm. Michael Riedhart, Univ.-Prof. Mag. Dr. Andreas Riedler und StR. Elisabeth Werlberger
(Foto: Johannes Kepler Universität Linz)
Bekenntnis zum Standort: Stihl eröffnete Kunststoff-Fertigung
Der Langkampfener Gartengeräte-Hersteller eröffnete vergangenen Freitag, 2. September, eine eigene Kunststoff-Fertigung. Auf 3.500 m2 neu verbauter Fläche ist Platz für vorerst zehn Spritzgussmaschinen sowie Freiflächen für zukünftige Montagelinien. 50 neue Mitarbeiter werden eingestellt, damit erhöht sich der Mitarbeiterstand in Langkampfen auf über 800.
„Die Inbetriebnahme der Kunststoff-Fertigung markiert einen weiteren Meilenstein in der Geschichte von Stihl in Langkampfen. Unser Engagement in Tirol ist langfristig angelegt“, gab Nikolas Stihl, Beirats- und Aufsichtsratsvorsitzender, ein weiteres, kräftiges Bekenntnis zum Standort ab. Durch die eigene Kunststoff-Fertigung werden nicht nur erhebliche Logistikkosten eingespart, auch die Flexibilität und die Unabhängigkeit von Zulieferunternehmen nimmt zu. „Wir sind überzeugt, dass sich die Premium-Garten- und Akku-Produkte made in Tirol auch künftig am Markt durchsetzen werden“, ergänzt Stihl. In den mittlerweile fünften Erweiterungsbau wurden € 11 Mio. in das Gebäude und weitere € 8 Mio. in Maschinen und Infrastruktur investiert. Das anspruchsvolle Bauvorhaben wurde in etwas mehr als einem Jahr realisiert: „Erfreulicherweise wurden bei diesem Meilensteinprojekt Termin-, Kosten- und Qualitätsvorgaben punktgenau eingehalten, die zentralen Parameter eines jeden Bauprojekts“, freut sich Stihl Tirol Geschäftsführer Clemens Schaller. „Der Standort hat sich in eine Perle in der Tiroler Industrielandschaft entwickelt“, so Wirtschaftslandesrat Anton Mattle bei der Eröffnung abschließend.
Mit dem Durchschneiden eines Baumes wurde der Erweiterungsbau offiziell eröffnet. V. l.: Michael Traub, Richard Felix, Clemens Schaller, Nikolas Stihl, Hans Peter Stihl sowie Martin Schwarz
Diskussion über Eissport-Saisonstart in Kufstein
In der Regel wurde jedes Jahr um den 20. September die Kufstein Arena für den Eissport geöffnet. Anfang August wurde der HC Kufstein darüber informiert, dass der Saisonstart heuer auf Mitte Oktober verschoben werden soll. Jetzt traf der Kufsteiner Stadtrat eine Entscheidung: Die Innenfläche der Kufstein Arena wird doch am 23. September geöffnet.
In einem offenen Brief appelierte der Vorstand des Hockey Clubs Kufstein an den Sportausschuss sowie den Stadtrat, die Eisarena auch heuer zum avisierten Termin um den 20. September zu öffnen. Ein verschobener Start würde den HC Kufstein vor erhebliche Probleme stellen. U. a. könnten zwei Nachwuchsmannschaften (U11, U13) nicht am Meisterschaftsbetrieb der Bayerischen Landesliga teilnehmen, da diese bereits am 1. Oktober beginnen würde. Dazu würde ein damit verbundenes Förderprojekt der EU mit sofortiger Wirkung scheitern.
Fortbestand des Clubs gefährdet?
„Abgesehen von der wankenden Teilnahme am Meisterschaftsbetrieb in der bayerischen Landesliga ist auch ein geregelter Trainingsbetrieb zur Saisonvorbereitung, vor allem im Nachwuchsbereich, schwer bis nicht organisierbar“, erklärt der Vorstand des HC Kufstein im Brief. Generell werde der Fortbestand des Hockey Club Kufstein im Falle eines verspäteten Saisonstarts stark gefährdet.
Stillschweigen nach Sportausschuss
Am Montag, 22. September, beschäftigte sich der Sportausschuss mit dieser Thematik. Kufsteins Sportreferent Thomas Krimbacher verwies in einer Anfrage des Kufsteinblick auf die Verschwiegenheit im Ausschuss, sprach jedoch von einem „guten, konstruktiven Gesprächsklima“. Für den Stadtrat, der am Montag, 29. September tagte , wurde vom Sportausschuss eine Empfehlung abgegeben. „Wir können im Ausschuss mit dieser Lösung gut leben“, hielt sich Krimbacher bedeckt. Dem wiedersprach Lukas Blunder, der als einziges Sportausschussmitglied auch im Stadtrat vertreten ist: „Das ist falsch. Es wird am Montag im Stadtrat ein heißes Thema.“ Blunder sei ganz klar für einen Saisonstart am 23. September - wie vom HC Kufstein gewünscht.
Für den Obmann-Stv. im Sportausschuss, Klaus Pfister (Kufsteiner Grüne), sei eine Verschiebung der Eiszeit nicht nur wirtschaftlich sinnvoll, sondern auch verantwortungsbewusst. „Während die Beleuchtung der Stadt stark eingeschränkt wird, die Bürger angehalten werden bis zu 30% Energie einzusparen, sollte Anfang/Mitte September, während andere noch baden gehen, in Kufstein Eis gemacht werden. An dieser Stelle gilt es jedenfalls abzuwägen – zwischen der Möglichkeit, dem HCK und den Jugendmannschaften ihre Sportart zu ermöglichen und gleichzeitig aber auch unseren ökonomischen und ökologischen Verantwortungen nachzukommen und die Eisflächen erst später zu ermöglichen“, erklärt Pfister in einer Aussendung. In Krisenzeiten brauche es gute und tragfähige Lösungen und keine verantwortungslosen Polarisierungen.
Laut NEOS Kufstein würde eine Verschiebung der Eissaison um einen Monat zu Minderausgaben zwischen € 30.000,- und € 60.000,- führen. „Angesichts dieser hohen Energiepreise können Schulen sicher damit leben, wenn sie die Eisflächen erst einen Monat später nutzen können. Das bedeutet, man könnte die Bereitstellung der Außeneisfläche nach hinten verlegen. Damit würde man bereits € 10.000,- bis € 25.000,- weniger an Ausgaben haben“, rechnet GR Birgit Obermüller in einer Aussendung vor. Grundsätzlich müsse eine nachhaltige Lösung für die Arena gefunden werden: „Eine flexible Schließmöglichkeit der derzeit halboffenen Halle würde Energiekosten senken. Geprüft werden sollte ebenso die Möglichkeit, die Eisfläche mit einer Folie zu schützen, wie in der Vergangenheit Schneeflächen in Skigebieten konserviert wurden“, ergänzt Obermüller.
Update: Stadtrat beschloss Öffnung
Der Kufsteiner Stadtrat traf am Montag, 29. August, eine Entscheidung: Auf der Innenfläche der Kufstein Arena kann ab dem 23. September - wie vom HC Kufstein gewünscht - Eishockey gespielt werden.
Ab dem 23. September kann in der Kufstein Arena Eishockey gespielt werden.
(Foto: dotshock)