Kufsteins Kulturprogramm in Zeiten von Corona
„Österreich ist das einzige Land, wo in Zeiten der Corona-Pandemie nicht der Gesundheitsminister sondern die Kulturministerin gehen musste. Das zeigt, welchen Stellenwert die Kultur bei uns hat“, so Bgm. Martin Krumschnabel bei der Vorstellung des Kulturprogrammes der Stadt Kufstein.
„So schwierig war es noch nie. Es gibt viele Unsicherheiten. Jede Veranstaltung kann kurzfristig abgesagt werden. Vor allem im Herbst wird es spannend“, ist sich Kulturreferent Klaus Reitberger bewusst.
Aus diesem Grund werden die Veranstaltungen soweit möglich in größeren Sälen stattfinden, um entsprechenden Abstand zu garantieren. Und mancher Abend wird geteilt: „Statt einem langen Programm wird es zwei kurze Programme geben, damit mehr Leute in den Genuss kommen“, informiert Kulturdirektor Bernhard Sieberer.
Viele Programmpunkte, die im Frühjahr durch COVID-19 ausgefallen sind, wurden wieder ins Programm für den Herbst 2020 und Frühjahr 2021 aufgenommen. Abonnenten haben für den Ausfall entweder das Geld zurückbekommen oder konnten ein neues Abo zum halben Preis kaufen.
Große Sorgen machte man sich noch um die Kindertheater. Denn es wird nicht so einfach sein, die Kinder zum Stillhalten zu bringen. Man hat diese Programmpunkte alle auf das Frühjahr 2021 gesetzt, um mit den Erfahrungen der Ensmebles aus dem Herbst sichere Veranstaltungen durchführen zu können.
„Wenn man sich an das hält, was nötig ist, kann man trotzdem tolle Veranstaltungen haben“, ist sich Sieberer sicher. Geplant ist wieder ein vielfältiges Programm mit Abonnement-Konzerten, Sonderkonzerten (erstmals auch mit einem Weihnachtskonzert im Dezember), Kinderprogramm und den Kufsteiner Nachtgesprächen.
Das genaue Programm mit allen Details ist unter www.kufstein.gv.at abrufbar. Weitere Informatioen gibt es unter Tel. 05372/602503. Online-Tickets erhält man auf www.kufstein.at, im Stadtamt Kufstein sowie beim TVB Kufsteinerland.
Stellten das Kulturpogramm vor: v. l. Bernhard Sieberer, Klaus Reitberger, Charlotte Bundschuh, Sponsor Robert Petutschnigg und Bgm. Martin Krumschnabel.
Kufsteiner Grüne orten forstwirtschaftlichen Ausverkauf des Kaisertals - Bgm. Martin Krumschnabel kontert
Die Kufsteiner Grünen haben sich ein Bild zum forstwirtschaftlichen Nutzungsdruck im Kaisertal gemacht. „Seit der Auslagerung des Forstbetriebs an die Stadtwerke Kufstein kann man beobachten, wie jährlich neue Forststraßen ins Naturschutzgebiet geschoben werden,“ so Victoria da Costa. Die Grünen weisen darauf hin, dass sie den Beschluss damals im Gemeinderat mitgetragen haben, jetzt aber diese Entscheidung auf den Prüfstand stellen wollen, da eine naturschutzkonforme Bewirtschaftung gegeben sein muss. „Für eine naturschutzkonforme Bewirtschaftung des unter Schutz gestellten Kaisertals kann nicht nur das Gesetz den Rahmen vorgeben, sondern wir haben als Stadt Kufstein auch eine moralische Verpflichtung unseren Naturräumen gegenüber“, so da Costa. Insbesondere, da sehr viele Kufsteiner das Kaisertal für ihre Erholung nutzen würden und auch der Tourismus von einem naturbelassenem Kaisertal profitiere.
„Die Stadtwerke müssen darlegen, wie sie den forstwirtschaftlichen Nutzungsdruck im Kaisertal reduzieren wollen“, erkärte da Costa. Es sei die Aufgabe der Stadtpolitik zu prüfen, ob der Forst wieder in die Stadtverwaltung geholt werden müsse, um das Kaisertal und damit auch einen wichtigen Naturraum in seiner Ursprünglichkeit erhalten zu können.“
„Forstnutzung beschränken“
„Der Straßenbau im Kaisertal hat seit Übernahme des Forstbetriebes durch die Stadtwerke Kufstein im Jahr 2016 nicht zugenommen, sondern massiv abgenommen. Wurden nach der Errichtung des Kaisertaltunnels von 2009 bis 2016 1,8 km Wege gebaut und 8 km umgebaut, sind es seit der Verpachtung an die Stadtwerke Kufstein lediglich 40 m neue Wege und 600 m umgebaute Wege geworden. Auch eine Steigerung der Fahrten sei nicht gegeben“, kontert Bgm. Martin Krumschnabel.
Keine Gewinnmaximierung
Es sei auch nicht so, dass die Stadt Kufstein hier Gewinnmaximierung betreibe, sondern bereits seit Frühjahr 2019 plane Krumschnabel Schritte in Richtung einer völligen Außernutzung-Stellung des gesamten Kaisertales. Ein Teil der Kufsteiner Wälder im Kaisertal werde seit Jahren nicht bewirtschaftet.
Um die Außernutzung-Stellung der restlichen Wäder im Kaisertal zu prüfen, hat Krumschnabel ein Gutachten in Auftrag gegeben: „Das Gutachten ist völlig eindeutig, ökologisch wäre es sinnvoll, die restlichen Wälder im Kaisertal außer Nutzung zu stellen. Die dagegen ins Treffen geführten ökonomischen Argumente sind aus meiner Sicht unbeachtlich, da der Klimaschutz jedenfalls vorgehen muss. Kufstein kann ein deutliches Zeichen setzen, wenn wir die Waldbewirtschaftung im Kaisertal auf das gesetzlich notwendige Ausmaß beschränken, denn so wie jeder neu gepflanzte Baum dem Klimaschutz dient, ist auch der Verzicht auf Holzgewinnung in mehrfacher Hinsicht klimafreundlich und ökologisch“, erklärt Krumschnabel. Um die Maßnahmen zu beschleunigen, die laut dem Gutachten schrittweise über Jahre vollzogen werden könnten, möchte Krumschnabel im Einvernehmen mit den Stadtwerken bereits ab 31. März 2021 den derzeitigen Pachtvertrag beenden und den Forstbetrieb wieder zur Stadt Kufstein zurückholen. „Wir können dann unseren eigenen Leuten die Anweisung geben, so wenig wie möglich zu schlägern, womit auch der Verkehr im Kaisertal noch einmal abnehmen wird“, so der Stadtchef.
Die aktuelle Diskussion über die Forstnutzung im Kaisertal nimmt sohin Krumschnabel zum Anlass, seine seit über einem Jahr geplante Initiative vorzuziehen und ein deutliches Signal zu setzen, dass keineswegs wirtschaftliche Gesichtspunkte eine Klimaschutzmaßnahme der Stadt verhindern sollen.
„An der Diskussion stört mich nicht, dass wir den Forstbetrieb zurückfahren, sondern vielmehr die Tatsache, dass hier mit völlig falschen Fakten argumentiert wird. Wenn sich die Grünen auf die Fahnen heften, sie hätten dies geprüft, so frage ich mich, wie sie zu so absurden Behauptungen kommen, weil ja fast kein Wegebau mehr stattgefunden hat und somit genau das Gegenteil von dem passiert ist, was sie in ihrer Aussendung behaupten“, so Krumschnabel abschließend.
NEOS fordern Transparenz
„Bgm. Krumschnabel ändert offenbar seine Meinung im Stundentakt. Zuerst auslagern, dann rückholen – plötzlich soll es sogar ein vom Bürgermeister selbst in Auftrag gegebenes Gutachten geben, um eine Rückholung des Forsts ins Rathaus zu forcieren – das aber noch niemand gesehen hat“, kritisiert nun NEOS-LA Andreas Leitgeb: „Genug ist genug. Die Kufsteiner Bevölkerung wird im Unklaren gelassen – sie hat ein Recht auf Aufklärung. Der Bürgermeister hat dafür zu sorgen, dass alle Fakten auf den Tisch kommen.“
Der Pachtvertrag für den Forstbetrieb des Kaisertales läuft am 31. März 2021 aus.
Foto: Alexander Pierzinger
Grüne fordern Radweg- und Photovoltaikoffensive in Kufstein
Die Fördertöpfe ausschöpfen und in Klimaschutz investieren fordern die Kufsteiner Grünen in Form von Anträgen für mehr Photovoltaikanlagen sowie Errichtung von Radwegen durch Gemeinderätin Victoria Da Costa bei der Gemeinderatssitzung in Kufstein. „Wenn wir erst jetzt damit anfangen würden, wäre es zu spät“, kontert Stadtrat Stefan Hohenauer (Die Parteifreien).
Zwei Anträge zur Verbesserung des Klimaschutzes brachte Gemeinderätin Victoria Da Costa bei der letzten Gemeinderatssitzung in Kufstein am 9. September ein: Im ersten Antrag wird gefordert, dass die Stadt Kufstein auf gemeindeeigenen Flächen Photovoltaikanlagen errichtet, der zweite Antrag widmet sich den Radwegen in der Stadt Kufstein, die saniert und überregional ausgebaut werden sollen. „Kufstein kann sich nicht leisten, als erste Gemeinde Tirols die den Klimanotstand ausgerufen hat, Fördermittel des Landes und des Bundes für Radwegeinfrastruktur liegen zu lassen. Insbesondere wenn die Infrastruktur in so einem schlechten Zustand ist,“ so da Costa. Bei den Photovoltaikanlagen wären dabei Fördermittel bis zu 50 %, bei den Radwegen sogar bis zu 100 % der Kosten möglich.
Enttäuscht von den Anträgen zeigte sich Stadtrat Stefan Hohenauer von den Parteifreien: „Ich hatte gehofft, hier wird ein Konzept vorgestellt, nachdem ich bereits in den Zeitungen von den Plänen gelesen habe. In Kufstein ist es aber schon jetzt so, dass alle gemeindeeigenen Gebäude eine Photovoltaik-Anlage haben. Und bei den Radwegen sind wir bei den Planungen schon bereits weit fortgeschritten.“ Sobald diese Planungen abgeschlossen sind, soll das Gesamtkonzept vorgestellt werden. „In der Praxis genügt es nämlich nicht, einfach nur einen Radweg in die nächste Gemeinde zu machen.“
Noch während der Gemeinderatssitzung zeigte er auf einer Übersicht die Bereiche, die zur Zeit in Planung sind. „Wenn wir jetzt erst damit anfangen würden, wäre es zu spät.“
Die beiden Anträge der Kufsteiner Grünen wurden wie in der TGO vorgesehen zur Bearbeitung an die Ausschüsse eingereicht.
Olympiamedaillengewinner Georg Fluckinger: „Machten Profisport in der Freizeit“
Vor 40 Jahren rodelte der Langkampfener Georg Fluckinger mit seinem Partner Karl Schrott sensationell zur Bronzemedaille bei den olympischen Winterspielen in Lake Placid. Der Kufsteinblick lud den 65-jährigen Langkampfener zum Gespräch.
Kufsteinblick: Gleich bei deinen ersten olympischen Winterspielen konntest du im Rodel-Doppelsitzer die Bronzemedaille gewinnen. Welchen Stellenwert hatte diese Medaille damals?
Georg Fluckinger: Zu dieser Zeit hatte Olympia einen sehr hohen Stellenwert, man wurde bekannter. Beim Empfang im Kufsteiner Stadtzentrum war der Untere Stadtplatz bis hinauf zum Oberen Stadtplatz voll.
KB: Wie hast du dich auf deine ersten olympischen Spiele vorbereitet?
GF: Von März bis Oktober ging ich in der Früh vor dem Arbeiten sowie nach dem Arbeiten laufen. Im November und Dezember trainierten wir in Kufstein, Igls sowie in Imst im Eiskanal, die Saison dauerte anschließend bis Februar. In dieser Zeit wurden Überstunden abgebaut bzw. der Urlaub konsumiert.
KB: Wie sehr hat sich das Rennrodeln verändert?
GF: Früher fuhren wir mit einem Trainer sowie einem Funktionär zu Olympia, heute ist es das Zehnfache. Wir machten in der Freizeit Profisport, dafür wurden wir teilweise von den anderen Nationen ausgelacht.
KB: Wie war die Erwartungshaltung bei den Spielen 1984 in Sarajewo bzw. 1988 in Calgary?
GF: 1984 hat jeder mit einer Medaille gerechnet, deshalb war die Enttäuschung über den vierten Platz sehr groß. Wir haben die Goldmedaille durch einen Fahrfehler im zweiten Lauf vergeben und schrammten 0,012 Sek. an Bronze vorbei. 1988 reichte es trotz zweitbester Laufzeit im zweiten Lauf nur zum fünften Rang.
KB: Ist die Bronzemedaille höher einzuschätzen als der Gesamtweltcupsieg 1981/1982?
GF: Der Weltcup hatte zu dieser Zeit keinen hohen Stellenwert, wir haben immer auf Olympia bzw. auf die WM hintrainiert. Deshalb steht die Bronzemedaille im Vordergrund.
KB: Verfolgst du den Rodelsport auch heute noch?
GF: Ich verfolge den Rodelsport weiterhin, bin auch als Zuschauer manchmal dabei. Bei den olympischen Spielen in Sochi 2016 war ich als Betreuer tätig.
Seit 1993 baut Georg Fluckinger in seiner Werkstatt Freizeitrodeln
Wirtschaftskammer-Obmann lud zur Fünffach-Feier
Wenn man neben Firma, Familie, zeitaufwändigen Hobbys und aktiven Vereinsleben auch noch Wirtschaftskammer-Obmann ist, kann es schon mal vorkommen, dass man seinen Geburtstag nachfeiern muss.
Und so lud Martin Hirner am Samstag, 22. August, zu seinem 62. Geburtstag auf die Kala-Alm in Thiersee, um seinen 60er und den zweiten Geburtstag seines Enkels Jakob zu feiern.
„Der liebe Gott hat mir immer zugeflüstert und ich habe nicht zurückgeschnabelt, so bin ich sehr gut durchs Leben gekommen“, so Martin Hirner an seinem Ehrenabend, zu dem rund 150 Gäste gekommen waren. Genutzt wurde der Abend auch, um offiziell die Firma Bergbauer an seinen Sohn Martin Hirner jun. zu übergeben und langjährige Mitarbeiter zu ehren.
Nicht geklappt hat hingegen die Bekanntgabe seines Nachfolgers in der Wirtschaftskammer, da er auch diese Funktion aufgibt, um mehr Zeit für Familie und Hobbys zu haben. Aber wie der Hase des Zauberers Markus Gimbel an diesem Abend in seinem Programm sagte: „... der Hautz wäre eh zu spät gekommen.“
Aktuell sind noch vier Kandidaten für diese Position im Rennen, eine Entscheidung soll in den nächsten Wochen gefällt werden.
Martin Hirner (r.) erhielt von Schützen-Hauptmann Paul Madreiter eine von ihm gestaltete Schützenscheibe. In der Mitte Andrea Hirner.