Wörgl: Suchtberatung bietet psychiatrische Sprechstunde an
Seit acht Jahren bietet die Suchtberatung Tirol in der Beratungsstelle Wörgl psychosoziale und klinisch-psychologische Beratung an. Ab September wird das Angebot um eine monatliche psychiatrische Sprechstunde ergänzt.
Rund 160 Klienten nehmen jährlich das Angebot der Suchtberatungsstelle in Wörgl in Anspruch. Neben der Betreuung und Beratung von suchtgefährdeten und suchtkranken Personen stehen die zwei Beraterinnen auch Angehörigen bzw. Bezugspersonen zur Verfügung.
Medizinische Betreuung
Neben der psychosozialen und klinisch-psychologischen Beratung und Betreuung bietet die Suchtberatung Tirol in Wörgl ab 25. September auch eine psychiatrische Sprechstunde an. „Wichtig ist uns, unter einem Dach sowohl psychosoziale, klinisch-psychologische und medizinische Beratung anzubieten - sodass die Menschen nicht hin und her geschickt werden, sondern ein all umfassendes Angebot bekommen“, so Birgit Keel-Dollinger, GF Suchtberatung Tirol. Dazu ist einmal im Monat der Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin, Dr. Ernest Abel in Wörgl. „Gerade Klienten mit psychotischen und depressiven Störungen und Sucht stellen Angehörige und das gesamte Betreuungssystem vor große Herausforderungen. Durch die Sprechstunde möchten wir sicherstellen, dass die psychischen Probleme der Klienten der Suchtberatung Tirol im Bezirk Kufstein rechtzeitig erkannt und behandelt werden“, so Abel.
Mobile Betreuung
Klienten, denen es nicht möglich ist, die Beratungsstelle aufzusuchen, werden auch zuhause betreut. „Dieser Bereich wächst. Wir betreuen Personen, die in ihrer schwierigen Situation eine Reihe von psychologischen und sozialen Hilfestellungen brauchen“, so die Psychologen Gerti Pirkl und Sabine Höller von der Beratungsstelle Wörgl.
Die Klienten der Suchtberatungsstelle in Wörgl werden zu je einem Drittel von der Bezirkshauptmannschaft bzw. vom Gericht sowie von anderen Einrichtungen wie z. B. der Kinder/Jugendhilfe überwiesen, ein Drittel sucht den direkten Kontakt zur Beratungsstelle. 90 Prozent der Klienten sind Männer, 85 Prozent der Angehörigen, die mit der Suchtberatung Kontakt aufnehmen, sind Frauen.
Weitere Informationen unter www.verein-suchtberatung.at. Die Beratung ist kostenlos und anonym.
V. l.: Mag. Gerti Pirkl, Dr. Ernest Abel, Birgit Keel-Dollinger, MSc sowie Mag. Sabine Höller
150 Jahre Bezirkshauptmannschaft: Kufstein feiert mit Tag der offenen Tür
Am 1. September 1868 nahmen die Bezirkshauptmannschaften in Österreich ihre Arbeit auf. Die Bezirkshauptmannschaft Kufstein feiert den 150. Geburtstag mit einem Tag der offenen Tür.
Die Bezirkshauptmannschaften haben sich im Laufe der Zeit zu modernen Dienstleistern entwickelt, die über die Herausforderungen in den Bezirken bestens informiert sind. Um das breite Leistungsspektrum der Öffentlichkeit zu präsentieren, laden alle Bezirksstellen in Tirol am 1. September zum Tag der offenen Tür ein. „Bei dem Tag der offenen Tür geht es mir insbesondere darum zu zeigen, dass die Bezirkshauptmannschaft Kufstein ein nicht wegzudenkender Faktor im gesellschaftlichen und behördlichen Leben ist“, so Bezirkshauptmann Christoph Platzgummer.
Umfangreiches Programm
Am 1. September zwischen 9 und 14 Uhr haben alle Interessierten die Möglichkeit, mehr über die Arbeit der Bezirkshauptmannschaft zu erfahren – die Mitarbeiter führen durch das Haus und berichten über ihr Aufgabengebiet. Auch die Beantragung von Reisedokumenten und Führerscheinen ist möglich. „Wir haben versucht, ein rundes, nettes und schönes Programm aufzustellen“, so Platzgummer. Neben bester musikalischer Unterhaltung und regionalen Köstlichkeiten präsentieren die Blaulichtorganisationen ihre Dienstfahrzeuge und erläutern ihr Tätigkeitsfeld. Auch für die Kleinen gibt es genug zu entdecken: Attraktionen wie Kinderrallye mit Preisverteilung, Ponyreiten, Hüpfburg und Schminkstation machen diesen Tag sicher zu einem ganz besonderen Erlebnis. Neben der Unterhaltung durch Magical Artist und Comedian Markus Gimbel zählt eine Highline-Show (65-Meter-Querung eines Slackline-Artisten vom Dach des Altbaus auf das Dach des Neubaus in 25 Metern Höhe) zu den Highlights.
Für den Tag der offenen Tür wird am 1. September der gesamte Boznerplatz für den Verkehr gesperrt.
Freuen sich auf den Tag der offenen Tür: Bezirkshauptmann Christoph Platzgummer sowie Gewerbereferentin und Moderatorin Julia Santer
Über 48.700 Beschäftigte im Bezirk Kufstein
Äußerst gute Zahlen kann AMS-Geschäftsstellenleiterin Margit Exenberger vorzeigen: Mit 48.700 Beschäftigten im Sommer 2018 liegen die Zahlen um mehr als 7.700 höher als noch im Jahr 2008.
Gleichzeitig ist die Arbeitslosenquote auf 3,3 % gesunken, bei 3 % spricht man von Vollbeschäftigung. „Auch Gruppen, die es sonst schwer am Arbeitsmarkt haben, finden leichter eine Beschäftigung“, so Exenberger.
Personalmangel
Doch auf der anderen Seite wird es für Firmen immer schwieriger, passende Arbeitskräfte zu finden: „Das betrifft nicht nur mehr die Fachkräfte, die Arbeitskräftenachfrage zieht sich durch sämtliche Berufssparten“, weiß Exenberger. 1270 Stellen sind aktuell beim AMS Kufstein gemeldet, 1777 Personen sind als arbeitslos gemeldet.
Öfter Arbeitsplatzwechsel
Doch der Arbeitsmarkt ist dynamischer geworden. Die Menschen bleiben nicht mehr so lange in einem Betrieb. Exenberger: „Dadurch hat das AMS immer noch sehr viel Arbeit“. 12.707 Menschen sind jährlich von der Arbeitslosigkeit betroffen, 7.400 finden innerhalb von 3 Monaten einen neuen Job. Wichtig ist aber, dass es weiterhin möglich ist, Kompetenzen zu schulen, rund 40 % der Arbeitssuchenden haben nur einen Pflichtschulabschluss. Hier wird es spannend, inwieweit die Sparpläne der Regierung für das AMS gehen. Das Budget für das Jahr 2019 soll erst im Herbst festgelegt werden. Dadurch ist es auch schwierig, mit Partnern langfristige Ziele zu realisieren, da keine Zusagen mehr gemacht werden können.
Kufstein attraktiver Arbeitsort
Dabei schaut es für den Bezirk Kufstein auch für die nächsten Jahre gut aus: Im Zukunftsranking einer Studie der Fa. Pöchahacker Innovation Consulting nimmt Kufstein von allen österreichischen Bezirken den sechsten Platz ein. In Tirol ist Kufstein sogar auf Platz 1. Grund sind der große Branchenmix und die vielen innovativen Firmen. Dazu kommen die vielfältigen Möglichkeiten in der Freizeitgestaltung, die den Bezirk attraktiv machen.
Margit Exenberger, AMS-Geschäftsstellenleiterin
Bezirksmusikfest in Langkampfen mit Marschmusikbewertung
Es ist das Highlight eines jeden Musikanten im Ausrückungskalender: das jährlich stattfindende Bezirksmusikfest des Unterinntaler Musikbundes am ersten Augustwochenende.
Unter dem Motto „Mia scho wieda...“ lud heuer die Bundesmusikkapelle Unterlangkampfen vom 3. bis 5. August zum „Bezirksmusigfest“ auf den Festplatz vor der Volksschule und dem angrenzenden „Knappen-Anger“ nach Unterlangkampfen ein. Nach dem Start am Freitag mit der BMK Angath sowie „Die Ausrangierten“ folgte am Samstag der Festabend des Unterinntaler Musikbundes mit Feldmesse. Anschließend unterhielten die BMK Oberlangkampfen, die MK Hinterthiersee sowie „Der harte Kern“.
Nach einem Weißwurstfrühstück versammelten sich am Sonntag die 21 Mitgliedskapellen des Unterinntaler Musikbundes zum Festakt sowie zum anschließenden Umzug bei der NMS Langkampfen.
Bei der alle drei Jahre stattfindenden Marschmusikbewertung nahmen heuer 14 Musikkapellen teil. Die höchste Punkteanzahl erreichte die MK Hinterthiersee unter Bezirksstabführer Hubert Schneider: Die Musikanten aus dem Hochtal sicherten sich mit hervorragenden 92,05 Punkten den Sieg in der anspruchsvollen Stufe D. Dahinter folgten die BMK Niederau (91,29), die BMK Söll (91,05), die KMK Bad Häring (90,17) sowie die BMK Ebbs (90,00).
In der Stufe B holte die BMK Schwoich mit 90,60 die meisten Punkte, gefolgt von Ellmau (90,22) sowie Scheffau (89,70).
Auf die Konzerte der Bundesmusikkapellen Bruckhäusl und Kirchbichl folgte der Festausklang mit dem „Oberauer Untergrund“.
Die Musikkapelle Hinterthiersee erreichte bei der Marschmusikbewertung die höchste Punktezahl
Kufstein spricht über Anatevka
In seinem 12. Jahr zeigt der Operettensommer Kufstein das weltbekannte Stück „Anatevka“ und hat damit voll ins Schwarze getroffen. Das begeisterte Publikum beklatschte das Stück am Premierenabend am Freitag, 3. August, minutenlang.
Tradition ist im kleinen Städtchen Anatevka etwas sehr Wichtiges. Jeder hat seine Rolle, die kleinste Abweichung wird sofort zum Stadtgespräch. Gleich drei von fünf Töchtern des Milchbauern Tevje kommen ins heiratsfähige Alter und der Vater bestimmt, wen die Töchter zu heiraten haben. Doch die Zeiten ändern sich, und die jungen Frauen möchten selbst bestimmen, mit wem sie ihr Leben verbringen. Dazu kommt noch, dass Russland die Juden eigentlicht gar nicht mehr im Land haben möchte ...
Das Ensemble versteht es, das Publikum schnell in das Alltagsleben des kleinen Städtchens Anatevka zu ziehen. Durch die bekannten Lieder wie z. B. „Wenn ich einmal reich wär ...“ und einer wendungsreichen Handlung vergeht die Zeit auf der Festung Kufstein trotz wieder einmal eng gehaltener Bestuhlung wie im Fluge.
„Anatevka“ gibt es noch am Freitag, 17. August, und Samstag, 18. August, zu sehen und hören. Tickets gibt es auf www.operettensommer.com.
Tochter Zeidel (Hanna Kastner) fleht ihren Vater Tevje (Gerald Pichowetz) an, auf die Tradition zu verzichten, dass der Vater den Mann für sie bestimmt.