Zahlreiche Anträge nicht behandelt: Wörgler Grüne sehen Missachtung der Gemeindeordnung
Mindestens zehn Anträge der Wörgler Grünen an den Gemeinderat sind nach eigenen Angaben nicht nach den Vorgaben der Tiroler Gemeindeordnung behandelt worden. Trotz Aufforderung der Bezirksaufsichtsbehörde wurden zahlreiche Anträge nicht dem Gemeinderat zur Beschlussfassung vorgelegt. „Wir sind der Meinung, dass es gesetzliche Vorgaben gibt und nicht dass die Bürgermeisterin die Gesetze schmiedet. Wir wollen als Wörgler Grüne mit unseren Projekten wahrgenommen werden“, so GR Richard Götz.
Am 27. Jänner wandten sich die Gemeinderäte Richard Götz und Christine Mey mit sieben unbearbeiteten Anträgen an die Aufsichtsbehörde. Diese regte an, dass im Gemeinderat die Anträge ehestmöglich zu einer Abstimmung gebracht werden sollten. „Die Aufsichtsbehörde ist nicht gewillt, Dampf zu machen“, schimpft Götz. „Es ist nicht motivierend für uns, wenn wir einen Antrag einbringen und dieser nicht behandelt wird. Dies passiert ja nicht nur uns, es ist eine generelle Vorgangsweise, dass Anträge nicht behandelt werden. Offensichtlich stört es uns am meisten“, so Mey.
In der Gemeinderatssitzung stellte Götz eine Anfrage zu diesem Thema. Bgm. Hedi Wechner verwies darauf, dass einige Anträge deshalb nicht nochmal behandelt wurden, weil sie bereits abgeschlossen und damit abzulehnen seien. Damit gab sich Götz nicht zufrieden: „Meine Frage hat das nicht beantwortet. Warum werden Anträge einfach nicht einer Gemeinderatsabstimmung zugeführt?“ Wechner nahm daraufhin zu Protokoll, dass die Grünen wünschen, dass ihre Anträge abgelehnt werden. Ihr Ansatz wäre, die Anträge einzubauen, „aber wenn ihr lieber wollt, dass eure Anträge abgelehnt werden, dann werden wir das auch tun.“ Mey konterte: „Ich finde es einen Wahnsinn. Wir wollen nicht, dass unsere Anträge abgelehnt werden. Wir wollen lediglich, dass die Anträge innerhalb der Frist vorgelegt werden.“ Wechner kündigte an, die Aufsichtsbehörde über den aktuellen Bearbeitungsstand der Anträge schriftlich zu informieren.
Götz wartet nun ab, ob die Anträge der Grünen bei der nächsten Gemeinderatssitzung auf der Tagesordnung stehen. Sollte dies nicht der Fall sein, folgt eine Meldung an die Landesaufsichtsbehörde. Überlegt wird von Seiten der Wörgler Grünen ebenfalls, ob eine Anzeige gegen die Bürgermeisterin wegen Amtsmissbrauch eingebracht wird.
Hermann Wurnig Sozialpreis geht an Evita Beratungsstelle
Vor einem Jahr hat die Kufsteiner Stadtorganisation der SPÖ den Hermann Wurnig Sozialpreis ins Leben gerufen. Heuer kann sich die Frauen- & Mädchenberatungsstelle über € 1.000,- freuen.
Mittels E-Mail konnte für einen sozialen Verein aus Kufstein abgestimmt werden, wer nach dem Sozialsprengel heuer den Sozialpreis erhalten soll. „Es ist nicht einfach, die Leute zum Voten zu bewegen“, stellte SPÖ-Stadtparteiobmann Alexander Gfäller fest. Von insgesamt 42 Stimmen fielen heuer 22 auf die Frauen- & Mädchenberatungsstelle Evita und 15 auf den Sozialmarkt. „Wichtig ist mir die Unterstützung und die Wertschätzung für diesen Verein“, so Gfäller. Vergangenen Donnerstag, 16. Februar, konnten Christine Wright-Kainer und Anna Kronthaler den mit € 1.000,- dotierten Preis entgegennehmen. „Es ist ganz wichtig für unseren Verein. Wir sind auf Spenden angewiesen, die Förderungen reichen oft nicht aus“, freut sich Wright-Kainer.
Die Evita Frauen- & Mädchenberatung ist eine ambulante Beratungsstelle und bietet psychosoziale Beratung an. Das Team steht bei Scheidungen sowie psychischen Problemen zur Seite und kümmert sich um Opfer von körperlicher und sexueller Gewalt. Weiters wird in einer Frauenwohnung mit vier Betten betroffenen Frauen und Kindern Schutz geboten. Benannt wurde der Preis nach dem im Jahr 2009 verstorbenen Hermann Wurnig. Wurnig setzte sich jahrelang für die sozial Schwachen in Kufstein ein.
Bezirks-FPÖ stellt Weichen für Wahlen 2018
Bereits im Dezember 2016 wurde Christopher Ranzmaier als Bezirks-Spitzenkandidat der FPÖ für die Landtagswahlen 2018 festgelegt. Dahinter sind Walter Thaler und Sandra Priewasser gereiht.
Als Landesparteisekretär der FPÖ sieht Ranzmaier keine Möglichkeit, im Gemeinderat und im Landtag zu sein. „Unter diesem Bürgermeister wäre es sowieso nicht möglich“, so Ranzmaier. Gemeint ist der Termin für die Gemeinderatssitzungen, die durch den Mittwochstermin fast immer zeitgleich mit Sitzungen des Landtages stattfinden.
Ab sofort rückt deshalb für Ranzmaier Manfred Haslacher in den Gemeinderat in Kufstein für die FPÖ/GKL nach.
„Unser Ziel ist es, zweitstärkste Partei in Tirol zu werden und die Mehrheit von Schwarz-Grün zu brechen“, so FPÖ-Landesobmann Markus Abwerzger. Man möchte gerne in die Regierung, „... aber nicht um jeden Preis.“
Für die Nationalratswahlen wurde wieder Carmen Schimanek als Bezirks-Spitzenkandidatin der FPÖ festgelegt. An zweiter Stelle folgt Andreas Gang und an dritter Position Josefa Fischbacher.
„Werden kleinere Brötchen backen“: Wörgler Stadtfest mit neuem Konzept
Mit einem überarbeiteten Konzept will die neu installierte Arbeitsgruppe das Wörgler Stadtfest wieder attraktiver machen. Die Kronehit-Bühne fällt weg, gesetzt wird auf Wörgler Vereine sowie regionale Bands.
Um vom Festivalcharakter wegzukommen, wird das Wörgler Stadtfest im heurigen Jahr entschleunigt. Neben der Kronehit-Bühne fallen auch die sogenannten „Fetzen- und Schmuckdandler“ weg. „Es ist und bleibt ein Fest der Vereine. Heuer wird es keine Gewerbetreibenden mehr geben“, so Mario Wiechenthaler. Der Organisations-Chef stellt auch klar, dass nur noch Vereine mit Hauptsitz in Wörgl ein Recht auf einen Standplatz haben. „Die Arbeitsgruppe hat bereits wacker gearbeitet. Es wird ein Stadtfest der Quartiere. Wir wollen, dass jeder auf seine Kosten kommt“, stellt Bgm. Hedi Wechner klar.
Zwei Bühnen, beruhigte Zone
Die Volksmusikbühne ist vor dem Stadtamt positioniert, das Programm startet mit dem U1 Musikantennachmittag. Nach Konzerten der Musikkapellen Wörgl und Bruckhäusl folgt der Hauptact „Die jungen Paldauer“. In der Speckbacherstraße fällt die Kronehit-Bühne weg, dafür wird eine beruhigte Zone eingerichtet. Auf einem Tanzboden kann hier bei Tanzlmusig aufgetanzt werden. Im unteren Bereich der Bahnhofstraße treten auf der großen Komma-Bühne hauptsächlich heimische Gruppen auf: Den Start macht „Misantröpics“, es folgen Boomerang, Barstool Tune, die Rebel Musig Crew sowie The Officers.
Um die fehlenden Einnahmen der Gewerbetreibenden auszugleichen, gibt es keine einheitliche Beschallung. Stattdessen sollen sich drei bis vier Stände mit der Musik bzw. DJ´s absprechen. „Wir werden heuer kleinere Brötchen backen. Das traditionelle soll mit dem zeitgemäßen kombiniert werden“, so Wiechenthaler. Die Organisatoren versprechen sich auch viel von der Standprämierung: € 1.000,-, € 750,- sowie € 500,- werden an die kreativsten Vereine ausgeschüttet. Der Eintritt bleibt gleich wie bisher: Erwachsene zahlen € 6,-, Jugendliche (16-18) € 5,- sowie Schüler (12-16) € 4,-. Im Vorverkauf sind die Eintrittskarten jeweils um einen Euro billiger. Aus Haftungsgründen ist es notwendig, das Stadtfest über die Stadtmarketing GmbH abzuwickeln.
Umfangreiche Projekte für Naturschutzgebiet Kaisergebirge geplant
„Man weiß nur zu schätzen, das man auch sieht.“ Aus diesem Grund will auch der Naturschutzbeauftragte Philipp Larch das Naturschutzgebiet Kaisergebirge keinesfalls von den Besuchern abschotten. Dennoch sollten die Besucher einige Dinge beachten, damit die Naturperle weiter in seiner jetzigen Vielfalt bestehen bleiben kann.
Rund 92 km2 zählt das Naturschutzgebiet Kaisergebirge. Aufgrund seiner Lage ist es einzigartig. Forstwirtschaft, Landwirtschaft und Tourismus fordern viel vom „Koasa“, mit zahlreichen Projekten will man auch 2017 das Gebiet schützen und erhalten.
Umweltbaustelle
Seit rund 40 Jahren ist die Stripsenalm mit schönem Magerrasen und großer Artenvielfalt unterhalb des Stripsenjochs unbewirtschaftet und droht nun zuzuwachsen. Auf einer „Umweltbaustelle“ werden gemeinsam mit der ÖAV Sektion Kufstein zehn junge Erwachsene im Alter von 16 bis 30 Jahren in der letzten Juliwoche die Latschen, Bäume und Sträucher der Almfläche ausschneiden. Ein weiterer Arbeitsteil ist die Sanierung der „Blaiken“, das sind Anrisse im Gelände, durch die der Boden erodiert und ausgewaschen wird.
Springkraut
Bereits in den vergangenen Jahren ein großer Erfolg war die Bekämpfung des Springkrautes in der Nähe des Tunnelportals und beim Kaiseraufstieg. Über 100 Freiwillige haben 2015 und 2016 dabei geholfen. Schreyer: „Es ist wichtig, hier weiterzumachen.“ Im Juli wird diese Aktion weitergeführt. Dabei wird das Springkraut nicht nur ausgerissen sondern auch abtransportiert. Das Kraut darf auch wegen Brandgefahr nicht vor Ort verbrannt werden.
Kammmolche und Insektennisthilfe
Seit 2010 wird nach der Entdeckung von den seltenen Kammmolchen die Populationsentwicklung in 7 Teichen rund um die Schottergrube Gubert in Ebbs überwacht. Anfang des Jahres sollen einige der Teiche ausgebaggert werden, um sie vor dem Verlanden durch zu viel Schilf zu bewahren.
In Hinterbärenbad wurde eine Insektennisthilfe neu befüllt und mit Informationen für interessierte Wanderer versehen. „Das ist als Umweltbildungsmaßnahme zu sehen, eigentlich gibt es genügend Nistplätze für die Insekten,“ so Schreyer.
Sprechstunde
Erstmals wird es am 23. Februar in den Räumlichkeiten des TVB Kufsteinerland im KISS in Kufstein von 9 bis 11 Uhr eine Sprechstunde geben.
Nicht vom Weg ab
Glücklich sind die beiden Naturschutzbeauftragten, dass im Naturschutzgebiet nur sehr wenig Müll liegen gelassen wird. Eine Bitte haben sie aber: Gerade aufgrund der aktuell hohen Medienpräsenz ist es noch wichtiger, auf den Wegen zu bleiben.