Kommenden Donnerstag, 18. Februar, steht der Antrag des Stadtrates zur Einstellung des Betriebes der Wörgler Wasserwelt auf der Tagesordnung der Wörgler Gemeinderatssitzung. Dieser wird höchstwahrscheinlich mit den Stimmen der Liste Hedi Wechner sowie der Freiheitlichen Wörgler Liste angenommen. Die „Erhalter des Waves“ geben jedoch nicht auf und hoffen auf eine Volksbefragung als letzten Rettungsanker.
Als „wichtig und unverzichtbar“ bezeichnen Gabi Hausberger, Tanja Naschberger, Melanie Schoner-Haid, Eva Dollinger sowie Christian Untersberger von der Initiative „Erhalter des Wave“ die Wörgler Wasserwelt. 13 Vereine mit insgesamt 1.200 Vereinsmitgliedern trainieren regelmäßig im Wave, dazu nutzen jährlich 15.000 Schüler sowie 450 Babys und Kleinkinder die verschiedenen Becken. Insgesamt 260.000 Eintritte, davon 80.000 Wörgler, werden jährlich - inkl. der Saunalandschaft - gezählt. „Wir versuchen alles mögliche, um die Bevölkerung aufzurütteln. Es kann nicht sein, dass so eine Infrastruktur einfach zugesperrt wird“, gibt sich Hausberger kämpferisch. „Wir bieten vom Babyschwimmen bis zum Anfängerkurs alles an. Unser Ziel war es immer, dass es in der Volksschule keine Nichtschwimmer mehr gibt. Es hängen sehr viele Emotionen dran“, hofft auch Tanja Naschberger von der Schwimmschule, die Schließung noch abwenden zu können. „Das Wave ist niciht nur eine Sport- und Freizeitstätte, sondern auch eine Gesundheitsstätte. Es ist ein Auftrag der Gemeinde, den Kindern das Schwimmen zu ermöglichen“, ergänzt Dollinger.
Beschluss folgt am Donnerstag
Mit ziemlicher Sicherheit wird am Donnerstag die Einstellung des Betriebes von der Liste Hedi Wechner (9 Mandate) sowie der Freiheitlichen Wörgler Liste (4 Mandate) beschlossen. (Der Kufsteinblick berichtete: http://www.kufsteinblick.at/index.php/8-redaktionelle-beitraege/1248-entscheidung-ueber-die-schliessung-des-wave-voraussichtlich-am-18-februar. Trotzdem geben die „Erhalter des Wave“ nicht auf: Sie wollen Bgm. Hedi Wechner bis spätestens Donnerstag mindestens 1.600 Unterschriften vorlegen, um eine Volksbefragung zu erwirken. „Wir wissen zwar, dass die Fraktionen für eine Schließung stimmen werden. Aber wir werden weiter kämpfen“, ergänzt Hausberger.
„Umlandgemeinden haben die Hände ausgestreckt“
Die Umlandgemeinden wurden per E-Mail kontaktiert, ob ein grundsätzliches Interesse an einer finanziellen Beteiligung besteht. Die Rückmeldungen waren allerdings durchwegs ablehnend“, erklärte Bgm. Hedi Wechner dem Kufsteinblick. Ganz anders sieht dies Hausberger: „Wir haben die Umlandgemeinden gefragt. Diese haben die Hände ausgestreckt, Kufstein war Vorreiter. Es waren ganz viele Gemeinden, die gesagt haben: Wir sind dabei, bringt uns Konzepte.“ Diese seien jedoch seitens der Gemeindeführung nie vorgelegt worden. „Deshalb hat jede Gemeinde das Gefühl gehabt: Die sind doch gar nicht interessiert“, ärgert sich Hausberger.
Neues Regionalbad?
Zu einem Informationsgespräch trafen sich heute Vormittag, 16. Februar, Tirols Sportlandesrat Josef Geisler mit Bgm. Hedi Wechner und dem Sachverständigen Dipl. Ing. Johannes Schmidt, um in Wörgl ein Konzept für ein neues Regionalbad zu erarbeiten: „Das Gespräch war vom beiderseitigen Willen getragen, eine für alle Beteiligten vernünftige Lösung zu erarbeiten. Für Geisler waren im Rahmen dieses Gesprächs vor allem die Ausführungen von Dipl. Ing. Johannes Schmidt ausschlaggebend, eine neue Variante eines Regionalbades anzudenken. Schmidt wies in seinen Erläuterungen basierend auf den schlechten Zustand der Bausubstanz bzw. technischen Einrichtung auf die immensen Sanierungskosten hin, die in keinem Verhältnis zu einer neuen Lösung stünden“, so Wechner in einer Aussendung.
„Es ist kein marodes Bad“
„Wir haben das Haus 15 Jahre lang geführt. Dass es jetzt so hingestellt wird, dass dies marode ist und sich eine Sanierung nicht mehr auszahlt, finde ich eine kühne Behauptung. Das glaube ich ganz einfach nicht“, so Christian Untersberger. „Mich stört, dass seitens der Gemeinde nur ein Weg (Anm. der Redaktion: Schließung) eingeschlagen wird. Ich glaube, wenn man Interesse hätte, das Bad am Leben zu erhalten, würde sich für die Gemeinde Möglichkeiten ergeben“, so Untersberger abschließend.
Weitere Details unter: http://www.kufsteinblick.at/index.php/8-redaktionelle-beitraege/1248-entscheidung-ueber-die-schliessung-des-wave-voraussichtlich-am-18-februar