„Das Angebot ist hochinteressant“: Aktion 20.000 startet im Bezirk Kufstein
Im Rahmen der Beschäftigungsaktion 20.000 der Bundesregierung wird Menschen über 50 Jahren, die bereits über ein Jahr arbeitslos bzw. beim AMS vorgemerkt sind, eine neue Perspektive am Arbeitsmarkt gegeben.
Von 1. Jänner 2018 bis zum 30. Juni 2019 können alle Gemeinden und gemeindenahe Einrichtungen sowie gemeinnützige Vereine und Organisationen langzeitbeschäftigungslose Menschen ab 50 Jahren einstellen, die Kosten (monatliches Bruttoentgelt plus 50 % Pauschale für Lohnnebenkosten) übernimmt zur Gänze das AMS. Voraussetzung ist die Schaffung zusätzlicher Beschäftigungsmöglichkeiten, weiters muss die arbeitslose Person mindestens für 30 Stunden pro Woche angestellt werden.
AMS informierte Gemeinden
Vergangenen Donnerstag, 14. Dezember, lud das AMS Kufstein alle Bürgermeister des Bezirkes ein, um ihnen die Chancen und Möglichkeiten dieses Programmes vorzustellen. Die stellvertretende Leiterin des AMS Kufstein, Margit Exenberger, ist von diesem Programm begeistert: „Die Aktion 20.000 kann einen großen Nutzen für die Gemeinden bringen.“ Sie erklärte gemeinsam mit Hubert Weber, Projektverantwortlicher bei GemNova, die Vorteile. Im Raum Innsbruck läuft bereits seit 1. Juli ein Pilotprojekt: „Die Resonanz ist sehr positiv. Das System hat sich bewährt“, so Weber.
Für die Gemeinden gibt es zwei Möglichkeiten für die Anstellung einer Person: Ein direktes Dienstverhältnis, bei dem die Abrechnung direkt über das AMS erfolgt, sowie eine Anstellung über die GemNova Innsbruck. Bei der zweiten Variante wird eine Betreuung/Qualifizierung der Teilnehmer gewährleistet, weiters gibt es die Möglichkeit, einen Dienstnehmer auch weniger als 30 Stunden pro Woche anzustellen.
Ziel des Programmes ist es, diese Leute langfristig in den Arbeitsmarkt zu integrieren: „Es ist ein tolles Programm, beide Seiten können nur gewinnen“, so Margit Exenberger.
Im Bezirk Kufstein sind derzeit 115 Männer und 62 Frauen über 50 Jahre vorgemerkt, die bereits über ein Jahr arbeitslos sind.
HLW FW Kufstein im Bereich „Entrepreneurship Education“ zertifiziert
Die HLW FW Kufstein wurde als erste humanberufliche Schule in Tirol im Bereich „Entrepreneurship Education“ zertifiziert.
Angesichts des sich stark ändernden Arbeitsmarktes setzt die HLW FW Kufstein in ihrer Ausbildung auf unternehmerisches Denken und Handeln und animiert die Schüler in allen Fächern zu Selbständigkeit, Kreativität und Teamgeist. Lehrpläne, Bildungsstandards und Kompetenzorientierung wurden angepasst, durch fächerübergreifende Aktivitäten sollen die Schüler an die Komplexität der Arbeitswelt herangeführt werden.
Die Schüler werden dabei u. a. auch in den täglichen Organisationsablauf der Schule miteingebunden. Neben Wandertagen, die von den Schülern organisiert werden, konnten z. B. im Rahmen eines Projektes neue Schulblazer für alle Schüler angeschafft werden. Weiters gründen die Schülerinnen Lisa Rinnergschwentner sowie Eva Ehinger als praktischen Teil zur Diplomarbeit ein Start-Up, mit dem HLW-Merchandise-Artikel (Pullover, Polo-Shirts usw.) verkauft werden: „Das ist genau der unternehmerische Gedanke, der dahintersteckt“, freut sich Direktor Markus Höfle. „Es ist kein Unterrichtsgegenstand, es ist ein neuer Geist, der durch die Schule weht. Es gibt für alle beteiligten Personen eine Win-Win Situation“, so Klaus Steidl. Auch Direktor-Stv. Martin Knapp freut sich über die Auzeichnung: „Es muss an der Schule gelebt werden. Es funktioniert nicht, wenn es nur von oben verordnet wird.“
Am 16. November konnte Höfle in Wien das Zertifikat von Bundesministerin Dr. Sonja Hammerschmid entgegennehmen.
Neuer Alpiner Einsatzleiter im Bezirk
16 Alpinpolizisten sind derzeit im Bezirk Kufstein im Einsatz. Kürzlich wurde der Wildschönauer Christoph Silberberger zum neuen Alpinen Einsatzleiter beim Bezirkspolizeikommando Kufstein bestellt. Neuer Stellvertreter wird Andreas Steurer von der PI Söll.
Der 36-jährige Polizeibergführer und Flugretter Christoph Silberberger, seit 2005 in der PI Kramsach tätig, übernimmt ab sofort die alpine Einsatzleitung im Bezirk Kufstein. Wie umfangreich das Aufgabengebiet der 16 Alpinpolizisten ist, zeigt ein Blick auf die Statistik: Insgesamt 349 Alpinunfälle zählte das Bezirkspolizeikommando Kufstein im Zeitraum zwischen 1. November 2016 und 31. Oktober 2017. 161 Unfälle mit Verdacht auf Fremdverschulden passierten im organisierten Skiraum, weiters schlagen 85 Wander- und Bergunfälle zu Buche. Mit dem Mountainbike erwischte es 21 Personen, allerdings nur vier mit dem E-Bike, wobei alle Unfälle beim Abfahren passierten.
Neben 174 deutschen Staatsbürgern traf es 99 Österreicher, auch „Exoten“ aus Pakistan, Australien und Mexiko waren dabei.
„Bei einem Unfall mit mehreren beteiligten Personen sollte man immer die Personalien austauschen“, rät Silberberger, da Verletzungen im ersten Moment oft nicht sichtbar seien.
Insgesamt gab es im vergangenen Jahr zwölf Tote, die Hälfte davon starb an Herz-Kreislaufversagen.
AMS Kufstein unter neuer Führung
26 Jahre leitete Hansjörg Steinlechner das AMS Kufstein. Ab 1. März 2018 übernimmt seine langjährige Stellvertreterin Margit Exenberger die Leitung der AMS Geschäftsstelle Kufstein.
Insgesamt 41 Jahre war Hansjörg Steinlechner beim Arbeitsamt bzw. AMS Kufstein tätig, 26 Jahre davon als Geschäftsstellenleiter gemeinsam mit seiner Stellvertreterin Margit Exenberger. Letztere, auch bereits seit 35 Jahren beim AMS, übernimmt mit 1. März 2018 die Leitung. In diese Zeit fiel auch die Umstrukturierung vom Amt zum Dienstleistungsunternehmen: „Das war für unsere Mitarbeiter ein Paradigmenwechsel, der sehr gut gelungen ist“, so Steinlechner. „Lange Zeit wurde der Erfolg des AMS an Arbeitslosenquoten gemessen. Wir setzten unsere Möglichkeiten der aktiven Arbeitsmarktpolitik konsequent ein. Dadurch erreichen wir, dass Arbeitslosigkeit nicht länger dauert, als es der Markt bedingt. In all den Jahren ist es gelungen, viele Betriebe vom Service des AMS zu überzeugen“, erklärt Margit Exenberger. Hansjörg Steinlecher hat in seiner langjährigen Tätigkeit immer versucht, die Betriebe als auch die arbeitssuchenden Menschen zu unterstützen: „Für mich standen die Menschen und die Betriebe im Mittelpunkt meines Handelns. Ich habe aber auch immer darauf geachtet, dass Arbeit angenommen wurde, wenn es eine gab“, so Steinlechner, der von 1.240 Sanktionen (Streichungen) allein im Jahr 2016 berichtete.
„Komplett eingebunden“
Nach Hearings im Regionalbeirat, bei der Begutachtungskommission und letztlich beim Landesdirektorium sicherte sich Margit Exenberger die Stelle als Geschäftsstellenleiterin beim AMS Kufstein. „Ich habe sehr viel Erfahrung, speziell im Führungsbereich. Ich bin verantwortlich für die zwei wichtigsten Kernprozesse - für die Arbeitssuchenden und für die Unternehmen“, so Exenberger, die bereits eine Abteilung mit 24 Leuten führt. „Mein Fokus wird auf dem Kontakt zur Wirtschaft liegen, damit wir den Arbeitsmarkt optimal abbilden können. Es gibt einige wichtige interne Projekte, hier vor allem die Lösung unseres Raumbedarfes. Weiters hat die Führung der Mitarbeiter oberste Priorität, damit wir als Dienstleistungsunternehmen weiterhin optimal bei unseren arbeitssuchenden Kunden und Unternehmen punkten können“, erklärte Exenberger.
Im Arbeitsmarktservice Kufstein sind derzeit 47 Mitarbeiter beschäftigt. Im Vergleich zum Vorjahr sank die Arbeitslosigkeit im Bezirk Kufstein um 11,1 %. Aktuell sind 3.100 Leute im Bezirk arbeitslos, dazu sind 492 in Schulung.
Private Perchten-Show für einen guten Zweck
Seit drei Jahren organisiert die Hausgemeinschaft Flurweg in Oberlangkampfen vor ihrem Haus ein kleines Perchtentreffen. Von Mal zu Mal wurde diese Veranstaltung aber bekannter und immer mehr Leute kommen am 6. Dezember in den Flurweg. Die Hausgemeinschaft hat sich darauf eingetellt und hat für dieses Jahr entsprechend aufgekocht und Getränke zur Verfügung gestellt. Alle Einnahmen kamen in einen Charity-Topf und kommen nun zwei Kindern in Langkampfen zugute, um von ihrem Leben im Rollstuhl ein wenig abzulenken. „Auch dank der Sponsoren haben wir heuer etwas mehr zusammenbekommen, so können wir diesesmal gleich zwei Fällen ein wenig helfen“, so Andy Mayrhofer, einer der Organisatoren. Drei Passen traten für den guten Zweck auf, neben der Hexenkopf-Pass und der Innkurven-Pass war auch die Lackner-Pass dabei, eine Kinder-Pass, deren ältester Teilnehmer 11 Jahre alt ist.
Obwohl der Rummel in der Seitenstraße jedes Jahr größer wird, freut sich die Hausgemeinschaft schon auf die nächste Auflage im Jahr 2018.