Kufstein: Wenig Spielraum trotz Rekordbudget
Mit über € 65 Mio. wurde vom Gemeinderat in Kufstein das bisher höchste Budget mit 20:1 Stimmen beschlossen. Platz für neue große Projekte gibt es aber weder in diesem, noch im nächsten Budget.
Bereits 2018 wurde in Kufstein mit den beiden Großprojekten Sanierung Schulzentrum Sparchen sowie die neue Ausbaustufe der Fachhochschule begonnen. Diese werden 2019 weitergeführt und sorgen für ein Rekordbudget in Höhe von € 65,11 Mio.
Da sich die Finanzierung dieser Projekte über die nächsten Jahre ziehen wird, können auch keine neuen Großprojekte geplant werden.
Der Verschuldungsstand der Bezirkshauptstadt erhöht sich auf € 25,42 Mio. (€ 1,37 Mio., bzw. 5,7 % höher als im Vorjahr).
„Nicht nur mir, sondern allen Fraktionen im Kufsteiner Gemeinderat ist klar, dass durch die rasche Abwicklung dieser Großprojekte in den nächsten Jahren kein weiteres Großprojekt begonnen werden kann, was aber im Hinblick auf die enormen Investitionen im Bildungsbereich durchaus vertretbar ist“, so Bgm. Martin Krumschnabel in einer Aussendung.
Die steigende Bevölkerung führt zur Zeit zu erheblichen Vorleistungen der Gemeinde gerade im Schul- und Kindergartenbau, sobald aber die Einwohnerzahl von 20.000 Hauptwohnsitzen überschritten wird (gerechnet wird mit 2022), soll es auch erhebliche Mehreinnahmen von € 2 bis 3 Mio. jährlich über den Finanzausgleich geben.
Walter Thaler (FPÖ/GKL): „Unsere Warnungen zur Kostenexplosion wurden ignoriert. Besser wäre es gewesen, die Vorhaben aufzuteilen.“ Vizebgm. Hannes Rauch (Kufsteiner VP) sieht im Budget ein solides, wenn auch nicht sehr kreatives: „Die goldenen Zeiten sind vorbei.“
Das Budget wurde mit 20:1 Stimmen (Gegenstimme von Richard Salzburger, Kufsteiner VP) beschlossen.
Mandatsrücklegung
Im Zuge der Sitzung gab Alexander Mösinger vom Offenen Grünen Forum bekannt, dass er aus zeitlichen Gründen sein Mandat zurücklegen muss. Ihm folgt ab 2019 Victoria Pauli in den Gemeinderat.
Budgetabstimmung im Gemeinderat Kufstein
Ebbs: Ein Kreisverkehr gegen die Unfallhäufigkeit
Nach rund sechsmonatiger Bauzeit konnte Ende November der „Achorner-Kreisverkehr“ im Ebbser Ortsteil Eichelwang für den Verkehr freigegeben werden. Hauptgrund für die Errichtung war der zunehmende Querverkehrsanteil und die damit gestiegene Unfallhäufigkeit. „Es gibt bereits sehr gute Resonanzen aus der Bevölkerung. Es ist ein Kreisverkehr, der notwendig ist“, freut sich Bgm. Josef Ritzer. Dazu wurde die Fußgängerunterführung um einen Radweg erweitert. Die Kosten für den Kreisverkehr an der B175 (rd. € 600.000,-) übernimmt das Land Tirol, den Grund stellte die Gemeinde zur Verfügung. Die Erweiterung der Unterführung schlägt mit € 200.000,- zu Buche, davon werden 70 % vom Land gefördert.
AK jetzt auch in Wörgl
Im Zuge des Regionalisierungskonzeptes der Arbeiterkammer wurden seit 2009 in ganz Tirol mehrere neue Filialen eröffnet. Zum Abschluss konnte der Präsident der AK-Tirol, Erwin Zangerl, vergangenen Donnerstag, 13. Dezember, die neue Außenstelle in Wörgl offiziell seiner Bestimmung übergeben.
„Es war schon sehr lange der Plan, in Wörgl präsent zu sein. Der Standort vis a vis vom Bahnhof ist ideal“, so AK-Direktor Gerhard Pirchner.
„In die Regionen zu gehen, ist mit Sicherheit etwas ganz Wichtiges und der richtige Schritt. Vor allem in der heutigen Zeit, in der das soziale Klima frostiger wird, die Bedingungen härter werden und vor allem die Sozialpartnerschaft nicht mehr so gelebt wird, wie sie gelebt werden sollte. Es ist ganz wichtig, dass die Arbeitnehmer eine schlagkräftige, starke Vertretung im Bezirk haben, die sich ihrer Anliegen annimmt“, freut sich Bgm. Hedi Wechner über die Neueröffnung.
„Die AK-Tirol versucht, regional zu denken und auch regional zu handeln. Wir versuchen dorthin zu gehen, wo die Menschen sind und die Probleme entstehen“, so AK-Präsident Erwin Zangerl.
Im den ca. 160 m2 großen Büroräumlichkeiten stehen den Arbeitnehmern ab sofort vier Berater zu Verfügung, die Teamleitung übernimmt die Ebbserin Stefanie Bubalo.
Die AK-Tirol investierte € 350.000,- in den neuen Standort.
V. l.: Bezirkshauptmann Christoph Platzgummer, Bgm. Hedi Wechner, Teamleiterin Stefanie Bubalo sowie Präsident Erwin Zangerl bei der Eröffnung der neuen AK-Außenstelle in Wörgl
Tiroler Festspiele Erl beschreiten neue Wege
Nach dem Ausscheiden von Maestro Gustav Kuhn präsentierte erstmals der neue künstlerische Leiter Andreas Leisner gemeinsam mit Festspiel-Präsident Hans Peter Haselsteiner das Programm für die Sommerfestspiele.
„Wir haben stürmische Zeiten hinter uns. Sie haben einige Konsequenzen erfordert, die wir uns so nicht gewünscht haben. Aber ich glaube es ist uns gelungen, es in die richtigen Bahnen zu lenken“, so Hans Peter Haselsteiner bei der Präsentation des Sommerprogrammes 2019. Mit dem Wechsel an der künstlerischen Front würden sich neue Perspektiven und Blickwinkel eröffnen, „die man vorher nicht hatte bzw. die sich vorher nicht ergeben hätten.“ Nach der Ablöse Kuhns arbeitete der neue künstlerische Leiter Andreas Leisner „unter hohem Druck“ am neuen Programm: „Der Plan B wurde stürmisch zu einem Plan A. Demnach ist ein ganz einmaliges, neues Programm entstanden.“ Leisner war es wichtig, mit dem Programm neue Wege zu beschreiten und die Idee der Festspiele in eine neue Zeit zu tragen. So findet sich neben Bekanntem in neuer Deutung (Aida, Tell) auch Unbekanntes und zu Entdeckendes („Die Vögel, Caliban“) auf dem Programm. Verdis „Aida“ wird gleich dreimal zu sehen sein (6., 12., 19. Juli), „Die Vögel“ von Walter Baunfels zweimal (20., 27. Juli), dazu kommt eine Vorstellung von Gioacchino Rossini´s „Guillaume Tell“ (13. Juli).
Eröffnet wird der Festspielsommer am 4. Juli von Tito Ceccherini mit Bartóks „Konzert für Orchester“, neben drei weiteren Konzerten und drei Specials stehen zwölf Kammermusik-Konzerte auf dem Programm. Mit seinem Orchester Komp.Art und einer Hommage an Werner Pirchner mit dem Titel „Aus.Reisser & Heim.Kehrer“ wirkt auch der junge Wörgler Komponist Christian Spitzenstätter erneut bei den Tiroler Festspielen Erl mit.
Erstmals im Sommer 2019 haben auch Kinder- und Jugendliche bei den „ERLebnis-Spielen“ die Möglichkeit, das Entstehen einer Musikproduktion hautnah mitzuerleben.
Weitere Informationen sowie Karten unter www.tiroler-festspiele.at
Andreas Leisner, der neue künstlerische Leiter, mit Festspiel-Präsident Hans Peter Haselsteiner bei der Programmpräsentation