Frohe Weihnachten!
Die nächste Ausgabe des Kufsteinblick erscheint am 22. Jänner 2025 - Redaktionsschluss ist am Freitag, 17. Jänner 2025, 17 Uhr.
Rekordbudget in Kufstein trotz herausfordernder Lage
Nicht ganz so scharf wie in den vergangenen Jahren fiel die Kritik der Opposition beim Budgetgemeinderat in Kufstein aus. Trotzdem stimmten drei Fraktionen wieder gegen das Budget 2025.
Im Vorfeld wies Bgm. Mag. Krumschnabel darauf hin, dass der Kostenvoranschlag ein Paket ist. Es sei gesetzlich nicht möglich, nur Teile des Voranschlages zuzustimmen oder abzulehnen. „Einige Punkte sind noch nicht sicher, ob sie umgesetzt werden. Wichtig ist nur, dass wir für den Fall Geld bereitstellen“. Die politischen Entscheidungen zu diesen Projekten werden erst im kommenden Jahr gefällt. „Wir haben versucht Spielräume zu schaffen, und das in finanziell nicht einfachen Zeiten.“
Gesamtbudget € 83,296 Mio.
Veranschlagt wurden fast € 78 Mio. Einnahmen für 2025, auf der Ausgabenseite stehen rund € 74,5 Mio. Der daraus resultierende Überschuss von etwas weniger als € 3,5 Mio. deckt allerdings nicht alle Vorhaben ab. „Wenn wir alles umsetzen, müssten wir fast € 5 Mio. Darlehen aufnehmen. Im letzten Jahr standen hier € 4,5 Mio., tatsächlich waren es dann € 1 Mio. Darlehen“, so Krumschnabel. Wird alles umgesetzt, steigt der Schuldenstand von Kufstein von € 17,9 Mio. auf € 21,3 Mio. und damit auf den Stand von 2022. 2019 betrug der Schuldenstand über € 26 Mio.
Politische Schwerpunkte für 2025 sind Leistbares Wohnen, die Innenstadt, wobei hier statt einer Fußgängerzone Begegnungszonen angedacht werden, Hechtsee und Schwimmbad (das Restaurant Hechtsee wird wohl erst 2026 zur Verfügung stehen, um eine Baustelle während der Badesaison zu vermeiden), Schule und Kindergarten in Endach, Sportstätten sowie Altenwohn- und Pflegeheime.
Budgetdiskussion
Mehr Einsparungen und Fokussierung auf die Kernaufgaben forderte in der anschließenden Budgetdiskussion GR Alexander Gfäller (SPÖ). Als Kostentreiber sichtet er die Kulturprogramme, Machbarkeitsstudien, Soziales und die Pflegeheime. Für ihn gehören Zahlungen an die Fachhochschule und die International School sowie manche Personalposten hinterfragt.
Ersatzgemeinderat Noah Faber (FPÖ): „Mir ist zu wenig passiert, damit wir ein Sparbudget hätten.“ Er bekritelte den hohen Anteil der Personalkosten von 30 % des Budgets, Städte wie z. B. Schwaz kämen mit 21 % aus. „In meinen Augen ist das deshalb so, weil wir viele unnötige Posten haben.“ Auch den Posten für die Radwege würde er streichen und erst budgetieren, wenn es ein fertiges Projekt gibt. Kritik kam von ihm auch für den Operettensommer, der ihm viel zu teuer ist.
„Die finanzielle Situation ist angespannt, das geht allen Gemeinden so“, so GR Birgit Obermüller (NEOS). Sie könne dem Budget nicht zustimmen, da sie die Entscheidung für das Kaisertal und viele andere Projekt-entscheidungen nicht nachvollziehen kann.
Lukas Blunder (ehemals MFG): „Bei uns sind nicht die Einnahmen das Problem, sondern die Ausgabenseite.“ Kaisertaljagd, Radwege (besser wäre, Straßen wiederherzustellen), Stadtmarketing (keine Transparenz), Leasing- und Mietverträge (= versteckte Schulden), Personal (Missmanagement), der Städtebeauftragte uvm. sind für ihn alles Posten mit zu hohen Kosten.
Für Stadtrat Richard Salzburger (Kufsteiner VP) gibt es in diesem Budget keine Ausgabenreduktionen: „Wir sollten uns auf unsere Kernaufgaben konzentrieren.“ Fachhochschule, Stadtmarketing (gut, aber geht es vielleicht billiger), Kufstein Mobil, Operettensommer (lukriert keine Nächtigungen) sowie Personalkosten gehören überprüft und würden Sparpotential bieten.
Das Budget 2025 wurde mit 17:4 Stimmen angenommen. Gegen das Budget stimmten Neos Kufstein, FPÖ Kufstein und die Kufsteiner Volkspartei.
Vorwurf von Hohenauer an unbekannten Gemeinderat
Einen schweren Vorwurf machte zum Schluss noch Stadtrat Stefan Hohenauer (Parteifreie): „Ich möchte die Gemeinderäte darum bitten, davon Abstand zu nehmen, Grundbesitzer anzurufen, um ihnen zu sagen, dass sie bei den „Spinnereien der Stadt“ nicht mitmachen und deshalb ihre Grundstücke nicht zur Verfügung stellen sollen.“
Grenzüberschreitendes Bildungsangebot: Startschuss für „Smart Factory“
Mit dem Ziel, kleinen und mittelständischen Unternehmen den Weg der digitalen Transformation vereinfacht zugänglich zu machen, wurde das Projekt „Smart Factory Inntal“ ins Leben gerufen. Die Projektpartner Axils GmbH sowie die Technische Hochschule Rosenheim stellen die Schulungsplattform allen anerkannten beruflichen Bildungsorganisationen der Erwachsenenbildung zur Verfügung.
Mit dem Projekt „Smart Factory Inntal“ ermöglichen die Axils GmbH sowie die TH Rosenheim beruflichen Bildungsorganisationen aus der Region den kostenfreien Zugang zu spezieller Bildungsinfrastruktur, damit diese wiederum maßgeschneiderte Bildungsangebote für Unternehmen und Einzelpersonen schaffen können. „Wir wollen einen Beitrag dazu leisten, damit die Unternehmen in der Region der Digitalisierung näherkommen und Chancen darin sehen und nützen. Es geht nicht nur darum, Industriebetriebe in diesem Bereich zu unterstützen, das ist auch durchaus ein Thema für Klein- und Mittelbetrieb“, erklärt Axils GmbH GF Paul Vyskovsky.
In der Berufsschule in Kufstein wurde dafür ein Schulungsraum eingerichtet, der einen realen Produktionsprozess in einem produzierenden Unternehmen nachbildet. Aufgeteilt auf mehrere Stationen stehen u. a. eine CNC Fräse, eine CNC Drehmaschine und ein Roboter zur Verfügung. Die Hochschule Rosenheim stellt Labore im Bereich Industrie 4.0 zur Verfügung, in denen Schulungen für die kleinen und mittelständischen Unternehmen durchgeführt werden können. „Das ist ein großer Mehrwert für die Bildung bzw. Ausbildung in der Region“, zeigte sich WK-Bezirksobmann vom Projekt beeindruckt. Beim Wifi Kufstein sind bereits einige Kurse, Workshops und Lehrgänge zu finden.
Das bis September 2027 angelegte Projekt wird im Rahmen des Interreg Bayern-Österreich Programms mit 75 % gefördert, die Projektkosten liegen bei rund € 100.000,-. Genehmigt wurde das Projekt durch die Euregio Inntal.
Weitere Infos und Kursangebote unter www.smart-factory-inntal.info
V. l.: Paul Vyskovsky (Axils GmbH), WK-Obmann Manfred Hautz, Euregio-GF Esther Jennings sowie Fabian Riss (TH Rosenheim)
In der Berufsschule Kufstein wurde ein realer Produktionsprozess nachgebildet.
Haus der Generationen in Bad Häring übergeben
Das erste Bauprojekt der gemeinnützigen Wohnbaugesellschaft Neue Heimat Tirol (NHT) in Bad Häring ist fertiggestellt: Vergangenen Freitag, 6. Dezember, konnten die Schlüssel an die Mieter übergeben werden.
Nach einer Bauzeit von eineinhalb Jahren konnte das „Haus der Generationen“ in der zentral gelegenen Rettenbachstraße in Bad Häring kürzlich fertiggestellt und die insgesamt 17 Zweizimmerwohnungen an die neuen Mieter übergeben werden. Bgm. Hermann Ritzer zeigte sich begeistert: „Es ist ein ansprechender, wunderschöner Bau. Vom Spatenstich bis zur Übergabe wurde dieses Bauvorhaben mit leistbarem Wohnraum sehr professionell abgewickelt.“ Die NHT investierte in das Projekt € 4 Mio., der durchschnittliche Bruttomietzins inkl. Tiefgaragenabstellplatz liegt bei € 12,-.
Das Grundstück wurde vor rund 60 Jahren vom Verein Arbeiterheim erworben, dieser fungiert jetzt als Baurechtgeber. Ziel des Vereins ist es jetzt, das Entstehen einer lebendigen und aktiven Hausgemeinschaft zu fördern - dafür wurde im Erdgeschoß auch ein Gemeinschaftsraum integriert.
Wohnungsübergabe in Bad Häring: NHT-GF Johannes Tratter, LA Sebastian Kolland, Bgm. Hermann Ritzer, Bewohnerin Erika Zierl, LA Christian Kovacevic sowie Werner Drexler, Obamn vom Verein Arbeiterheim (v. l.)
Sparkasse-Christkindlpost für Bedürftige heuer in Kufstein und Wörgl
Mit der Benefiz-Aktion „Christkindlpost - Herzenswünsche erfüllen“ werden in Not geratenen bzw. bedürftigen Familien aus der Region Wünsche erfüllt, die sie sich sonst nicht leisten können. Heuer gibt es den Wünsche-Christbaum nicht nur im Sparkasse-Kundenzentrum in Kufstein, sondern auch in Wörgl.
Bereits zum sechsten Mal sammeln die Frauen- und Mädchenberatungsstelle Evita und der Sozial- und Gesundheitssprengel sowie ihre Unterstützer zahlreiche Wünsche, denn sie wissen am besten, wo der Schuh wirklich drückt und welche Familien sich schwer tun, auch nur die kleinsten Wünsche zu erfüllen. „Lebensmittel, Kleidung und Babynahrung - es geht ganz oft um die Basis“, erklärt Projektinitiatorin Sonja Erlacher von der Sparkasse Kufstein die Wunschliste.
Zusätzlich werden heuer auch im Sparkassen-Kundenzentrum in Wörgl in Zusammenarbeit mit dem Sozial- und Gesundheitssprengel Wörgl, der Initiative Licht für Wörgl und der Jugendhilfe Wünsche gesammelt. Diese werden von den Sozialeinrichtungen anonymisiert in nummerierte Wunschzettel „verwandelt“, die ab sofort entweder im Kundenzentrum der Sparkasse in Kufstein oder in der Filiale Wörgl (Josef-Speckbacher-Straße) vom Wünsche-Christbaum abgeholt und bis 17. Dezember für das Christkind dort als Geschenkspaket oder Gutschein abgegeben werden können. Gutscheine können auch heuer wieder online beigesteuert werden: Kontowortlaut „Christkindlpost“, IBAN AT70 2050 6099 7131 0876, kontoführendes und unterstützendes Institut ist die Sparkasse Kufstein.
„Es ist das Schönste, mit diesen Kleinigkeiten den Menschen zu Hause ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern“, lobt Markus Mader vom Sozialsprengel Kufstein, Schwoich und Thiersee, diese Initiative.
Die „Christkindlpost“ ist eine Initiative der Mitarbeiter der Sparkasse Kufstein in Zusammenarbeit mit den genannten karitativen und sozialen Einrichtungen.
V. l.: Manuela Gruber, Daniela Bucher und Sonja Erlacher (Sparkasse) mit Brigitte Winkler (Evita) und Markus Mader (Sozialsprengel)