Freiwillige setzen Zeichen für klimafitten Wald im Kaisergebirge
Mit Handschuhen, Astscheren und jeder Menge Motivation im Gepäck haben 16 Freiwillige aus Österreich und Deutschland vergangene Woche im Kaisergebirge angepackt. Im Rahmen eines vom Österreichischen Alpenverein (ÖAV) initiierten Bergwaldprojekts wurden vom 18. bis 24. Mai rund fünf Hektar Waldfläche im Naturschutzgebiet bearbeitet – mit dem Ziel, den Bergwald fit für die Zukunft zu machen.
Im Fokus der Premiere im Kaisergebirge stand die sogenannte Dickungspflege – eine gezielte Auslichtung junger Waldbestände, die das gesunde Wachstum der Bäume fördert, sie widerstandsfähiger gegen Umwelteinflüsse macht und den gesamten Bestand stabilisiert. Dabei bleibt das entnommene Material am Waldboden zurück – als natürlicher Schutz vor Verdunstung, Nährstoffverlust und Wildverbiss. Auch der Artenschutz kam nicht zu kurz: Beim sogenannten Frattenlegen wurden Äste auf Haufen geschlichtet und damit wertvolle Rückzugsorte für
Kleinsäuger und Insekten geschaffen. Gleichzeitig entstanden dadurch Lichtungen, die dem Auerwild in der Balzzeit und bei der Nahrungssuche zugutekommen. Dazu wurden Waldränder durch die Aufforstung von über 100 Bäumen und Sträuchern ökologisch bereichert sowie der Adlerfarn beseitigt.
Geleitet wurde das Projekt von Klaus Freisinger, unterstützt von den Gruppenleitern Karl Ehrlenbach und Rudi Kreiner – alle ehrenamtlich im Einsatz. Fachliche Begleitung kam von Markus Wallner von der Forstinspektion Kufstein sowie Stadtförster Philipp Weninger. Auch die Stadt Kufstein steht hinter dem Vorhaben und plant, das Projekt künftig einmal jährlich durchzuführen – abgestimmt auf die Bedürfnisse des Waldes. „Man bekommt bei der Arbeit ein Bewusstsein dafür, was im Wald alles passiert und wie wichtig er für uns ist“, meint Teilnehmer Siegfried aus Wien. Peter Holzknecht, Leiter der Abteilung Umwelt & Forst der Stadt Kufstein, sieht auch einen Bildungsauftrag in dem Projekt: „Die Leute sollen wissen, was wir machen, warum wir das machen und welchen Beitrag wir zur Entwicklung von nachhaltigen Wäldern im Kaisertal leisten. Dieses Wissen soll auch in die Bevölkerung weitergetragen werden.“
Freuen sich über das gelungene Projekt: Peter Holzknecht, Klaus Freisinger sowie Markus Wallner
Gründenkende fordern nachhaltige Standortwahl für Apotheke in Bad Häring - Bürgermeister kontert
Im Zuge der aktuellen Diskussion um eine geplante Apotheke in Bad Häring sollen lt. den „Gründenkenden“ Gemeinderäten Bad Häring 1.500 m2 wertvolle Grünfläche bebaut werden. Die Ansiedlung einer Apotheke im Ort werde zwar begrüßt, der Standort sei jedoch ungeeignet.
„Ja zur Apotheke, nein zum roten Teppich auf grüner Wiese. Denn wir haben in Bad Häring jahrzehntelange unschöne Leerstände mitten im Ort, mit großteils leeren Parkplätzen daneben. Anstatt neue Flächen zu versiegeln, sollten wir diese bestehenden Möglichkeiten nutzen“, meldet sich die Gemeindegruppe zu Wort.
Den Antrag auf Entnahme aus der überörtlichen Grünzone sieht selbst der Raumplaner der Gemeinde als übereilten Schnellschuss, berichten die Grünen. Sie fordern daher eine offene Diskussion im Ort ein. „Statt Schnellschüsse sollte die beste Lösung für unseren Ort im Vordergrund stehen. Es kann nicht sein, dass der Gewinnmaximierung eines Apothekers und anderer Gewerbetreibender bereitwillig und völlig bedenkenlos wertvolle Grünräume geopfert werden“, betonen die Gründenkenden.
Das Raumordnungskonzept sieht lt. Bürgermeister Hermann Ritzer explizit vor, die Ansiedlung von Wirtschaftsbetrieben zu fördern, um die Infrastruktur und die Lebensqualität in Bad Häring zu stärken. Eine Apotheke sei hierfür ein Paradebeispiel. Alternative Standorte seien intensiv geprüft worden, diese wurden aber u. a. aufgrund fehlender Entwicklungsmöglichkeiten als nicht optimal befunden. Die Entscheidung für den angedachten Standort sei das Ergebnis einer umfassenden Abwägung.
„Die Behauptung, Bad Häring würde wahllos zubetoniert, ist unzutreffend und entbehrt jeder Grundlage. Unsere gesamte bauliche Entwicklung basiert auf dem Örtlichen Raumordnungskonzept aus dem Jahr 2018“, entgegnet Ritzer. Die Gründenkenden seien in jedem Ausschuss vertreten - auch im Bauausschuss: „Bei keiner Sitzung wird zu den erarbeiteten Argumenten etwas Konstruktives eingebracht. Kommentarlos werden die Erklärungen aus den Bauausschuss-Sitzungen mitgenommen. Bei der anschließenden Abstimmung im Gemeinderat werden dann lauthals ideologisch geprägte Gegenargumente zu vorbesprochenen Gemeindeprojekten vorgebracht“, ärgert sich der Dorfchef. Dazu sei eine Apotheke keine „rote Teppich“-Maßnahme, sondern eine grundlegende Notwendigkeit für die Nahversorgung mit Medikamenten und die medizinische Sicherheit in Bad Häring. Der weitere Projektfortschritt der Ansiedlung der Apotheke hängt lt. Ritzer maßgeblich von der Zustimmung des Landesgremiums ab.
Bgm. Hermann Ritzer
Startschuss für den „Fit 4 Future Award“ in Kufstein
Am Donnerstag, dem 15. Mai, fiel im Kaiserturm der Festung Kufstein der Startschuss für den erstmals vergebenen Fit 4 Future Award der Volksbank Tirol. Insgesamt wurden € 31.000,- Euro an besonders zukunftsweisende Schulprojekte vergeben – jeweils € 7.500,-, € 5.000,- und € 3.000,- für die ersten drei Plätze der Unter- und Oberstufe.
In der Unterstufe schafften es folgende Klassen ins Finale:
die 2b der Sportmittelschule Kufstein mit einem Projekt zum Schulgarten, die 3b des Bundesrealgymnasiums Kufstein mit einer Idee zur Einhausung der A13 inklusive Energiegewinnung und Begrünung, sowie die 3b der Mittelschule Langkampfen, die mit einem selbstgezeichneten Klimahelden-Comic und einer Kleidertauschparty punkten konnte.
Den ersten Platz sicherte sich die Mittelschule Langkampfen mit ihrem kreativen Zugang zum Thema Nachhaltigkeit. Zweiter wurde die Sportmittelschule Kufstein, Platz drei ging an das Bundesrealgymnasium Kufstein.
In der Oberstufe qualifizierten sich: die 3a der Landwirtschaftlichen Landeslehranstalt Weitau mit einem Projekt zum biologischen Braugersten- und Hopfenanbau, die Bundesfachschule mit Aufbaulehrgang Wörgl mit dem Thema Guats vu gestan, sowie die International School Kufstein Tirol (ISK) mit Cycle & Sip.
Weitau durfte sich schlussendlich über den Sieg freuen, gefolgt von der ISK und der Bundesfachschule.
Moderiert wurde der Event von Tina Ritschl, bekannt aus „Ö3 Dabei“: „Dieser Award ist vielleicht der Grundstein für eine ganz große Innovation.“
Im Anschluss an die Präsentationen stellten sich die Schüler den Fragen der prominent besetzten Jury:
Andrea Zanier (Mode Kink), Dominik Landertinger (Olympiamedaillengewinner), Daniel Gruber (GF Stadtwerke Kufstein) und Andreas Schlaffer (GF Kontron Austria).
Mit dem Fit 4 Future Award werden junge Menschen motivieren, ihre Ideen für eine bessere Zukunft aktiv zu gestalten – die Schüler haben eindrucksvoll gezeigt, welches Potenzial in ihnen steckt.
Die 3b der Mittelschule Langkampfen holte sich mit ihren Klimahelden den 1. Preis der Unterstufen.
Die Jury bewertete die Ideen der Schüler. V. l.: Dominik Landertinger, Andrea Zanier, Daniel Gruber und Andreas Schlaffer.
Kinder entdecken die Bauwirtschaft
Im Auftrag der Tiroler Bauwirtschaft und der Wirtschaftskammer Tirol tourt die „Erlebniswelt Baustelle“ bereits zum achten Mal durch alle Bezirkshauptstädte Tirols. Am 6. und 7. Mai waren über 400 Volks- und Mittelschüler im Alter von 6 bis 12 Jahren in der Wirtschaftskammer Kufstein zu Gast, um im Rahmen der „Erlebniswelt Baustelle“ verschiedene Berufe am Bau kennenzulernen. Den Volksschülern aus Kufstein, Münster, Kirchbichl, Angerberg und Wörgl sowie den Mittelschülern aus Wörgl wurde viel Wissenswertes über die Baubranche vermittelt, anschließend konnten sich die Schüler an 16 verschiedenen Stationen u. a. in den Berufen Maurer, Installateur, Tischler, Zimmerer, Spengler, Elektrotechniker oder Fliesenleger ausprobieren. Dabei wird den Kindern nicht nur vermittelt, dass die Berufe am Bau unersetzlich sind, sondern dazu noch jede Menge Spaß machen können. „Das ist der direkte Zugang, um den Kindern die Bauwirtschaft näherzubringen“, erklärt der Obmann der Wirtschaftskammer Kufstein, Manfred Hautz.
Das Projekt „Erlebniswelt Baustelle“ wird im Auftrag der Tiroler Bauwirtschaft von ECC Elmer Event Consulting durchgeführt.
Die Schüler der VS Wörgl 2 mit WK-GF Peter Wachter sowie WK-Obmann Manfred Hautz.
20 Jahre „Stebbstl“ – Kinderbetreuung mit Herz und Weitblick
Am Samstag, 17. Mai, feierte der gemeinnützige Verein „Stebbstl“ in Ebbs sein 20-jähriges Bestehen. Gegründet wurde die Einrichtung im Jahr 2005 von Renate Recla mit dem Ziel, Kinder in einer familiären Atmosphäre durch qualifiziertes Fachpersonal liebevoll zu betreuen. Beim Jubiläumsfest übergab sie an Sohn Christoph.
Das pädagogische Konzept: Im Mittelpunkt steht das Miteinander. Kinder sollen nicht nur ihre eigenen Bedürfnisse erkennen, sondern auch lernen, die Wünsche und Interessen anderer zu respektieren. Damit werden soziale Kompetenzen früh gefördert und gestärkt.
Die Geschichte begann in der alten Hausmeisterwohnung der Schule in der Wildbichlerstraße – auf 76 m² wurde gespielt, gebastelt und getobt. Schon im Gründungsjahr war der Bedarf groß: 20 Kinder wurden angemeldet, 10 kamen täglich. Rasch stieg die Nachfrage, nicht nur aus Ebbs, sondern auch aus den Nachbargemeinden. 2008 folgte daher die Gründung einer zweiten Gruppe in Niederndorf.
Auch die Räumlichkeiten wurden über die Jahre stetig erweitert: 2011 konnte nach einem Umbau ein modernes Raumkonzept umgesetzt werden – mit Schlaf-, Bewegungs- und Kreativraum, zwei Gruppenräumen sowie einem eigenen Bereich für Kleinkinder unter zwei Jahren. Im selben Jahr wurde feierlich eingeweiht.
Ein besonderes Highlight war 2016 die Eröffnung der Waldkinderkrippe nahe dem Ehrbach. Dort erleben Kinder täglich die Natur hautnah – bei jedem Wetter, mit Begeisterung und viel Neugier. Ebenfalls 2016 übersiedelte die Gruppe in Niederndorf in ein neues, großzügiges Gebäude in der Walchseestraße.
Heute betreuen 20 Mitarbeiter die „Stebbstl“ Kinder in mehreren Gruppen, die Nachfrage ist ungebrochen. Der Verein blickt auf zwei Jahrzehnte voller Entwicklung, Engagement und vieler kleiner Persönlichkeiten zurück.
Die Feier war auch gleichzeitig der letzte Tag bei den Stebbstl für Gründerin Renate Recla - sie übergab offiziell den Führungsstab an Sohn Christoph, der auch bereits seit über 11 Jahren im Team dabei ist: „Ich weiß, die Kinderkrippe ist hier in guten Händen.“
Auch Bgm. ÖkR Josef Ritzer würdigte die Leistungen: „Die Stebbstl sind eine tolle und wichtige Einrichtung. Dass das Jubilumsfest von sovielen Gästen besucht wird, zeigt am besten, dass ihr euch das Vertrauen der Eltern erarbeitet habt. Renate hat dies alles nicht nur aufgebaut, sondern jetzt auch dafür gesorgt, dass es noch lange weitergeht.“
Die Mitarbeiter der Kinderbetreuung Stebbstl mit Renate Recla (Mitte, mit Holzherz) und Sohn Christoph (2. v. r.)