Dosierampel Kufstein: „Versuch ohne Risiko“
„Natürlich wäre die beste Lösung, wenn das Vignettensystem geändert würde. Aber das muss in Wien entschieden werden, und dort will man anscheinend nicht. Deswegen machen wir jetzt diesen Versuch. Wir werden sehen, ob es etwas nützt“, so Bgm. Mag. Martin Krumschnabel bei einer Pressekonferenz am Montag, 23. November, in Kufstein.
Achtwöchige Testphase
Ab 16. Jänner soll acht Wochen lang an den Wochenenden von 9 bis 18 Uhr eine sogenannte Dosierampel den Verkehr auf der B 171 in die Stadt regeln. In Höhe der Firma Raumausstattung Eder wird eine Ampel aufgestellt, die alle 100 Sekunden für 25 Sekunden grün zeigt. Eine Kamera in Höhe der Auffahrt zum Hechtsee überprüft den Rückstau. Wird dieser zu groß, werden die Grünphasen auf 35 oder 45 Sekunden erhöht. Ein Rückstau bis über die deutsche Grenze nach Kiefersfelden soll vermieden werden.
In erster Linie hofft man auf starke Berichterstattung in den deutschen Medien - und dass dadurch öfter der Kauf einer Vignette in Erwägung gezogen wird, anstatt den Umweg über andere Straßen zu wählen.
Vignettenkontrolle
Eine Veränderung des Vignettensystems ist – wenn überhaupt – nicht schnell realisierbar. „Wir bewegen uns in die richtige Richtung, allerdings nur in Mäuseschritten“, weiß LH-Stv. Ingrid Felipe. Das sieht auch Klaus Fink von der ASFINAG so: „So etwas kann sich Jahre, wenn nicht sogar Jahrzehnte ziehen.“
Zwei kleinere Maßnahmen hat aber auch er beim Pressegespräch mit im Gepäck: Die Ausfahrtsspur bei der Ausfahrt Kufstein Süd soll von 350 auf 600 Meter verlängert werden, damit sie im Staufall mehr Autos aufnehmen kann. Und der Kauf der Vignette soll nochmals vereinfacht werden.
Sofort abschaltbar
Ob die Dosierampel die gewünschte Veränderung bringt, wird sich erst nach der achtwöchigen Testphase zeigen. Bgm. Krumschnabel: „Wir haben eine solche Ampel im Stadtrat dreimal abgelehnt. Die Gemeinde Kiefersfelden ist auf uns zugekommen, es einmal zu versuchen. Diese Maßnahme ist nicht kostenintensiv und wenn es nicht funktioniert, kann man den Versuch sofort wieder beenden. Die Alternative wäre, nichts zu tun.“
Lösungen, wie eine zusätzliche Straße oder bestehende Fahrbahnen zu verändern, sind nicht schnell umzusetzen.
Strikte Trennung zwischen Flüchtlingen und Asylwerbern in Kufstein
Immer noch waren in den Zelten im Flüchtlingslager in Kufstein etliche Asylwerber untergebracht. Eigentlich sind die Zelte - und in Folge dann auch die winterfesten Holzhütten - nur für die Flüchtlinge auf Durchreise gedacht. Im Laufe dieser Woche sollen nun aber alle Asylwerber in Wohnungen untergebracht sein.
Bis vor kurzem waren im Flüchtlingslager in Kufstein auch Asylwerber untergebracht. Das brachte den Vorteil, dass viele der Asylwerber ehrenamtlich mithalfen und z. B. als Dolmetscher oder auch als Friseur für die Flüchtlinge arbeiteten, aber eigentlich sollen Asylwerber bis zu Ihrem Bescheid in Wohnungen untergebracht sein.
„Es ist einfach wichtig, dass es hier eine strikte Trennung gibt“, so Bezirkshauptmann Dr. Christian Platzgummer. Die Tiroler Sozialen Dienste waren in den letzten Wochen auf der Suche nach passenden Wohnungen, nun scheint es endlich genügend Unterkunftsmöglichkeiten zu geben.
Haus der Hoffnung
Die Bürgerinitiative „Haus der Hoffnung“ hat dabei einen anderen Ansatz. Sobald passende Wohnungen gefunden wurden, heißt es „Hilfe zur Selbsthilfe“, immer in enger Zusammenareit mit den Tiroeler Sozialen Dienste (TSD).
In der Carl-Schurff-Straße in Kufstein sind vergangene Woche 20 Asylwerber untergekommen, die Wohnungen haben sie größtenteils selbst aus verschiedensten gespendeten Mobiliar vorbereitet. „Wir wollen hier vor allem diejenigen aufnehmen, die im Zeltlager aushelfen,“ so Werner Reimoser von der Bürgerinitiative. Dem widerspricht aber Georg Mackner, Pressesprecher der TSD: „Leider können wir nicht garantieren, dass die Asylwerber, die freiwillig mithelfen, in der Nähe unterkommen können. Falls sie im Zeltlager fehlen, werden wir uns um Ersatz kümmern. Es war schon immer unser Ziel, alle Asylwerber so schnell wie möglich unterzubringen.“ Die Unterbringung in den Zelten war immer schon nur als vorübergehende Notlösung gedacht.
Die Hilfsbereitschaft aus der Bevölkerung ist groß, doch es fehlt oft an Transportmöglichkeiten für die Spenden, so Reimoser. „Und unser größtes Problem sind die Kosten für alle Arbeiten, die wir nicht selbst erledigen können, aber auch hier gibt es immer wieder hilfsbereite Firmen, die uns entgegenkommen oder uns sogar kostenlos helfen.
Wer helfen will und Möbel, Geschirr hat, welches nicht mehr benötigt wird, oder auch finanziell unterstützen möchte, kann sich unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder unter 0664/4389858 melden.
Wenig Besuch bei der Gemeindeversammlung in Wörgl
Einen Überblick über die vergangenen Jahre gab Bgm. Hedi Wechner bei der Gemeindeversammlung am Donnerstag, 20. November, im Komma in Wörgl. Im Anschluss stellte sich die Bürgermeisterin und der Gemeinderat den Fragen der Bürger.
Das Interesse an dieser Veranstaltung wurde wohl etwas höher eingeschätzt - der für rund 200 Personen bestuhlte Saal war nur von etwas über 30 Besuchern belegt. Diese nutzten dafür umso intensiver die Möglichkeit, ihre Sorgen und Fragen direkt an die Stadtführung zu richten.
Bereits im Vorfeld mahnte Bgm. Wechner, dass es die finanzielle Situation in Wörgl nicht zulässt, Großprojekte nach Belieben umzusetzen: „Die Stadtgemeinde darf sich nicht zu stark verschulden, das würde auch die Gemeindeaufsicht nicht zulassen.“
In diese Richtung ging auch eine der ersten Fragen: Feuerwehr, Musikschule, Seniorenheim - wann ist mit einer Fertigstellung zu rechnen? Beim Seniorenheim wird im Jänner das Bieterverfahren abgeschlossen sein, die Fertigstellung wäre im Frühjahr 2017 geplant. Im Sommer 2016 wird das Projekt Kindergarten umgesetzt. Bei den anderen Projekten gibt es zwar einen Grundsatzbeschluss, aber noch keine zeitliche Planung. Unklar ist auch noch, wie es mit den Fischerfeldern weitergeht. Wechner: „Hier gibt es unterschiedliche Meinungen zum Servitut - das werden wir wohl vor Gericht klären müssen.“
Kritik kam zum Thema Nordtangente: „Das ist jetzt schon wieder so ein Flickwerk, die Tafeln werden abgedreht, die LKW nutzen die Straße als Parkplatz und die Autos sind viel zu schnell unterwegs“, so eine besorgte Bürgerin.
Eine schnelle Lösung wird es dazu auch nicht geben. Zwar schickt die Verwaltung immer wieder die Polizei, doch die Situation bleibt unverändert schlimm. Für den „Flaschenhals“ Bahnunterführung gibt es zwar ein Projekt, nur für die Umsetzung fehlen auch hier die finanziellen Mittel.
Beim Thema Hochwasserschutz wollte Bgm. Wechner zwar niemanden unterstellen, dass mit Absicht verzögert wird, aber zufriedenstellend ist die aktuelle Situation auch nicht. Ebenfalls keine Lösung scheint es für das Problem Tennisvereine zu geben.
Zum Schluss kam noch die Bitte aus dem Publikum, „... dass die Politik nach sechs Jahren Wahlkampf zumindest die letzten Monate zusammenarbeiten soll.“
Eishockey-Benefizspiel: € 4.000,- für Vanessa und Kira
Anfang November lud das Ferienland Kufstein zu einem Eishockey-Benefizspiel zugunsten Kira Grünberg und Vanessa Sahinovic. Vergangenen Donnerstag, 19. November, konnte nun der Spendenscheck übergeben werden.
Fast 800 Zuschauer hatten die Gelegenheit genützt, um Autogramme von den Haie-Stars zu ergattern, beim Show-Training der Innsbrucker zu spionieren und schließlich das Freundschaftsspiel zwischen den Kufsteiner Dragons und den Innsbrucker Haien zu sehen. Das Ergebnis der Partie zwischen den Dragons und den Haien, die unter dem Motto „Benefiz für Kira und Vanessa“ stand, war zweitrangig, im Mittelpunkt stand die Bereitschaft zu helfen. Im Reha-Zentrum Bad Häring konnte nunmehr ein Scheck mit dem Reinerlös von € 4.000,- an Vanessa Sahinovic, die erstmals ein Eishockeyspiel besucht hatte, und Kira Grünberg übergeben werden.
Dabei unterhielten sich Hans Mauracher (Obmann des TVB Ferienland Kufstein), Haie-Boss Günther Hanschitz und HCK-Kapitän Roland Luchner sehr angeregt mit den beiden Sportlerinnen und neuen Eishockeyfans. „Für uns war es selbstverständlich, dass wir hier eine kleine Hilfestellung für die Zukunft geben“, so Günther Hanschitz von den Innsbrucker Haien. Kira Grünberg und Vanessa Sahinovic absolvieren ihre Rehabilitation zurzeit im Reha-Zentrum Bad Häring.
„Mit voller Kraft voraus“: Neun Opern, sechs Konzerte und zehnmal Kammermusik bei Erler Sommerfestspielen
Festspiel-Präsident Dr. Hans Peter Haselsteiner und Maestro Gustav Kuhn präsentierten vergangenen Dienstag, 10. November, das Sommerprogramm der Tiroler Festspiele Erl. Nicht weniger als 25 Veranstaltungen garantieren eine facettenreiche Saison 2016.
Vom 7. bis 21. Juli stehen neben einer Neuproduktion der Rossini-Oper „Guglielmo Tell“, einer Neueinstudierung von Mozarts „Die Zauberflöte“, Wagners „Ring“ an vier aufeinanderfolgenden Tagen, sechs Konzerten mit drei verschiedenen Orchestern und hochklassigen Kammermusikabenden auch zwei Specials auf dem Programm. Neu ist eine zusätzliche Familienvorstellung von Mozarts „Die Zauberflöte“ unter der musikalischen Leitung eines Teilnehmers der im kommenden Jahr ebenfalls während der Festspielzeit abgehaltenen Dirigiermasterclass sowie ein Programmschwerpunkt, der sich in den Konzerten und Teilen der Kammermusik Russland und seiner Musik widmet.
Wie gewohnt wird neben dem Festspielhaus auch das Passionsspielhaus in Erl gleichermaßen bespielt. Um die Technik im Passionsspielhaus auf den neuesten Stand zu bringen, werden bis zum Sommer € 1,6 Mio. investiert.
Der Vorverkauf für alle Veranstaltungen im Sommer hat bereits begonnen. Tickets können unter www.tiroler-festspiele.at, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! bzw. Tel. 05373-8100020 bestellt bzw. direkt beim Festspielhaus erworben werden.
Neue Künstlerherberge
Um die Kosten für die Unterbringung der Künstler zu reduzieren, kündigte Haselsteiner den Bau einer eigenen Künstlerherberge in der Nähe des Festspielhauses an. Mit dem Bau soll bereits im April kommenden Jahres begonnen und ab der Wintersaison 2017 rund 200 Künstler untergebracht werden. „Wir wollen eine langfristige Lösung“, betonte der Präsident.