Weltrekord mit 582 verschiedenen Gin-Sorten: Stollen 1930 lud zum „GINderassabum“
Mit einem „GINderassabum“ wurde vergangenen Donnerstag, 30. April, im 600 Jahre alten Stollen inmitten des Kufsteiner Festungsberges der gekappte Weltrekord mit 582 Gin-Sorten aus aller Welt gefeiert.
Barchef Tom Hausknecht, mittlerweile unter den zehn besten Barkeepern der Welt, stellte mit seinem Team raffinierte Gin-Variationen - darunter auch ein selbst kreiertes Gin-Tonic-Eis - vor, zwischendrin gab es für die rund 90 geladenen Gäste köstliche Grüße der Auracher-Löchl-Küche.
Die sehnlich erwartete, offizielle Urkunde des Guinness-Book Of Records schaffte es leider nicht rechtzeitig von London nach Kufstein, was der guten Laune der GINderassabum-Gesellschaft aber keinen Abbruch tat. Gastgeber Richard Hirschhuber und Gastro-Chef Martin Gasteiger freuten sich gemeinsam über einen sehr gelungenen Abend und den Umstand, dass der Stollen 1930 beim hochprozentigen Tanz in den Mai wieder eine Vielzahl neuer Fans gewonnen hat. „Ziel ist es, das Sortiment jedes Jahr um 100 Gins zu erweitern. Endziel sind 1.000 verschiedene Gin-Sorten, mehr sind nicht darstellbar“, so Hirschhuber. Ein weiterer Wunsch ist es, mit dem Stollen 1930 Österreichs beste Bar zu werden.
Bildungsaustausch bei 3. Euregio Inntal Schulmesse
Unter dem Motto „Jede Schule hat ihre Stärken - zeigen Sie Ihre!“ fanden sich vergangenen Mittwoch, 22. April, 18 Bildungseinrichtungen aus Bayern und Tirol zur 3. grenzüberschreitenden Euregio Inntal Schulmesse in der NMS 2 Kufstein ein. In Kooperation mit der Stadt Rosenheim und den Bildungsregionen Kufstein und Kitzbühel bietet die Euregio Inntal - Chiemsee - Kaisergebirge - Mangfalltal mit dieser Initiative ein Forum für den fachlichen Austausch und gemeinsame Ideenfindung. „Im Schulsystem sieht man die Unterschiede zwischen Bayern und Tirol. Wenn man die jeweiligen Stärken austauscht, ist das für mich der Sinn der Schulmesse“, so Landesschulinspektor Dr. Werner Mayr. „Es geht darum, Horizonte zu erweitern und diese grenzenlosen Möglichkeiten zu nutzen“, so der 2. Bgm. der Stadt Rosenheim, Anton Heindl. In den Präsentationen der einzelnen Schulen zeigte sich schließlich die Vielfalt der unterschiedlichen Projekte: Von der VS Brixlegg, die in ihrer Integrationsarbeit Kinder aus 18 (!) Nationen einbindet, bis zur VS 2 in Wörgl, wo Therapiehund „Joy“ fester Bestandteil des Unterrichts ist.
„Ziel der Veranstaltung ist es, Schulen aus Bayern und Tirol für eine nachhaltige Kooperation zusammenzuführen. Es ist gewissermaßen eine gegenseitige Inspiration über Grenzen“, erklärt Euregio-Geschäftsführerin Mag. Esther Jennings. Für die Finanzierung ist gesorgt: Eingereichte Projekte werden mit bis zu 75% von der „Interreg“ gefördert, die Euregio selber ist bei der Antragstellung und Abwicklung behilflich.
Konkrete Ergebnisse gibt es bereits: Im Zuge der Schulmesse für 2013/14 etwa starteten die Johann-Rieder-Realschule Rosenheim und die NMS 2 Kufstein ein Projekt mit „Lego Mindstorms“ Robotern.
Kaiserlift nimmt wieder seinen Betrieb auf
Drei lange Sommer musste man in Kufstein um den Erhalt des Kaiserliftes zittern. Am 1. Mai nimmt nach umfangreichen Sanierungsarbeiten der „Hauslift“ der Festungsstadt wieder seinen Betrieb auf.
Lange Zeit sah es nicht gut aus um den Kaiserlift. „Wenn der Lift einen Sommer steht, steht er für immer“, so die Aussage vor über drei Jahren vom vorhergehenden Betreiber Simon Hermann Huber. Der in den 70er Jahren erbaute Lift konnte ohne größere Investitionen nicht mehr in Betrieb genommen werden. Erst durch die Übernahme durch die Stadtwerke Kufstein, eine Tochterfirma der Stadt Kufstein, konnten die finanziellen Mittel für die großangelegten Sanierungen aufgebracht werden.
Nun wurde der Lift in rund neun Monaten umfassend revitalisiert und Instand gesetzt. Ab 1. Mai kommt man nun wieder in einer rund 20-minütigen Fahrt in zwei Sektionen hinauf zum Brentenjoch (1256 Meter). Dort soll vor allem die unberührte Natur im Mittelpunkt stehen. Zusätzlich wurden drei neue Kraftplätze integriert, einer davon mit einem Aussichtsfernrohr direkt an der Bergstation. Mit einem Blick durch dieses „Viscope“ erhält man gleichzeitig viel Wissenswertes über die Gebirgsnamen.
„Wir freuen uns sehr darauf, den Gästen ab Freitag wieder die Fahrt mit ‚ihrem´ Kaiserlift zu ermöglichen. Rund 250 Gäste können wir pro Stunde mit dem Kaiserlift in das Naturerlebnis Kaisergebirge bringen“, erklären die beiden Stadtwerke-Geschäftsführer Markus Atzl und Wolfgang Gschwentner.
Auch die Gasthäuser und Hütten freuen sich auf den Neustart und bieten Live-Musik und Hüttenschmankerl an den Eröffnungstagen an: Am 1. Mai spielt die Duxer Hausmusik auf der Duxer Alm, am 2. Mai veranstaltet der Berggasthof Hinterdux einen Frühschoppen und die Herren Wunderlich sorgen gemeinsam mit der Koasa Combo für Hüttenstimmung auf der Duxer Alm.
Günstige Preise - aber kein Seniorentarif?
Schon vorab meldete sich Kufsteinblick-Leser Erich Knapp: „Es ist eine große Freude, dass der Kaiserlift wieder in Betrieb geht. Da ich als Kufsteiner oft mit dem alten Kaiserlift gefahren bin, freue ich mich jetzt schon auf den neuen. Leider musste ich von den Stadtwerken in Erfahrung bringen, dass es keine Seniorenermässigung gibt, das finde ich sehr schade.“
Dem stimmten die Stadtwerke auf Nachfrage zu: „Wie viele andere Liftbetreiber bieten wir keine Seniorenermäßigung an. Der Grund ist, dass wir allen Gästen eine möglichst preiswerte Liftfahrt ermöglichen möchten. Im Rahmen einer Vorverkauf-Sonderaktion wurde die Erwachsenen-Saisonkarte um nur 50,- Euro angeboten. Dass es sich dabei um einen sehr fairen Preis gehandelt hat, beweist der Verkauf von über 2.000 Saisonkarten innerhalb von nur 2 Monaten. Und auch bei den neuen Kombi-Tarifen in Verbindung mit Stadtbus und Freischwimmbad bzw. Hechtsee wurden unserer Meinung nach für die gesamte Bevölkerung preislich sehr attraktive Pakete geschnürt.“ Vor allem auf günstige Familienpreise wurde geachtet, so fahren z. B. Kinder in Begleitung eines Erwachsenen kostenlos.
Alle weiteren Informationen erhalten Sie unter www.naturerlebnis-kaisergebirge.at und www.kufstein.com
Ausbau des Wörgler Stadtwärmenetzes in heißer Phase Innsbrucker Straße derzeit nur einspurig befahrbar
Mit dem Bau der Energiezentrale und dem Startschuss für die Kooperation mit Tirol Milch begannen die Stadtwerke Wörgl mit der Umsetzung des Projektes „Sorglos Wärme“. Die erste Ausbaustufe soll im November abgeschlossen werden.
Bis 2025 gänzlich frei von fossiler Energie zu sein – das ist das Ziel in Wörgl. Um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen, planen die Stadtwerke Wörgl in sechs Ausbaustufen, die Abwärme der größten Betriebe in Wärmeenergie umzuwandeln und diese in das Stadtwärme-Netz einzuspeisen. „Für alle Haushalte und Kleingewerbe in Wörgl werden ca. 100.000 kWh pro Jahr benötigt. Der Fokus liegt darauf, diese mit erneuerbarer Energie aufzubringen. Wir wissen, dass das Potential da ist“, so Stadtwerke GF Reinhard Jennewein. Seit November werden bereits 27.000 kWh von der Abwärme der Tirol Milch eingespeist, mit weiteren Betrieben sei man bereits in Kontakt.
Umfangreiche Bauarbeiten nötig
Nach Tiefbauarbeiten im Bereich der Brixentaler Straße werden bereits seit November die ersten Kunden mit der umweltfreundlichen Stadtwärme beliefert. Seit 16. März befinden sich die Rohrverlegungsarbeiten in der „heißen Phase“, wird ja heuer die Innsbrucker Straße bebaut. Im Zuge dieses Bauabschnittes wird die Innsbrucker Straße im Bereich zwischen der Wildschönauer Kreuzung und dem Unteren Aubachweg bebaut und ist daher bis 3. Juli nur stadteinwärts einspurig befahrbar. Gleichzeitig finden die Grabungsarbeiten vom Unteren Aubachweg bis zur Einfahrt Media Markt statt, in diesem Teilabschnitt wird die Baustelle jedoch zweispurig befahrbar bleiben. Vom Media Markt bis zum Wave wird dann im Zeitraum Juli bis November gebaut. Großräumig kann die Baustelle über die Autobahn umfahren werden, aber auch selbst eine innerstädtische Umfahrung über den Madersbacherweg ist mit vertretbarem Mehraufwand möglich. Ziel des gesamten Verkehrskonzepts ist, dass die gesamte Bahnhofstraße mit dem City Center sowie die Salzburgerstraße mit dem M4 und alle dort befindlichen Betriebe ohne große Einschränkungen sehr gut erreichbar sind. Betriebe, Lieferanten und Kunden können sich auf der eigens eingerichteten Homepage www.baustelleninfo.woergl.at über die aktuellen Umfahrungsmöglichkeiten informieren.
Die Bruttoinvestition für die erste Ausbaustufe liegt bei € 17,93 Mio. und ist baulich die größte Herausforderung, zieht sich die Verlegung der Stahlrohre doch von der Brixentalerstraße entlang der Innsbrucker Straße bis hinaus zum Wave. Neben der Fernwärmeleitung werden im Zuge der Grabungsarbeiten auch Wasserleitungen, Kanal, Glasfaserkabel uvm. verlegt.
Der Start für die zweite Ausbaustufe ist für 2017 geplant, bis 2025 soll das Projekt abgeschlossen und Wörgl großteils frei von fossiler Energie sein. Investiert werden insgesamt ca. € 35-40 Mio., die CO2-Einsparung pro Jahr liegt bei 4.500 t/a. Dies sind ca. 55,5 Tankwagen Heizöl bzw. 6.637 Ölfässer.
Bürgerinitiative St. Gertraudi: Akzeptanz für Flüchtlinge, aber nicht für Massenunterkünfte
Für die Bürgerinitiative St. Gertraudi sind 120 Flüchtlinge bei 250 Einwohnern zu viel und fordert Solidarität von allen Gemeinden.
Im kleinen 250-Seelen-Dorf St. Gertraudi (Gemeinde Reith im Alpbachtal) brodelt die Volksseele. Eine eigens gegründete Bürgerinitiative geht gegen die geplante Erweiterung des Flüchtlingsheims Landhaus mit einem Containerdorf für 49 weitere Asylwerber vor und will im schlimmsten Fall mit Sitz- und Hungerstreiks ein Zeichen setzen. „Es ist unsere humanitäre Pflicht, Flüchtlinge, die ihre Heimat und ihr Hab und Gut zurücklassen mussten, menschenwürdig aufzunehmen. Wir brauchen deshalb keinen Dialog über die Akzeptanz von Menschen in Not führen. Über die Akzeptanz der Einrichtungsgröße für 120 Flüchtlinge in einem Dorf wie St. Gertraudi mit 250 Einwohnern werden wir aber sehr wohl sprechen müssen,“ so Martin Reiter im Namen der Bürgerinitiative St. Gertraudi. Reiter und seine Mitstreiter sprechen aus Erfahrung, denn zu oft sei man vom Land in Sachen Flüchtlingsheim schon belogen worden. „Das Heim wird in maximal zehn Jahren abgewohnt sein und somit aufgelassen“, hieß es bei Errichtung. Das ist 14 Jahre her. Weiters wurde damals eine 24- Stunden-Rundumbetreuung vor Ort versprochen, tatsächlich ist die Betreuung auf acht Stunden pro Tag während der Werktage beschränkt. Auch die maximale Anzahl von Flüchtlingen sollte 50 Personen betragen, heute seien es durchschnittlich 60, zu Spitzenzeiten noch mehr. „Spricht man diese Tatsachen an, wird man als ausländerfeindlich abgestempelt. Dabei geht es hier weder um die Flüchtlinge selbst, noch um das bestehende Flüchtlingsheim, sondern ausschließlich um gebrochene Versprechen, fehlende Informationspolitik für die Bevölkerung und eine nicht funktionierende Integration durch zu hohe Personenzahlen an einzelnen Orten,“ so Ernst Wurm, der wie die Bevölkerung über die Medien von der Erweiterung in Form eines Containerdorfes für weitere 49 Flüchtlinge erfuhr.
Nicht umsonst löse die Unterbringung von Asylbewerbern in Massenquartieren in vielen Tiroler Gemeinden regelmäßig starke Konflikte aus. Die Bürgerinitiative St. Gertraudi fordert auch Solidarität von anderen Gemeinden ein. „Wir stehen zum jetzigen Flüchtlingsheim, lassen uns aber nicht das Florianiprinzip unterstellen, nur weil wir jetzt gegen eine Erweiterung sind,“ ergänzt Kurt Scheidnagl.
Massenunterbringung ist menschenunwürdig
Seitens der Bürgerinitiative sei man der Meinung, dass eine zwangsweise Unterbringung von Asylbewerbern in Gemeinschaftsunterkünften weder zeitgemäß noch menschenwürdig ist. Die sogenannten Gemeinschaftsunterkünfte würden aufgrund ihrer sozialen Brisanz hinter dem Rücken der Bevölkerung verhandelt und die betroffenen Bürger schließlich vor vollendete Tatsachen gestellt. Reiter: „Diese Vorgehensweise ruft zwangsläufig vermeidbaren Ärger und nachvollziehbaren Widerstand hervor, denn durch die starke Konzentration von Flüchtlingen an einem Ort werden Einwohner und Sozialsysteme massiv überfordert.“ Außerdem entstehen, so Ernst Wurm, mit diesen ausgewiesenen Gemeinschaftsunterkünften künstliche Fremdkörper in gewachsenen Siedlungsstrukturen, die ein gemeinsames Miteinander zusätzlich erschweren. Anschließend stehen die Gemeinden, die betroffenen Bürger und die örtlichen Vereine dann vor der schwierigen Aufgabe, die Berührungsängste in der Bevölkerung abzubauen und die Asylsuchenden in die Gemeinschaft zu integrieren. Wurm: „Bei einer dezentralen Unterbringung von Asylbewerbern in Wohnungen ergeben sich auf natürlichem Weg zwischenmenschliche Kontakte und alltägliche Begegnungen, die ein gelingendes Miteinander erheblich erleichtern würden.“
Keine faire Verteilung trotz großer Ankündigungen
„Flüchtlinge werden fair verteilt“, lautete am 18. November 2014 die Pressemeldung zur Einigung der Landeshauptleute in Klagenfurt. Gemeint waren damit die Bundesländer. Diese „faire Verteilung“ müsse lt. Bürgerinitiative aber auch auf den niedrigeren Ebenen, sprich Bezirke und Gemeinden, gelten. „Mit dem bestehenden Flüchtlingsheim könne man leben, eine Erweiterung wird aber strikt abgelehnt und man werde sich dagegen mit Händen und Füßen wehren,“ so Kurt Scheidnagl.
Bachmaier strebt Lösung mit Gemeinde an
Harald Bachmeier, der Anfang des Jahres als Geschäftsführer der Landesgesellschaft „Soziale Dienste GmbH“ die Neuordnung der Flüchtlingsbetreuung in Tirol startete, strebt eine gemeinsame Lösung mit der Gemeindeführung an: „Wir sind in Verhandlungen mit der Gemeinde und bemüht, mit dem Bürgermeister eine Lösung zu finden“, so Bachmaier.
Bgm. Johann Thaler war bis Redaktionsschluss für eine Stellungnahme nicht erreichbar.