Hochwasser-Informationsabend für die Gemeinden
Es war ein Abend, den viele mit Spannung erwarteten, doch überzeugt hat er nicht alle. Nach einem Hochwasser-Informationsabend in Rattenberg verhärten sich die Fronten zwischen den einzelnen Gemeinden.
Den Start zu einer „Informationsoffensive zum Thema Hochwasserschutz“ nannte das Land Tirol den Informationsabend in Rattenberg, zu dem am Montag, 9. Februar, alle Bürgermeister und Gemeinderäte aus Kramsach, Rattenberg, Radfeld, Brixlegg, Kundl, Brixlegg und Wörgl eingeladen wurden. Vor allem ging es um die mögliche Gründung eines „Wasserverbands Inn/Brixlegg-Wörgl“. Um in Wörgl einen Damm errichten zu können, müssen ca. 5 Millionen Kubikmeter Wasser woanders untergebracht werden.
Zusammen mit den Experten des Landes informierte LH-Stellvertreter Josef Geisler die Gemeinden über den aktuellen Stand und die nötigen Schritte, um einen Schutz für die Gemeinden gewährleisten zu können.
Gegensätzliche Positionen
„Der Informationsabend hat ohne Frage gezeigt, dass es noch ein weiter Weg hin zu einem gemeindeübergreifenden Hochwasserschutz im Tiroler Unterland ist,“ so Breitenbachs Bürgermeister LA Alois Margreiter, „Nichtsdestotrotz konnten viele Fragen sachlich und konstruktiv geklärt werden.“ Für Margreiter sei es völlig klar, dass bei einer solchen Veranstaltung die Ansichten und Argumente aufeinanderprallen und die einzelnen Gemeinden teilweise auch gegensätzliche Positionen einnehmen würden. Für den Breitenbacher Bürgermeister ist die Gründung eines Gemeindeverbandes, der die Umsetzung des Hochwasserschutzes koordiniert und vorantreibt, nach wie vor der beste Garant für eine rasche Lösung.
Geisler: „Wasser hält sich nicht an Gemeindegrenzen. Daher kann eine gemeindeübergreifende Planung von Schutzmaßnahmen nur miteinander funktionieren.“
Eine Exkursion zum Wasserverband im Montafon in Vorarlberg soll weitere Aufschlüsse über mögliche Problemlösungen geben.
Radfeld einstimmig dagegen
Bereits im Vorfeld zum Informationsabend hat sich die Gemeinde Radfeld einstimmig gegen den Beitritt in den Wasserverband ausgesprochen. „Die Wassermenge, die am westlichen Ende des geplanten Verbandes (in Brixlegg) bei einem HQ 100 Ereigniss ankommen würde, wäre viel zu hoch. Es fehlen notwendige Maßnahmen im weiteren Einzugsgebiet des Inns. Es kann nicht sein, dass wir ab Brixlegg ungehindert die Wassermassen akzeptieren, und dann in einem Verband von den anderen Gemeinden ständig bei einer Abstimmung überstimmt werden,“ so Bgm. Josef Auer.
Er fordert, dass das Land im gesamten Einzugsbereich des Inns die Gemeinden in die Pflicht nimmt, damit erst gar nicht soviel Wasser bei den unteren Gemeinden ankommt.
Auch Kundl wehrt sich gegen Verband
„Wir können nicht alles schlucken,“ bringt Bgm. Anton Hoflacher die Lage in Kundl auf den Punkt. Die Gemeinde müsste das Fassungsvermögen ihrer vorhandenen Retentionsfläche mehr als verdoppeln, wenn es nach den Plänen des Landes Tirol geht. Hoflacher: „Die initiierte Informationsveranstaltung zeigte bei uns nur wenig Wirkung. Bereits jezt stellen Kundl und Radfeld 3,1 Millionen Kubkikmeter Retentionsfläche zur Verfügung. Das sind 8 % aller Flächen zwischen Innsbruck und Kufstein. Bei einer Aufstockung wären es 22 %“. Besonders schwer wiegt für Vizebürgermeister Michael Dessl die Tatsache, dass Wohnhäuser und Höfe betroffen wären: „Es wären absurd aufwändige und kostspielige bauliche Maßnahmen nötig, um die Bevölkerung und die Verkehrsverbindungen in diesem Gebiet zu schützen.“ Er fordert daher, dass landwirtschaftliche Flächen tirolweit geflutet werden, statt ein einzig großes Rückhaltebecken zu bauen.
Faschingsumzug in Langkampfen
Alles Fotos vom Faschingsumzug in Niederbreitenbach / Langkampfen vom Sonntag, 15. Februar 2015:
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„Volksabstimmung bindend“: Bürger werden wohl über den Badl-Ankauf entscheiden
Der Wörgler Gemeinderat hat bereits im Dezember beschlossen, die Liegenschaft Bad Eisenstein zu kaufen. Nun werden die Gemeindebürger über einen Ankauf entscheiden. Vize-Bgm. Andreas Taxacher präsentierte vergangene Woche ein Nutzungskonzept.
Obwohl es einen Gemeinderatsbeschluss zum Ankauf des Badls gibt, weigert sich Bgm. Hedi Wechner, den Kaufvertrag zu unterschreiben. Sie verlangt einen Beharrungsbeschluss und will mit einer Volksabstimmung die Gemeindebürger entscheiden lassen (der Kufsteinblick berichtete).
„Abstimmung bindend“
Vize-Bgm. Andreas Taxacher vom Team Wörgl erklärte bei einer Pressekonferenz vergangenen Donnerstag, 29. Jänner, dass die bevorstehende Volksabstimmung für ihn bindend sei. Somit hätten die Badl-Gegner (SPÖ, FWL, UFW) im Falle einer Ablehnung des Kaufes durch die Bürger eine Mehrheit im Gemeinderat. Bgm. Hedi Wechner erklärte bereits, dass sie - wenn eine Mehrheit der Bevölkerung dafür ist - den Kaufvertrag unterschreiben wird. Auch FPÖ-Nationalrätin Carmen Schimanek befürwortet voll inhaltlich den Vorstoß von Wechner, eine Volksabstimmung abzuhalten.
Ankauf wichtig für Tennisclub Wörgl
Vier der sechs Tennisplätze am Badl-Areal stehen auf dem Grundstück, das von der Stadt gekauft werden soll. Das Clubhaus sowie die anderen beiden Plätze sind im Eigentum einer Dorfinteressentschaft, dafür hat der TC Wörgl einen gültigen Pachtvertrag bis zum Jahre 2030. Da Verhandlungen über einen langfristigen Pachtvertrag der restlichen vier Tennisplätze u. a. am Preis gescheitert sind, ist der Spielbetrieb für die kommende Saison in Gefahr: „Die Stützmauer auf den ersten vier Plätzen muss dringend saniert werden, weil sich die Situation in den letzten Monaten dramatisch verschlechtert hat, sodass tatsächlich jetzt Gefahr in Verzug ist“, schreibt der TC Wörgl auf seiner Homepage.
Wie Sportreferent Hubert Aufschnaiter berichtete, ist zukünftig auch der ESV Wörgl, der zweite Tennisverein, auf die Tennisplätze am Badl-Areal angewiesen. „Der Pachtvertrag bei der Spielstätte in Gießen läuft in ca. fünf Jahren aus und es wird keine Verlängerung mehr geben.“ Laut Aufschnaiter gebe es keine andere Möglichkeit, als beide Tennisvereine am Badl unterzubringen. Dies sei allerdings kein Problem: „Beide Clubs zusammen haben in Wörgl 190 aktive Tennisspieler. Der Tennisclub Kundl hat 250 Mitglieder und spielt auf sechs Plätzen, in Graz spielen 500 Mitglieder auf sieben Freiplätzen. Weiters habe ich mir die Platzbelegung der letzten Saison durchgerechnet. Der Samstag ist der einzige Tag, an dem alle sechs Plätze belegt gewesen wären. Dabei geht es jedoch nur um die Turniere“, erklärte Aufschnaiter.
Er will außerdem die Wörgler Bevölkerung am Badl mehr einbinden und auch den Eislaufplatz wieder reaktivieren.
Für NR Carmen Schimanek (FWL) ist es nicht nachvollziehbar, dass „die ÖVP-nahen Listen in Wörgl nun den Tennisclub als Druckmittel missbrauchen und vor ihren Karren spannen.“ Für sie ist das einmal mehr der Beweis dafür, dass den Befürwortern des Ankaufs der Liegenschaft Bad Eisenstein die Argumente ausgehen.
Nutzungskonzept
Vize-Bgm. Andreas Taxacher präsentierte indes ein Nutzungskonzept für das 12.000 m2 Grundstück. Neben den 2.700 m2 für den Tennisplatz könnte man laut Taxacher z. B. auf dem Idealplatz, wo derzeit das abbruchreife Gasthaus steht, eine Bauparzelle mit 3.750 m2 bilden. Diese befände sich in optimaler Lage, nach einer Widmung könnte man diese Fläche an Private vermarkten. Er denkt entweder an einen Verkauf dieses Teiles, bevorzugt aber eine Verpachtung, sodass die Stadt laufend Einnahmen lukrieren könnte. Darauf entstehen könnte dann etwa eine Ausflugsgastronomie oder ein Rehazentrum. Für den Rest von 5.415 m2 schweben Taxacher einige Ideen vor: Er nennt das Thema Wasser (Kneipanlagen, Wassererholungspark), Fitnessparcours, Niederseilgarten, Spielplatz mit Waldeinbindung, Freilichtbühne für Veranstaltungen, Motorikpark, Gradieranlage, Kletterfelsen oder einen Waldkindergarten. Außerdem will Taxacher mit einem moderierten Bürgerbeteiligungsprozess noch weitere Ideen sammeln.
Erschließungskosten der Stadt Kufstein werden schrittweise in drei Jahren angehoben
Alle Bauherren in Kufstein werden nochmal mit dem Taschenrechner die Kosten durchrechnen müssen: eine neue Verordnung des Landes Tirol verdoppeln künftig die Erschließungskosten in der Festungsstadt. Damit die Erhöhungen nicht sofort zu extrem ausfallen, will die Stadt die Erhöhungen auf drei Jahre gestaffelt durchführen.
Bisher musste man in Kufstein die Erschließungskosten mit folgender Formel berrechnen: € 4,7965 mal dem benötigtgen Bauplatzanteil in m2. Durch eine neue Verordnung des Landes Tiroles vom 16. 12. 2014 wird dieser Grundberechnungsbetrag nun auf € 9,525 hochgesetzt - also fast eine Verdoppelung der Kosten. Durchgerechnet an einem typischen Beispiel mit 500 m2 Grund werden sich die Kosten für den Häuslbauer also von € 2398,25 auf € 4762,50 erhöhen.
Damit diese Erhöhung alle diejenigen, die kurz vor Baubeginn stehen, nicht zu hart trifft, hat man sich dazu entschlossen, die Kosten in Schritten auf drei Jahren verteilt anzuheben.
Die Erhöhung war auch in der Stadt Kufstein längst überfällig, da nur 54 % der tatsächlich anfallenden Kosten von den Erschließungskosten abgedeckt werden konnten.
Von der Bürgerliste Horst Steiner und der SPÖ Kufstein kamen dazu in der Gemeinderatssitzung am Mittwoch, 21. Jänner, Abänderungsanträge, die einen noch längeren Zeitraum für die Erhöhungen vorgesehen hätten.
Mit den Stimmen der anderen Parteien wurden die Abänderungen abgelehnt und der ursprüngliche Antrag für die Verteilung der Erhöhungen auf drei Jahren zugestimmt. „Die Erschließungskosten haben bisher bei weitem nicht die tatsächlich entstandenen Kosten abgedeckt. Ich sehe die Erhöhung nicht als Verdoppelung der Gebühren, sondern als eine Halbierung der Zeit, in der die Projekte nun umgesetzt werden können,“ begründet Bgm. Martin Krumschnabel die Anhebung.