„Volksabstimmung bindend“: Bürger werden wohl über den Badl-Ankauf entscheiden
Der Wörgler Gemeinderat hat bereits im Dezember beschlossen, die Liegenschaft Bad Eisenstein zu kaufen. Nun werden die Gemeindebürger über einen Ankauf entscheiden. Vize-Bgm. Andreas Taxacher präsentierte vergangene Woche ein Nutzungskonzept.
Obwohl es einen Gemeinderatsbeschluss zum Ankauf des Badls gibt, weigert sich Bgm. Hedi Wechner, den Kaufvertrag zu unterschreiben. Sie verlangt einen Beharrungsbeschluss und will mit einer Volksabstimmung die Gemeindebürger entscheiden lassen (der Kufsteinblick berichtete).
„Abstimmung bindend“
Vize-Bgm. Andreas Taxacher vom Team Wörgl erklärte bei einer Pressekonferenz vergangenen Donnerstag, 29. Jänner, dass die bevorstehende Volksabstimmung für ihn bindend sei. Somit hätten die Badl-Gegner (SPÖ, FWL, UFW) im Falle einer Ablehnung des Kaufes durch die Bürger eine Mehrheit im Gemeinderat. Bgm. Hedi Wechner erklärte bereits, dass sie - wenn eine Mehrheit der Bevölkerung dafür ist - den Kaufvertrag unterschreiben wird. Auch FPÖ-Nationalrätin Carmen Schimanek befürwortet voll inhaltlich den Vorstoß von Wechner, eine Volksabstimmung abzuhalten.
Ankauf wichtig für Tennisclub Wörgl
Vier der sechs Tennisplätze am Badl-Areal stehen auf dem Grundstück, das von der Stadt gekauft werden soll. Das Clubhaus sowie die anderen beiden Plätze sind im Eigentum einer Dorfinteressentschaft, dafür hat der TC Wörgl einen gültigen Pachtvertrag bis zum Jahre 2030. Da Verhandlungen über einen langfristigen Pachtvertrag der restlichen vier Tennisplätze u. a. am Preis gescheitert sind, ist der Spielbetrieb für die kommende Saison in Gefahr: „Die Stützmauer auf den ersten vier Plätzen muss dringend saniert werden, weil sich die Situation in den letzten Monaten dramatisch verschlechtert hat, sodass tatsächlich jetzt Gefahr in Verzug ist“, schreibt der TC Wörgl auf seiner Homepage.
Wie Sportreferent Hubert Aufschnaiter berichtete, ist zukünftig auch der ESV Wörgl, der zweite Tennisverein, auf die Tennisplätze am Badl-Areal angewiesen. „Der Pachtvertrag bei der Spielstätte in Gießen läuft in ca. fünf Jahren aus und es wird keine Verlängerung mehr geben.“ Laut Aufschnaiter gebe es keine andere Möglichkeit, als beide Tennisvereine am Badl unterzubringen. Dies sei allerdings kein Problem: „Beide Clubs zusammen haben in Wörgl 190 aktive Tennisspieler. Der Tennisclub Kundl hat 250 Mitglieder und spielt auf sechs Plätzen, in Graz spielen 500 Mitglieder auf sieben Freiplätzen. Weiters habe ich mir die Platzbelegung der letzten Saison durchgerechnet. Der Samstag ist der einzige Tag, an dem alle sechs Plätze belegt gewesen wären. Dabei geht es jedoch nur um die Turniere“, erklärte Aufschnaiter.
Er will außerdem die Wörgler Bevölkerung am Badl mehr einbinden und auch den Eislaufplatz wieder reaktivieren.
Für NR Carmen Schimanek (FWL) ist es nicht nachvollziehbar, dass „die ÖVP-nahen Listen in Wörgl nun den Tennisclub als Druckmittel missbrauchen und vor ihren Karren spannen.“ Für sie ist das einmal mehr der Beweis dafür, dass den Befürwortern des Ankaufs der Liegenschaft Bad Eisenstein die Argumente ausgehen.
Nutzungskonzept
Vize-Bgm. Andreas Taxacher präsentierte indes ein Nutzungskonzept für das 12.000 m2 Grundstück. Neben den 2.700 m2 für den Tennisplatz könnte man laut Taxacher z. B. auf dem Idealplatz, wo derzeit das abbruchreife Gasthaus steht, eine Bauparzelle mit 3.750 m2 bilden. Diese befände sich in optimaler Lage, nach einer Widmung könnte man diese Fläche an Private vermarkten. Er denkt entweder an einen Verkauf dieses Teiles, bevorzugt aber eine Verpachtung, sodass die Stadt laufend Einnahmen lukrieren könnte. Darauf entstehen könnte dann etwa eine Ausflugsgastronomie oder ein Rehazentrum. Für den Rest von 5.415 m2 schweben Taxacher einige Ideen vor: Er nennt das Thema Wasser (Kneipanlagen, Wassererholungspark), Fitnessparcours, Niederseilgarten, Spielplatz mit Waldeinbindung, Freilichtbühne für Veranstaltungen, Motorikpark, Gradieranlage, Kletterfelsen oder einen Waldkindergarten. Außerdem will Taxacher mit einem moderierten Bürgerbeteiligungsprozess noch weitere Ideen sammeln.
Erschließungskosten der Stadt Kufstein werden schrittweise in drei Jahren angehoben
Alle Bauherren in Kufstein werden nochmal mit dem Taschenrechner die Kosten durchrechnen müssen: eine neue Verordnung des Landes Tirol verdoppeln künftig die Erschließungskosten in der Festungsstadt. Damit die Erhöhungen nicht sofort zu extrem ausfallen, will die Stadt die Erhöhungen auf drei Jahre gestaffelt durchführen.
Bisher musste man in Kufstein die Erschließungskosten mit folgender Formel berrechnen: € 4,7965 mal dem benötigtgen Bauplatzanteil in m2. Durch eine neue Verordnung des Landes Tiroles vom 16. 12. 2014 wird dieser Grundberechnungsbetrag nun auf € 9,525 hochgesetzt - also fast eine Verdoppelung der Kosten. Durchgerechnet an einem typischen Beispiel mit 500 m2 Grund werden sich die Kosten für den Häuslbauer also von € 2398,25 auf € 4762,50 erhöhen.
Damit diese Erhöhung alle diejenigen, die kurz vor Baubeginn stehen, nicht zu hart trifft, hat man sich dazu entschlossen, die Kosten in Schritten auf drei Jahren verteilt anzuheben.
Die Erhöhung war auch in der Stadt Kufstein längst überfällig, da nur 54 % der tatsächlich anfallenden Kosten von den Erschließungskosten abgedeckt werden konnten.
Von der Bürgerliste Horst Steiner und der SPÖ Kufstein kamen dazu in der Gemeinderatssitzung am Mittwoch, 21. Jänner, Abänderungsanträge, die einen noch längeren Zeitraum für die Erhöhungen vorgesehen hätten.
Mit den Stimmen der anderen Parteien wurden die Abänderungen abgelehnt und der ursprüngliche Antrag für die Verteilung der Erhöhungen auf drei Jahren zugestimmt. „Die Erschließungskosten haben bisher bei weitem nicht die tatsächlich entstandenen Kosten abgedeckt. Ich sehe die Erhöhung nicht als Verdoppelung der Gebühren, sondern als eine Halbierung der Zeit, in der die Projekte nun umgesetzt werden können,“ begründet Bgm. Martin Krumschnabel die Anhebung.
Großer Empfang in Langkampfen
Zwei große Sportler der Gemeinde Langkampfen, Martin Wildauer, Gewinner der Strongman Champions League und somit „stärkster Mann der Welt“ 2014 sowie Roman Bründl, Europameister im Kickboxen-Pointfighting wurden am Freitag, 23. Jänner, unter Beteiligung zahlreicher Bewohner der Gemeinde, der BMK Oberlangkampfen und Unterlangkampfen, von Bgm. Andreas Ehrenstrasser und dem Gemeinderat im Gemeindesaal würdig empfangen.
Im Interview mit Vize-Bgm. Rudolf Thaler berichtete Martin Wildauer, dass die beiden Sportler zusammen in den Jugendzeiten mit dem Kickboxen begonnen haben. „Mit der Zeit ging ich in die Breite und Roman in die Höhe,“ so Wildauer.
So blieb Bründl beim Kickboxen und Wildauer konzentrierte sich ab 2004 auf den Kraftsport.
Martin Wildauer
In der „Strongman Champions Leage“ gibt es keine Alters- oder Gewichtklasse und auch nur einen Verband. Die Wettbewerbe werden in verschiedenen Ländern durchgeführt.
Beim letzten Bewerb in Malaysia hatte Wildauer bereits 25 Punkte Vorsprung. Doch beim 3. Bewerb (LKW ziehen) riss die Archillessehne. Nach dem Besuch eines Krankenhauses stand Wildauer kurz vor dem Aus im Bewerb. Mit Freunden wurde ein Gips gebastelt, damit er am zweiten Tag noch teilnehmen konnte. Trotz Verletzung gewann Wildauer das LKW ziehen sitzend. Mit nur wenigen Punkten Vorsprung sicherte er sich den Titel „Stärkster Mann der Welt“ 2014. Dieses Jahr muss er aussetzen, doch er will einen Bewerb in unserer Nähe organisieren.
Roman Bründl
Roman Bründl begann bereits mit zehn Jahren mit dem Kickboxen, auch seine Mutter war in diesem Sport aktiv. Er kämpft in der Klasse Kickboxen-Pointfighting und wurde 2014 bereits zum zweiten Mal Europameister.
Beim Point Fighting treten zwei Kämpfer gegeneinander an, um definierte Punkte durch kontrollierte, erlaubte Techniken mit Schnelligkeit, Agilität und Fokus zu treffen. Die Hauptcharakteristika sind Schnelligkeit und Technik. Sein großes Ziel ist nun der Weltmeistertitel.
Winterpause
Die nächste Ausgabe des Kufsteinblick erscheint am 21. Jänner 2015!