Strukturplan: Land Tirol will „Pflege neu denken“
Im Pflegebereich fehlt es schon jahrelang an Personal, daher können im Bezirk Kufstein aktuell z. B. viele (eigentlich freie) Betten in Alten- und Pflegeheimen nicht vergeben werden. Dazu wird auch im Pflegebereich der demografische Wandel ein großes Thema: „Wir wissen, dass in den nächsten zehn Jahren ca. 40 % aller, die in der Pflege arbeiten, in Pension gehen werden und dass die Leute älter werden. Wir müssen schauen, wie wir dies zukünftig noch bewerkstelligen können“, erklärt LR Cornelia Hagele.
Strukturplan Pflege
Unter dem Motto „Pflege neu denken“ wurde vergangenen Freitag, 26. Mai, der Strukturplan Pflege für die Jahre 2023 bis 2033 präsentiert. Dieser umfasst die aktuelle Personal- und Versorgungssituation im Bezirk Kufstein sowie vorgesehene Bedarfsanpassungen und alternative Versorgungsmöglichkeiten wie Betreutes Wohnen und die Tagespflege. Der Strukturplan Pflege bietet eine Entscheidungsgrundlage für die weiteren Maßnahmen im Bereich Pflege, an denen gemeinsam mit den Planungsverbänden in den kommenden Jahren gearbeitet wird. Aktuell betreuen rund 785 Pflege- und Betreuungskräfte im Bezirk Kufstein rund 2.780 Menschen stationär und mobil in den 15 Alten- und Pflegeheimen sowie in zehn weiteren Pflege- und Betreuungsorganisationen. „Die demografische Entwicklung ist der Schlüssel zur Behandlung bzw. vielleicht auch Lösung des Problems. Daraus resultiert auch der Plan für die Zukunft“, erklärt Bgm. Martin Krumschnabel (Obmann PV Kufstein und Umgebung).
„Es gilt, künftig die Personalsituation bei der Bedarfsplanung zu berücksichtigen und innovative und alternative Wohnformen zu forcieren“, so die Vorständin der Abteilung Pflege vom Land Tirol, Kathrin Eberle.
In der stationären Pflege – also dauerhafte oder kurzzeitige Plätze in Alten- und Pflegeheimen – stehen derzeit 905 Langzeit- und Kurzzeitpflegeplätze zur Verfügung, während die Tagespflege vor Ort aktuell 62 Plätze und das Betreute Wohnen 75 Plätze umfasst. Deshalb soll vor allem der Bereich der teilstationären Pflege ausgebaut werden: In der Tagespflege sollen weitere 104 Plätze sowie 140 weitere Plätze für das Betreute Wohnen geschaffen werden. Insgesamt sollen damit 244 neue Plätze für die flexiblen Betreuungsmöglichkeiten bis 2033 umgesetzt werden. In Anbetracht der Entwicklung der Altersstruktur in den kommenden Jahren ist für Hagele klar, dass vor allem Angebote alternativer Versorgungsmöglichkeiten in den Tiroler Gemeinden in Zukunft weiter ausgebaut werden müssen. Mit besseren Rahmenbedingungen (u. a. Kinderbetreuung, Dienstplansicherheit) sieht die Landesrätin auch viel Potential darin, das Beschäftigungsausmaß vom bestehenden Personal zu steigern.
Ausbildung
Am Pflegecampus Kufstein absolvieren derzeit 36 Studenten das Bachelorstudium Gesundheits- und Krankenpflege sowie 32 Schüler die Pflegefachassistenz- und 24 die Pflegeassistenz-Ausbildung. Anfang 2018 waren im Bezirk Kufstein noch 113 Personen in der Diplomausbildung, weitere 27 absolvierten die Pflegeassistenz-Ausbildung. „Künftig muss es uns gelingen, die positiven Seiten des Pflegeberufs wieder verstärkt vor den Vorhang zu holen, um die Pflegeausbildung zu stärken und mehr junge Menschen für diesen Beruf zu begeistern“, betont Hagele.
Präsentierten den Strukturplan Pflege: V. l. BH Christoph Platzgummer, LR Cornelia Hagele, Kufsteins Bgm. Martin Krumschnabel sowie Kathrin Eberle (Vorständin Abt. Pflege)
Ex-MFG in Kufstein verärgert: Bürgermeister verweigert Unterschrift
Am 4. April erging ein Schreiben an alle Gemeinden, in dem es darum ging, Gemeinderäte zu finden, die ehrenamtlich als Europagemeinderäte tätig werden wollen. Auch Kufsteins Stadtrat Lukas Blunder und Gemeinderat Clemens Stoll (beide Ex-MFG) interessierten sich für diese Arbeit, benötigten dafür neben der eigenen Unterschrift auch die Unterschrift des Bürgermeisters. „Der Bürgermeister verweigerte die Unterschrift ohne Begründung und dem Kommentar dass er keinen Bedarf sehe. Diese Aussage ist bemerkenswert, insbesondere da er uns wiederholt wegen unserer vermeintlichen ,Untätigkeit` kritisiert und nun selbst diese wichtige, ehrenamtliche Tätigkeit verhindert“, so Blunder in einer Aussendung. Blunder sieht sich selbst als Europäer, jedoch auch als Kritiker der EU. „Die Entscheidung des Bürgermeisters ist ein weiterer Akt gegen die eigene Bevölkerung, die nun ohne Europagemeinderäte auskommen muss“, schließt Blunder.
Außenvertretung
Das sieht Bgm. Martin Krumschnabel anders: „Es wird auch für Kufstein Europagemeinderäte geben, aber es ist für mich nicht vorstellbar, dass gerade zwei Mandatare der MFG die ersten Ansprechpartner in unserer Stadt zu EU-Fragen werden sollen. Nachdem es meine Unterschrift dazu braucht, sehe ich das ähnlich wie bei der Bestellung von Referenten, die auch im Namen der Gemeinde für ihr Ressort auftreten können. Ich habe auch hier nur Personen zu Referenten bestellt, denen ich die Außenvertretung der Stadt zutraue. Das ist bei den genannten Personen nicht der Fall, weshalb von mir auch andere Personen bestellt werden.“
Bgm. Martin Krumschnabel (Parteifreie)
Stadtrat Lukas Blunder (Ex-MFG)
Tiroler Sanierungspreis: Einreichungen ab sofort möglich
Alle drei Jahre schreiben das Land Tirol und die Energieagentur Tirol gemeinsam den Tiroler Sanierungspreis aus. Wohnbaulandesrat LH-Stv. Georg Dornauer und Energielandesrat LH-Stv. Josef Geisler rufen dabei erneut alle Tiroler dazu auf, hervorragende Sanierungsleistungen, die energietechnische und architektonische Qualität verbinden, zur Auszeichnung einzureichen. Der Tiroler Sanierungspreis wird in vier verschiedenen Kategorien (Wohnbauten, öffentliche Bauten, gewerbliche Bauten, landwirtschaftliche Gebäude) vergeben und ist mit einem Preisgeld von insgesamt € 7.500,- dotiert.
Einreichschluss ist am 28. Juli, im Herbst wählt die Jury aus den eingereichten Projekten eine Auswahl potenzieller Preisträgerobjekte aus, anschließend erfolgt die Besichtigung und Nominierung der Objekte. Voraussichtlich im Februar 2024 werden die Siegerprojekte im Zuge einer Auszeichnungsveranstaltung bekannt gegeben. Maßgebliche Kriterien für die Beurteilung sind Ökologie und Energieeffizienz, architektonische Qualität, Einsatz erneuerbarer Energieträger sowie die Weiterentwicklung des bestehenden Gebäudes. „Wir müssen es schaffen, weniger Energie zu verbrauchen. Es gibt genug Gebäude, die über 80 % Energie einsparen“, freut sich Geisler über insgesamt 435 Einreichungen bei den bisher durchgeführten Ausschreibungen zwischen 2009 und 2021.
VS Brixlegg ausgezeichnet
Die Volksschule Brixlegg wurde 2021 neben drei weiteren Projekten mit dem Sanierungspreis ausgezeichnet. Energietechnisch zeigt sich die Volksschule dank hochwertiger Dämmstandards, dem Einsatz ökologischer Materialien im Innenraum und dem Einbau einer Komfortlüftung auf höchstem Niveau. Das Konzept wird durch eine Pelletsanlage und eine PV-Anlage komplettiert. „Die Sanierung unserer Volksschule, das als Siegerprojekt aus einem Architektur-Wettbewerb hervorgegangen ist, hat unsere Erwartungen mehr als übertroffen. Diese gute Lösung ist zudem auch energietechnisch auf dem letzten Stand, was für uns sehr wichtig ist“, so Brixleggs Bgm. Rudolf Puecher.
Neben dem Tiroler Sanierungspreis erhielt die Volksschule Brixlegg auch den „Ethouse Award 2022“ in der Kategorie „Öffentliche Bauten“.
Aus dem Bezirk Kufstein erhielt im Jahr 2021 auch der Hof Lueg in Alpbach eine Anerkennung (Kategorie Wohnbau).
Weitere Infos zum Tiroler Sanierungspreis und Teilnahmeformular unter www.energieagentur.tirol/sanierungspreis
V. l.: DI Bruno Oberhuber (GF Energieagentur Tirol), Ing. Rudolf Puecher (Bgm. Brixlegg), LH-Stv. Josef Geisler (Energielandesrat) sowie LH-Stv. Dr. Georg Dornauer (Wohnbaulandesrat)
Neue Skulptur am Kufsteiner Theaterplatz enthüllt
Jährlich schreibt die Kulturabteilung der Stadt Kufstein Einen Skulpturenwettbewerb aus, um der Kunst im öffentlichen Raum einen Platz zu geben sowie das Stadtbild zu bereichern. Vergangenen Freitag, 19. Mai, wurde das heurige Siegerprojekt, eine Skulptur von Künstler Andreas Rendl, am Theaterplatz vor dem Kultur Quartier enthüllt. „Ich denke, dass diese Skulptur den Theaterplatz bereichern wird. Die Maske ist das Zeichen des Theaters und spiegelt mit der symbolischen Darstellung die vielfältigen Rollen und Charaktere, die auf der Bühne zum Leben erweckt werden, wider“, erklärt Kulturreferent Klaus Reitberger.
Das Werk soll das Wechselspiel zwischen Publikum und Bühnenakteuren im Schauspiel thematisieren und symbolisiert das Betrachten und „Betrachtet werden“. Hergestellt aus Nonad, einem witterungsbeständigen und frostsicheren Material, wurde die ca. 1,90 Meter hohe und ca. 250 kg schwere Skulptur auf einem stabilen Stahlsockel montiert. Eine besondere Eigenschaft der Skulptur ist, dass sie sich im Laufe der Zeit verändern wird. Inspiriert vom Gedanken, dass Kultur niemals stillstehen sollte, wird die Maske bei Regen eine dunklere Nuance annehmen und bei Sonneneinstrahlung heller erstrahlen. Umrahmt wurde die Enthüllung mit einer Performance des Stadttheater Kufstein zum Lied „Theater Theater“.
Nächste Ausschreibung
Die nächste Ausschreibung verleiht dem Thema „Widerstand“ Ausdruck. Damit soll das Wiesenstück am Franz-Josef-Platz zwischen Baumstamm und Parkbank künstlerisch aufgewertet werden. Alle interessierten Kunstschaffenden der Region werden aufgerufen, bis spätestens 15. Juni Projektentwürfe für eine Skulptur einzureichen, deren Gesamtkosten (Material + Fertigung) € 10.000,- nicht übersteigen dürfen.
Weitere Informationen zur Ausschreibung gibt es unter Ausschreibung Skulpturenwettbewerb (kufstein.at).
V. l.: Kulturreferent Klaus Reitberger, Künstler Andreas Rendl, Bgm. Martin Krumschnabel und Vize-Bgm. Stefan Graf
Großartiges Gemeinschaftskonzert der drei Thierseer Musikkapellen
Über ein jeweils volles Haus freuten sich die Musikkapelle Hinterthiersee sowie die Bundesmusikkapellen aus Vorderthiersee und Landl vergangenen Freitag und Samstag, 19. und 20. Mai, beim Gemeinschaftskonzert im Festspielhaus Thiersee.
Unter dem Motto „Ein Tal musiziert“ dirigierten die drei Kapellmeister Josef Pirchmoser (Hinterthiersee), Christian Pfluger (Landl) sowie Thomas Atzl (Vorderthiersee) abwechselnd ein vielseitig zusammengestelltes Programm. U. a. beim Walzer „Sagen aus Alt-Innsbruck“, der „Miramare Ouvertüre“ oder den Konzertstücken „Das Große Tor von Kiew“ und „Absolute Crossover“ wussten die 140 Musikantinnen und Musikanten zu überzeugen. Einen Höhepunkt bildete die Uraufführung vom Stück „Feuerwerk“, einem Solo für die zwölf mitwirkenden Schlagzeuger aus der Feder des Landler Kapellmeister-Stellvertreters Hans-Peter Pirchmoser.
Nach rund zweieinhalb Stunden Konzertprogramm und drei Zugaben gab es für die 140 Musikantinnen und Musikanten sowie den Kapellmeistern an beiden Konzertabenden sogar „Standing Ovations“. Dass mit dem richtigen Zusammenhalt in einem Dorf vieles erreicht werden kann, stellten die Musikkapellen dabei eindrucksvoll unter Beweis. Souverän und humorvoll durch das Programm führten Christin Mairhofer (BMK Vorderthiersee), Hubert Schneider (MK Hinterthiersee) sowie Maximilian Werlberger (BMK Landl).
Zahlreiche Ehrungen
Geehrt wurde für 15 Jahre Mitgliedschaft Caroline Schiestl, das Verdienstzeichen in Grün erhielten Norbert Gruber, Hans-Peter Pirchmoser (alle BMK Landl) sowie Andreas Fankhauser (BMK Vorder-thiersee. Für seine 25-jährige Mitgliedschaft wurde Sebastian Atzl, für die 40-jährige Mitgliedschaft Manfred Juffinger (beide BMK Vorderthiersee) ausgezeichnet. Eine besondere Ehre wurde Sebastian Kirchmair, Sepp Thaler (beide MK Hinterthiersee) sowie Johann Paukner (BMK Vorderthiersee) zuteil: Die drei Langzeit-Musikanten wurden jeweils für 50 Jahre Mitgliedschaft ausgezeichnet. Dazu wurde Dietmar Pirchmoser zum Ehrenobmann der BMK Landl ernannt.
Musizierten nach 10 Jahren wieder gemeinsam im Festspielhaus: die MK Hinterthiersee, die BMK Vorderthiersee sowie die BMK Landl.
(Foto: HDvisual/Patrick Haun)