Neue Fachschule für Sozialberufe mit Pflegevorbereitung in Kufstein
Die HLW FW Kufstein bietet ab Herbst gemeinsam mit dem Pflege Campus Kufstein eine neue, zielgerichtete Ausbildung zur Pflegeassistenz für Jugendliche ab 14 Jahren an.
Nach der dreijährigen Ausbildung mit Abschlussprüfung an der HLW FW Kufstein und daran anschließenden sechs Schulmonaten in Kooperation mit dem Pflegecampus Kufstein verfügen die Absolventen über die drei Berufe Bürokaufmann, Betriebsdienstleistungsmanager und Pflegeassistent. Die Inhalte aus „Pflegeassistenz“ werden auf eine nachfolgende Ausbildung angerechnet. Für die halbjährige Zusatzausbildung am Pflegecampus erhalten die Schüler als Entgelt ein Pflegestipendium von € 600,- pro Monat.
Lange Vorlaufzeit
Bereits im Jahr 2018 gab es in der HLW FW Kufstein erste Gespräche mit dem Pflege Campus Kufstein über eine Pflegefachschule, ein Jahr später trat man mit der Stadt Kufstein sowie der Bildungsdirektion in Kontakt. „Wir sind seit 2018 dabei, diese Schule umzusetzen und haben sehr viel Herzblut hineingesteckt“, erklärt der Direktor der HLW FW Kufstein, Markus Höfle. Nachdem 2020 ein Schulversuch nicht in der Festungsstadt, sondern in Innsbruck startete, dauerte es für einen Fortschritt weitere zwei Jahre. Im vergangenen Jahr brachte dann GR Thomas Krimbacher im Gemeinderat einen Antrag auf Einrichtung ebendieser Schule samt Unterstützung der Stadt Kufstein ein. „Dies hat uns überall sehr geholfen. Die Gemeinde hat uns bei der Bildungsdirektion, als auch beim Land unterstützt und mit einem Schreiben gefordert, dass so ein Standort nach Kufstein gelegt wird“, freute sich Höfle. Aktuell sind die Lehrpläne in Begutachtung, dazu wurde ein Kooperationsvertrag mit dem Pflege Campus Kufstein abgeschlossen. Bereits im Herbst soll mit der ersten Klasse mit mindestens zwölf Schülern gestartet werden, drei Anmeldungen gebe es bereits. „Es ist ein kleiner Mosaik-
stein im Bereich der Pflegeausbildung, aber es ist ein attraktiver Weg, weil er den Schülern ausgezeichnete Möglichkeiten in alle Richtungen bietet. Auch wir werden unseren Beitrag für die Zukunft im Bereich der Pflege leisten“, ergänzt Höfle.
Tor zum Bachelorstudium
Neu ist auch der direkte Weg zum Bachelorstudium für Gesundheits- und Krankenpflege. Bei diesem Bildungsweg kooperieren die HLW FW Kufstein und der Pflegecampus ebenfalls sehr eng. Nach dem Pflegeassistenzabschluss nach dreieinhalb Jahren können Jugendliche über Zertifizierungen in Deutsch und Englisch den Zugang zum Bachelorstudium der „Gesundheits- und Krankenpflege“ erreichen. „Das sind großartige neue Weiterbildungsperspektiven für junge Menschen mit dem Ziel, im Gesundheitswesen Fuß zu fassen“, freut sich Höfle gemeinsam mit Mag. Claudia Schweiger vom Pflegecampus.
Die Anmeldung für die dreijährigen Fachschule für Sozialberufe mit Pflegevorbereitung ist jederzeit möglich.
V. l.: Horst Karrer und Markus Höfle (HLW FW Kufstein) sowie Claudia Schweiger und Roland Löscher (Pflege Campus)
Naturschutzgebiet Kufsteiner und Langkampfener Innauen wird fünf Mal größer
Von 7,55 auf 36,19 Hektar oder von zehn auf 50 Fußballfelder: Um so viel Fläche wird das Naturschutzgebiet Kufsteiner und Langkampfener Innauen im Rahmen der gesetzlich notwendigen Neuerlassung vergrößert. Das beschloss die Tiroler Landesregierung auf Antrag von LR René Zumtobel, der die Erweiterung des Schutzgebiets begrüßt.
Bereits im Jahr 1972 wurden Teile der Kufsteiner und Langkampfener Innauen zum Naturschutzgebiet erklärt. Eine aktuelle, vorhergehende fachliche Prüfung hat ergeben, dass die Auwaldbestände des bisherigen Schutzgebiets und zusätzlich die in den vergangenen Jahrzehnten gut entwickelten Auwaldabschnitte links des Inns sowie die zwischen den uferseitigen Auwaldbereichen gelegene Inn-Wasserfläche als neues, größeres Schutzgebiet ausgewiesen werden sollten. „Der Lebensraum Tirol ist vielfältig. Neben Platz zum Leben und Wirtschaften, braucht es auch geschützte Gebiete für Flora und Fauna. Im Naturschutzgebiet Kufsteiner und Langkampfener Innauen hat sich gezeigt, dass sich die Natur auch an neue Gegebenheiten anpassen kann und damit neue Vegetation und neues Leben entsteht“, sagt LH Anton Mattle. „Bereits im Vorfeld der Erweiterung des Naturschutzgebiets stand man im engen Austausch mit den betroffenen Gemeinden, den Grundeigentümern sowie den Fischereiberechtigten und dem Kraftwerksbetreiber. Es ist wichtig, dass ein Naturschutzgebiet breit getragen und alle betroffenen Akteure informiert sind“, so LH Mattle. „Das Gebiet der Kufsteiner und Langkampfener Innauen bietet heute zahlreichen seltenen und geschützten Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum. Die heute erlassene Verordnung stellt sicher, dass nicht nur die Schutzgebietsfläche wesentlich vergrößert wird, sondern dass dieser besondere Natur- und Lebensraum auch künftig erhalten bleibt“, sagt auch Naturschutzlandesrat Zumtobel.
Vom Haubentaucher bis hin zum Fischadler
Ob Saatgans, Zwergtaucher oder Fischadler – die Auwälder, Uferbüsche und Sand- und Kiesbänke an den Innauen sind ideal für viele Tierarten, insbesondere Vögel. „Die flussnahen Waldstandorte am Inn sind unbedingt zu erhalten – gefährdete Pflanzenarten wie die Korb-Weide, Schwarzpappel oder Schwarzerle kommen dort noch vor und bieten vielen Brutvogelarten, aber auch dem für den Naturkreislauf so wichtigen Biber, einen perfekten Lebensraum“, erklärt Zumtobel.
Viele Zugvogelarten, darunter auch sehr seltene wie Haubentaucher, Zwergtaucher oder Saatgans sind Beweis für die Bedeutung des Gebiets für die Artenvielfalt. Die Rückkehr des Bibers und die damit verbundenen Veränderungen der Auen trugen in den letzten Jahrzehnten weiter dazu bei, dass sich die Aulandschaften natürlich entwickeln konnten. Auch für Auwälder typische Brutvögel wie Kleinspecht oder Gelbspötter sind dort zu finden. „Eine Au funktioniert nur dann, wenn es eine jahreszeitliche Dynamik des Wasserstandes gibt – also Unterschiede zwischen Grundwasserpegel und Überflutungsperioden. Deshalb ist nun auch die Wasserfläche des Inn Teil dieses Naturschutzgebietes. Ebenso neu hinzugekommen sind die orographisch links des Inn gelegenen Auwaldbereiche, die ein geeigneter Lebensraum für Waldvögel sind“, fasst Zumtobel zusammen.
Foto: Pierzinger
„Bezwinge die Festung“: Charity-Run für den Sozialmarkt
In Kooperation mit der Stadt Kufstein organisiert das Suzuki Power Team am 23. September einen Charity-Run unter dem Motto „Bezwinge die Festung Kufstein“. Die knapp 1,8 km lange Stecke führt von der Innpromenade Auracher Löchl über die Festung Kufstein bis zum Ziel am Fischergries-Vorplatz.
Geplant ist, dass insgesamt 60 Zweierteams - sowohl Profis, als auch Promis sowie Hobbyläufer - in den Klassen Damen, Herren und Mixed an den Start gehen. Der Bewerb wird als Teamlauf durchgeführt: Beide Läufer starten gleichzeitig und müssen auch wieder zusammen über die Ziellinie laufen. „Es ist ein Laufevent mit einem sozialen Hintergrund, dazu wir wollen auch alle Menschen für die Bewegung und den Sport motivieren“, erklärt Organisator Klaus Gerold.
Beim Fischergries ist auch ein umfangreiches Rahmenprogramm geplant: U. a. findet eine Trial Bike Show von Weltmeister Thomas Klausner sowie ein Powerlifting Wettbewerb (Kreuzheben) statt, dazu gibt es verschiedene Infostände sowie eine Waffenschau des Bundesheers. Das Startgeld beträgt € 40,- pro Team, Anmeldungen sind unter www.suzuki.at ab sofort möglich. Der Gesamterlös der gesamten Veranstaltung soll noch am gleichen Tag dem Sozialmarkt Kufstein übergeben werden.
Kufsteiner Stadtmeisterschaft
Bereits am Freitag, 22. September, wird auf der gleichen Strecke ein Wettkampf für alle Kufsteiner Schulen organisiert sowie anschließend der Kufsteiner Stadtmeister und Stadtmeisterin gekürt.
V. l.: Martin Wirthenstätter (Suzuki), Klaus Gerold, Sportreferent Thomas Krimbacher, Bgm. Martin Krumschnabel sowie Alexander Torlach
Verein „ZOI“ feierte Jubiläum
Der gemeinnützige Verein ZOI bietet in Kufstein neben Aus- und Weiterbildungen für Fachpersonal auch Begleitung, Beratung und Psychotherapie für Mütter/Eltern ab der Schwangerschaft bis zum fünften Lebensjahr des Kindes an. Unter dem Motto „20 Jahre Emotionelle Erste Hilfe am Lebensbeginn“ feierte der Verein vergangenen Freitag, 21. April, mit einem Fachtag mit über 120 Teilnehmern aus unterschiedlichen Fachbereichen im Novum Kufstein das Jubiläum. Am Samstag, 22. April, gab ZOI im Rahmen eines Tag der offenen Tür einen Einblick in die Vereinsräumlichkeiten in Kufstein/Morsbach.
Besonders stolz zeigt sich ZOI-Obfrau Ursula Henzinger über das gemeinsame „Nachsorge- und Qualitätsprojekt im BKH Kufstein - Frühe Hilfen für Eltern und Kind“ mit den Abteilungen für Geburtshilfe und Kinderheilkunde, welches im Jahr 2017 ins Leben gerufen wurde: Rund drei bis fünf Wochen nach einer Geburt werden Mütter, die das wünschen, von einer dafür ausgebildeten Fachfrau angerufen.
Diese berichten dann von ihren Erfahrungen, ihren Gefühlen und ihren Wünschen, außerdem wird über verschiedene Unterstützungs- und Hilfsangebote informiert und bei Bedarf Kontakte zu Hebammen, Therapeuten und Ärzten geknüpft oder Gespräche für eine Nach-Verarbeitung der Geburt vereinbart. Dieses kostenlose und anonyme Angebot ermöglicht es dem BKH Kufstein wiederum, die Qualität im eigenen Haus zu verbessern. „Wir haben in sechs Jahren insgesamt 1.492 Beratungen durchgeführt, 96 Prozent der Mütter waren mit dem Angebot zufrieden“, bilanziert Fachberaterin Claudia Gruber-Knotz.
V. l.: Kufsteins Vize-Bgm. Brigitta Klein, Astrid Ellmerer, ZOI-Obfrau Ursula Henzinger, Claudia Gruber-Knotz, Andrea Huber-Raß, Primar Dr. Rainer Heider sowie Walchsees Bgm. Ekkehard Wimmer
Erklärung für Verkehrsmanagementsystem auf Kufsteiner Festung unterzeichnet
Gipfeltreffen in der Festungsstadt: Tirols LH Anton Mattle, Südtirols LH Arno Kompatscher und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder unterzeichneten vergangenen Mittwoch, 12. April, eine gemeinsame Erklärung für ein digitales Verkehrsmanagementsystem am Brennerkorridor.
Im Jahr 2000 wurden rund 1,1 Mio. LKW-Fahrten über den Brennerkorridor verzeichnet, im vergangenen Jahr waren es bereits 2,5 Mio. LKW´s - Tendenz steigend. „Das hohe Verkehrsaufkommen ist für die Menschen in unserem Land eine enorme Belastung. Deshalb ist der heutige Tag ein Meilenstein im Umgang mit dem Transitverkehr für Tirol, Südtirol und Bayern: Wir schlagen neue Töne an und arbeiten konstruktiv und gemeinsam an einer Lösung der Transitproblematik“, erklärte Mattle auf der Kufsteiner Festung. „Wir spüren, dass der Brenner eine Entlastung braucht. Die Gespräche waren konstuktiver als in der Vergangenheit“, ergänzt Söder.
„Buchbare Autobahn“
Weniger Staus, mehr Verkehrs- und Versorgungssicherheit für Verkehrsteilnehmer und die Bevölkerung, weniger Zeitverzögerungen, bessere Planbarkeit im Sinne des freien Warenverkehrs und aufgrund von geringerem „Stop-and-Go“-Verkehr auch weniger Lärm-, Luftschadstoff- und Klimagasemissionen – das alles soll ein intelligentes, digitales Verkehrsmanagementsystem bringen. Geplant ist, dass eine bestimmte Zahl an LKW´s zu bereits vorab gebuchten Zeitfenstern (Slots) den Brennerkorridor passieren dürfen.
Die Landeshauptleute aus Tirol und Südtirol und der Ministerpräsident von Bayern haben sich auf eine 14-Punkte starke Erklärung zur Realisierung eines solchen Verkehrsmanagementsystems geeinigt. Diese fußt auf einer im Auftrag von Südtirol durchgeführten Machbarkeitsstudie.
Entscheidungsmacht liegt bei den Staaten
Bis zum Spätherbst wird nun ein Konzept zur technischen Umsetzung des Systems erstellt, dabei werden Stakeholder in allen drei Ländern sowie Frächter und Wirtschaftstreibende miteinbezogen. Anschließend geht es um die Ausarbeitung eines trilateralen Staatsvertrags zwischen Österreich, Italien und Deutschland, dem alle Staaten zustimmen müssen.
Dass langfristig kein Weg an der Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene vorbeiführt, darin sind sich die Regierungschefs einig.
Italien blockt
Doch Italiens Verkehrsminister Matteo Salvini war im Anschluss nicht begeistert von den Plänen: „Zuerst muss Österreich die transiteinschränkenden Maßnahmen abschaffen.“ Erst im Anschluss will man über das Slot-System diskutieren. Die Lockerung der Tiroler Antitransitmaßnahmen werden von der Tiroler Landesregierung aber kategorisch ausgeschlossen.
V. l.: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, Tirols LH Anton Mattle und Südtirols LH Arno Kompatscher unterzeichneten die gemeinsame Erklärung. Die Entscheidung über die Umsetzung wird allerdings in Berlin, Wien und Rom getroffen.