Landwirtschaftskammer mit Schwerpunktthema „Ökologisierung“
Der Bezirk Kufstein verfügt über 33 Ortsbauernschaften und 32 Landjugenden/Jungbauernschaften. Im Rahmen der diesjährigen Bezirksrunde besichtigte die Landwirtschaftskammer-Spitze um Präsident Josef Hechenberger den Mesnerhof in Brandenberg.
„Die Landwirtschaft ist bei uns sehr stark in das Leben eingebettet und in vielerlei Hinsicht verantwortlich dafür ist, dass es den Leuten gut geht. Aus diesem Grund sind wir unterwegs und versuchen, besondere Betriebe in den Mittelpunkt zu stellen“, erklärt LK-Präsident Josef Hechenberger die Sommertour. Dazu setzt die Landwirtschaftskammer jedes Jahr einen anderen thematischen Schwerpunkt. Dieses Jahr wurde das Thema „Ökologisierung“ ausgewählt, da darauf in der nächsten Periode der gemeinsamen Agrarpolitik der EU vermehrt Wert gelegt wird. Diese startet ab 2023 und stellt Umwelt, Klimaschutz und Biodiversität in den Fokus.
Dabei gehe es darum, auch in Zukunft das Grünland in Produktion zu halten. Beim Thema Energie sollen neue Konzepte die Stärken in der Region abbilden und entsprechend genutzt werden. Z. B. soll das große Potential im Bereich der Biomasse ausgeschöpft und der Photovoltaik-Ausbau mit aller Kraft vorangetrieben werden.
Neue GAP-Periode
In der neuen GAP-Periode stehen den Höfen teilweise neue Maßnahmen zur Verfügung. Dafür wurden im ersten Halbjahr bereits über 600 Beratungsstunden geleistet: „Wir werden für jeden Betrieb ein Konzept finden“, so Hechenberger.
Für ein gutes Klima
Mit ca. 18.500 Mitgliedern bilden die Tiroler Bäuerinnen die größte Frauenorganisation Tirols. Diese feiert heuer ihr 60-jähriges Bestehen und dieser Anlass wird tirolweit gefeiert. Bezirksbäuerin Christine Lintner fasst das Programm zusammen: „Wir haben unser Jubiläum unter das Motto ‚Bäuerinnen für ein gutes Klima‘ gestellt. Dabei geht es uns nicht nur darum, Projekte zum Klimaschutz hervorzuheben, sondern auch einen Beitrag für ein gutes soziales Klima zu leisten. Passend zu den 60 Jahren haben wir 60 Etappen im ganzen Land organisiert, um auf Themen und Projekte, die uns am Herzen liegen, hinzuweisen.“
Betriebsführer Rupert Neuhauser (li) erklärte u. a. LK-Präsident Josef Hechenberger (3. v. l.) und Bezirksbäuerin Christine Lintner (re.) seinen Hof
SPÖ wünscht sich „stabile Zweierkoalition“
Der SPÖ-Landesspitzenkandidat für die Landtagswahlen am 25. September, Georg Dornauer, präsentierte kürzlich mit Bezirksspitzenkandidat Christian Kovacevic sowie der Listenzweiten Sabine Gattringer die Schwerpunktthemen im Wahlkampf. „Wir haben die höchsten Lebenserhaltungskosten und zugleich die niedrigsten Einkommen. Dies spitzt sich in den Tiroler Familien und den Betrieben massiv zu. Wir werden alles daran setzen, damit wir unsere Familien und die Betriebe gemeinsam sicher durch diese Teuerungswelle manövrieren“, erklärt Dornauer. Dazu soll das Wohnen wieder leistbar werden. „Es ist ganz wichtig, dass die Vertragsraumordnung in allen Gemeinden auf Punkt und Beistrich eingehalten wird“, so Kovacevic. Trotz steigender Zinsen sei es für Anleger immer noch attraktiv, im Bezirk in Immobilien zu investieren. Beim Hochwasserschutz sei es an der Zeit, mit einer offeneren und ehrlicheren Politik die Bevölkerung ausreichend zu informieren, die Verkehrsproblematik soll mit diplomatischen Geschick (Korridormaut) gelöst werden. „Wir müssen die Verkehrswende schaffen und hin zu einer klimafreundlichen Mobilität“, fordert Dornauer ein 365-Euro-Ticket für alle Nahverkehrsmittel sowie dessen Ausbau. Um bis 2040 klimaneutral zu werden, brauche es eine Wasserkraft- und Photovoltaikoffensive. Nach der Wahl will Dornauer mitregieren: „Wir müssen alles daran setzen, dass es zu einer stabilen Zweierkoalition kommt.“
V. l.: Christian Kovacevic, Georg Dornauer sowie Sabine Gattringer
Grünen wollen „Hinschauen, wo’s brennt“
Die Grünen Landtagskandidaten aus dem Bezirk Kufstein, LA Georg Kaltschmid sowie die Wörgler Gemeinderätin Iris Kahn, stehen auf der Landesliste auf den prominenten Plätzen vier und fünf.
„Wir brauchen keinen Tourismus mit der Brechstange, sondern einen Tourismus, der seine soziale und ökologische Verantwortung übernimmt“, erklärt der grüne Tourismussprecher Kaltschmid sein Steckenpferd. Obwohl in den letzten Jahren einiges passiert sei - u. a. wurden Nachhaltigkeitskoordinatoren in den Tourismusverbänden sowie eine 300-Betten-Obergrenze verankert sowie die Tourismusförderungen ökologisiert - gebe es noch einiges zu tun. „Ein Tourismus, wo Einheimische nicht dahinterstehen, wird nicht funktionieren. Die touristische Raumordnung muss weg von den Gemeinden. Es ist notwendig, ein touristisches Raumordnungsprogramm zu erarbeiten“, fordert Kaltschmid Begrenzungen, Ausbaustopps sowie eine Miteinberechnung des Verkehrs bei neuen Projekten.
Die Wörgler Gemeinderätin Iris Kahn, zuständig für das Thema Bildung bei den Grünen, möchte einen Rechtsanspruch für einen Kinderbetreuungsplatz - wohnortnah, ganztägig, ganzjährig und kostenlos - gesetzlich verankern. Dazu sollen für Pädagogen bessere Rahmenbedingungen - u. a. mit einer Adaptierung der Ausbildung, einem höheren Einstiegsgehalt und einer Verkleinerung der Klassengruppen - geschaffen werden. Weiters sei eine hochwertige, inklusive Ausbildung notwendig - dafür sollen u. a. die Lehrpläne angepasst, mehr Geld bereitgestellt und die Schulsozialarbeit ausgebaut werden.
Die Spitzenkandidatin der Grünen Bezirksliste, Ingrid Schwarzenberger, hat sich den Themen Klima, Verkehr und Frauen verschrieben und will helfen, das Bewusstsein für den Klimawandel in den Gemeinden zu stärken. Aus strategischen Gründen finden sich Kaltschmid und Kahn auf der Bezirksliste im Wahlkreis Innsbruck-Land wider.
V. l.: Ingrid Schwarzenberger, Georg Kaltschmid sowie Iris Kahn
Meilenstein in Wörgl: Stadt wird zum Uni-Standort
Die Stadtgemeinde Wörgl schafft ein neues Bildungsangebot: In Kooperation mit der Johannes Kepler Universität Linz können Studierende der Rechtswissenschaften bereits ab Herbst alle Klausurarbeiten und schriftlichen Fachprüfungen des Multimedia-Diplomstudiums der Rechtswissenschaften in Wörgl ablegen.
Die Johannes Kepler Universität Linz bietet durch das Institut für Multimediale Linzer Rechtsstudien als erste und einzige österreichische Universität ein vollständiges Diplomstudium auf Basis von E-Learning an und realisiert unter dem Einsatz modernster Techniken das europaweit einzigartige virtuelle Multimedia-Diplomstudium der Rechtswissenschaften. Die Studierenden können am Studienbetrieb unabhängig von Ort und von starren Zeit- und Stundenplänen teilnehmen. Der gesamte Vorlesungsstoff ist multimedial aufbereitet, an laufenden Lehrveranstaltungen nehmen die Studenten während des Semesters über Internet teil, mündliche Prüfungen können unter Aufsicht über Videokonferenzschaltungen abgelegt werden. Das Diplomstudium, das sich über mindestens acht Semester erstreckt, schließt mit dem akademischen Grad „Magister/Magistra juris“ ab.
Durch den Abschluss des Kooperationsvertrages zwischen der Universität Linz und der Stadtgemeinde Wörgl können alle schriftlichen Prüfungsarbeiten dieses Studiums nunmehr auch in Wörgl abgelegt werden. Die Stadt stellt dafür nicht nur die Räumlichkeiten, sondern auch die Fachaufsicht durch Amtsmitarbeiter zur Verfügung. „Die Möglichkeit juristische Arbeiten und Prüfungen in Wörgl ablegen zu können, ist ein erster, wichtiger Schritt der Stadt in Richtung Hochschulstandort. Die gute verkehrsmäßige Erreichbarkeit mitten im Zentralraum ist ein Standortvorteil, der für viele ein Argument sein wird, diese umfassende und interessante Studienmöglichkeit in Anspruch zu nehmen“, so Bgm. Michael Riedhart. Der Stadtchef rechnet mit zahlreichen Studenten aus dem gesamten Einzugsbereich der Stadtgemeinde Wörgl sowie des gesamten Bundeslandes Tirol. Auch ein universitärer Lehrbetrieb soll zukünftig in Wörgl Platz finden. Gespräche mit weiteren Partnern laufen bereits. Nähere Infos zum Studienbetrieb finden Sie unter www.linzer.rechtsstudien.at
V. l.: GR Iris Kahn, Bgm. Michael Riedhart, Univ.-Prof. Mag. Dr. Andreas Riedler und StR. Elisabeth Werlberger
(Foto: Johannes Kepler Universität Linz)
Bekenntnis zum Standort: Stihl eröffnete Kunststoff-Fertigung
Der Langkampfener Gartengeräte-Hersteller eröffnete vergangenen Freitag, 2. September, eine eigene Kunststoff-Fertigung. Auf 3.500 m2 neu verbauter Fläche ist Platz für vorerst zehn Spritzgussmaschinen sowie Freiflächen für zukünftige Montagelinien. 50 neue Mitarbeiter werden eingestellt, damit erhöht sich der Mitarbeiterstand in Langkampfen auf über 800.
„Die Inbetriebnahme der Kunststoff-Fertigung markiert einen weiteren Meilenstein in der Geschichte von Stihl in Langkampfen. Unser Engagement in Tirol ist langfristig angelegt“, gab Nikolas Stihl, Beirats- und Aufsichtsratsvorsitzender, ein weiteres, kräftiges Bekenntnis zum Standort ab. Durch die eigene Kunststoff-Fertigung werden nicht nur erhebliche Logistikkosten eingespart, auch die Flexibilität und die Unabhängigkeit von Zulieferunternehmen nimmt zu. „Wir sind überzeugt, dass sich die Premium-Garten- und Akku-Produkte made in Tirol auch künftig am Markt durchsetzen werden“, ergänzt Stihl. In den mittlerweile fünften Erweiterungsbau wurden € 11 Mio. in das Gebäude und weitere € 8 Mio. in Maschinen und Infrastruktur investiert. Das anspruchsvolle Bauvorhaben wurde in etwas mehr als einem Jahr realisiert: „Erfreulicherweise wurden bei diesem Meilensteinprojekt Termin-, Kosten- und Qualitätsvorgaben punktgenau eingehalten, die zentralen Parameter eines jeden Bauprojekts“, freut sich Stihl Tirol Geschäftsführer Clemens Schaller. „Der Standort hat sich in eine Perle in der Tiroler Industrielandschaft entwickelt“, so Wirtschaftslandesrat Anton Mattle bei der Eröffnung abschließend.
Mit dem Durchschneiden eines Baumes wurde der Erweiterungsbau offiziell eröffnet. V. l.: Michael Traub, Richard Felix, Clemens Schaller, Nikolas Stihl, Hans Peter Stihl sowie Martin Schwarz