Langkampfener Gemeindesaal erstrahlt im neuen Glanz
Aus der geplanten Teilsanierung wurde schlussendlich eine Vollsanierung. Erneuert wurden im Gemeindesaal Langkampfen neben der Optik und dem Interieur auch die Gebäudetechnik.
Nach rund neunmonatiger Umbauzeit wurde am 3. Jänner in Langkampfen die Wiedereröffnung des Gemeindesaals groß gefeiert.
Der Saal wurde aufgrund seiner guten Akustik sogar vom ORF als Aufnahmestudio für seine Blasmusikeinspielungen genutzt. „Dass die Attraktivität des Saales in den letzten Jahren gelitten hatte, war offenkundig“, so Bgm. Andreas Ehrenstrasser zum Grund der nötigen Sanierungen.
Für viele der traditionellen Veranstaltungen mussten seit Ostern 2024 neue Veranstaltungsorte gesucht werden: „Man hat schon gemerkt, dass der Gemeindesaal im letzten 3/4 Jahr nicht zur Verfügung stand. Es war nicht immer einfach, eine Alternative zu finden. Vielen Dank an alle für die Flexibilität in der Bauphase“, so Vizebgm. Josef Greiderer bei seiner Ansprache.
Ursprünglich wurden die Kosten für die Sanierung mit € 1,4 Mio. geschätzt, geworden sind es dann mehr als doppelt so viel. Durch Zusatzwünsche und Abänderungen sowie der allgemeinen Preissteigerung von Baumaterial wurden es schlussendlich fast € 3 Mio.
Ehrenstrasser: „Die Bühne, die Bühnenakustik, das Bühnenlicht und der Bühnenvorhang sowie die Bühnentechnik sind noch nicht da, bis Ende Februar sollte das aber auch funktionieren.“ Bis dahin konnte eine Bühne aus Thiersee ausgeliehen werden.
Neuer Pächter des Saales ist Gerhard Gruber („Grubers Café & Restaurant“).
Nach 9 Monaten Sanierung konnte am 3. Jänner der Gemeindesaal in Langkampfen wiedereröffnet werden.
Wirtschaftskammer-Neujahrsempfang: „Licht und Schatten“
Traditionell lud die Wirtschaftskammer Kufstein vergangenen Mittwoch, 15. Jänner, bereits zum 37. Neujahrsempfang. Im Vorfeld sprachen WK-Präsidentin Barbara Thaler und WK-Bezirksobmann Manfred Hautz über die Herausforderungen im neuen Jahr.
Während z. B. die Insustrie, das produzierende Gewerbe oder die Baubranche ganz massive Herausforderungen aus dem Jahr 2024 mitgenommen haben, gehe es den Betrieben u. a. in den Bereichen Dienstleistung, Tourismus und Handel lt. Thaler sehr gut. „Die Hauptprobleme sind Arbeitskosten, Bürokratie, Arbeitskräftemangel und Energiekosten“, erklärt Thaler. Unser Land sei Schlusslicht beim Wachstum, die Deindustrialisierung bedrohe Betriebe und Arbeitsplätze, besonders in Industrie und Bau. Thaler fordert mit Nachdruck, dass die Politik die Rahmenbedingungen verbessert, um den Betrieben mehr Spielraum zu verschaffen.
Arbeitsmarkt öffnen
„Unsere große Stärke ist unser Standort mit unserer unglaublichen Firmendiversität. Das beschert uns auch in schwierigen Zeiten relativ gleichbleibende Zahlen“, berichtet Hautz. In einer Umfrage unter allen Unternehmen im Bezirk liege die Zufriedenheit mit Kufstein als Wirtschaftsstandort fast bei 90 Prozent. Wirklich unzufrieden seien nur knapp zwei Prozent.
Trotzdem gebe es u. a. mit dem Arbeitskräftemangel große Herausforderungen: „Wir müssen den Arbeitsmarkt für internationale Fachkräfte noch stärker öffnen. Die Rot-Weiß-Rot-Karte ist ein wichtiges Werkzeug, das wir unseren Betrieben durch gezielte Beratung zugänglich machen. Doch gleichzeitig ist eine Aufstockung der Saisonierskontingente für Drittstaaten zwingend notwendig“, betont Hautz. Darüber hinaus fordert der Bezirks-obmann die Anwerbung internationaler Fachkräfte auch auf weitere Branchen auszuweiten: „Nicht nur der Tourismus, sondern auch Gewerbe und Handel brauchen dringend Fachkräfte. Ein breiter Zugang zum internationalen Arbeitsmarkt wird entscheidend sein, um die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen zu sichern.“ Und auch die Bürokratie ist Hautz ein Dorn im Auge: „Die immer weiter ausufernde Bürokratie ist eine der größten Hürden für die wirtschaftliche Entwicklung. Hier sind wir Weltmeister.“
Damit die heimische Wirtschaft sich auf lange Sicht weiterentwickeln könne, brauche es zudem auch unbedingt verfügbare Gewerbeflächen. Sowohl Betriebserweiterungen als auch Neugründungen im Bezirk seien langfristig auf diese Flächen angewiesen.
V. l.: WK-Direktorin Mag. Evelyn Geiger-Anker, WK-Präsidentin Barbara Thaler, WK-Bezirksobmann Manfred Hautz und WK-Bezirksgeschäftsstellenleiter Peter Wachter
Kapelle in Niederbreitenbach umfangreich saniert
Bereits 1692 wurde die inzwischen als „Kapelle zur schmerzhaften Mutter“ bekannte Kapelle in Niederbreitenbach erbaut, allerdings nicht von der Kirche, sondern von der engagierten Bevölkerung. In einem Schreiben an den Bischof beschwerte sich der damlige Verwalter, dass die Kapelle „... ohne geistliche und weltliche Obrigkeit erbaut worden sei“, weshalb er forderte, dass sie wieder abgebaut werden sollte.
Heute ist die Kapelle ein Ort für viele Ruhesuchende. 2024 wurde sie umfangreich um € 135.000.- saniert und am 19. Dezember mit einer kleinen Feier wiedereröffnet. Durch das Anlegen einer Drainage wurde das Gebäude von der umliegenden Wiese entkoppelt. Die gesamte Kapelle wurde restauriert und trockengelegt, das Blechdach wurde durch eine Lärchenschindel-Eindeckung ersetzt und der Dachstuhl verstärkt. Zusätzlich wurde ein neuer Dorfbrunnen installiert.
Frohe Weihnachten!
Die nächste Ausgabe des Kufsteinblick erscheint am 22. Jänner 2025 - Redaktionsschluss ist am Freitag, 17. Jänner 2025, 17 Uhr.
Rekordbudget in Kufstein trotz herausfordernder Lage
Nicht ganz so scharf wie in den vergangenen Jahren fiel die Kritik der Opposition beim Budgetgemeinderat in Kufstein aus. Trotzdem stimmten drei Fraktionen wieder gegen das Budget 2025.
Im Vorfeld wies Bgm. Mag. Krumschnabel darauf hin, dass der Kostenvoranschlag ein Paket ist. Es sei gesetzlich nicht möglich, nur Teile des Voranschlages zuzustimmen oder abzulehnen. „Einige Punkte sind noch nicht sicher, ob sie umgesetzt werden. Wichtig ist nur, dass wir für den Fall Geld bereitstellen“. Die politischen Entscheidungen zu diesen Projekten werden erst im kommenden Jahr gefällt. „Wir haben versucht Spielräume zu schaffen, und das in finanziell nicht einfachen Zeiten.“
Gesamtbudget € 83,296 Mio.
Veranschlagt wurden fast € 78 Mio. Einnahmen für 2025, auf der Ausgabenseite stehen rund € 74,5 Mio. Der daraus resultierende Überschuss von etwas weniger als € 3,5 Mio. deckt allerdings nicht alle Vorhaben ab. „Wenn wir alles umsetzen, müssten wir fast € 5 Mio. Darlehen aufnehmen. Im letzten Jahr standen hier € 4,5 Mio., tatsächlich waren es dann € 1 Mio. Darlehen“, so Krumschnabel. Wird alles umgesetzt, steigt der Schuldenstand von Kufstein von € 17,9 Mio. auf € 21,3 Mio. und damit auf den Stand von 2022. 2019 betrug der Schuldenstand über € 26 Mio.
Politische Schwerpunkte für 2025 sind Leistbares Wohnen, die Innenstadt, wobei hier statt einer Fußgängerzone Begegnungszonen angedacht werden, Hechtsee und Schwimmbad (das Restaurant Hechtsee wird wohl erst 2026 zur Verfügung stehen, um eine Baustelle während der Badesaison zu vermeiden), Schule und Kindergarten in Endach, Sportstätten sowie Altenwohn- und Pflegeheime.
Budgetdiskussion
Mehr Einsparungen und Fokussierung auf die Kernaufgaben forderte in der anschließenden Budgetdiskussion GR Alexander Gfäller (SPÖ). Als Kostentreiber sichtet er die Kulturprogramme, Machbarkeitsstudien, Soziales und die Pflegeheime. Für ihn gehören Zahlungen an die Fachhochschule und die International School sowie manche Personalposten hinterfragt.
Ersatzgemeinderat Noah Faber (FPÖ): „Mir ist zu wenig passiert, damit wir ein Sparbudget hätten.“ Er bekritelte den hohen Anteil der Personalkosten von 30 % des Budgets, Städte wie z. B. Schwaz kämen mit 21 % aus. „In meinen Augen ist das deshalb so, weil wir viele unnötige Posten haben.“ Auch den Posten für die Radwege würde er streichen und erst budgetieren, wenn es ein fertiges Projekt gibt. Kritik kam von ihm auch für den Operettensommer, der ihm viel zu teuer ist.
„Die finanzielle Situation ist angespannt, das geht allen Gemeinden so“, so GR Birgit Obermüller (NEOS). Sie könne dem Budget nicht zustimmen, da sie die Entscheidung für das Kaisertal und viele andere Projekt-entscheidungen nicht nachvollziehen kann.
Lukas Blunder (ehemals MFG): „Bei uns sind nicht die Einnahmen das Problem, sondern die Ausgabenseite.“ Kaisertaljagd, Radwege (besser wäre, Straßen wiederherzustellen), Stadtmarketing (keine Transparenz), Leasing- und Mietverträge (= versteckte Schulden), Personal (Missmanagement), der Städtebeauftragte uvm. sind für ihn alles Posten mit zu hohen Kosten.
Für Stadtrat Richard Salzburger (Kufsteiner VP) gibt es in diesem Budget keine Ausgabenreduktionen: „Wir sollten uns auf unsere Kernaufgaben konzentrieren.“ Fachhochschule, Stadtmarketing (gut, aber geht es vielleicht billiger), Kufstein Mobil, Operettensommer (lukriert keine Nächtigungen) sowie Personalkosten gehören überprüft und würden Sparpotential bieten.
Das Budget 2025 wurde mit 17:4 Stimmen angenommen. Gegen das Budget stimmten Neos Kufstein, FPÖ Kufstein und die Kufsteiner Volkspartei.
Vorwurf von Hohenauer an unbekannten Gemeinderat
Einen schweren Vorwurf machte zum Schluss noch Stadtrat Stefan Hohenauer (Parteifreie): „Ich möchte die Gemeinderäte darum bitten, davon Abstand zu nehmen, Grundbesitzer anzurufen, um ihnen zu sagen, dass sie bei den „Spinnereien der Stadt“ nicht mitmachen und deshalb ihre Grundstücke nicht zur Verfügung stellen sollen.“