„Kufstein schreibt Stadtgeschichte“: Stadtalbum fertiggestellt
Voller Stolz präsentierten die Autoren Richard Schwarz und Esther Pirchner gemeinsam mit Projekt-Initiator Andreas Falschlunger und Bgm. Martin Krumschnabel das Kufsteiner Stadtalbum. „Vom Stadtl zur Stadt. Kufstein im 20. Jahrhundert.“ wird am 10. November um 19 Uhr im Kultur Quartier öffentlich vorgestellt.
Bereits im Jahr 2001 gab es lt. Falschlunger erste Überlegungen, die Kufsteiner Geschichte im 20. Jahrhundert aufzuarbeiten. Genau 15 Jahre später, im März 2016, folgte ein einstimmiger Gemeinderatsbeschluss, das Stadtbuch zu erstellen.
Im 528-seitigen Buch sind die Ereignisse von der „Stadt im Aufbruch“ (1900 bis 1909) bis hin zur Ankunft Kufsteins „Mitten in Europa“ (1995 bis 2000) aufbereitet. Dazwischen liegen u. a. die Beschreibungen vom Ende der Monarchie, die Auswirkungen des zweiten Weltkrieges auf Kufstein, Hunger- und Wirtschaftskrisen, der Bau der Autobahn oder die Jugendbewegung „Wühlmäuse“ bis zum Weg hin in ein geeintes Europa. Angeordnet ist das Stadtalbum in neun chronologisch geordneten Kapiteln, als Übergänge dienten immer Wendepunkte - global oder lokal.
Über 100 Interviews aus zwölf Erzählcafés
Als Quellen dienten zum einen die seit 2019 erscheinenden „Edition Kufstein“, in der Fachautoren Themenkreise (politischen Geschichte, Stadtplanung, Wirtschaft, Migration, Musik und Sport) der Stadtgeschichte wissenschaftlich aufarbeiten, zum anderen das persönlich Erlebte der Menschen, die im 20. Jahrhundert in Kufstein gelebt haben. In zwölf Erzählcafés wurden über 100 Interviews mit Zeitzeugen geführt, dazu Fotos, Grafiken, Filme, Zeichnungen und Zeitungsartikel zusammengetragen. Rund ein Drittel der gesammelten 2.300 Fotos haben es in das Buch geschafft. Insgesamt waren rund 330 Personen an der Erstellung dieses Werkes beteiligt. „Es ist nicht nur ein Buch über Kufstein, sondern von Kufstein. Die Autoren haben mit so viel Herzblut gearbeitet, das kann man gar nicht bezahlen“, freut sich Falschlunger über das gelungene Werk. „Für uns ist es sehr speziell, dass sich über 300 Personen daran beteiligt, ihre Erinnerungen geteilt oder dieses Projekt in unterschiedlichster Weise unterstützt haben und so ein Teil davon geworden sind“, betont Autor Richard Schwarz.
Gedruckt wurde „Vom Stadtl zur Stadt. Kufstein im 20. Jahrhundert“ mit einer Auflage von 3.000 Stück. Ab 11. November ist das Werk um € 39,- im Rathaus, den Kufsteiner Buchhandlungen, beim TVB Kufsteinerland und der Festung Kufstein erhältlich. Die bereits erschienen Editionen sind um € 19,- erhältlich.
Finanziert wurde das Buch von der Stadtgemeinde Kufstein (€ 175.000,-), vom Land Tirol (€ 34.000,-) sowie über Sponsoren. So erwarb beispielsweise die SPAR gleich 100 Stück für ihre Mitarbeiter.
V. l.: Projekt-Initiator Andreas Falschlunger, die Autoren Richard Schwarz und Esther Pirchner sowie Bgm. Martin Krumschnabel
Wörgler Grüne wünschen sich „plakatarme“ Gemeinde
„Wir wollen im Hinblick auf die Gemeinderatswahlen mit unseren Plakaten einstellig bleiben in Wörgl“, kündigten die Wörgler Grünen lediglich neun Plakate an. Richard Götz und Iris Kahn laden auch alle anderen Parteien ein, es ihnen gleich zu tun. „Ein Plakat ist nicht der ausschlaggebende Punkt für eine Wahlentscheidung. Die Leute haben die Schnauze voll von der übermäßigen Plakatflut“, erklärt Kahn.
Die Wörgler Grünen könnten sich ausgewiesene Plätze für Plakate vorstellen, der Rest der Stadt solle plakatfrei bleiben. „Alle Parteien heften sich den Umweltschutz auf die Fahne, jetzt kann man etwas dafür tun“, ergänzt Kahn.
In der Gemeinderatssitzung am 28. Oktober kam der Wunsch nach einer Fraktionsleitersitzung - auch mit den bisher bekannten, neu hinzukommenden Listen, um weitere Details besprechen zu können. „Man kann sich selbstverständlich über einen plakatarmen Gemeinderatswahlkampf einigen, aber es kann keine Fraktion dazu gezwungen werden, sich daran zu halten. Wenn dann sind das freiwillige Übereinkünfte“, so Bgm. Hedi Wechner.
Wörgler Gemeinderat stetzt Zeichen gegen Rassismus
Der Wörgler Gemeinderat beschloss in der letzten Gemeinderatssitzung mehrheitlich den Beitritt zum ECCAR Netzwerk. Damit verpflichtet sich die Stadtgemeinde, nach den Richtlinien der Europäische Städte-Koalition gegen Rassismus (ECCAR) einen Zehn-Punkte-Aktionsplan für Wörgl auszuarbeiten. Dieser beinhaltet u. a. die verstärkte Wachsamkeit gegenüber Rassismus und deren Bekämpfung, bessere Unterstützung für die Opfer von Rassismus und Diskriminierung, die Förderung der kulturellen Vielfalt oder bessere Beteiligungs- und Informationsmöglichkeiten für die Bürger.
Sozialreferent Christian Kovacevic erklärte, dass der Verein Komm!unity diesen Zehn-Punkte-Aktionsplan für Wörgl bereits ausgearbeitet und teilweise Aktionen bereits umgesetzt sind. Dazu seien die personellen Reccourcen in der Abteilung Integration des Verein Komm!unity vorhanden, sodass dieser Beitritt vollkommen kostenlos sei.
Der Beschluss im Gemeinderat erfolgte mehrheitlich, nur die Freiheitliche Wörgler Liste mit den vier Mandataren enthielt sich. „Es sind viele Sachen dabei, wo Kosten entstehen. Wir haben bereits ein Integrationszentrum“, erklärte Vize-Bgm. Mario Wiechenthaler die Entscheidung.
Das Handbuch zum 10-Punkte-Plan (Toolkit for Equality) wurde mit Hilfe der Europäischen Kommission, UNESCO, der Europäischen Städtekoalition gegen Rassismus (ECCAR), Open Society Foundation - At Home in Europe, ETC Graz und den Städten Bern, Bologna, Esch-sur-Alzette, Gent, Graz, Potsdam, Rotterdam, Wien und Zürich umgesetzt.
Der Wörgler Gemeinderat stimmte mehrheitlich für den Beitritt zum ECCAR Netzwerk.
VP-Frauen starten Offensive
Unter dem Motto „Keine Gemeinde ohne Gemeinderätin. Kein Bezirk ohne Bürgermeisterin“ starten die Frauen in der Tiroler Volkspartei eine Offensive für die Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen am 27. Februar 2022.
In den 30 Gemeinden im Bezirk Kufstein gibt es derzeit nur zwei Bürgermeisterinnen, von den 440 Gemeinderäten sind lediglich 95 weiblich (22 %). „Wir sind der Überzeugung, dass jetzt der richtige Moment ist, Frauen direkt anzusprechen, da jetzt die Listenzusammenstellungen bevorstehen“, erklärt Elisabeth Pfurtscheller, Landesleiterin der Frauen in der Tiroler Volkspartei. Mit der Kampagne „Du bist die Wahl“ sollen die Frauen darauf aufmerksam gemacht werden, dass man nicht nur die Wahl hat, sondern sich auch einer Wahl stellen kann. „Es ist wichtig, dass mehr weibliche Mitglieder im Gemeinderat sind, welche die Interessen der Dorfbewohner vertreten. Wir wollen motivieren, Mut machen und aufmerksam machen“, so LA Barbara Schwaighofer, die seit 2010 im Niederndorfer Gemeinderat sitzt. „Wir müssen Frauen überzeugen, dass sie was können. Dinge, die uns betreffen, werden oft in der Kommune entschieden. Gerade da sind Frauen wichtig, um gute Inputs zu geben“, verweist Julia Lettenbichler (Bezirksleiterin Kufstein) auf die Themen Kinderbetreuung und Schule. „Wir haben bei gewissen Themen andere Ansichten“, ergänzt die Kundler Vize-Bgm. Barbara Trapl. Für Bezirksparteiobmann Sebastian Kolland ist es keine parteipolitische, sondern eine gesellschaftliche Frage. „Man lässt in den Gemeinden Kompetenzen liegen. Es ist ein Qualitätsmerkmal, wenn viele Frauen im Gemeinderat sind. Man muss ihnen die Chancen eröffnen“, so Kolland abschließend.
Die Frauen in der Tiroler Volkspartei Barbara Trapl, Barbara Schwaighofer, Elisabeth Pfurtscheller und Julia Lettenbichler (v. l.) mit Bezirksparteiobmann Sebastian Kolland
Vize-Bgm. Mario Wiechenthaler und GR Richard Götz ziehen sich zurück
Der Wörgler Vize-Bgm. Mario Wiechenthaler kündigte bei der Gemeinderatssitzung am 28. Oktober an, bei den kommenden Gemeinderatswahlen nicht mehr zu kandidieren: „24 Jahre sind genug“, erklärte der Fraktionsführer der Freiheitliche Wörgler Liste. Wiechenthaler war sechs Jahre als Ersatz-Gemeinderat und anschließend 18 Jahre im Wörgler Gemeinderat vertreten. Davon war der Freiheitliche zwölf Jahre Stadtrat, sechs Jahre Vizebürgermeister und in diversen Gremien (u. a. Aufsichtsrat der GZW Errichtungs-GmbH, Aufsichtsrat der Stadtmarketing Wörgl GmbH) vertreten. All diese Funktionen legt Wiechenthaler mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen am 27. Februar 2022 zurück und geht in Politpension.
Götz übergibt Mandat
Der Fraktionschef der Wörgler Grünen, GR Richard Götz, übergibt mit sofortiger Wirkung sein Gemeinderatsmandat an die bisherige Ersatz-Gemeinderätin Iris Kahn. Die Bezirkssprecherin der Grünen übernimmt auch den Fraktionsvorsitz und soll die Wörgler Grünen als Spitzenkanditatin in die kommenden Gemeinderatswahlen führen. Die interne Wahl dazu folgt im November.
Götz war zwölf Jahre im Wörgler Gemeinderat und acht Jahre Fraktionsführer der Wörgler Grünen. Im Gegensatz zu Wiechenthaler will Götz auch zukünftig in der Fraktion mitwirken.
Übergabe des Fraktionsvorsitzes: Iris Kahn übernimmt das Zepter von Richard Götz. Rechts im Bild Vize-Bgm. Mario Wiechenthaler.