Masken für den guten Zweck
Seit März näht die Kufsteinerin Claudia Pujadas Arumi Mund-Nasen-Schutzmasken für den guten Zweck: Der Reinerlös wird an den Verein Brillos von Dr. Bernhard Spechtenhauser übergeben.
Zum Beginn der Covid-Pandemie begann Claudia Pujadas Arumi, für die Familie sowie Arbeitskollegen Masken zu nähen. Aufgrund der steigenden Nachfrage sowie zahlreichen positiven Feedbacks bekam Pujadas Arumi die Möglichkeit, die Masken um € 5,- beim Gemüsestand der Firma Strillinger im Zentrum Kufsteins anzubieten.
Nähen für den guten Zweck
„Ich wollte mich immer sozial engagieren. Und das Projekt von meinem Nachbarn Dr. Bernhard Spechtenhauser hat mich von der ersten Sekunde an fasziniert. Was er auf die Füße gestellt hat, ist fantastisch und phänomenal. Und wenn ich dazu einen Beitrag leisten kann, freut es mich“, erklärt Pujadas Arumi den Grund, warum sie den gesamten Verkaufserlös an Brillos - Verein zur Förderung sozialer und medizinischer Projekte in Bolivien und dem Rest der Welt, zur Verfügung stellt.
Eine Maske in zehn Minuten
Mittlerweile wurden ca. 3.000 Masken genäht: „Am Anfang habe ich sogar in der Nacht genäht, um den Bedarf abzudecken. Jetzt investiere ich täglich vier bis fünf Stunden. Für eine Maske benötige ich rund zehn Minuten.“ Bisher konnten insgesamt € 12.000,- an Dr. Bernhard Spechtenhauser übergeben werden. Die Masken sind jeden Freitag von 9 bis 10 Uhr beim Gemüsestand der Firma Strillinger sowie beim Schererhof in Niederndorf erhältlich.
Claudia Pujadas Arumi konnte bereits € 12.000,- an Dr. Bernhard Spechtenhauser übergeben.
Foto: privat
Kaisertal beschäftigt Kufsteiner Gemeinderat noch länger
Eigentlich hätte die Agenda „Kaisertal“ mit dem Beschluss des Gemeinderates, den Forstbetrieb mit Auslauf des Pachtvertrages im kommenden Jahr wieder zur Stadt Kufstein zurückzuholen, abgeschlossen sein sollen. Neue Anträge werden die Ausschüsse aber wohl noch einige Zeit mit dem Thema beschäftigen.
Mit zwei Dringlichkeitsanträgen (Victoria Da Costa, Kufsteiner Grüne, sowie Birgit Obermüller, parteilos) und einem Antrag ohne Dringlichkeit von Walter Thaler (GKL - Gemeinsame Kufsteiner Liste) kam bei der vergangenen Gemeinderatssitzung in Kufstein am Mittwoch, 11. November, nochmals das Thema Kaisertal ins Gespräch.
Die Dringlichkeit wurde zwar mit jeweils 19:2 Stimmen aberkannt, Bgm. Martin Krumschnabel beantwortete große Teile der Anfragen aber trotzdem.
„Ich habe bewusst keinen Dringlichkeitsantrag gestellt, da die Behandlung während der Gemeinderatssitzung nicht möglich ist“, so Walter Thaler zu seinem Antrag mit 13 Fragen an den Bürgermeister, wie z. B. ob es stimmt, dass die Stadt Kufstein im Kaisertal illegal bzw. fahrlässig handelte, ob es eine Strafe im Zusammenhang mit einem Wegebau gab, ob 10.000 l Gülle in einen Bach abgeleitet wurden und vieles mehr.
Im Antrag von Da Costa, wurde zudem angefragt, ob es stimmt, dass ein Weg im Zuge einer Sanierung um über drei Meter ohne Genehmigung verbreitert wurde, im Antrag von Obermüller wurde der Bezirkshauptmannschaft Kufstein Befangenheit vorgeworfen und eine Überprüfung durch eine benachbarte Bezirkshauptmannschaft gefordert.
Bgm. Krumschnabel nahm zu den Fragen und weiteren offenen Punkten aufgrund eines Artikels in einem Magazin Stellung: „Ich möchte die Gemeinderäte auch bitten, nicht zu leichtgläubig zu sein. Der ganze Gemeinderat ist auch Teil der Generalversammlung der Stadtwerke und es gibt immer die Möglichkeit, bei der Gesellschaft nachzufragen und zu überprüfen, ob etwas stimmt. Der Weg senkte sich aufgrund von starken Regen auf einer Länge von 25 bis 30 Metern bis zu 2,5 Meter ab. Deswegen war eine sichere Befahrung nicht mehr möglich und man hat sich für eine Sanierung entschieden. Man hat dabei die Variante gewählt, die möglichst wenig zusätzlichen Boden verbraucht. Dass der Landesumweltanwalt, der noch nie ein Wort mit mir gesprochen hat, dazu mediale Äußerungen von sich gibt, kann ich nicht verhindern, aber dass er den Sachverständigen der Bezirkshauptmannschaft Kufstein beschuldigt, finde ich schon ein starkes Stück.“ Die Verbreiterung der Straße erfolgte laut Bürgermeister aus technischen Gründen in einer Kurve, um diese zu befestigen.
Viele falsche Behauptungen
Generell bezeichnete der Bürgermeister den Großteil des Artikels belegbar als unwahr: „Es stimmt nicht, dass wir keinen Pachtzins erhalten, die Summe für die Wasserrechtsentschädigung ist falsch, es wurden keine Mitarbeiter abgebaut, zwei gingen in Pension, drei wurden angestellt. Es ist auch nicht richtig, dass Maschinen angekauft wurden, es wurden Maschinen verkauft. Die Anzahl der Festmeter wurde vermischt zusammengezählt, trotzdem wurden die Zahlen zu hoch angegeben, es wurde nur ungefähr ein Drittel ausgenutzt.“
Einzig richtig sei, dass im Jahr 2018 eine Schleppspur von der Bezirkshauptmannschaft nicht anerkannt wurde und deswegen nachträglich um eine Genehmigung angesucht werden musste, die aber sofort erteilt wurde. Dafür gab es eine Verwaltungsstrafe in Höhe von € 300.-.
10.000 l Gülle
„Bei den Vorwürfen mit den 10.000 l Gülle stimmt weder die Menge noch die Vorgeschichte.“ So soll diese nicht vollständig ausgepumpt worden sein und es hat wieder darauf geregnet und deswegen war mehr Flüssigkeit vorhanden, die anschließend in ein nicht wasserführendes Bachbett ausgelassen wurde.
Dem widerspricht in Teilen Josef Wagner, der für den Abbruch als Subunternehmer zuständig war. In einer Aussendung stellt er klar, dass nur das Abtragen des Obergeschosses bzw. das Tennengebäude beauftragt wurde. „Die Güllegrube war zu keiner Zeit Bestandteil des Auftrages, weder eine Entleerung, Reinigung oder Abbruch. Damit wurde ein Bauunternehmen, das im Kaisertal tätig war, beauftragt“, so Wagner. „Die Grube war ca. 2/3 gefüllt, dies entspricht einer Füllhöhe von einem Meter. Sollten in diesem Zusammenhang nochmals falsche Behauptungen erfolgen, will Wagner rechtliche Schritte einleiten.
Die Anträge werden nun dem zuständigen Ausschuss zur Bearbeitung zugeteilt und das Thema wird wohl auch in den nächsten Sitzungen den Gemeinderat weiter beschäftigen.
Die Hechleitalm nach den Abbrucharbeiten. Rechts die gefüllte Güllegrube.
Foto: Josef Wagner
Christkindlpost der Sparkasse heuer in Kufstein und Wörgl
Nach der erfolgreichen Premiere im Vorjahr wird die Initiative „Christkindlpost“ erweitert: Heuer werden nicht nur in der Sparkasse-Zentrale in Kufstein, sondern auch im Kundenzentrum der Sparkasse Wörgl Wünsche für in Not geratene Familien aus der Region erfüllt.
Vor einem Jahr wurde aus der Mitarbeiterschaft der Sparkasse Kufstein zusammen mit sozial engagierten Partnern die Initiative „Christkindlpost“ ins Leben gerufen. Im Vorjahr konnten insgesamt 270 Wünsche erfüllt werden. „Ich glaube, dass es besonders in dieser Zeit nochmal viel klarer wird, wie wichtig es ist zu helfen“, erklärt Projektkoordinatorin Irene Apfelthaler von der Sparkasse Kufstein.
Wem ein Wunsch erfüllt wird, entscheiden wiederum diejenigen, die am Besten wissen, wo Hilfe wirklich gebraucht wird: Die Projektpartner Evita, Rotes Kreuz, Caritas, die Pfarre St. Vitus Kufstein, die Tafel und das Lernhaus sowie heuer neu der Sozial- und Gesundheitssprengel Wörgl, die Sozialinitiative „Licht für Wörgl“ und einige Pflichtschulen aus Kufstein und Wörgl.
Helfen, wo es wirklich nötig ist
Jeder der helfen möchte, kann sich ab 19. November vom Christbaum in Kufstein oder Wörgl einen Weihnachtswunsch abholen und diesen bis zum 14. Dezember wieder bei der „Christkindlpost“ in der Sparkasse abgeben. Anschließend organisieren die Projektpartner die Verteilung. „Die Frauen sind oft ganz überrascht, dass sie überhaupt einen Wunsch äußern können. Es geht bei vielen, die armutsgefährdet sind, um Grundbedürfnisse“, erklärt Brigitte Winkler von der Evita Frauenberatung Kufstein.
Sollten nicht alle Wünsche abgeholt bzw. erfüllt werden, übernimmt der Vorstand der Sparkasse Kufstein die Rolle des Christkindes.
V. l.: Irene Apfelthaler (Projektkoordinatorin), Veronika Salcher de Franko, Susanne Schretthauser und Sonja Erlacher
Alte Musikschule in Wörgl wird verkauft
Nach langen Überlegungen, wie die alte Wörgler Musikschule zukünftig genutzt werden könnte, fiel jetzt eine Entscheidung im Wörgler Gemeinderat: Das Gebäude wird verkauft, die Stadtgemeinde soll ein Fruchtgenussrecht erhalten.
Lt. Antrag ist es das Hauptziel, eine Nutzung im Sinne der Stadtgemeinde zu ermöglichen, ohne ein erhebliches Ausmaß an Mittel in das sanierungsbedürftige Gebäude zu investieren. Daher wird im Beschluss festgehalten, dass das Gebäude vom zukünftigen Eigentümer binnen 12 bis maximal 24 Monaten saniert wird.
Fruchtgenussrecht
Weiters wird im Beschluss festgehalten, dass der Stadtgemeinde ein Fruchtgenussrecht an 500 m² Nutzfläche (+/- 5%) der sanierten Liegenschaft einzuräumen ist. Untergebracht werden sollen seitens der Stadtgemeinde ein Stadtarchiv, das Heimatmuseum und ein Raum für Gesang und Orchester. Das angebrachte Trafohaus wird von den Stadtwerken Wörgl weiterhin genützt.
Absprache mit Investor?
„Obwohl es erheblichen Platzbedarf bei Wörgls Kultureinrichtungen gibt, hat sich die Stadtregierung (Anm. der Redaktion: Liste Hedi Wechner und FWL) gegen die Stimmen der Opposition für einen Verkauf der „Musikschule alt“ entschieden. Geprägt von Intransparenz bei den Vergaberichtlinien und vermuteter Absprache mit einem Investor blieb bei der Opposition, die dem Verkauf nicht zustimmte, ein mehr als fahler Geschmack zurück“, ärgert sich GR Richard Götz (Wörgler Grüne). Die Gemeindeführung stehe lt. Götz schon seit 2018 mit einem Investor im Gespräch, auf dessen Angebot hin sei die Ausschreibung zum Verkauf nun offensichtlich zugeschnitten worden. „Diese Vorgehensweise ist ein Lehrbeispiel für Intransparenz. Keines der von der Stadtregierung zugesagten Gutachten und Konzepte für eine anderweitige Nutzung konnten vorgelegt werden“, erklärt Götz.
Frist zu kurz?
Der Beschluss zum Verkauf der Liegenschaft wurde am 5. November gefasst, Angebote samt Konzept müssen bereits bis zum 29. November abgegeben werden. Ein Abänderungsantrag von GR Michael Riedhart (Junge Wörgler Liste), die Frist um drei Monate bis zum 28. Februar 2021 zu verlängern, sodass Investoren eine Möglichkeit hätten, sich damit zu befassen, wurde mehrheitlich abgelehnt. „Die Anbotslegung wurde mit nur drei Wochen festgelegt. Das ist mehr als unseriös und zeigt, dass die Bürgermeisterin gar nicht an einer Debatte über die Nutzung des denkmalgeschützten Hauses für die Wörgler Kulturvereine interessiert ist. Ich will hier niemandem korruptes Verhalten unterstellen, aber dass ich nie daran gedacht habe, wäre gelogen“, meint Götz verärgert. „Gespräche wurden im Rahmen der Vorarbeiten geführt, hatten allerdings lediglich den Charakter eines Informationsgespräches. Vor allem ging es bei diesen Gesprächen darum, unter welchen Voraussetzungen und in welchem Ausmaß sich private Investoren überhaupt für dieses Projekt begeistern könnten“, bestätigt Wechner.
„Zeitraum ist nicht zu kurz gewählt“
„Die Frist der Angebotslegung ist lt. TGO vorgegeben. Der Zeitraum ist insofern nicht zu kurz gewählt, weil aufgrund der langjährigen Vorarbeiten sämtliche Details mittlerweile bekannt sind. Diese betreffen vor allem auch den Denkmalschutz wie auch mögliche Kostenvarianten“, wehrt sich Bgm. Hedi Wechner.
„Anstatt, wie es andere Gemeinden und Städte vorzeigen, Grund und Liegenschaften für zukünftige Aufgaben zu kaufen, geht Wörgl den verkehrten, sehr kurzsichtig gedachten Weg des Verscherbelns der wenigen noch vorhandenen, städtischen Immobilien“, so Götz abschließend.
Die alte Wörgler Musikschule wird verkauft. Bis zum 29. November können mögliche Investoren ein Angebot abgeben.
Foto: Wörgler Grüne
Operettensommer Festung Kufstein bis 2028 fix
Nach dem Ausfall des Operettensommers 2020 hat der Kufsteiner Stadtrat eine Verschiebung auf das Jahr 2021 samt den damit verbundenen Mehrkosten beschlossen. Bei der letzten Gemeinderatssitzung wurden zudem die Verträge bis 2028 genehmigt.
Keine Einstimmigkeit beim Thema Operettensommer im Kufsteiner Gemeinderat: Zwar war man durchwegs der Meinung, dass die Veranstaltung gut angenommen wird und auch eine gute Werbung für die Stadt ist, aber bei den Verträgen für die nächsten Jahren für die Fortsetzung der Veranstaltung war man geteilter Meinung.
Besonders den Passus, dass das Risiko einer Absage der Veranstaltung die Stadt Kufstein zur Gänze tragen müsse, wollten die Gemeinderäte Alexandra Einwaller und Richard Salzburger (Kufsteiner Volkspartei) und Harald Acherer (Parteifreie) nicht mittragen. Victoria da Costa (Kufsteiner Grüne), Birgit Obermüller (parteilos) forderten zudem, dass man Alternativvorschläge in Betracht ziehen sollte, bevor man sich so lange bindet. Doch das habe man schon öfters versucht, überzeugende Vorschläge gab es lt. Bgm. Martin Krumschnabel nicht.
Die lange Laufzeit des Vertrages ist laut Josef Resch, Geschäftsführer der Operettensommer Veranstaltungs GmbH deswegen nötig, um rechtzeitig schon Jahre im Vorhinein die Rechte an attraktiven Stücken wie z. B. „Ich war noch niemals in New York“ oder „Mamma Mia“ aus dem Bereich des Musicals sichern zu können.
Zusätzlich wurde mit 16:5 Stimmen auch die Erhöhung der Subventionsbeiträge der Stadt Kufstein und des Tourismusverbandes Kufsteinerland um jeweils € 25.000.- beschlossen, wenn auch das Land Tirol den Sponsorbeitrag um € 50.000.- erhöht. Mit dieser Erhöhung soll die Qualität der anspruchsvollen Aufführungen sichergestellt werden.
Für den Operettensommer Festung Kufstein hat der Kufsteiner Gemeinderat Verträge bis 2028 genehmigt.