Liste Fritz fordert eigene Widmung für Bodenaushubdeponien
Im Bezirk Kufstein gibt es lt. LA Markus Sint, Klubobmann der Liste Fritz, 51 genehmigte Bodenaushubdeponien, zwei weitere Deponien sind in Angerberg und in Thiersee geplant.
Mehr Mitspracherecht für Gemeinden
Bei Deponien mit einer Füllmenge von unter 100.000 m3 ist derzeit nur ein „vereinfachtes Verfahren“ (Abfallwirtschaftsgesetz) notwendig, um eine Genehmigung zu bekommen. Hierbei haben die Kommunen kein Mitspracherecht. Um dies zu ändern, bringt die Liste Fritz jetzt einen Dringlichkeitsantrag im Tiroler Landtag ein: Gefordert wird, dass es für neue Bodenaushubdeponien eine eigene Sonderflächenwidmung eingeführt wird, um den Gemeinden eine Entscheidungsmacht zu geben. Weiters soll vor einer Genehmigung zukünftig der tatsächliche Bedarf erhoben werden. „Wir müssen den Deponie-Wildwuchs im Unterland beenden. Im Bezirk Kufstein haben wir freie Kapazitäten für die nächsten zehn Jahre“, erklärt Sint. „Im Unterland ist es eine Katastrophe, wir haben eine Überkapazität“, ergänzt LA Gabi Madersbacher.
Keine weiteren Deponien?
Ob mit diesen Plänen der Liste Fritz zukünftig überhaupt noch eine Aushubdeponie genehmigt wird, bleibt fraglich. Es ist kaum vorstellbar, dass sich eine Mehrheit im Gemeinderat für eine Deponie im eigenen Dorf bzw. in der eigenen Stadt aussprechen wird. Sint entgegnet, dass man die Gemeinden nicht unterschätzen dürfe und öfters unbeliebte Entscheidungen getroffen werden: „Ich bin überzeugt davon, dass es trotzdem Standorte geben wird."
V. l.: LA Markus Sint und LA Gabi Madersbacher wollen mehr Mitspracherecht für die Gemeinden
Sparkasse Kufstein lädt zur Herbst-Ausstellung
Immer wieder stellen Künstler ihre Werke in der Sparkasse Kufstein zur Besichtigung aus. Derzeit können erstmals im 2. Stockwerk, im 3. und im 4. Stockwerk rund 45 Bilder von Siegfried Goldberger, Prof. Elmar Kopp sowie Veronika Gerber besichtigt werden. „Unsere Herbstausstellung ist drei namhaften Tiroler Künstlern gewidmet. Wenn man diese Ausstellung betrachtet, spürt man, welche Strahlkraft diese Bilder haben“, so Vorstandsvorsitzender Dir. Klaus Felderer.
Bereits im Sommer 2012 stellte Siegfried Goldberger in der Sparkasse aus, derzeit sind im zweiten Obergeschloss wiederum Bilder seiner Öl- und Aquarellmalerei zu besichtigen. „Berge und Ruinen haben mich schon immer fasziniert“, so erklärt der begnadete Künstler die thematische Fokussierung in seinen Bildern.
Im dritten Stock sind Werke des im März 2020 verstorbenen Künstlers Prof. Elmar Kopp ausgestellt. Kopp zählt zu den bedeutendsten und produktivsten Malern und Bildhauern Tirols, seine Bilder lassen einen durch die Stimmigkeit der Farben geradezu in die Landschaft eintauchen.
Die Werke von Veronika Gerber, welche im vierten Stockwerk zu sehen sind, umfassen Landschaften und Stillleben. Ihre Ölmalereien zeichnen sich durch eine strenge Komposition und eine sachliche Eleganz aus. Gerber beschreibt ihre künstlerische Motivation als eine Faszination für die Schönheit der Dinge und Landschaften, die durch Vereinfachung und Reduktion auf das Wesentliche gesteigert wird.
Die mittlerweile 33. Ausstellung in der Sparkasse kann während der Öffnungszeiten (an Werktagen durchgehend von 8 bis 16 Uhr) der Sparkasse Kufstein, Oberer Stadtplatz 1, bis 24. Jänner besichtigt werden.
V. l.: Kurator Hans-Peter Gruber, Peter Ainberger, Siegfried Goldberger, Veronika Gerber, Dietmar Kopp sowie Dir. Klaus Felderer, Vorsitzender des Vorstandes bei der Ausstellungseröffnung.
Mittels Baurechtsverträge: Stadt Wörgl sichert sich zwei Zentrumsgrundstücke um über € 280.000,- jährlich
Der Wörgler Gemeinderat stimmte vergangenen Mittwoch, 9. Oktober, mehrheitlich für den Abschluss von zwei Baurechtsverträgen. Auf dem größeren Grundstück soll das neue Regionalbad entstehen.
Auf eine Zeit von 99 Jahren erhält die Stadt Wörgl zwei Grundstücke zum Zins von einem Euro pro Quadratmeter (indexiert). Das kleinere Grundstück (2.471 m2) eigne sich lt. Beschlussvorschlag neben dem Wohnbau auch als Entwicklungsfläche für eine Kinderbildungseinrichtung. Auf dem direkt gegenüberliegenden, 21.148 m2 großen Grundstück in der Johann-Federer-Straße, soll die Errichtung eines neuen Regionalbades geplant werden. Gleich zu zahlen sind die Vertragserrichtungskosten (ca. € 15.000,-) sowie für die Einräumung der Baurechte, die Grunderwerbssteuer sowie die Grundbucheintragungsgebühr (ca. € 235.000,-). Der monatliche Zins von € 21.148,- für das große- bzw. € 2.471,- für das kleinere Grundstück wird mit dem Vorliegen einer Baubewilligung erstmalig fällig.
Bgm. Michael Riedhart bezeichnete den Abschluss dieser Verträge als einmalige Chance: „Für die Stadtgemeinde Wörgl sind diese beiden, sehr zentral gelegenen Grundstücke, ein großer Gewinn.“
Kritik von Opposition
„Mein Optimismus hält sich schon sehr in Grenzen. Wenn wir so weitermachen, dann ist sämtliches Geld, welches wir im Jahr einnehmen, eins zu eins schon fix verplant“, erklärt Christian Kovacevic. Lt. dem Stadtrat sollten so wichtige Anträge gemeinsam mit dem Budget diskutiert werden. Dazu sei es generell eine falsche Vorgehensweise, schrittweise nur einzelne Projekte zu beschließen: „Wir haben bis zum heutigen Tag im Gemeinderat nie ein Gesamtprojekt gesehen und wissen keine Gesamtkosten vom Schwimmbad. Wir reden über eine Summe von fast € 300.000,- im Jahr - auf die nächsten 99 Jahre gebunden. Das ist eine langfristige Verpflichtung, welche wir hier eingehen. Es sind hochgerechnet fast € 30 Mio., die wir heute im Vorbeigehen beschließen wollen“, so Kovacevic. „Das ist indexbasiert - das sind in Summe € 70 Mio., die wir bezahlen auf die 99 Jahre“, ergänzte GR Iris Kahn. „So günstig werden wir nie mehr an Baurecht kommen. Wer hier nicht zustimmt, der hat schon gegen das Schwimmbad gestimmt“, entgegnete Riedhart.
„Uns das Messer anzusetzen, das ist nicht fair, nicht seriös und nicht richtig“, kritisiert Roland Ponholzer. Lt. Vizebürgermeister sei die Realisierung völlig ungewiss, er schlug eine Vertagung bis zum Budgetgemeinderat vor. „Für mich sind das unfassbare Konditionen. Es bedeutet für die zustimmenden Gemeinderäte in jedem Fall die notwendige Auseinandersetzung mit finanziellen, rechtlichen und moralischen Konsequenzen für unsere Stadt und sich selbst“, so Ponholzer, der auch das Wave-Grundstück für einen möglichen Regionalbad-Standort ins Spiel brachte.
Termin bei LH Mattle
Bgm. Michael Riedhart übergab das Zepter während der Gemeinderatssitzung an Vize-Bgm. Kayahan Kaya, um einen Termin bei LH Anton Mattle wahrzunehmen. „LH Anton Mattle hat uns ermutigt und darin bestärkt, weiter an dem Projekt Regionalbad festzuhalten“, so Riedhart. Es liege jetzt am Land und am Bäderbeirat, die finanzielle Unterstützung zu konkretisieren. Letzterer soll im Jänner seine Arbeit aufnehmen.
Die Stadt Wörgl hat sich ein 21.148 m2 großes Grundstück in der Johann-Federer-Straße gesichert. Hier soll das neue Regionalbad entstehen.
Nach Verordnung vom Bürgermeister: Werlberger jetzt „amtsführende Stadträtin“
Gleich zu Beginn der Wörgler Gemeinderatssitzung vergangenen Mittwoch, 9. Oktober, ernannte Bgm. Michael Riedhart die Bruckhäusler Landwirtin Elisabeth Werlberger zur „amtsführenden Stadträtin mit Außenvertretungsbefugnis“. Werlberger ist seit 2022 bereits Stadträtin und auch Referentin in den Bereichen Soziales, Wohnen, Gesundheit, Bildung und Senioren.
Durch die Verordnung ist Werlberger jetzt nicht nur für die interne Vorberatung des Bürgermeisters zuständig, sondern vertritt die Stadtgemeinde als einzige Person neben Riedhart auch nach außen. Rechtlich tritt sie damit als vertretungsbefugtes Mitglied des Stadtrates an die Stelle des Bürgermeisters und verantwortet ihren Ressortbereich inklusive Seniorenheim selbständig. „Aufgrund der ausgezeichneten Arbeit von Elisabeth Werlberger und dem großen gegenseitigen Vertrauen ist es zweckmäßig, dass sie auch die Entscheidungen in ihrem Ressortbereich in meinem Namen trifft und die Stadtgemeinde nach außen hin vertreten kann“, so Riedhart. Werlberger kann nicht nur statt dem Bürgermeister Verträge und andere Schriftstücke unterzeichnen, sondern die Stadtgemeinde auch rechtlich verpflichten. Auch bei hoheitlichen Aufgaben, zum Beispiel der Rolle der Gesundheitsbehörde, tritt Werlberger an die Stelle des Bürgermeisters.
StR. Elisabeth Werlberger kann Wörgl jetzt auch nach außen vertreten.
Novartis-Lehrkonzept trägt zur Wettbewerbsfähigkeit bei
Pro Jahr werden bei Novartis in Kundl und Schaftenau rund 100 Lehrlinge ausgebildet. Die hohe Ausbildungsqualität spiegelt sich in zahlreichen Erfolgen wider.
Seit 2021 gab es für die Novartis-Lehrlinge zwölf ausgezeichnete- und 22 gute Erfolge bei Lehrabschlussprüfungen, dazu kommen 17 Landessiege, acht zweite Plätze und fünf dritte Plätze bei den Tyrolskills. Den größten Erfolg feierte allerdings der Wildschönauer Stefan Moser: Der Chemielabortechnik-Lehrling holte bei den WorldSkills - den Berufsweltmeisterschaften in Lyon - kürzlich die Bronzemedaille. „Stefan Moser ist für uns ein Paradebeispiel – dafür, was man mit Talent und Zielstrebigkeit erreichen kann, aber auch dafür, was eine gute Lehrausbildung leisten kann“, erklärt Stefan Steger, Site Head Biotechnology Drug Substance Kundl.
Ausbildungskonzept
Die Novartis-Lehrlinge werden am Arbeitsplatz, in der Berufsschule und in der am Campus Kundl angesiedelten Life-Science Akademie ausgebildet. Und es werden nicht nur Theorie und Praxis gelehrt, sondern auch persönliche Weiterentwicklung gefördert. Neben Zusatzschulungen und Kursen sind Feedbackgespräche und Rotationen innerhalb des Betriebes fixer Bestandteil der Lehrzeit. Im dritten Lehrjahr unterstützt überdies ein sogenanntes „Nahtstellenprojekt“ den Übergang in die künftige Karriere, und ein eigener Vorbereitungskurs rüstet die großteils jungen Leute für die Lehrabschlussprüfung. „Die Lehrlinge sind für uns sehr wichtig und werden auch in der Zukunft eine wesentliche Rolle spielen“, ergänzt Steger.
Über 100 Ausbildungsplatzverantwortliche und 20 Führungskräfte sind dafür zuständig, die Lehrlinge in den Berufen Labortechnik, Chemieverfahrenstechnik, Mechatronik, Pharmatechnologie und Elektrotechnik auszubilden. Aktuell werden an den Standorten in Kundl und Schaftenau 104 Lehrlinge aus 13 verschiedenen Nationen zwischen 15 und 47 Jahre ausgebildet, dazu kommen nochmal 60 Lehrlinge, die einen Abschluss über den „zweiten Bildungsweg“ anstreben.
Rund 80 % der Lehrlinge werden nach der Lehre in ein Dienstverhältnis bei Novartis übernommen.
V. l.: Ausbildungsleiterin Bettina Aigner-Mairinger, Stefan Moser sowie Stefan Steger, Site Head Biotechnology Drug Substance Kundl.