Absolventen der FH Kufstein mit Wissenschaftspreis ausgezeichnet
Philip Egger und Caroline Gredler von der Kufsteiner Fachhochschule wurden neben drei Absolventen anderer Tiroler Hochschulen mit dem Wissenschaftspreis der Tiroler Wirtschaftskammer ausgezeichnet.
Alle prämierten Arbeiten wurden mit „sehr gut“ bewertet, nach Auffassung der Jury zeichnen sie sich außerdem durch einen hohen Innovationsgrad aus und sind für kleinere und mittlere Unternehmen der Tiroler Wirtschaft von direkter Bedeutung. Für den mit € 1.000 Euro dotierten Wissenschaftspreis der Tiroler Wirtschaftskammer wurden dieses Jahr insgesamt 23 Arbeiten eingereicht.
Bahn-Trassenführung in Langkampfen: „Es geht was weiter, aber wir sind noch nicht da, wo wir hinwollen“
Niedrigere Lärmbelastung durch Herabsetzen der Dezibel-Obergrenze und tiefere Wannen sowie Verlegung der Strecke weg vom Ort, Dr. Arnold Fink konnte bei der Gemeindeversammlung viele Verbesserungen zum Stand im Sommer 2018 präsentieren. Für Diskussionen sorgte aber wieder ein ca. 450 Meter langes Teilstück, das aus Kostengründen oberirdisch verlaufen soll.
Um über den aktuellen Stand des Planungsstandes der neuen Bahn-Trassenführung zu informieren, lud Bgm. Andreas Ehrenstrasser am Donnerstag, 29. November, bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr zu einer Gemeindeversammlung.
Projektleiter Dr. Arnold Fink präsentierte vor allem die Neuerung gegenüber dem Planungsstand vom Sommer 2018 und stellte sich anschließend im gut gefüllten Gemeindesaal den Fragen. Anwesend war auch der medizinische Sachverständige für dieses Projekt, Dr. Walter Kofler. „Wir sind seit zwei Jahren in einem ständigen Dialog. Es ist noch nicht das, was wir in Langkampfen wollen und das ist der ÖBB auch bewusst“, so Bgm. Ehrenstrasser.
Neue Strecke - wozu überhaupt?
Zur Zeit fahren täglich 221 Züge zwischen Kufstein und Wörgl - bis 2030 wird diese Zahl auf 338 steigen und entsprechend auch die Lärmbelastung steigen. Auf der Neubaustrecke sollen 226 Züge fahren. Seit über 30 Jahren gibt es in Langkampfen Beschwerden wegen dem Lärm einer alten Eisenbahnbrücke. Vor allem die Güterwagons sorgen für hohe Lärmspitzen - und genau diese sollen dann vorwiegend auf der neuen Strecke unterwegs sein. Dr. Fink gab zu, dass es auch an der Zeit wäre, an der Brücke etwas zu machen, ergänzte aber, dass dies nicht in dieses Projekt einfließen kann.
Änderungen seit Sommer
Um die Belästigungen so nieder wie möglich zu halten, hat man sich darauf geeinigt, Maßnahmen zu setzen, um den Lärm von 55 Dezibel auf 50 Dezibel zu senken. „Und falls es neue Gesetze mit noch niedrigeren Werten geben wird, werden wir uns nach diesen richten, auch wenn wir bereits eine Genehmigung haben“, so Fink und betonte dabei, dass dies einzigartig bei so einem Projekt ist.
Um das zu erreichen, sollen die oberirdischen Trassenführungen nochmals 2,5 Meter tiefer in eine Wanne gelegt werden und an sensiblen Stellen Lärmschutzwalle errichtet werden.
Dr. Kofler betonte, dass er sich dafür einsetzen wird, dass alles Machbare umgesetzt wird: „Es kann nicht sein, dass es im Unterinntal unterschiedliche Maßstäbe gibt.“ So wird von ihm nicht nur der Lärm überprüft, sondern auch die Auswirkungen durch die Erschütterungen.
Auf Unverständnis stößt nach wie vor ein ca. 450 Meter langes überirdisches Teilstück von der Schottergrube in Niederbreitenbach Richtung Angath. Fink gab unumwunden zu, dass dies rein aus Kostengründen so sei. Doch durch die Aufschüttung eines besonders hohen Schutzwalles soll es hier sogar zu Verminderungen des Lärmes kommen, da diese auch vor bis zu 80 % des Autobahnlärmes schützen werden.
„Es kann nicht heißen Bahn gegen Gemeinde, sondern es muss das Bestmögliche für alle gefunden werden“, so Bgm. Ehrenstrasser, der auf weitere Verbesserungen durch die nächsten Verhandlungen setzt.
Bei der Gemeindeversammlung in Langkampfen informierten Arnold Fink von der ÖBB und Bgm. Andreas Ehrenstrasser über den aktuellen Planungsstand der Bahn-Trassenführung
Keine rasche Erleichterung bei Grenzkontrollen
Ein runder Tisch in Kiefersfelden brachte keine Lösung für das Verkehrsproblem rund um die tiroler-bayerische Grenze. In den Wintermonaten ist wieder mit starken Rückstaus zu rechnen.
Über Initiative des Bürgermeisters von Kiefersfelden Hajo Gruber sowie des bayrischen Landtagsabgeordneten Otto Lederer kam es am 26. November auf dem Gemeindeamt in Kiefersfelden zu einem „runden Tisch“, zu dem auch Bgm. Mag. Martin Krumschnabel eingeladen war. Weitere Teilnehmer waren unter anderem der stellvertretende Landrat von Rosenheim, Josef Huber, der Leiter der Bundespolizeiinspektion Rosenheim, Reinhard Tomm, sowie Dipl.-Ing. Johann Schmid als Leiter der Abteilung Betrieb und Verkehr der Autobahndirektion Südbayern.
Ziel des Gespräches war es, die Rückstaus auf der Autobahn und damit den Umwegverkehr über das innerstädtische Straßennetz in Kufstein und Kiefersfelden zu reduzieren, der sich aufgrund der bayrischen Grenzkontrollen ergibt. Diese sind derzeit bis Mai 2019 befristet, eine Fortsetzung ist aber durchaus möglich.
Keine schnelle Lösung für schnellere Kontrollen
Eine Zusage, dass an der Grenze auf mehreren Spuren kontrolliert wird, konnte Schmid dabei nicht machen. Dafür seien umfangreiche Genehmigungsverfahren und bauliche Maßnahmen notwendig. Lederer erklärte sich bereit, entsprechende Maßnahmen bei der bayrischen Staatsregierung zu beantragen, um hier eine langfristige Besserstellung zu erreichen, außerdem soll sich die bayerische Regierung mit der Thematik befassen.
Zumindest die deutsche Polizei will die Abfertigung auf den vorhandenen Spuren so rasch wie möglich abwickeln, um unnötige Staus zu verhindern. Doch alleine durch die niedrigen Geschwindigkeiten seien Staus an verkehrsbelasteten Tagen nicht zu verhindern.
Krumschnabel sprach sich dafür aus, dass zumindest über den Winter die Grenzkontrollen großteils ausgesetzt werden sollen, zumal über den Winter auch mit einem Nachlassen des Flüchtlingsstroms gerechnet werden kann und ohnehin die Zahlen in den letzten Monaten in ganz Europa rückläufig sind. „Ein unmittelbares Ergebnis ist aus dieser Besprechung nicht zu erwarten, erfreulich ist jedoch die Gesprächsbereitschaft auf bayrischer Seite,“ so Krumschnabel, der sich aber enttäuscht zeigte, dass sich keine schnelle Lösung abzeichnet.
Aktionstag gegen Auflösung der Musikklassen
Seit einigen Jahren führen die Volksschulen Ellmau, Oberlangkampfen, Schwoich und Reith i. Alpbachtal eine Musikklasse. Diese sollen künftig offenbar eingespart werden.
Am 29. November fand unter dem Motto „Ganz Österreich singt“ eine Aktion der Volksschulen mit musikalischem Schwerpunkt statt. Die Musikvolksschulen wollten auf ihre wertvolle Tätigkeit aufmerksam machen und gegen die geplante Einsparung dieses Schulprojektes vom Bundesministerium protestieren. Daher waren alle Musikklassen aufgerufen, genau um 10 Uhr ein Adventlied zum Besten zu geben. „Einige im Ministerium wollen den Schulversuch einfach eliminieren, aber ganz kampflos wollen wir das nicht hinnehmen, so Hermann Ortner, Landesvorsitzender der Tiroler Musikvolksschulen. Konkret geht es um die Finanzierung der zwei Musikstunden, die bei jeder Musikklasse zusätzlich zum normalen Unterricht auf dem Stundenplan stehen. Neben der VS Schwoich, die im Spar-Geschäft und in der Raiffeisenbank sangen, beteiligte sich u. a. auch die VS Oberlangkampfen an der Protestaktion. Die meisten Musikvolksschüler lernen zusätzlich auch ein Instrument: 14 von 17 Schülern der Oberlangkampfener Musikklasse eignen sich u. a. das Ziehharmonika- oder Gitarren- oder Schlagzeugspielen an.
Die 4b der VS Oberlangkampfen mit Direktorin Waltraud Strubreither (li.) sowie Lehrerin Johanna Blanck
In einem Jahr zum Metalltechniker
Seit 2009 bildet das AMS Kufstein und das Berufsförderungsinstitut (BFI) im zweiten Bildungsweg Metalltechniker aus. Ziel ist es, dass die Teilnehmer innerhalb eines Jahres die Lehrabschlussprüfung positiv absolvieren.
In einem eigenen Ausbildungszentrum können jährlich bis zu zehn Arbeitssuchende im zweiten Bildungsweg die Lehrabschlussprüfung im Lehrberuf Metalltechnik-Maschinenbautechnik ablegen. „Grundsätzlich ist die Idee dahinter, Leute ohne Ausbildung bzw. Hilfskräfte höher zu qualifizieren. Hier können wir Arbeitssuchende, die am Arbeitsmarkt ein Problem haben, eine gute Chance auf Vermittlung bzw. Einkommen bieten. Andererseits suchen Firmen dringend Fachkräfte. Das passt hervorragend zusammen“, ist AMS-Geschäftsstellenleiterin Margit Exenberger überzeugt. „Die Trainer und Lehrpersonen treiben die schriftliche und mündliche Ausbildung voran, wir ersetzen die Berufsschule. Gleichzeitig sind wir auch der Ausbildungsbetrieb“, berichtet Franz Platzer vom BFI Tirol. Die Ausbildung erfolgt im Gegensatz zu normalen Lehrbetrieben strikt nach dem Berufsbild, weiters werden die Eigenschaften des jeweiligen Teilnehmers fokussiert. „Wir können im schulischen und praktischen Bereich mehr Zeit aufbringen“, so Bruno Fuchs vom BFI Kufstein. Nach einem Jahr steht dann beim WKO die große Lehrabschlussprüfung an: Neben dem praktischen Prüfstück sowie dem Fachgespräch müssen die Absolventen zusätzlich eine schriftliche Prüfung in den Fächern angewandte Mathematik, Fachzeichnen sowie mechanischer Technologie ablegen. In den letzten zehn Jahren konnten so 54 Arbeitssuchende durch diese Ausbildung in eine dauerhafte Anstellung vermittelt werden. Das AMS finanziert die Infrastruktur sowie die Personalkosten der Ausbildner und investiert dafür jährlich € 260.000,-. Dazu kommen Kosten für die Auszubildenden in Form eines Ausbildungsgeldes (geringer als Lehrlingsentschädigung) sowie die Sozialversicherung. Am 1. Februar 2019 beenden weitere zehn Absolventen die Ausbildung und werden den Betrieben vermittelt, die einen Fachkräftebedarf beim AMS gemeldet haben.
V. l.: Bruno Fuchs (ABZ Metall Kufstein), Franz Platzer (Leitung ABZ Metall), AMS-Geschäftsstellenleiterin Margit Exenberger, die erfolgreichen Absolventen Karin Nowak sowie Ajdin Duranovic sowie Martin Kopp (Produktionsleiter 3con)