In einem Jahr zum Metalltechniker
Seit 2009 bildet das AMS Kufstein und das Berufsförderungsinstitut (BFI) im zweiten Bildungsweg Metalltechniker aus. Ziel ist es, dass die Teilnehmer innerhalb eines Jahres die Lehrabschlussprüfung positiv absolvieren.
In einem eigenen Ausbildungszentrum können jährlich bis zu zehn Arbeitssuchende im zweiten Bildungsweg die Lehrabschlussprüfung im Lehrberuf Metalltechnik-Maschinenbautechnik ablegen. „Grundsätzlich ist die Idee dahinter, Leute ohne Ausbildung bzw. Hilfskräfte höher zu qualifizieren. Hier können wir Arbeitssuchende, die am Arbeitsmarkt ein Problem haben, eine gute Chance auf Vermittlung bzw. Einkommen bieten. Andererseits suchen Firmen dringend Fachkräfte. Das passt hervorragend zusammen“, ist AMS-Geschäftsstellenleiterin Margit Exenberger überzeugt. „Die Trainer und Lehrpersonen treiben die schriftliche und mündliche Ausbildung voran, wir ersetzen die Berufsschule. Gleichzeitig sind wir auch der Ausbildungsbetrieb“, berichtet Franz Platzer vom BFI Tirol. Die Ausbildung erfolgt im Gegensatz zu normalen Lehrbetrieben strikt nach dem Berufsbild, weiters werden die Eigenschaften des jeweiligen Teilnehmers fokussiert. „Wir können im schulischen und praktischen Bereich mehr Zeit aufbringen“, so Bruno Fuchs vom BFI Kufstein. Nach einem Jahr steht dann beim WKO die große Lehrabschlussprüfung an: Neben dem praktischen Prüfstück sowie dem Fachgespräch müssen die Absolventen zusätzlich eine schriftliche Prüfung in den Fächern angewandte Mathematik, Fachzeichnen sowie mechanischer Technologie ablegen. In den letzten zehn Jahren konnten so 54 Arbeitssuchende durch diese Ausbildung in eine dauerhafte Anstellung vermittelt werden. Das AMS finanziert die Infrastruktur sowie die Personalkosten der Ausbildner und investiert dafür jährlich € 260.000,-. Dazu kommen Kosten für die Auszubildenden in Form eines Ausbildungsgeldes (geringer als Lehrlingsentschädigung) sowie die Sozialversicherung. Am 1. Februar 2019 beenden weitere zehn Absolventen die Ausbildung und werden den Betrieben vermittelt, die einen Fachkräftebedarf beim AMS gemeldet haben.
V. l.: Bruno Fuchs (ABZ Metall Kufstein), Franz Platzer (Leitung ABZ Metall), AMS-Geschäftsstellenleiterin Margit Exenberger, die erfolgreichen Absolventen Karin Nowak sowie Ajdin Duranovic sowie Martin Kopp (Produktionsleiter 3con)
Gesunde Schule: Bereits acht Gütesiegel-Schulen im Bezirk
Die Neue Mittelschule Reith im Alpbachtal wurde heuer als Leuchtturmprojekt im Bezirk Kufstein mit dem Tiroler Gütesiegel ausgezeichnet. Weiters darf sich auch das BG/BRG Kufstein über den Titel „Gesunde Schule Tirol“ freuen.
Seit dem Projektstart sicherten sich im Bezirk bereits acht Schulen die höchste Auszeichnung für gesunde Schulen: Neben der HLW Kufstein und der BHAK/BHAS Wörgl (2016/2017) sowie den Volksschulen Ebbs, Angerberg, Oberlangkampfen und der Bundesfachschule und Aufbaulehrgang für wirtschaftliche Berufe Wörgl (2017/2018) freuen sich heuer auch die NMS Reith im Alpbachtal sowie das BG/BRG Kufstein über das Gütesiegel, welches drei Jahre seine Gültigkeit behält. „Ziel des Projekts ist, das Gesundheitsbewusstsein bereits bei Kindern und Jugendlichen zu fördern“, erklärt TGKK-Obmann Werner Salzburger: „Die Schule nimmt hier eine Schlüsselrolle ein. Umso mehr freuen wir uns auch, dass sich immer mehr Schulen an unserer Initiative beteiligen.“ Das Gütesiegel ist dabei die offizielle Auszeichnung für jene Schulen, die ein klar definiertes, integriertes und ganzheitliches Gesundheitskonzept umsetzen und im Sinne der Nachhaltigkeit kontinuierlich weiterentwickeln. „Bei uns hat jeder mitgearbeitet“, freut sich der Schulleiter der NMS Reith im Alpbachtal, Emre Ünlü, über die Auszeichnung. „Als kleine Schule legen wir sehr großen Wert auf das Miteinander. Jeder soll sich in unserer Schule wohlfühlen und gerne in die Schule gehen. Weiters ist die Beziehung zwischen den Lehrern und Schülern in einem kleinen Lehrkörper sehr wichtig“, so Ünlü. Regelmäßige Sport-, Wander- und Skitage sorgen für Abwechslung im Schulalltag. Auch die tägliche Pause steht im Zeichen der Bewegung in der Natur. Dazu gibt es Vorträge in der Sucht- und Gewaltprävention. Die gesunde Jause kommt täglich frisch von einem lokalen Gastronomiebetrieb: „Wir nehmen nur Produkte aus der Region und produzieren viel selber. Das Brot kommt z. B. von einer heimischen Bäuerin“, so Caterer Günter Brandstetter, der die Jause auch möglichst abwechslungsreich gestaltet. „Gesunde Kinder brauchen auch gesunde Pädagogen. Die Gesundheitsvorsorge und -sensibilisierung des Lehrpersonals ist daher ebenfalls ein zentrales Thema für einen nachhaltigen Erfolg“, weiß Marianne Mayr, Direktorin der BVA Landesstelle für Tirol.
Die Initiative „Gesunde Schule Tirol“ wird von der TGKK gemeinsam mit Landesschulrat, Land Tirol, Pädagogischer Hochschule und der Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter (BVA) getragen. Jede Schule kann mitmachen.
Lokalaugenschein in Reith: TGKK-Obmann Werner Salzburger, Marianne Mayr (BVA), Caterer Günter Brandstetter, Bgm. Johann Thaler, Pflichtschulinspektorin Andrea Weiskopf und Schulleiter Emre Ünlü
TVB Kufsteinerland erhöht Kurtaxe zur Finanzierung neuer Gästekarte
Stolz konnte der TVB Kufsteinerland aufgrund seiner starken Zahlen der vergangenen Winter- und Sommersaison (der Kufsteinblick berichtete) zu seiner Vollversammlung ins Hotel „Das Sieben“ in Bad Häring am Donnerstag, 23. November, einladen.
Neben den Berichten der Aktivitäten des vergangenen Jahres und einer kleinen Vorschau auf die kommenden Vorhaben musste in der Versammlung auch über eine Kurtaxenerhöhung von € 1,60 auf € 2,- abgestimmt werden.
Verwendet werden soll das Geld (ca. € 350.000.-) für eine neue Gästekarte, die ab der ersten Übernachtung einen echten Mehrwert bieten soll, wie z. B. kostenloser Eintritt auf die Festung oder Benutzung des Kaiserliftes usw. Mit den öffentlichen Verkehrsdiensten ist man noch im Gespräch, zudem möchte man auch noch ein Schwimmbad ins Paket mit aufnehmen.
Generell wurde die Idee von den anwesenden TVB-Mitgliedern gut aufgenommen, kritisiert wurden der Mehraufwand und die Kosten für die Betriebe, die Gästekarten auszustellen. Hier empfahl Obmann Johann Mauracher, diese Kosten in die Preise einzupflegen und die Kurtaxe vor Ort zu verrechnen, dies sei überall so üblich. Auch über den Zeitpunkt der Einführung der Gästekarte (1. Juli 2019) waren nicht alle glücklich, ebenso dass die Verhandlungen über das Leistungspaket der Gästekarte noch nicht ganz abgeschlossen sind, aber bereits über eine Kurtaxenerhöhung abgestimmt werden soll. Mauracher gab zu bedenken, dass die Verhandlungen mit den einzelnen Partnern nicht immer einfach sind und seine Zeit brauchen. Die Anregung, dass Vermieter die Vorzüge der Gästekarte nutzen können, wenn sie mit ihren Gästen unterwegs sind, wurde dankend mitgenommen und von Emanuel Präauer für die Festung Kufstein und Markus Atzl für den Kaiserlift bereits während der Versammlung zugesagt. Schlussendlich wurde die Erhöhung mit drei Gegenstimmen angenommen.
V. l.: Aufsichtsrat-Vorsitzender Helmut Naschberger, GF-Stv. Sabine Mayer, Obmann Johann Mauracher und GF Stefan Pühringer und Obmann-Stv. Markus Atzl bei der Vollversammlung.
Wildschönau: Gemeindeamt und NMS werden saniert
In Zusammenarbeit mit der Neuen Heimat Tirol (NHT) wird derzeit das alte Wildschönauer Gemeindeamt in Oberau saniert. Der Entschluss dazu wurde bereits im Jahre 2016 gefasst, aufgrund des bestehenden Denkmalschutzes auf der Fassade waren allerdings einige Überlegungen bei der schlussendlichen Realisierung nötig. Einzelheiten wurden nun bei der Wildschönauer Gemeindeversammlung am 15. November im gut besuchten Turnsaal der Neuen Mittelschule Oberau bekanntgegeben.
Während im Parterre und im ersten Stock Räumlichkeiten für die Gemeinde ausgebaut werden, entstehen im zweiten und dritten Stock insgesamt neun Mietwohnungen. Dazu wird das zentrale Treppenhaus abgerissen und ein neues Treppenhaus mit einem Aufzug ausgestattet, um das Gebäude barrierefrei zu gestalten.
Die Fertigstellung ist im Oktober 2019 geplant, die Gesamtkosten belaufen sich auf rund € 3,5 Mio. netto, die Hälfte wird von der NHT übernommen. Die Vergabe der Wohnungen erfolgt direkt über die Gemeinde.
Neuer Kindergarten, NMS wird saniert
Im sogenannten Wildschönauer Bildungszentrum im Herzen Oberaus werden künftig die wichtigsten pädagogischen Einrichtungen zusammengefasst. Im neu geplanten Kindergarten werden eine große Zentralgardarobe, zwei Küchen, ein großer Bewegungsraum, Werkräume sowie jeweils drei Gruppenräume für den Kindergarten sowie für die Kinderkrippe untergebracht.
Weiters wird die angrenzende Neue Mittelschule barrierefrei adaptiert sowie in Brandabschnitte unterteilt. An die neue Zentralgardarobe grenzt ein großzügiges 160 m2 großes Foyer an, welches für diverse Veranstaltungen genutzt werden kann. Durch die Verlegung der Bibliothek entstehen zusätzliche Werk-
räume und ein externer Zugang zum Musiksaal.
Bereits in den Osterferien 2019 wird mit den Abrissarbeiten begonnen, der Kindergarten soll 2020 eröffnet werden. Im letzten Bauabschnitt ist eine Sanierung des Turnsaals der Neuen Mittelschule geplant.
Weitere Projekte
Um die Wildschönau für die Gäste noch attraktiver zu machen, sind vom Tourismusverband vier Projekte in den einzelnen Ortsteilen geplant. Neben dem „Aktiv Berg“ in Niederau sowie dem „Familien Erlebnis Zentrum“ in Oberau soll das „Berg Erlebnis“ in Auffach und das Gebiet „Ruhe & Natur“ in Thierbach entstehen. „Es ist wichtig, dass wir etwas machen, um die Wildschönau zu beleben“, betonte Bgm. Hannes Eder, der eine Beteiligung an diesen Projekten zusagte. fh
Zahlreiche Interessierte besuchten die Wildschönauer Gemeindeversammlung. Foto: Haun
Kufsteins neuer Wein heißt Maximilia
Es ist eine ganz besondere und gelebte Städtepartnerschaft zwischen der Stadtgemeinde Kufstein und Langenlois. Auch heuer hat Langenlois der Festungsstadt als Zeichen der Freundschaft die Ernte eines Weinberges der Winzerfamilie Gruber übergeben.
Vizebgm. Brigitta Klein übernahm die Patenschaft und machte sich die Namensgebung nicht leicht. Im Zeichen von 100 Jahre Wahlrecht der Frauen und dem kommenden Jubiläumsjahres von Kaiser Maximilian hat sie sich schlussendlich für den Namen „Maximilia“ entschieden.
Pfarrer Domèbèimwin Vivien Somda übernahm im Kultur Quartier Kufstein am Freitag, 24. November, die „Taufe“ des neuen Kufsteiner Weines: „Ich habe schon über 100 Kinder getauft, das ist mein erster Wein.“
Kulturreferent Klaus Reitberger übernahm die Moderation des Abends, für die musikalische Umrahmung sorgten die Duxer Mander.
V. l.: Pfarrer Domèbèimwin Vivien Somda (l.) übernahm die Segnung des neuen Weines. Weinpatin Vizebgm. Brigitta Klein testete „ihren“ Wein (r.) und Winzer Ludwig Gruber freute sich, dass der Grüne Veltliner „Maximilia“ bei allen Festgästen bestens ankam.