Zeitpolster bringt Lebensqualität und Hilfe im Alter
Die Idee ist einfach: Jetzt ältere Menschen oder Familien mit Kindern mit Betreuungsleistungen unterstützen, die erbrachten Stunden als Zeitguthaben ansparen und damit dann selbst im Alter Hilfe in Anspruch nehmen. Wertgesichert, denn eine Stunde bleibt eine Stunde. Das bietet das Projekt Zeitpolster, das jetzt österreichweit startet und am 22. Jänner in Wörgl vorgestellt wurde.
Wörgls Sozialreferent NR Christian Kovacevic begrüßte 28, darunter viele im Sozialbereich tätige Interessierte zur Zeitpolster-Präsentation im Wörgler Seniorenheim, die vom Verein Komm!unity mit Unterstützung von Wörgls Ehrenamtskoordinatorin Christine Deutschmann und des Unterguggenberger Institutes organisiert wurde.
Das Zeitpolster-Modell wurde angeregt diskutiert und hinterfragt, wobei Befürchtungen dahingehend geäußert wurden, dass der Zeitguthaben-Anreiz eine Konkurrenz fürs Ehrenamt darstelle. „Am Ehrenamt führt kein Weg vorbei. Ehrenamtliche nützen aber Zeitpolster zusätzlich“, erklärte Organisationsentwickler Gernot Jochum-Müller und sieht im System eine weitere Säule der Altersvorsorge. Da das Potenzial Ehrenamtlicher begrenzt ist, stellt die Gesellschaft angesichts des steigenden Bedarfes an Betreuungsdiensten vor Herausforderungen.
„Wir werden umdenken müssen. Wer heute noch fit ist und Zeit geben kann, bekommt das später eins zu eins retour. Es ist ein Tauschgeschäft. Wir werden die Idee weiterverfolgen“, erklärte Kovacevic, der die Zeitvorsorge auch im Gemeinderat thematisieren will und eine Umsetzung im Hinblick auf die Vorbildwirkung Wörgls in der Tradition des Wörgler Freigeldes begrüßen würde.
Zeitpolster, was ist das?
„Zeitpolster ist eine zusätzliche, auf Zeit basierte Altersvorsorge, bei der jeder mitmachen kann. Hilfsbereite Menschen unterstützen ältere Personen oder Familien mit Kindern im Alltag. Die erbrachte Zeit wird auf ein Zeitkonto gutgeschrieben und kann dann selbst im Alter in Form von Betreuungsleistungen in Anspruch genommen werden“, erklärt Jochum-Müller das System. Wer Hilfe benötigt und kein Guthaben hat, zahlt pro geleistete Stunde € 8.-. Falls im Bedarfsfall trotz Zeitguthaben nicht mehr Betreuuungsleistungen vorhanden sind, springt ein Notfallkonto ein.
Wer kann mitmachen?
Jochum-Müller: „Jeder, wobei wir uns vor allem an Menschen ab 55 Jahren wenden, die Zeit haben und nicht berufstätig sind. Wir haben mit Juristen einen Weg gefunden, der sozialversicherungsrechtlich abgesichert und nicht steuerpflichtig ist. Jeder entscheidet selbst, wieviel Zeit angespart wird. Gleichzeitig ansparen und Leistungen in Anspruch nehmen geht allerdings nicht. Die Zeitguthaben können verschenkt, aber nicht vererbt werden.“
Als nächster Schritt sollen im Bereich der Betreuungsdienste tätige Einrichtungen wie Gesundheits- und Sozialsprengel, Ehrenamtskoordination und Komm!unity den Bedarf in Wörgl und in der Region ausloten.
Bei der Zeitpolster-Präsentation v. l.: NR GR Christian Kovacevic, Referent Gernot Jochum-Müller, Ehrenamtskoordinatorin Christine Deutschmann und Komm!unity-Geschäftsführer Klaus Ritzer. Foto: Spielbichler
FPÖ Tirol: Unser Ziel ist die Verhinderung einer erneuten Schwarz-/Grünen Regierung
Bereits im vergangenen Jahr hat FPÖ-Bezirksspitzenkandidat Christofer Ranzmaier (Landesliste Platz 5) sein Mandat als Gemeinderat in Kufstein zurückgelegt, um sich auf die Landtagswahlen vorbereiten zu können. „Ich habe die Zeit genutzt, um mit Unternehmen und Personen zu reden, wo es Probleme gibt.“
„Ein Politiker hat der Bevölkerung zu dienen, davon bin ich überzeugt“, so Ranzmaier. Er strebt ein Direktmandat im Bezirk an (dafür wären rund 7900 Stimmen nötig).
Allen voran sieht er das Thema Sicherheit als Schwerpunkt, aber natürlich auch den Verkehr. Hier soll Tempo 100 auf der Autobahn so schnell wie möglich wieder verschwinden, weder für die Umwelt noch für das sektorale Fahrverbot sieht die FPÖ diese Tempobeschränkung für notwendig. Deutlich günstiger werden soll der Führerschein, kaum wirksame Spezialfahrstunden sollen vermieden werden um diese Vergünstigung zu ermöglichen.
Ranzmaier: „Die jetztige Landesregierung kann man nur als Chaosregierung bezeichnen. Unser Ziel muss daher die Verhinderung einer Verlängerung einer Schwarz-/Grünen Regierung sein. Wir stehen auf jeden Fall für eine Regierungsbeteiligung für die nächste Periode zur Verfügung.“
Auf Platz 10 steht unterstützend NR Carmen Schimanek auf der Liste. Sie hat demnächst ein Treffen mit ASFINAG und Minister Robert Hofer, um die Vignettenproblematik zu besprechen. „Wir müssen eine Lösung finden, die alle zufrieden stellt.“ Einen konkreten Vorschlag will sie nicht nennen, aber „... es sind zwei/drei Sachen in Diskussion“.
Partei „Family“: Werden die große Überraschung bei den Landtagswahlen sein
Die erfolgreiche politische Arbeit der „Parteifreien“ in Kufstein will LA Andrea Krumschnabel mit ihrer neuen Partei „Familiy“ in ganz Tirol umsetzen. Durch die Unterschrift von zwei Landtagsabgeordneten (ihre eigene und LA Klaus Gasteiger) und 450 Unterstützungsunterschriften kann die Neo-Partei in ganz Tirol zur Landtagswahl antreten.
Nachwirkungen wegen der Beteiligung an der Partei „Vorwärts Tirol“ sieht Krumschnabel nicht: „Ich war das erste Opfer der Intrigen, das haben die Leute erkannt.“
Krumschnabel weiter: „Unser größtes Problem ist, dass man uns nicht kennt. Wer uns kennenlernt, wählt uns auch“, ist sie überzeugt. Und die Ziele sind hoch angesetzt: vier Mandate, bzw. 10 % erhofft sich „Family“ bei den Landtagswahlen am 25. Februar. In ihrem Buch „Rückenwind für Kinder“ hat sie auch die Erlebnisse der vergangenen fünf Jahre im Landtag verarbeitet - und das manche Themen falsch angepackt werden.
Krumschnabel: „Family bedeutet nicht, dass wir uns nur um Kinderbetreuung und solche Themen kümmern, sondern wir stellen uns jedem Thema, das für unser Land relevant ist. Wir wollen aber auch den Blickwinkel der Familien miteinfließen lassen, da dies oft viel zu kurz kommt.“ Finanziert werden sollen die Vorhaben durch eine Neuausrichtung der Prioritäten. „Das Haus neu malen lassen, weil die Farbe nicht gefällt oder für die Kinder dringend benötigte Kinderschuhe kaufen - ein Vater würde bei solchen Entscheidungen nicht lange überlegen.“
Hinter Krumschnabel stehen auf der Wahlliste Manuela Tanzer (Kufstein), Vizebgm. Brigitta Klein (Kufstein) und Martin Gstr-ein (Karres). Auf dem 27. Platz steht Bgm. Martin Krumschnabel, der der Partei unterstützend zur Verfügung steht. Das Wahlprogramm und die komplette Liste ist auf www.family-partei.at zu finden.
„Sehr gute Arbeit geleistet“: Bezirks-VP startet in den Wahlkampf
Vergangenen Samstag, 27. Jänner, startete die Tiroler Volkspartei mit dem Landesparteitag offiziell in den Wahlkampf. Im Bezirk Kufstein stellen sich die Landtagsabgeordneten Alois Margreiter, Barbara Schwaighofer, Bettina Ellinger sowie der Ebbser Vize-Bgm. Sebastian Kolland zur Wahl.
Da sich über die Landesliste der Tiroler VP kein Bezirkskanditat an wählbarer Stelle wiederfindet, rechnet sich Bezirksparteiobmann Alois Margreiter bei der Landtagswahl am 25. Februar zwei Mandate für den Bezirk Kufstein aus. Da es - wie schon bei der letzten Nationalratswahl - mit einem eigenen Vorzugsstimmenmodell der ÖVP durchaus möglich ist, in der Bezirksliste nach vorne zu rücken, kämpfen neben dem Spitzenkanditaten Alois Margreiter und der Listenzweiten Barbara Schwaighofer auch Sebastian Kolland (3) sowie Bettina Ellinger (4) um den Einzug in den Tiroler Landtag.
Alle Themenbereiche abgedeckt
„Wir haben eine eigene Ausgangssituation. Aber es wird uns gelingen, fair Miteinander umzugehen“, so Margreiter über den Vorzugsstimmenwahlkampf. Die wichtigsten Themen wurden aufgeteilt: Für den ländlichen Raum, leistbares Wohnen sowie den Hochwasserschutz ist Alois Margreiter, für Arbeit, Wirtschaft, Digitalisierung und Generationen ist Barbara Schwaighofer zuständig. Die Themen Verkehr sowie Ehrenamt übernimmt Sebastian Kolland, Bettina Ellinger ist für Bildung sowie Kinderbetreuung zuständig.
Ein zentrales Thema ist es, das „leistbare Wohnen besser umzusetzen“. Margreiter hat da klare Vorstellungen: „Die Bürgermeister müssen sich noch mehr trauen, auch bei der Widmung einzuschreiten und eine Vertragswidmung zu machen. Damit eine Chance besteht, dass Einheimische junge Bürger zu einem vertretbaren Preis bauen können.“ Weiters wird sich Margreiter bemühen, dass die Kontrolle bei der Thematik Freizeitwohnsitz die Bezirkshauptmannschaften übernehmen. Die Gemeinden seien „überfordert“.
Kämpfen um den Einzug in den Landtag: Die Landtagsabgeordneten Bettina Ellinger, Alois Margreiter, Barbara Schwaighofer sowie der Ebbser Vize-Bgm. Sebastian Kolland
„Schaufenster in die Welt“: Kufstein Startort der Rad-WM
Vom 22. bis 30. September findet in Tirol die UCI Straßenrad WM statt. Kufstein ist Startort für vier Rennen, darunter ist auch das Straßenrennen der Herren Elite am Abschlusstag.
Über 500.000 Radsportbegeisterte werden an der Strecke erwartet und rund 250 Millionen Zuschauer in 190 Ländern vor dem Fernseher: Die UCI Straßenrad WM ist die größte Sommersportveranstaltung, die jemals in Tirol stattgefunden hat. Vier Tage lang mischt auch Kufstein kräftig mit: Neben dem Straßenrennen der Junioren (27.9.) und dem Straßenrennen Herren U-23 starten auch die Straßenrennen der Damen- und Herrenelite (29./30.9.) in der Festungsstadt. Des Weiteren präsentiert sich auch das Alpbachtal - Rattenberg mit dem Einzelzeitfahren der Herren Elite sowie dem Straßenrennen der Juniorinnen zweimal als Startort - das Ziel ist bei allen Rennen der Innsbrucker Rennweg. „Das ist eine noch nie dagewesene Chance für die Stadt und die Region, sich einem millionenfachen Publikum weltweit zu präsentieren, Einheimische zu begeistern und Stimmung für Tirol im Gesamten zu erzeugen“, so Kufsteins Bgm. Martin Krumschnabel, der die WM jetzt sichtbar machen will. Auch Sportlandesrat Josef Geisler ist begeistert: „Das ist ein Schaufenster in die Welt. Es ist auch für den Tourismus ein wichtiges Signal, das Thema Rad in den Fokus zu setzen.“ Josef Margreiter, GF Tirol Werbung, findet es „sehr schön“, dass die Königsrennen in der Perle Tirols starten: „Kufstein führt das Feld der Startorte an. Radfahren ist nach dem Fußball die größte Sportart weltweit.“
Lohnender Einsatz für Stadt und Tourismus
Unter dem Dach der vor einem Jahr gegründeten Standortmarketing Kufstein GmbH werden die organisatorischen Maßnahmen und Marketingaktionen für den Startort Kufstein abgewickelt. Das lokale Organisationskomitee setzt sich aus den zuständigen Mitarbeitern des Stadtmarketings Kufstein und dem TVB Kufsteinerland zusammen, die gemeinsam die Standortmarketing Kufstein GmbH formieren. Ein finanzieller Einsatz von gesamt € 700.000,- ist dafür notwendig, davon gehen € 450.000,- an den Veranstalter, der Rest ist für Mitarbeiter, Sachleistungen, Bewerbung und Infrastruktur. „Ein Einsatz, der sich auszahlt. Das Thema Rennrad haben wir bereits vor zwei Jahren mit dem ersten Kufsteinerland Radmarathon in Angriff genommen und konnten damit bislang großen Erfolg erzie-len. Zudem ist der Wert der emotional geladenen Bilder in Verbindung mit den optimalen Rennradbedingungen in unserer Region unbezahlbar“, ist Stefan Pühringer, GF TVB Kufsteinerland, überzeugt von der zukünftigen Entwicklung der Region als Rennraddestination. Pühringer hofft in dieser Zeit auf eine Auslastung von 90 Prozent, bei einer maximalen Auslastung während der vier Renntage könnte eine Rekordzahl von 32.000 Nächtigungen erreicht werden. Darunter sind u. a. die Nationalteams von Italien, Spanien, Belgien und der USA. „Es ist ganz etwas Besonderes. Uns ist wichtig, was nachher passiert. Die Veranstaltung wird uns dazu bringen, die Bekanntheit zu steigern“, so TVB Obmann Johann Mauracher, der sicher ist, dass Kufstein zu dieser Zeit ausgebucht ist.
Ausnahmezustand
Für die Zuseher in Kufstein und entlang der Strecke wird es ein attraktives Rahmenprogramm mit Fan-Zonen und Videowall geben. Ein VIP-Zelt inklusive separater Zone zum Verfolgen des Rennens wird am Oberen Stadtplatz installiert. Auch die Festung Kufstein wird beim Rahmenprogramm eine Rolle spielen. Eine größere Herausforderung stellt wie auch in den übrigen Startorten das Thema Parkraum dar. Die Parkflächenerhebung und ein Konzept für Leitsysteme befindet sich gerade in Ausarbeitung.
Freuen sich auf die Rad-WM: Bgm. Martin Krumschnabel, Sportlandesrat Josef Geisler, TVB Obmann Johann Mauracher, Thomas Rohregger sowie Tirol-Werber Josef Margreiter (v. l.)