Langer Kampf hat sich gelohnt: Kufsteiner Familie Strobl erhält € 567.000.- zugesprochen
Zermürbende Jahre liegen hinter der Familie Strobl aus Kufstein. Als wäre die Tragödie um ihre Tochter Nadina nicht schon schlimm genug, die seit einer Leistenbruch-Operation schwer behindert ist, mussten die Eltern auch noch gegen die TILAK GmbH (nunmehr: Tirol Kliniken GmbH) um zustehende Ansprüche kämpfen.
Seit 2010 unterstützt die AK Tirol die Familie im Rechtsstreit. Jetzt sprach das Innsbrucker Landesgericht weitere € 567.000.- plus Zinsen zu – zusätzlich zu den seitens der Tirol Kliniken bereits bezahlten € 120.000.-. Außerdem haften die Tirol Kliniken für alle weiteren Schäden aus dem folgenschweren Eingriff vom 4. Jänner 2008. Dabei sah es für die Familie nach dem folgenschweren Eingriff an der Klinik Innsbruck im Jahre 2008 sehr düster aus. Die Schiedsstelle in Arzthaftpflichtfragen bei der Ärztekammer für Tirol verneinte eine Haftung der Tilak. Die ärztliche Direktion der Tilak sprach von einem „schicksalhaftem Verlauf“. „Der Versicherer der Tilak, der seinerzeit nicht einmal vom Vorfall informiert worden war, weil die Klinik-Verantwortlichen keine Veranlassung dafür sahen, muss jetzt hunderttausende Euro zahlen“, berichtet Rechtsanwalt Dr. Thomas Juen, der Nadina im Auftrag der AK Tirol vertreten hat.
Bereits im August 2014 wurde in einem Teil- und Zwischenurteil die Haftung der Tirol Kliniken GmbH Schadenersatzverfahren festgestellt. In Folge ging es um die Höhe der zu leistenden Zahlungen. Die Tirol Kliniken GmbH waren neben einer „Soforthilfe“ in Höhe von € 70.000.- zu einem Schadensakonto in Höhe von € 50.000 bereit. Nun wurden am Landesgericht Innsbruck rechtskräftig nochmals € 567.000.- zuzüglich Zinsen in Höhe von rund € 79.000.- zugesprochen. Dieses Geld wird dringend gebraucht, um den Alltag zu bestreiten.
Darüber hinaus muss die Tirol Kliniken GmbH die Verfahrenskosten im Ausmaß von € 88.000.- bezahlen (die Kosten der eigenen Rechtsvertretung der Tirol Kliniken sind hiebei nicht inkludiert). Nadina wird im November neun Jahre alt. Durch den massiven Gehirnschaden kann sie weder gehen, noch frei sitzen oder zielgerichtet handeln. Sie kann nicht sprechen, nicht bildlich wahrnehmen, ihre Motorik ist schwer beeinträchtigt und sie leidet unter epileptischen Anfällen. Umso bedrückender ist es, dass die Eltern ohne Hilfe auf verlorenem Posten gestanden wären.
1. Oldtimer-Herbstfest Rattenberg voller Erfolg
Der Kultur- und Wirtschaftsförderungsverein Rattenberg (KuWiFö) veranstaltete am Sonntag, 9. Oktober, das 1. Oldtimer Herbstfest.
An die 100 Oldtimerfahrzeuge - von Autos über Traktoren bis hin zu Motorräder und Mopeds - konnten in Rattenberg bewundert werden. Im Beisein zahlreicher Besucher startete nach einem zünftigen Frühschoppen eine Oltdimer-Parade mitten durch das Stadtzentrum.
Weitere Ausbaustufe an der Fachschule Kufstein geplant
Der Stiftungsvorstand der Fachhochschule Kufstein präsentierte vor kurzem die Pläne für die vierte Ausbaustufe. Diese sei vor allem deswegen notwendig, um gegenüber anderen, ähnlichen Einrichtungen konkurrenzfähig zu bleiben. Die Mehrheit der Politik spricht sich ebenfalls für das Projekt aus.
1600 akkreditierte Studienplätze hat die Fachhochschule Kufstein zur Zeit, bis 2030 sollen es 2250 werden. Hinzu kommen aktuelle nochmals 400 externe Studenten.
„Die Notwendigkeit von weiteren baulichen Maßnahmen steht außer Frage,“ so Dr. Siegfried Dillersberger, Vorsitzender des Stiftungsvorstandes. Dabei wurden neben der Aufstockung der Ausbaustufen FH I und FH II (würde aufgrund Statikproblemen sehr hohe Kosten verursachen), der Neubau in der Krankenhausgasse, die Nutzung und Umbau des Gebäudes der Landesmusikschule auch ein Neubau für die ISK auf einem neuen Grundstück in Kufstein geprüft. Doch keine dieser Varianten erwies sich als durchführbar bzw. wären die Kosten dafür nicht finanzierbar. Aus diesem Grund entschloss man sich für einen Neubau auf dem bereits für die Fachhochschule gewidmeten Grundstück. „Mit diesem Projekt schlagen wir sehr viele Fliegen mit einer Klappe. Neben dem Bekenntnis zur Fachhochschule erhalten wir zudem noch Platz für die Stadtbibliothek und die schon lange geplante WC-Anlage für den Stadtpark. Von unserer Seite erhält das Projekt vollste Zustimmung,“ so Bgm. Mag. Martin Krumschnabel. Durch die Verlegung der Stadtbibliothek würde die Musikschule längst benötigten Platz erhalten. Zudem soll der neue Turnsaal auch für Kufsteiner Vereine nutzbar gemacht werden.
€ 10 Mio. würde das Projekt kosten, die Kosten würden neben der Fachhochschule vom Land Tirol und der Stadt Kufstein getragen. Der Baubeginn wäre für das Frühjahr 2018, die Fertigstellung bis September 2019 geplant.
Während sich neben Bgm. Martin Krumschnabel (Parteifreien), Vizebgm. Hannes Rauch (Kufsteiner VP), Horst Steiner (BHS) und Alexander Gfäller (SPÖ) für das Projekt aussprechen, sind Walter Thaler (FPÖ/GKL) und Andreas Falschlunger (Kufsteiner Grünen) dagegen. Sie bekennen sich zwar auch zur Fachhochschule, würden aber einen anderen Standort für den Neubau bevorzugen. Dabei verweisen die beiden Fraktionen auf die Versprechen aller Parteien vor der Wahl, dass man weiteren Verbauungen im Stadtpark nicht zustimmen werde.
Volkshochschule Kufstein feierte 70-jähriges Bestehen
Nur ein Jahr nach Kriegsende wurde in Kufstein die Volkshochschule gegründet – ihr folgten viele Zweigstellen in ganz Tirol. Vergangenen Freitag, 9. Oktober, konnte in der Fachberufsschule für Wirtschaft und Technik in Kufstein das 70-jährige Jubiläum gefeiert werden.
Als „Mutter Theresia“ der Volkshochschule holte Moderator Hans Szuchowszky die seit 1989 ehrenamtliche Leiterin Siegrid Strauß auf die Bühne, die ganz wie es sich für so einen runden Geburtstag gehört, neben viel Dank, auch zwei Wünsche hatte: „Ein eigenes Büro für die VHS wäre schön, und eine Halbtageskraft, damit die Herausforderungen der nächsten Jahre gemeistert werden können“, so Strauß an die politischen Gäste des Abends. Gleichzeitig bedankte sie sich dafür, dass die VHS die Räumlichkeiten der Kufsteiner Schulen für die Kurse benutzen dürfen. Diese sind inzwischen bereits auf über 100 angewachen. Strauß: „Ein erweitertes Kreativprogramm war für mich immer wichtig.“
Bürgermeister Mag. Martin Krumschnabel – der selbst bereits Kurse der VHS besucht hat – hatte neben einem Geschenk der Stadt Kufstein auch gleich eine Zusage im Gepäck: „Der Wert der Volkshochschule steht nach über 70 Jahren außer Frage. Ich werde alles tun, um die Unterstützung weiter auszubauen, damit wir auch das 100-jährige Bestehen in Kufstein feiern können.“
Der Abend wurde auch genutzt, um sich bei verdienten Mitarbeitern zu bedanken. Neben Ehrungen für Margit Pfluger, Lesley Robertson und Sonja Strauß erhielt Ulrike Kirchner sogar das Verdienstzeichen überreicht.
Wörgl „gönnt“ sich eigene Pressestelle
Viel Diskussion gab es in der vergangenen Gemeinderatssitzung in Wörgl um die Schaffung eines zusätzlichen Postens im Stadtamt: einer Pressestelle.
Auf der Tagesordnung der Gemeinderatssitzung in Wörgl am Dienstag, 27. September, stand unter anderem die Errichtung einer Pressestelle für die Stadt Wörgl. „Wörgl hat viel zu bieten und kann einiges vorweisen, allerdings wird dies in der Öffentlichkeit aufgrund fehlender Informationen oft gar nicht wahrgenommen“, so Bgm. Hedi Wechner.
Kosten
Doch diese zusätzliche Kostenstelle sehen vor allem die Oppositionsparteien als Luxus. Richard Götz (Grüne): „Eigentlich sollten wir sparen, aus diesem Grund haben wir auch die Ausschüsse verringert. Doch mit der Errichtung dieser Stelle sind die gesparten € 300.000.- wieder ausgegeben.“ Dabei hat er mit Kosten von € 50.000.- pro Jahr für die nächsten sechs Jahre gerechnet. „Außerdem sollten wir vorher eine Personalerhebung machen, ob zusätzliche Stellen nicht woanders besser zugeteilt wären.“ Dabei erwähnte Götz z. B. den Bauhof, der seiner Meinung nach unterbesetzt ist. Auch Michael Riedhart von der Jungen Wörgler Liste sieht das ähnlich: „Eine Pressestelle sehe ich in der Priorität nicht ganz oben.“
Bgm. Wechner: „Ich weiß nicht wo du die Zahlen herhast. Es ist eine Halbtagsstelle geplant, die uns € 20.500.- kosten wird.“ Gemeint sind damit allerdings nur die Lohnkosten, Büro- oder Materialkosten sind darin noch nicht beinhaltet. Vizebgm. Mario Wiechenthaler (FWL) widersprach zudem, dass der Bauhof unterbesetzt sei.
Ausschreibung oder nicht?
„In jeder Sitzung kommt das Thema fehlendes Geld zur Sprache, jetzt installieren wir eine Pressestelle, nur um die Arbeit mit einem Mascherl zu verschönern,“ so GR Dr. Andreas Taxacher vom Team Wörgl. Außerdem wollte er wissen, ob diese Stelle noch ausgeschrieben wird oder ob das Gerücht stimmt, dass schon ein Kandidat bestimmt wurde.
Bgm. Wechner bestätigte, dass bereits jemand für die Position vorgesehen ist. Außerdem stellte sie klar, dass eine Ausschreibung nicht nötig sei.
Für Riedhart der falsche Weg: „Auch wenn es nicht verpflichtend ist, laut TGO wird eine Ausschreibung empfohlen. Wenn das nicht gemacht wird, hat das einen faden Beigeschmack.“
Das sah GR Christian Huter (FWL) nicht so: „Die Stadt sollte wie ein Unternehmen geführt werden, und wenn ich schon die richtige Person habe, wäre es nicht richtig, für die Suche Geld auszugeben.“
Die Idee von GR Taxacher, dass das Stadtmarketing (so wie es z. B. auch in Kufstein der Fall ist) die Funktion einer Pressestelle übernehmen könnte, fand keinen Anklang: „Das Stadtmarketing ist keine Pressestelle - dieser Posten muss Teil des Stadtamtes sein,“ so Bgm. Wechner.
Mit 12:9 Stimmen (Liste Hedi Wechner und FWL dafür) wurde dem Beschluss, eine Pressestelle zu errichten, zugestimmt. Bei der nächsten Stadtratssitzung soll die Vergabe der Stelle stattfinden.