Die ÖBB präsentierte am Montag, 13. Mai, im Gemeindesaal Langkampfen die aktuellen Pläne für die Einreichung zur Umweltverträglichkeitsprüfung. Zu den Plänen der letzten Präsentation hat sich nicht viel geändert, Besucher und Gemeinde möchten noch Änderungen.

Drei Stunden lang standen die Mitarbeiter und Projektleiter Arnold Fink von der ÖBB für Fragen zur Verfügung. Präsentiert wurden die Pläne, wie sie zur Umweltverträglichkeitsprüfung eingereicht werden. Für die Planer der ÖBB galt dabei zwischen Kosten und Nutzen abzuwägen.
Dafür zeigten die Besucher aber wenig Verständnis. Sie möchten die neue Bahnstrecke komplett in einem Tunnel sehen, vor allem da Langkamp-fen bereits seit Jahrzehnten unter dem Lärm der bestehenden Bahnstrecke leidet.
Im Vergleich zur letzten Präsentation haben die ÖBB-Planer nur wenige Änderungen im Langkampfener Gebiet vorgenommen: Die Höhenlage wurde angepasst, die Tunneleinbindung auf Höhe des Siedlungsgebietes wurde auf rund einen Kilometer verlängert.
Auch die Gemeindeführung zeigt sich nicht zufrieden. Bgm. Andreas Ehrenstrasser: „Grundsätzlich entsprechen die Pläne nicht dem, was wir uns als Gemeinde Langkamp-fen vorstellen. Auch einige Grundeigentümer sind damit nicht einverstanden. Für uns ist es wesentlich, dass zwischen Langkampfen und Niederbreitenbach keine Wannen- sondern eine Tunnellösung verwendet wird, um das Landschaftsbild zu erhalten. Betroffene Felder würden sonst durchschnitten werden.“
Noch nicht fest steht die Anbindung Richtung Kufstein, aber auch hier entspricht der aktuelle Stand nicht den Wünschen der Gemeinde und der Grundstückseigentümer.
„Die Wünsche nach Verbesserungen müssen sachlich begründet sein, daher müssen wir jetzt die Umweltverträglichkeitsprüfung abwarten.  Wir werden uns dann mit entsprechenden Fachleuten und unserer Rechtsvertretung beraten. Ich bin aber noch guter Dinge, dass wir noch einiges verändern können“, so Ehrenstrasser.
Kritik aus der Bevölkerung gab es bei der Präsentation auch über ein während der Bauphasen entstehendes Containerdorf. Da es hier allerdings bereits bestehende Verträge gibt und es sich um eine temporäre Einrichtung handelt, sieht der Bürgermeister hier weniger Chancen, an den Plänen etwas zu ändern.
Die ÖBB möchte die Pläne im Juli zur Beurteilung an das Verkehrsministerium nach Wien übermitteln. Die Umweltverträglichkeitsprüfung wird erst durch eine öffentliche Verhandlung vor Ort abgeschlossen.

Großes Interesse herrschte auch diesesmal bei der Plan-Präsentation der ÖBB im Gemeindesaal Langkampfen

Der Langkampfener Verein für Kultur und Gemeinschaft, UNOS 93, wählte im März einen neuen Ausschuss. Obfrau Margarethe Egger präsentierte kürzlich die Ideen für die Neuaufstellung des Vereines.

Auf Initiative des jetztigen Bgm. Andreas Ehrenstrasser entstand im Jahr 1993 der Langkamp-fener Kulturverein UNOS 93 (Unterlangkampfen, Niederbreitenbach, Oberlangkampfen, Schaftenau). Hauptintention war es, eine Kulturinitiative zu installieren, die den Gemeindebürgern unterschiedlichste Formen der Kultur nahe bringen sollte. Unter der damaligen Obfrau Margarethe Egger (1993 - 2001) gelang es, den Verein in der Kulturszene überregional zu etablieren und Veranstaltungen mit hochkarätigen Künstlern zu organisieren. Das anvisierte Hauptziel, die Langkampfener Gemeindebürger anzusprechen und in die Veranstaltungen zu locken, wurde jedoch nicht erreicht.

Neuer Anlauf
Nach 18 Jahren Abstinenz ist es wiederum Margarethe Egger, die als neu gewählte Obfrau mit ihrem Team mit einem neuen Konzept die Potentiale in der Gemeinde ausschöpfen will. „Es geht darum, die Gemeinschaft mehr zu fördern und die Zusammenarbeit zwischen und mit den Vereinen zu verstärken“, erklärte Egger. Dies soll mit regionalen Künstlern gelingen, auch sollen alle Langkampfener Ortsteile mit eingebunden werden. Neben einer neuen Homepage konnte bereits ein umfangreiches Jahresprogramm präsentiert werden.

Zwölf Veranstaltungen
Gleich mit der ersten Veranstaltung will der Verein auf sich aufmerksam machen: Am 24. Mai gastieren die „Cubaboarische tradicional“ im Gemeindesaal Langkampfen. Neben einer Aktion zur Springkrautvernichtung samt Vortrag sowie drei Sommerkinos steht mit dem 12. September auch der erste Termin der neuen Vortragsreihe „Menschen im Gespräch ... in LA“  auf dem Programm. Dabei erzählen Langkampfener von ihrem Lebensweg und geben Einblick in ihren Berufsalltag.
Es folgen ein „Dinner & Kabarett“ mit Heinz Marecek (27. September), drei Vorträge mit der klinischen Psychologin Mag. Lisa Schiestl sowie ein Vormittag mit der bekannten Kufsteiner Kinderbuchautorin Brigitte Weninger. Den Abschluss bildet das Advent-Fenster: Jeden Tag im Advent gestaltet der jeweilige Gastgeber ein Fenster, man trifft sich bei Glühwein oder Keksen, umrahmt von Musik, Gedichten oder Geschichten. „Es gibt bereits viele positive Rückmeldungen auf das Programm“, freut sich Egger.
Die Gemeinde unterstützt den Verein UNOS 93 mit bis zu € 10.000,- jährlich.

V. l.: Karoline Heimer (Schriftführer Stv.), Gabi Hager (Schriftführer) und Obfrau Margarethe Egger mit NMS-Lehrer Daniel Aniser, der sich gemeinsam mit Stefan Huber und Vanessa Schlaffer für die Gestaltung der Homepage verantwortlich zeichnet

In der Gemeinderatssitzung in Kufstein am 8. Mai stimmte der Gemeinderat für die Installierung eines Jugendgemeinderates. Bei der Sitzung stellten sich die Jugendlichen und freuen sich auf die Möglichkeit der Ideeneinbringung.

Der Jugendgemeinderat verfügt nicht nur über ein eigenes Budget, sondern ist auch Themen- und Ideengeber für alle Jugendthemen in der Stadt. „Uns betreffen die Entscheidungen, die hier getroffen werden, am längsten“, so auch einer der Neo-Jugendgemeinderäte bei der Vorstellung.
Schon seit November 2018 trifft sich der Jugendgemeinderat in regelmäßigen Abständen. „Ich empfinde den Jugendgemeinderat als eine gute Möglichkeit, viel über politische Themen zu lernen“, so z. B. Julian.
Das erste Projekt ist bereits umgesetzt. Im Zuge der Mitgestaltung der künftigen Kufsteiner Stadtbibliothek hatten Jugendliche eine Liste von 100 Jugendbüchern erarbeitet, die Ende April übergeben wurden.

Mitmachen mitgestalten
Interessierte Jugendliche aus Kufstein zwischen 12 und 19 Jahren können sich jederzeit beim Jugendbeauftragten der Stadtgemeinde Kufstein melden.
Alle neugierigen Jugendlichen können sich bei den regelmäßig stattfindenden Jugendforen einbringen. Das nächste Treffen findet am 22. Juni statt. Jugendreferentin Susanne Thaler sagt dazu: „Die jungen Kufsteiner haben die Möglichkeit, selbst bei der Gestaltung mitzuwirken, zu planen und zu verbessern. Ich bin mir sicher, dass es noch eniges zu verändern gibt. Dazu brauchen wir die Ideen und die Mitarbeit von euch Jugendlichen.“

Der Jugendgemeinderat stellt sich bei der Gemeinderatssitzung in Kufstein vor.

Auch nach dem Markenwechsel von Viking auf Stihl Tirol konnte die positive wirtschaftliche Entwicklung des Langkampfener Gartengeräteherstellers fortgesetzt werden. Durch den Erweiterungsbau entstanden 150 neue Arbeitsplätze.

„Das letzte Jahr war geprägt vom Markenwechsel. Dieses Projekt war eine Herkules-aufgabe. Wir haben dadurch Zugang zu unserem Standort in neue Märkte gewonnen, in denen Viking vorher nicht vertreten war“, bilanziert der Geschäftsführer der Stihl Tirol GmbH, Clemens Schaller. Der Umsatz konnte im vergangenen Jahr von € 381,9 Mio. (2017) auf € 385,7 Mio. gesteigert werden. Auch die Bilanzsumme stieg um rund € 72 Mio. auf € 313 Mio., das Eigenkapital konnte ebenfalls von € 117,5 Mio. auf € 128,2 Mio. erhöht werden. Die Eigenkapitalquote liegt bei 41 Prozent (2017: 49 Prozent).
Waren es im Jahr 2013 noch 329 Mitarbeiter, so beschäftigt Stihl Tirol mittlerweile 558 Mitarbeiter am Standort Langkampfen. Dazu kommen zu den saisonalen Spitzen noch rund 150 Leasingarbeiter. „Die Vollbeschäftigung in der Region ist eine Herausforderung“, kämpft auch Schaller mit dem Fachkräftemangel im Bezirk. Derzeit werden noch 40 Mitarbeiter in allen Bereichen gesucht.

Erweiterungsbau
Mit einem Festakt wurde im Februar die bislang größte Einzelinvestition am Standort in Langkampfen eingeweiht. In den 20.000 m2 großen Erweiterungsbau samt vollautomatisierten Kleinteilelager investierte Stihl Tirol insgesamt € 22,8 Mio.: „Mit dem Erweiterungsbau stärken wir die Entwicklung und Produktion in Langkampfen. Die Stihl Gruppe setzt auf uns als Kompentenzzentrum und Fertigungsstandort für bodengeführte Gartengeräte“, freut sich der Bereichsleiter für Produktion und Marktversorgung, Josef Koller.
Für die nächste Erweiterung werden bereits Perspektiven erarbeitet: „In den kommenden fünf Jahren sehen wir durchaus Engpässe hier in Langkampfen“, so Schaller.

Stihl GF Clemens Schaller (li.) blickt mit Bereichsleiter Josef Koller positiv in die Zukunft.

Der Handel hat es nicht einfach. Konsumenten wechseln mehr und mehr zu Online-Anbietern. Dies kostet Umsätze bei lokalen Geschäften.
In Kufstein steuert man hier bislang recht erfolgreich dagegen. Nina Neuwirth, seit Kurzem neue Obfrau der Kaufmannschaft: „Seit vielen Jahren wird aktiv an frequenzbringenden Maßnahmen gearbeitet, Veranstaltungen im Stadtzentrum und gezielte Werbung helfen den Händlern enorm. Dazu kommt, dass die Stadt Kufstein in den letzten Jahren sehr viel in eine Verschönerung der Innenstadt investiert hat.“
Mit großer Begeisterung hat die Kaufmannschaft die Pläne der Stadt verfolgt, den Stadtpark als Veranstaltungsareal weiter aufzuwerten. Die Problematik der zerstörten Rasenfläche nach jeder Veranstaltung wurde beobachtet, daher wird sehr begrüßt, dass hier eine Verbesserung vorgesehen ist.
Die Events, die gemeinsam mit Stadt, Stadtmarketing und Tourismusverband über Jahre aufgebaut wurden (Ostermarkt, Kufstein Unlimited, Weinfest, Herbstgenusstag und der Weihnachtsmarkt im Stadtpark) seien bedeutende Frequenzbringer für den Handel. Die Platzierung im Stadtpark sei wichtig, weil einerseits keine Verkehrswege gesperrt werden müssen, andererseits die Besucher in das Stadtzentrum gelenkt werden. Die neue, besser nutzbare Eventfläche im Stadtpark wird als direkte Förderung für das Überleben des Handels gesehen.

Kein Verständnis
Dass es nun Stimmen gibt, die diese Neugestaltung verhindern möchten, stößt bei den Kaufleuten auf wenig Verständnis. Die junge Generation der SPÖ möchte mit einer Petition diese Neugestaltung verhindern. Vor allem über den übertriebenen Begriff „Zupflastern“ ärgern sich die Kaufleute.
„Eine gesunde Mischung aus befestigter Veranstaltungsfläche und Rasen in Verbindung mit mobiler Bepflanzung, genau das ist das Rezept für eine moderne und flexible Innenstadtgestaltung, und genau das ist auch das geplante Konzept für den Stadtpark,“ so Neuwirth, die hofft, dass sich die Stadtführung nicht vom geplanten Weg abbringen lässt. 
FH-Stiftungsvorstand Franz Mayer sieht in der aktuellen Planung die bestmögliche Lösung und gibt nochmals zu Bedenken, dass „... nach einer Veranstaltung auf den Flächen der noch vorhandene Rasen gelb und großteils abgestorben ist. Eine Revitalisierung dauert immer einige Wochen/Monate. Damit ist der vordere Bereich des Stadtparks wenig attraktiv und wird auch von den Besuchern nicht genutzt.“
Auch Stefan Pühringer, Geschäftsführer des TVB Kufsteinerland teilt die Bedenken nicht: „Mit dem neuen Konzept des Stadtparks bleibt Kufstein am Puls der Zeit. Wir schauen über den Tellerrand unserer Region hinaus und lernen von Städten in Vorreiterrollen wie beispielsweise Kopenhagen. ‚Shared Spaces‘ als Orte der Zusammenkunft werden in Städten in Zeiten von Social Media immer wichtiger. Wir wollen Menschen echte Erlebnisse und Möglichkeiten der Zusammenkunft bieten. Eine belebte Innenstadt ist entscheidender Faktor für die Zukunft Kufsteins und deshalb wünschen wir uns, dass sich der Plan in seiner jetzigen Form durchsetzt.“

Antrag beim Gemeinderat
Mit 654 Unterstützer, davon 560 aus Kufstein sieht sich die JG Kufstein aber bestätigt, dass  der Stadtpark nicht wie geplant umgesetzt werden soll. In der Gemeinderatssitzung am 8. Mai brachte SPÖ-Gemeinderat Alexander Gfäller den dringlichen Antrag ein, dass keine Natursteine verlegt werden sollen und stattdessen eine punktuelle Befestigung zu verwenden sei, um so viel Grünfläche wie möglich zu erhalten. Die Dringlichkeit wurde vom Gemeinderat aber mehrheitlich (18:3 Stimmen) abgelehnt, der Antrag wird zur Bearbeitung an den zuständigen Ausschuss weitergeleitet.

In Kufstein werden die Vor- und Nachteile des geplanten Stadtparkes diskutiert.
Foto: Landschaftsplanung Auböck - Karasz / Henke Schreieck Architekten ZT GmbH