Trotz großem Widerstand aus der Bevölkerung wird das Altholz-Zwischenlager mit Aufbereitung doch am ursprünglichen Standort errichtet. Der Langkampfener Gemeinderat ist nach eingehender Beschäftigung mit dem Thema zum Schluss gekommen, dass die Alternativgrundstücke langfristig gesehen die schlechtere Wahl wären.

Nach dem Informationsabend in Niederbreitenbach, an dem Bezirkshauptmann Christoph Platzgummer und Bgm. Andreas Ehrenstrasser über den aktuellen Stand der Dinge in Sachen Altholzlager und -verarbeitung auf einem Grundstück kurz vor Mariastein berichteten, gab es Hoffnung, dass man noch ein Alternativgrundstück für die Errichtung des Betriebes nach Abfallwirtschaftsgesetz finden würde (der Kufsteinblick berichtete).
Bereits an diesem Abend wurde eine Alternative angeboten, zwischenzeitlich wurde auch von anderen Grundstücksbesitzern eine Möglichkeit offeriert.

Gemeinderat
Am Dienstag, 12. September, beschäftigte sich der Gemeinderat im vertraulichen Teil seiner Sitzung mit den insgesamt fünf Grundstücken. Unter anderem hat man die Verkehrszahlen verglichen. So zählte man 2016 am Messpunkt Auto Bernhard in Unterlangkampfen bis zu 6588 und bei bei der Autobahnabfahrt Dornau 5713 Fahrbewegungen. Im Ortsgebiet von Niederbreitenbach ergab die Messung 2014 im Schnitt 2498 Fahrbewegungen beim Gasthaus Huberwirt, bei der Auffahrt Bärnbad noch 1384 Fahrbewegungen. Zusätzlich kam man zu dem Schluss, dass „... mit diesen Alternativstandorten für die Gemeinde wesentliche Zukunftsfragen verbunden sind.“ Da man für die Zufahrt die Straße – die nur einspurig befahrbar ist – für LKW öffnen müsste, befürchtet der Gemeinderat, dass hier schnell nur mehr Betriebe nach dem Abfallwirtschaftsgesetz entstehen würden. Eine teilweise Öffnung für LKW sei nach aktueller Gesetzeslage nicht möglich. Zudem soll der Platz als hochwertiges Gewerbegebiet in der Raumordnung 2025 erfasst werden.
Aus diesem Grund hat man sich „... nach Erörterung der wesentlichen Fragen gegen eine Weiterverfolgung eines alternativen Standortes ausgesprochen, zumal im Gemeindegebiet kein solcher gegeben ist“, heißt es aus dem Protokoll der Sitzung.

Betrieb am ursprünglichen Standort
Da weder die Gemeinde noch die Grundstücksnachbarn Parteienstellung beim ursprünglichen Standort haben, wird an diesem nach behördlicher Freigabe mit der Errichtung des 5000 m2 großen Betriebes begonnen werden. Von 8 bis 18 Uhr kann dort mit einem Shredder Altholz aufbereitet werden, die Betriebszeiten (für Anlieferungen usw.) sind werkstags von 7 bis 19 Uhr, samstags von 7 bis 15 Uhr. Insgesamt soll der Shredder maximal 100 Stunden im Jahr in Betrieb sein.

Der neu gegründete Verein „Netzwerk Kultur“ hat es sich zum Ziel gesetzt, Kulturschaffende sowie Künstler in der Region zu vernetzen und auch mit eigenen Projekten das Angebot erweitern.

„Wir wollen die Zusammenarbeit zwischen Kulturschaffenden, der Stadt und dem Land fördern und die Kultur in unserer Region vernetzen“, präsentierte Obfrau Hildegard Reitberger die Ziele des im Februar gegründeten Vereins „Netzwerk Kultur“. Neben der gemeinsamen Bewerbung verschiedenster Veranstaltungen soll es Menschen mit guten Visionen und Ideen ermöglicht werden, diese auch umzusetzen. „Wir wollen durch Kommunikation, Beratung, Vernetzung, Vermittlung und falls notwendig auch durch finanzielle Hilfe - z. B. mit einer Ausfallshaftung - Projekte unterstützen“, so Reitberger. Der Wirkungsbereich des gemeinnützigen Vereins umfasst neben den zwölf Mitgliedergemeinden der Leaderregion „Kufstein und Umgebung - Untere Schranne - Kaiserinkl“ auch Bad Häring.

Erstes Projekt im Oktober
Der Kunst- und Kulturauftrag des Vereins inkludiert mehrere künstlerische Sparten. Im Zentrum stehen zeitgenössische Kunst und Kultur mit stark innovativem Charakter. „Wir haben das Gefühl, dass bildende Kunst auf der Strecke bleibt“, so Reitberger. Daher realisiert „Netzwerk Kultur“ zum Start einen lang gehegten Wunsch vieler Kulturtreibender: Die „Tage der bildenden Kunst“ geben vielen Künstlern die Möglichkeit, sich vom 25. bis 28. Oktober im Kultur Quartier in professionellen Rahmen einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. Auf die Ausschreibung zum Motto „Krieg & Frieden“ haben sich 24 Künstler beworben, die Jury (Kurator Günther Moschig, Kunsthistorikerin Sarah Pfeifer, Vorstandsmitglied Katrin Steindl) entschied sich schlussendlich für die Werke von 14 Kunstschaffenden. „Es fällt auf, dass  im Bezirk die bildende Kunst kaum vorkommt. Daher ist diese Initiative umso wichtiger. Es war spannend zu sehen, wie sich die Künstler mit diesem Thema auseinandersetzen“, so Kurator Günther Moschig. Vertreten sind private wie politische Statements, ausgeführt in Zeichnung, Malerei, Skulptur und Objektkunst. Anlässlich der „Tage der bildenden Kunst“ öffnen mehr als 25 Künstler in der Region vom 26. bis 28. Oktober unter dem Titel „Offene Ateliers“ ihre Arbeitsräume. Um das vielfältige Angebot nutzen zu können, sind die Öffnungszeiten auf drei Tage verteilt, jeweils von 15 bis 19 Uhr. „Kunst, die niemand zu sehen bekommt, ist tote Kunst“, hofft die Organisatorin der „Offenen Ateliers“, Thea Barth, auf viele Besucher.

Visionen und Ideen
Des Weiteren ist im Vereinsvorstand die Idee eines gemeinsamen „Theaterpasses“ für mehrere Bühnen in Kufstein und Umgebung entstanden. Weiters soll eine Datenbank mit den Kulturschaffenden der Region erstellt werden.


Freuen sich auf das erste Projekt: Projektleiter Bernhard Geisler, Kurator Günther Moschig sowie Hildegard Reitberger

Vergangenen Donnerstag, 6. September, lud die Gemeinde Ebbs zur Gleichenfeier des neuen Kindergartens mit Tiefgarage ein. Im Herbst 2019 soll das Projekt fertiggestellt werden.

Im Rahmen des Dorfentwicklungsprozesses kam der Anstoß zum Neubau für den Ebbser Kindergarten am ehemaligen Standort des Recyclinghofes, der zukünftig Platz für zehn Kindergartengruppen bietet.
Neben einer Tiefgarage mit 22 Stellplätzen entsteht im Freien eine 1.670 m2 große Spielfläche. „Wir haben jeden einzelnen Baufortschritt verfolgt“, freut sich Kindergartenleiterin Sylvia Glonner. Die Gesamtnutzfläche des Gebäudes beträgt 2.930 m2, neben den zehn Gruppenräumen (je 60 m2) sind fünf Teilungsräume (je 22 m2), ein Kreativraum (45 m2), ein Ruheraum (27 m2), ein Essraum (80 m2) sowie drei Bewegungsräume (2 x 120 m2, 1 x 72 m2) untergebracht.
Das Gebäude wurde gesamtheitlich barrierefrei gestaltet und umfasst zwei separate Eingänge mit zwei Zentralgarderoben. Die Errichtungskosten belaufen sich auf rd. € 6 Mio. (ohne Zufahrt).
In diesem Jahr besuchen 139 Kinder den Kindergarten, davon 45 Kinder im Jahr vor dem Schuleintritt, 60 Kinder, die den Kindergarten zwei Jahre besuchen sowie 34 Kinder, die den Kindergarten drei Jahre besuchen.

Ablehnung aus der Bevölkerung, auch die Gemeindepolitik ist geschlossen gegen das Projekt, doch ihnen allen sind die Hände gebunden: das Abfallwirtschaftsgesetz erlaubt die Errichtung und Betreibung eines Holzverarbeitungsbetriebes samt Lager auf einem grünen Feld zwischen Niederbreitenbach und Mariastein.

Emotional und viel Unverständnis, so kann man die Stimmung bei der Informationsveranstaltung im Gasthaus Dampflwirt in Niederbreitenbach, zu der Bgm. Andreas Ehrenstrasser und Bezirkshauptmann Dr. Christoph Platzgummer einluden, zusammenfassen.

Gemeinde keinen Einfluss
GR Josef Greiderer bat im Vorfeld der Versammlung um Sachlichkeit, konnte aber selbst aufgrund der aktuellen Lage nur schwer ruhig bleiben: „Eigentlich wäre ich genau aus diesem Grund Gemeinderat geworden, um so etwas zu verhindern.“
Doch die Gemeinde und auch die Besitzer der Nachbargrundstücke haben in diesem Fall nichts mitzureden: Da der geplante, 5000 m2 große Aufbereitungsbetrieb mit Zwischenlager für Altholz unter dem Abfallwirtschaftsgesetz behandelt werden muss, werden deren Einsprüche und Argumentationen nicht berücksichtigt. Bgm. Ehrenstrasser: „Wäre dieser Antrag nach Vorgaben der Raumordnung zu behandeln, würde er nie genehmigt werden. Hier entsteht ein Betrieb vor den Toren des Wallfahrtsortes Mariastein. Niemand empfindet den Standort als geeignet.“
BH Platzgummer stellte zu Beginn klar, dass der eingegangene Antrag zur Errichtung nach dem Buchstaben des Gesetzes nach einem fairen Verfahren behandelt werden muss. Nach aktueller Lage scheint das Projekt nach einigen kleinen Nachbesserungen bewilligungsfähig, obwohl das nächste Gebiet Wohngebiet ist. Schnellstmöglich, aber höchstens vier Monate darf die Bearbeitung eines Bewilligungsverfahren dauern, die Hälfte der Zeit ist bereits um. Warum das Abfallwirtschaftsgesetz über der Raumordnung steht, erklärt Platzgummer ebenfalls: „Jeder versteht, dass Abfall weg muss, nur niemand hat das Verständnis, dass dies in der Nähe geschehen muss.“

Kein Verständnis
Kein Verständnis gab es erwartungsgemäß aus der Bevölkerung. Warum es überhaupt möglich ist, in einem Naherholungsgebiet so einen Betrieb zu errichten, da ja zudem Niederbreitenbach durch einen LKW-Frächter in Mariastein jetzt schon durch viele LKW-Durchfahrten belastet ist. Nun befürchtet man zusätzliche Lärm- und Schmutzbelastung durch den Betrieb, aber auch durch die nochmals steigende Anzahl an LKW, die quer durch den Ort fahren müssen. Deshalb forderte man die Gemeinde auf, ein Alternative zu finden. Bgm. Ehrenstrasser gab bekannt, dass es so gut wie keine Ersatzgrundstücke gibt. Es gibt zwar noch eine Möglichkeit, aber dort gibt es gleich mehrere Grundstücksbesitzer und  auch dort wären Anwohner betroffen, wenn auch nicht so stark. „Ich habe einen Denksansatz, aber es wäre unredlich, wenn ich sage, ich habe eine Lösung,“ so Ehrenstrasser.

„Firma wird es nicht leicht haben“
Die Frage, wer die Einhaltung der Auflagen nach der Inbetriebnahme übernimmt, konnte der Bezirkshauptmann beantworten: „Die Behörden übernehmen die Kontrolle, hier können Meldungen aus der Nachbarschaft hilfreich sein.“ Hier wurde bereits während der Versammlung von den Besuchern bekanntgegeben, dass man davon reichlich Gebrauch machen will: „Eine Firma, die niemand haben will, wird es nie leicht haben.“

Keine Alternaive
Betreiber Andreas Haas, war bei der Versammlung ebenfalls anwesend: „Ich habe lange gesucht, es gibt keine andere Möglichkeit.“ Auch habe er bereits € 35.000.- bis € 40.000.- in den Standort investiert, gab er bekannt. Falls ein anderer Platz gefunden wird, würde er sich diesen auf jeden Fall ansehen. Auch Verpächter Andreas Madreiter würde bei einer anderen Lösung nicht auf den Pachtvertrag pochen.

Grundstück zwei Jahre kostenlos
Zum Abschluss des Abends offerierte Andreas Bliem eines seiner Grundstücke - die ersten beiden Jahre sogar kostenlos. Auch hier will der Bürgermeister schnellstmöglich das Gespräch suchen. Zwischenzeitlich haben sich nun auch noch andere Möglichkeiten ergeben, die nun dem Betreiber vorgeschlagen werden.



V. l.: GR Josef Greiderer, GR Klaus Mairhofer, BH Dr. Christoph Platzgummer und Bgm. Andreas Ehrenstrasser bei der Informationsveranstaltung im Gasthof Dampflwirt in Niederbreitenbach.

SPÖ-Chef Christian Kern machte im Rahmen seiner österreichweiten „Stadt.Land.Zukunft.“-Tour vergangene Woche Halt im Bezirk Kufstein.
Neben den politischen Gesprächen am Europäischen Forum Alpbach stand eine Hausführung im AUVA-Rehabilitationszentrums in Bad Häring auf dem Programm.
Der ehemalige Bundeskanzler informierte sich über die verschiedenen Rehamöglichkeiten und zeigte sich von der Leistungsfähigkeit begeistert: „Das war ein beeindruckender Besuch und macht deutlich: Unter den Plänen der Regierung, dass die Unfallversicherung € 430 Mio. einsparen soll, wird diese gute Versorgung leiden. Am Ende zahlen die Patienten drauf“, warnt Kern. Auswirkungen der von der Regierung beschlossenen Sparmaßnahmen sind schon jetzt zu spüren: „Wir können derzeit nicht alle Betten belegen, da zu wenig Pflegepersonal vorhanden ist“, so Betriebsratsvorsitzender Sepp Lintner.



Christian Kern (2. v. r.) informierte sich u. a. bei Stephanie Neffe (leitende Physiotherapeutin) über das RZ Bad Häring