Personalstadtrat in Wörgl wird erweitert
Wie bereits im Arbeitsübereinkommen der Listen Wörgl bewegen - Team Michael Riedhart, der Wörgler Grünen sowie Teilen der MFG vereinbart, wurde bei der Gemeinderatssitzung vergangenen Donnerstag, 6. Oktober, ein Gemeinschaftsantrag zu einer Erweiterung des Stadtrates in Personalangelegenheiten gestellt. Ziel ist es, Personalentscheidungen zukünftig transparenter zu gestalten. Der Beschluss, den Stadtrat im Personalteil um die nicht vertretenden Fraktionen zu erweitern, sodass der jeweilige Fraktionsführer der Wörgler Grünen, der MFG sowie der FWL mit beratender Stimme an der Sitzung teilnehmen kann, wurde einstimmig gefasst.
Diskussion um neuen Beherbergungsbetrieb in Wörgl
Im Bereich der Josef Loinger Straße in Wörgl war der Abbruch eines Bestandsgebäudes sowie die anschließende Errichtung eines Beherbergungsbetriebes mit zehn Appartements (max. 34 Betten) sowie zwei Wohnungen für den Inhaber und dessen Eltern geplant. Dafür waren eine Änderung des Flächenwidmungsplanes sowie die Erlassung eines Bebauungsplanes und somit zwei Gemeinderatsbeschlüsse notwendig.
„Gerüchte in Mode“
Nachdem im Vorfeld der Gemeinderatssitzung eine Reihe von Anfragen an Vize-Bgm. Roland Ponholzer zu diesem Projekt herangetragen wurden, lies dieser gleich zu Beginn der Diskussion mit drei Fragen aufhorchen. Ponholzer wollte wissen, ob es bereits eine Zustimmung von Vize-Bgm. Kayahan Kaya für dieses Projekt gebe bzw. ob dieser den Bauherren kennt. Dazu kam die Frage auf, ob dieses Projekt etwas mit der Moschee in der Brixentaler-Straße zu tun habe und ob Bgm. Michael Riedhart und Vize-Bgm. Kayahan Kaya ausschließen können, dass dort eine Koranschule oder eine ähnliche Einrichtung kommen könnte.
„Es ist aktuell Mode, dass in Wörgl viele Gerüchte gestreut wurden. Es gibt keine Zusagen und für dieses Grundstück kann ich ausschließen, dass dort eine Koranschule entsteht, da sonst die Nutzungsbewilligung entzogen wird“, klärte Riedhart auf.
„Ja, ich kenne den Bauträger, aber ich lasse mir hier nichts vorwerfen und mich auch auf keine Diskussion ein. Es ist eine Entscheidung des Gemeinderates und ich entscheide nach Fakten und nicht nach Vermutungen“, ergänzt Kaya.
„Kontraproduktiv“
„Das Projekt ist zu groß und zu massiv. Für mich geht es um die Erhaltung und Weiterentwicklung des Siedlungsraumes“, wünscht sich GR Andreas Widschwenter (Wir für Wörgl) Wohnraum anstatt Appartements auf diesem Grundstück.
GR Emil Dander (Liste Hedi Wechner) sieht eine Beeinträchtigung für die Anrainer: „Es ist die falsche Nutzung und kontraproduktiv.“
Auch GR Herbert Pertl kritisierte das Bauvorhaben: „Für mich ist die neue Höhe nicht akzeptierbar, hier wären Wohnungen vorzuziehen.“ Daraufhin entgegnete Riedhart, dass die Firsthöhe des Neubaues niedriger wäre als der aktuelle Bestand.
„Ich bezweifle den touristischen Nutzen, habe bei diesem Antrag Bauchweh und glaube nicht, dass da eine Beherbergung richtig ist. Dieses Gebäude ist zu groß und zu massiv“, so GR Christopher Lentsch (FWL). „Wir haben das touristische Nutzungskonzept vermisst“, bringt auch GR Iris Kahn (Grüne) ihre Ablehnung zum Ausdruck.
Für Riedhart sei die Baumassendichte vertretbar, da sich das Bauvorhaben an der Grenze zur Kernzone befindet. „Wir haben nicht viele qualitative Unterbringungsmöglichkeiten, dies wäre eine Bereicherung“, plädierte der Stadtchef für das Projekt.
Der Beschlussvorschlag zur Änderung des Flächenwidmungsplanes wurde mit 9:12 Stimmen abgelehnt, lediglich die Mandatare der Liste Wörgl bewegen - Team Michael Riedhart stimmten für dieses Projekt.
„Bei der Entscheidungsfindung darf Religion keinen Platz haben. Ich erachte es als wichtig, dass im Falle einer Ablehung die Bedenken in den Ausschüssen klar und deutlich formuliert werden. Ich will nicht, dass Wörgler ein Jahr lang im Kreis geschickt werden, diverse Umplanungen sind mit erheblichen Kosten verbunden“, gab Riedhart im Anschluss an den Beschluss zu bedenken.
Bgm. Michael Riedhart
Vize-Bgm. Roland Ponholzer
Life is a Cabaret
Unter diesem Motto fand am 7. Oktober die Premiere von „Cabaret – Das Musical“ des Stadttheaters Kufstein im ausverkauften Theatersaal des Kufsteiner Kulturquartiers statt. Dieses frivol erotische aber auch politisch kritische Stück, welches in der Zeit zu Beginn der 1930er Jahre in Berlin spielt, zeigt einerseits Einblicke in das verruchte Nachtleben mit Amüsiertempeln, Tanz, Homosexualität und Prostitution, andererseits den angehenden Nationalsozialismus mit damit verbundenen Judenhass und „Säuberung“ entarteter Personen. Einmal mehr begeisterten bei diesem Musical die Künstler des Stadttheaters Kufstein, unter der Leitung von Georg Anker, mit ihrem schauspielerischem Können und beeindruckenden Gesangseinlagen ihr Publikum.
Zu sehen ist dieses erstklassige Musical noch am 13., 16., 22., 23., 25. 27., 30. und 31. Oktober sowie am 4. und 5. November.
Das Stadttheater Kufstein feierte Premiere mit dem Stück „Cabaret – Das Musical“.
Foto: Gattringer
Großes Interesse bei den Autofestspielen Kufstein
Die Autofestspiele am 1. Oktober fanden 2022 - wie zum Start vor 12 Jahren - wieder auf der Festung Kufstein statt. Erstmals wurden - bei freiem Eintritt - ausschließlich über 90 Elektro- und Hybridmodelle von 25 Marken ausgestellt. Die Besucher konnten so die aktuellen Modelle direkt vergleichen, probesitzen und bei Bedarf beantworteten die Mitarbeiter gerne alle Fragen.
Antworten gab es bei verschiedenen Impulsvorträgen zu Fragen rund um die Elektrofahrzeuge, wie z. B. zu E-Mobilität, Finanzierung, Ladestationen, Förderungen usw.
Fotos: Haselsberger
Coworking-Projekt im KISS Kufstein
Um den Bedarf an flexiblen Arbeitsplätzen, sogenannter „Coworking Space“, zu decken, soll im eigentlich als Einkaufszentrum gebauten KISS am Unteren Stadtplatz in Kufstein das Projekt „Der.Raum“ entstehen.
So sollen günstige, tageweise mietbare Arbeitsmöglichkeiten für Startups und Kleingewerbe geschaffen werden, die keinen ständigen Arbeitsplatz benötigen. Weiters soll günstige Arbeitsfläche für Gründerbetriebe geschaffen werden.
Auch das Standortmarketing Kufstein soll ins KISS umziehen. Einerseits um das Platzproblem endlich zu lösen, aber auch um eine optimale Betreuung für das Projekt „Der.Raum“ zu ermöglichen.
Die Durchführung des Projektes wurde als Leaderprojekt eingereicht, eine 50%ige Förderung ist bereits zugesagt. Die Kosten für die Einrichtung sollen mit einem Schlüssel von 60 (Stadtgemeinde Kufstein) zu 40 (TVB Kufsteinerland) getragen werden. Die Fertigstellung ist bis Mitte 2023 geplant.
Kritik dazu kam von Stadtrat Lukas Blunder (parteilos, ehemals MFG), da für ihn der Bedarf dieses Projektes nicht ausreichend belegt ist. Er befürchtet, dass die kalkulierten Mieteinnahmen aufgrund des geringeren Interesses an Kunden nicht so hoch ausfallen werden wie kalkuliert (€ 110.000.-) und die Stadt hier dann mehr zuschießen muss.
Für Gemeinderat Alexander Gfäller (SPÖ) ist der Büroanteil in der Größe von 245 m2 für das Stadtmarketing nicht ganz verständlich.
„Das Standortmarketing ist jetzt schon um einiges größer, als man von außen wahrnehmen mag, da einige Mitarbeiter schon jetzt nicht im Rathaus sitzen sondern im Kulturquartier. Und überall herrscht Platznot“, so Gemeinderat Klaus Reitberger (Parteifreie).
Außerdem gibt er zu bedenken, dass viele Synergien entstehen, wenn das Stadtmarketing im gleichen Haus untergebracht ist wie der Tourismusverband. Reitberger weiter: „Der Bedarf scheint evident. Es gab ähnliche Bedenken beim Beecar- und NextBike-Projekt und alle haben sich als haltlos herausgestellt. Wir leben in einer Zeit, wo das geteilte Auto genauso wie der geteilte Raum immer mehr an Wert gewinnen. Ich würde sogar darauf wetten, dass der Bedarf sogar noch höher ist als gedacht.“
„Natürlich werden wir noch versuchen, weitere Partner mit ins Boot zu holen, es hat am Wochenende interessante Gespräche mit einer Bank gegeben. Zudem haben wir bereits € 190.000.- an Förderung zugesagt bekommen und ich denke die zweitgrößte Stadt in Tirol muss sogar ein Angebot solcher Art anbieten können. Einen besseren Platz wie diesen könnte es zudem gar nicht geben“, ergänzte Bgm. Martin Krumschnabel.
Schlussendlich wurde das Projekt in der Gemeinderatssitzung vom Mittwoch, 28. Septemper, von allen Fraktionen außer der ehemaligen MFG mit 19:2 angenommen.
Im KISS am Unteren Stadtplatz in Kufstein soll ein „Coworking Space“ entstehen.