„Ein Tal musiziert“: Gemeinschaftskonzert in Thiersee geht in die dritte Runde
Nach den großartigen Erfolgen in den Jahren 2003 und 2013 gibt es am 19. und 20. Mai eine weitere Auflage des Gemeinschaftskonzertes aller drei Thierseer Musikkapellen.
Alle 10 Jahre
Alle zehn Jahre gemeinsam zu musizieren - dies haben sich die Musikkapelle Hinterthiersee, die Bundesmusikkapelle Vorderthiersee sowie die Bundesmusikkapelle Landl zum Ziel gesetzt.
Und heuer ist es wieder soweit: Insgesamt 140 Musikanten (darunter u. a. 27 Klarinetten, 15 Trompeten, jeweils 14 Flöten und Flügelhörner sowie 12 Schlagzeuger) proben derzeit für das einmalige Konzerterlebnis im Festspielhaus Thiersee. Eine besondere Herausforderung stellt dieses Konzert für die drei Kapellmeister Thomas Atzl (Vorderthiersee), Christian Pfluger (Landl) sowie Josef Pirchmoser (Hinterthiersee) dar.
„Es ist sehr interessant, andere Kapellen und auch so ein großes Orchester zu dirigieren - mit einem Ziel: gemeinsam zu musizieren“, zeigt sich Atzl von den ersten Proben begeistert.
Probenarbeit in einer Rotation
In den ersten 14 Einheiten probt jede Musikkapelle die Stücke seperat im eigenen Musikheim, wobei jeder Kapellmeister im Wechsel jede Musikkapelle dirigiert und auch kennenlernt.
Nach drei Teilproben mit den jeweiligen Registern stehen zum Schluss noch fünf Gesamtproben im Festspielhaus auf dem Programm.
Programmauswahl
Bereits Anfang des Jahres fixierten die drei Kapellmeister gemeinsam das Konzertprogramm: „Viele Möglichkeiten gibt es nicht, es soll für jeden etwas dabei sein“, verrät Pfluger eine traditionelle Stückauswahl. Trotzdem ist diese gespickt mit einigen Highlights: Der Kapellmeister Stellvertreter der BMK Landl, Hans-Peter Pirchmoser, hat für dieses Konzert eigens ein Solo für zwölf Schlagzeuger komponiert - dieses gelangt beim Gemeinschaftskonzert zur Uraufführung. „Bei diesem Stück steht das Schlagwerk im Vordergrund, das hört man ganz selten“, freut sich Pfluger.
Atzl, der mit 20 Jahren erst letzten April die BMK Vorderthiersee übernommen hat, dirigiert u. a. den bekannten Konzertwalzer „Sagen aus Alt-Innsbruck“. „Wir kochen drei Suppen, und diese werden anschließend in einem Topf serviert“, bringt es Atzl auf den Punkt. Das gemeinsame Musizieren sowie die Rücksichtnahme auf die Stimmkollegen sieht auch Pirchmoser als eine der größten Herausforderungen: „Es wird für alle eine große Überraschung und ein tolles Klang-
erlebnis“, ist Pirchmoser, bereits seit 42 Jahren Kapellmeister, jedoch vom Erfolg überzeugt.
Während die drei Kapellmeister beim Konzert abwechselnd den Taktstock schwingen, gibt es für die 140 Musikanten keine Pause: „Wir wollen trotzdem demonstrieren, dass wir mit so einer großen Kapelle auch leise spielen können“, setzt sich Pirchmoser hohe Ziele. „Die Dynamik und das gemeinsame Musizieren sind hier essenziell“, sagt Pfluger abschließend.
Freuen sich auf das Gemeinschaftskonzert: Die Kapellmeister Thomas Atzl, Christian Pfluger sowie Josef Pirchmoser (v. l.)
Musizieren nach zehn Jahren wieder gemeinsam im Festspielhaus: die MK Hinterthiersee, die BMK Vorderthiersee sowie die BMK Landl. (Foto: GMedia)
Spatenstich für das Herzstück des Gewerbeparkes Kaiserreich-Kiefersfelden
Der Gewerbepark direkt an der Autobahnausfahrt in Kiefersfelden wächst weiter: Nach den ersten Ansiedelungen (BestWestern Hotel, McDonalds, Total Tankstelle) erfolgte vergangenen Donnerstag, 16. Februar, der Spatenstich für das Herzstück des Gewerbeparkes: Dem Genuss-zentrum im Kaiserreich-Kiefersfelden.
„Hier ein attraktives Angebot sowohl für die lokale Bevölkerung als auch für Durchreisende zu schaffen, ist Ziel unserer Projektentwicklung”, erklärt Florian Unterberger, geschäftsführender Gesellschafter der Unterberger Immobiliengruppe und Bauherr.
„Da entsteht ein architektonisch hoch anspruchsvoller Gewerbepark und wir haben die einmalige Chance, direkt an der Autobahn Arbeitsplätze zu schaffen. Es ist ein Glücksfall für Kiefersfelden, etwas Besseres hätte uns nicht passieren können“, freut sich Bgm. Hajo Gruber.
Vielfältiger Mietermix
Im Genusszentrum werden auf ca. 11.000 m2 Gewerbefläche die Branchen Gastronomie, Handel, Entertainment, Büro und Gewerbe sowie Gesundheit und Fitness untergebracht. Beim Baustart Ende 2022 waren bereits über die Hälfte der Flächen vermietet. „Wir haben bei der Planung ein besonderes Augenmerk auf das Thema Nachhaltigkeit gelegt. Wir läuten eine neue Ära der Gewerbeimmobilien ein“, ergänzt Unterberger. Die Fertigstellung des Genusszentrums ist Mitte 2024 geplant, die Unterberger Immobiliengruppe investiert insgesamt € 35 Mio. in dieses Projekt.
V. l.: Josef Gruber (GF Unterberger Gruppe), Anton Rieder (Riederbau), Hajo Gruber (Bgm. Kiefersfelden), Robert Kelca (GF ATP Architekten und Ingenieure), Florian Unterberger (GF Unterberger Immobilien), Michael Müller (Sparkasse), Klaus Hessenberger (ATP Architekten und Ingenieure), Christian Märken (SM-P München), Ahmet Teke (ATP-ÖBA), Florian Huber (Projektleitung Unterberger Immobilien), Raimund Nowak (ATP – Gruppenleitung ÖBA), Sebastian Herbig (Vermarktung Unterberger Immobilien), Raphael Lindermayr (Riederbau)
Emotionale Diskussion um Containerdorf in Kufstein
Drei Anträge - ein Thema. Während die Kufsteiner Grünen einen Antrag für ein Bekenntnis zur Asylhilfe einbrachten, gingen die Anträge von der ehemaligen MFG (jetzt Parteilos) und der FPÖ Kufstein in die andere Richtung.
Schutzsuchende und Geflüchtete den Kapazitäten entsprechend aufnehmen, um den Menschen ihr Recht auf eine faire und individuelle Prüfung ihrer Schutzbedrüftigkeit zu gewährleisten, so die Forderung der Kufsteiner Grünen in ihrem Antrag. Gleichzeitig wurde auch gefordert, dass entsprechende Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden, um die Bevölkerung und auch die Geflüchteten entsprechend zu schützen.
Warum diese Anträge?
Alexander Gfäller-Einsank (Kufsteiner SPÖ) wollte wissen, warum so ein Bekenntnis notwendig ist, nachdem das alles schon gemacht wird? „Wie man an den beiden folgenden Anträgen sieht, ist es nicht so selbstverständlich, wie man es sich wünscht. Es braucht von denen, die dafür sind, ein Bekenntnis, denn die, die dagegen sind, schreien sehr laut“, so Bgm. Martin Krumschnabel. „Vorurteile, Spekulationen und rassistische Behauptungen wurden in den sozialen Netzwerken und in den Printmedien gestreut und verunsicherten die Bevölkerung“, so die Begründung im Antrag, warum so ein Bekenntnis notwendig ist.
Auch Stadtrat Richard Salzburger (Kufsteiner VP) sieht in den Antrag impliziert, dass man all die Dinge, die im Antrag stehen, aktuell nicht machen würde: „Unsere christlichen Werte treiben uns natürlich dazu an, Leute aufzunehmen und zu helfen. Das eine Skepsis da ist und einige politische Kräfte das ausnutzen, um Stimmung zu erzeugen, weiß ich auch, aber so ein Antrag macht es nicht besser, das führt nur zu einer Polarisierung. Außerdem wissen wir alle, das sind bundespolitische Dinge, wir können hier gar nichts entscheiden.“
Gemeinderat Thimo Fiesel (Kufsteiner Grüne) stimmte Salzburger bei: „Den Antrag gibt es nur, weil wir gewusst haben, dass von der Ex-MFG und der FPÖ Anträge kommen. Die Petition von Lukas Blunder ist sehr diskriminierend, es wird gehetzt gegen die Personen, die dann vielleicht irgendwann kommen. Es braucht gegen diese Minderheit hier im Gemeinderat mit ihren Diskriminierungen und teilweise rassistischen Hetzen ein klares Statement. Nicht blauäugig, wir wollen helfen, ja, aber auch die Ängste und Befürchtungen der Kufsteiner Bevölkerung ernst nehmen, und es geht beides.“
Anträge zu politisch motiviert
Gemeinderat Thomas Krimbacher (Wir Kufsteiner VP) fehlte die politische Mitte. Der Antrag der Grünen war ihm eine Spur zu links, die beiden anderen Anträge waren ihm ein paar Spuren zu weit rechts: „Ich bin dafür, dass wir Leute aufnehmen, die Zahlen müssen stimmen. Ich habe mich informiert und es gibt mittlerweile ein ganz tolles Sicherheitskonzept für das Containerdorf.“
Gegenanträge
Im Anschluss wurden die Anträge der ehemaligen MFG und der FPÖ diskutiert. Im ersteren wurde Bezug auf die erwähnte Petition „Kein Containerdorf für Flüchtlinge in Kufstein“ genommen und die dort getätigten Unterschriften. Lukas Blunder (Parteilos, ehemals MFG): „108 Container sind aktuell aufgestellt. 16 Container bilden einen Zwischengang, geschätzt 10 Container Sanität- und Verwaltungscontainer. Es bleiben 82 Container, die wahrscheinlich mit 4 Betten besetzt werden. Wir sind hier also bei 328 Plätzen. In Innsbruck ist das Containerdorf gestorben - das lässt vermuten, dass es nicht bei den angekündigten 150 Plätzen bleiben wird. Wenn man in die Bevölkerung reinhört: Die Mehrheit der Bevölkerung will dieses Containerdorf nicht. Wir plädieren für eine gerechte Verteilung in ganz Tirol, damit es keine Hotspots wie in Kufstein gibt. Wir sind auch bereit, Familien aufzunehmen. Im Holzhaus (im Lager) waren bis zu 50 Menschen, ausschließlich junge Männer. Den Antrag der FPÖ lehnen wir ab, da wir nicht deren Polemik vertreten.“ Fiesel wollte daraufhin wissen, wie Blunder eine Mehrheit erhoben hat, da so eine Umfrage mit einem entsprechenden 600er-Sampel € 20.000.- bis € 30.000.- kostet. Blunder begründete seine Aussage mit rund 1200 Unterschriften aus Kufstein für die Petition.
Bgm. Martin Krumschnabel: „Wenn man einfach irgendwelche Rechnungen anstellt und behauptet, dass gegen Bescheide verstoßen wird, dann könnt ihr auch sagen, es kommen 5000, weil jede Zahl gleich absurd ist. Einfach mit Phantasiezahlen zu jonglieren, weil einem die Argumente ausgehen, finde ich sehr schwach. Viele Leute haben mich gefragt, ob die Flüchtlinge schon da sind, das war zu einem Zeitpunkt, wo 50 untergebracht waren und nicht wahrgenommen wurden. Wir haben 2015 am Tag 1.000 Flüchtlinge gehabt, das waren in Summe 70.000 und wir hatten keine Probleme. Es gehört nicht zu den Aufgaben des Gemeinderates, sinnlos Ängste zu schüren.“ Beim Antrag der FPÖ ging es darum, illegale Migration unter dem Deckmantel des Asyls mit Grenzschutz und Pushbacks usw. effektiv zu bekämpfen. Darüber hinaus wurde der Bürgermeister aufgefordert, über den Städtebund Kufstein als Speerspitze des Widerstands zu vertreten und die Zusammenarbeit auf ein Minimum zu beschränken.
Vizebgm. Brigitta Klein (Parteifreie): „Kufstein ist eine weltoffene Stadt. Ich bin entsetzt, was von der FPÖ und der ehemaligen MFG kommt. Wenn das die Zukunft ist, dass alles kontrolliert wird und alles was nicht gleich ausschaut, degratiert wird. Ich schäme mich wirklich dafür.“
Gemeinderätin Karin Eschelmüller (Parteifrei): „Liebe FPÖ, ihr seid 75 Jahre zu spät dran, es ist zum Fremdschämen, wenn wir solche Sachen auf diesem Niveau diskutieren müssen.“
Der Antrag der Grünen wurde mit 13:8 Stimmen angenommen (Gegenstimmen von den beiden VP-Parteien, der ehemaligen MFG, FPÖ und der GKL). Der Antrag der ehemaligen MFG wurde mit 18:3 Stimmen abgelehnt (Zustimmung von FPÖ und ehemalige MFG), der Antrag der FPÖ mit 20:1 Stimmen abgelehnt.
Über 100 Container stehen aktuell in Kufstein für Unterkünfte zur Verfügung.
Parken in Kufstein wird teurer
Ab sofort kostet das Parken in den Kurzparkzonen in Kufstein € 1,-/Stunde. Die Mehreinnahmen werden für innerstädtische öffentliche Mobilitäts-agenden zweckgebunden.
Stadtrat Lukas Blunder (parteifrei, ehemals MFG) glaubt, dass die bisherigen Parkgebühren in Höhe von € 0,50/Stunde für manche ein kleines Zuckerl war, um nach Kufstein statt nach Wörgl zum Einkaufen zu fahren. Aus diesem Grund stimmte er der Erhöhung nicht zu. Auch für Noah Faber (FPÖ) ist der Zeitpunkt für eine Erhöhung der falsche. „Das ist das falsche Signal, euch gehts eh schon so schlecht, und wir geben euch noch eines drauf.“ Thimo Fiesel (Kufsteiner Grüne) findet es nicht erstrebenswert, der „billige Jakob“ beim Parken zu sein: „Die Parkhäuser sind teurer wie das Parken auf der Straße, wenn wir wollen, dass wir die Autos unter die Erde bekommen, müssen wir was tun. Für meine Kurzeinkäufe kann ich immer noch eine Stunde gratis in den Parkhäusern parken.“ „Mit einem Euro gehören wir immer noch zu den günstigsten Städten in Österreich“, so Bgm. Martin Krumschnabel. Die Erhöhung wurde mit 18:3 Stimmen (Gegenstimmen ehemals MFG und FPÖ) beschlossen.
Die Parkgebühren steigen von € 0,50 auf € 1,- pro Stunde. Ursprünglich war sogar eine Erhöhung auf € 1,-/30 Minuten angedacht.
Kommt neues Kino in Kufstein?
Auf Anfrage von Stadtrat Lukas Blunder (parteilos, ehemals MFG) gab Bgm. Martin Krumschnabel eine Übersicht über den aktuellen Stand für ein Kino in Kufstein.
„Wir sind im Gespräch mit dem Kinobesitzer und einem möglichen Investor und sind schon sehr konkret geworden. Jetzt müssen wir noch festlegen: Wieviel ist es der Stadt Kufstein pro Jahr wert, ein Kino zu haben und mitzufinanzieren. Je mehr wir bereit sind zuzuzahlen, umso größer kann es werden.“ Bei der letzten Sitzung wollte sich der Stadtrat zu diesem Thema aber noch mit keiner Summe festlegen. „Sobald ich hier politisch grünes Licht habe, muss geprüft werden, inwieweit das nach den Regeln des Beihilferechtes möglich ist für die Stadt“, so Krumschnabel. Insgesamt handle es sich hier um ein Millionenprojekt, das nicht nur einen Kinobetreiber und die Zuzahlung der Stadt braucht, sondern auch einen risikobereiten Bauträger, da es nicht so einfach sei, einen Nachfolger zu finden, wenn das Kino aus dem Gebäude auszieht. Es wurde jetzt die Möglichkeit geboten, ein Konzept dem zuständigen Ausschuss vorzustellen.