Spatenstich für das Herzstück des Gewerbeparkes Kaiserreich-Kiefersfelden
Der Gewerbepark direkt an der Autobahnausfahrt in Kiefersfelden wächst weiter: Nach den ersten Ansiedelungen (BestWestern Hotel, McDonalds, Total Tankstelle) erfolgte vergangenen Donnerstag, 16. Februar, der Spatenstich für das Herzstück des Gewerbeparkes: Dem Genuss-zentrum im Kaiserreich-Kiefersfelden.
„Hier ein attraktives Angebot sowohl für die lokale Bevölkerung als auch für Durchreisende zu schaffen, ist Ziel unserer Projektentwicklung”, erklärt Florian Unterberger, geschäftsführender Gesellschafter der Unterberger Immobiliengruppe und Bauherr.
„Da entsteht ein architektonisch hoch anspruchsvoller Gewerbepark und wir haben die einmalige Chance, direkt an der Autobahn Arbeitsplätze zu schaffen. Es ist ein Glücksfall für Kiefersfelden, etwas Besseres hätte uns nicht passieren können“, freut sich Bgm. Hajo Gruber.
Vielfältiger Mietermix
Im Genusszentrum werden auf ca. 11.000 m2 Gewerbefläche die Branchen Gastronomie, Handel, Entertainment, Büro und Gewerbe sowie Gesundheit und Fitness untergebracht. Beim Baustart Ende 2022 waren bereits über die Hälfte der Flächen vermietet. „Wir haben bei der Planung ein besonderes Augenmerk auf das Thema Nachhaltigkeit gelegt. Wir läuten eine neue Ära der Gewerbeimmobilien ein“, ergänzt Unterberger. Die Fertigstellung des Genusszentrums ist Mitte 2024 geplant, die Unterberger Immobiliengruppe investiert insgesamt € 35 Mio. in dieses Projekt.
V. l.: Josef Gruber (GF Unterberger Gruppe), Anton Rieder (Riederbau), Hajo Gruber (Bgm. Kiefersfelden), Robert Kelca (GF ATP Architekten und Ingenieure), Florian Unterberger (GF Unterberger Immobilien), Michael Müller (Sparkasse), Klaus Hessenberger (ATP Architekten und Ingenieure), Christian Märken (SM-P München), Ahmet Teke (ATP-ÖBA), Florian Huber (Projektleitung Unterberger Immobilien), Raimund Nowak (ATP – Gruppenleitung ÖBA), Sebastian Herbig (Vermarktung Unterberger Immobilien), Raphael Lindermayr (Riederbau)
Emotionale Diskussion um Containerdorf in Kufstein
Drei Anträge - ein Thema. Während die Kufsteiner Grünen einen Antrag für ein Bekenntnis zur Asylhilfe einbrachten, gingen die Anträge von der ehemaligen MFG (jetzt Parteilos) und der FPÖ Kufstein in die andere Richtung.
Schutzsuchende und Geflüchtete den Kapazitäten entsprechend aufnehmen, um den Menschen ihr Recht auf eine faire und individuelle Prüfung ihrer Schutzbedrüftigkeit zu gewährleisten, so die Forderung der Kufsteiner Grünen in ihrem Antrag. Gleichzeitig wurde auch gefordert, dass entsprechende Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden, um die Bevölkerung und auch die Geflüchteten entsprechend zu schützen.
Warum diese Anträge?
Alexander Gfäller-Einsank (Kufsteiner SPÖ) wollte wissen, warum so ein Bekenntnis notwendig ist, nachdem das alles schon gemacht wird? „Wie man an den beiden folgenden Anträgen sieht, ist es nicht so selbstverständlich, wie man es sich wünscht. Es braucht von denen, die dafür sind, ein Bekenntnis, denn die, die dagegen sind, schreien sehr laut“, so Bgm. Martin Krumschnabel. „Vorurteile, Spekulationen und rassistische Behauptungen wurden in den sozialen Netzwerken und in den Printmedien gestreut und verunsicherten die Bevölkerung“, so die Begründung im Antrag, warum so ein Bekenntnis notwendig ist.
Auch Stadtrat Richard Salzburger (Kufsteiner VP) sieht in den Antrag impliziert, dass man all die Dinge, die im Antrag stehen, aktuell nicht machen würde: „Unsere christlichen Werte treiben uns natürlich dazu an, Leute aufzunehmen und zu helfen. Das eine Skepsis da ist und einige politische Kräfte das ausnutzen, um Stimmung zu erzeugen, weiß ich auch, aber so ein Antrag macht es nicht besser, das führt nur zu einer Polarisierung. Außerdem wissen wir alle, das sind bundespolitische Dinge, wir können hier gar nichts entscheiden.“
Gemeinderat Thimo Fiesel (Kufsteiner Grüne) stimmte Salzburger bei: „Den Antrag gibt es nur, weil wir gewusst haben, dass von der Ex-MFG und der FPÖ Anträge kommen. Die Petition von Lukas Blunder ist sehr diskriminierend, es wird gehetzt gegen die Personen, die dann vielleicht irgendwann kommen. Es braucht gegen diese Minderheit hier im Gemeinderat mit ihren Diskriminierungen und teilweise rassistischen Hetzen ein klares Statement. Nicht blauäugig, wir wollen helfen, ja, aber auch die Ängste und Befürchtungen der Kufsteiner Bevölkerung ernst nehmen, und es geht beides.“
Anträge zu politisch motiviert
Gemeinderat Thomas Krimbacher (Wir Kufsteiner VP) fehlte die politische Mitte. Der Antrag der Grünen war ihm eine Spur zu links, die beiden anderen Anträge waren ihm ein paar Spuren zu weit rechts: „Ich bin dafür, dass wir Leute aufnehmen, die Zahlen müssen stimmen. Ich habe mich informiert und es gibt mittlerweile ein ganz tolles Sicherheitskonzept für das Containerdorf.“
Gegenanträge
Im Anschluss wurden die Anträge der ehemaligen MFG und der FPÖ diskutiert. Im ersteren wurde Bezug auf die erwähnte Petition „Kein Containerdorf für Flüchtlinge in Kufstein“ genommen und die dort getätigten Unterschriften. Lukas Blunder (Parteilos, ehemals MFG): „108 Container sind aktuell aufgestellt. 16 Container bilden einen Zwischengang, geschätzt 10 Container Sanität- und Verwaltungscontainer. Es bleiben 82 Container, die wahrscheinlich mit 4 Betten besetzt werden. Wir sind hier also bei 328 Plätzen. In Innsbruck ist das Containerdorf gestorben - das lässt vermuten, dass es nicht bei den angekündigten 150 Plätzen bleiben wird. Wenn man in die Bevölkerung reinhört: Die Mehrheit der Bevölkerung will dieses Containerdorf nicht. Wir plädieren für eine gerechte Verteilung in ganz Tirol, damit es keine Hotspots wie in Kufstein gibt. Wir sind auch bereit, Familien aufzunehmen. Im Holzhaus (im Lager) waren bis zu 50 Menschen, ausschließlich junge Männer. Den Antrag der FPÖ lehnen wir ab, da wir nicht deren Polemik vertreten.“ Fiesel wollte daraufhin wissen, wie Blunder eine Mehrheit erhoben hat, da so eine Umfrage mit einem entsprechenden 600er-Sampel € 20.000.- bis € 30.000.- kostet. Blunder begründete seine Aussage mit rund 1200 Unterschriften aus Kufstein für die Petition.
Bgm. Martin Krumschnabel: „Wenn man einfach irgendwelche Rechnungen anstellt und behauptet, dass gegen Bescheide verstoßen wird, dann könnt ihr auch sagen, es kommen 5000, weil jede Zahl gleich absurd ist. Einfach mit Phantasiezahlen zu jonglieren, weil einem die Argumente ausgehen, finde ich sehr schwach. Viele Leute haben mich gefragt, ob die Flüchtlinge schon da sind, das war zu einem Zeitpunkt, wo 50 untergebracht waren und nicht wahrgenommen wurden. Wir haben 2015 am Tag 1.000 Flüchtlinge gehabt, das waren in Summe 70.000 und wir hatten keine Probleme. Es gehört nicht zu den Aufgaben des Gemeinderates, sinnlos Ängste zu schüren.“ Beim Antrag der FPÖ ging es darum, illegale Migration unter dem Deckmantel des Asyls mit Grenzschutz und Pushbacks usw. effektiv zu bekämpfen. Darüber hinaus wurde der Bürgermeister aufgefordert, über den Städtebund Kufstein als Speerspitze des Widerstands zu vertreten und die Zusammenarbeit auf ein Minimum zu beschränken.
Vizebgm. Brigitta Klein (Parteifreie): „Kufstein ist eine weltoffene Stadt. Ich bin entsetzt, was von der FPÖ und der ehemaligen MFG kommt. Wenn das die Zukunft ist, dass alles kontrolliert wird und alles was nicht gleich ausschaut, degratiert wird. Ich schäme mich wirklich dafür.“
Gemeinderätin Karin Eschelmüller (Parteifrei): „Liebe FPÖ, ihr seid 75 Jahre zu spät dran, es ist zum Fremdschämen, wenn wir solche Sachen auf diesem Niveau diskutieren müssen.“
Der Antrag der Grünen wurde mit 13:8 Stimmen angenommen (Gegenstimmen von den beiden VP-Parteien, der ehemaligen MFG, FPÖ und der GKL). Der Antrag der ehemaligen MFG wurde mit 18:3 Stimmen abgelehnt (Zustimmung von FPÖ und ehemalige MFG), der Antrag der FPÖ mit 20:1 Stimmen abgelehnt.
Über 100 Container stehen aktuell in Kufstein für Unterkünfte zur Verfügung.
Parken in Kufstein wird teurer
Ab sofort kostet das Parken in den Kurzparkzonen in Kufstein € 1,-/Stunde. Die Mehreinnahmen werden für innerstädtische öffentliche Mobilitäts-agenden zweckgebunden.
Stadtrat Lukas Blunder (parteifrei, ehemals MFG) glaubt, dass die bisherigen Parkgebühren in Höhe von € 0,50/Stunde für manche ein kleines Zuckerl war, um nach Kufstein statt nach Wörgl zum Einkaufen zu fahren. Aus diesem Grund stimmte er der Erhöhung nicht zu. Auch für Noah Faber (FPÖ) ist der Zeitpunkt für eine Erhöhung der falsche. „Das ist das falsche Signal, euch gehts eh schon so schlecht, und wir geben euch noch eines drauf.“ Thimo Fiesel (Kufsteiner Grüne) findet es nicht erstrebenswert, der „billige Jakob“ beim Parken zu sein: „Die Parkhäuser sind teurer wie das Parken auf der Straße, wenn wir wollen, dass wir die Autos unter die Erde bekommen, müssen wir was tun. Für meine Kurzeinkäufe kann ich immer noch eine Stunde gratis in den Parkhäusern parken.“ „Mit einem Euro gehören wir immer noch zu den günstigsten Städten in Österreich“, so Bgm. Martin Krumschnabel. Die Erhöhung wurde mit 18:3 Stimmen (Gegenstimmen ehemals MFG und FPÖ) beschlossen.
Die Parkgebühren steigen von € 0,50 auf € 1,- pro Stunde. Ursprünglich war sogar eine Erhöhung auf € 1,-/30 Minuten angedacht.
Kommt neues Kino in Kufstein?
Auf Anfrage von Stadtrat Lukas Blunder (parteilos, ehemals MFG) gab Bgm. Martin Krumschnabel eine Übersicht über den aktuellen Stand für ein Kino in Kufstein.
„Wir sind im Gespräch mit dem Kinobesitzer und einem möglichen Investor und sind schon sehr konkret geworden. Jetzt müssen wir noch festlegen: Wieviel ist es der Stadt Kufstein pro Jahr wert, ein Kino zu haben und mitzufinanzieren. Je mehr wir bereit sind zuzuzahlen, umso größer kann es werden.“ Bei der letzten Sitzung wollte sich der Stadtrat zu diesem Thema aber noch mit keiner Summe festlegen. „Sobald ich hier politisch grünes Licht habe, muss geprüft werden, inwieweit das nach den Regeln des Beihilferechtes möglich ist für die Stadt“, so Krumschnabel. Insgesamt handle es sich hier um ein Millionenprojekt, das nicht nur einen Kinobetreiber und die Zuzahlung der Stadt braucht, sondern auch einen risikobereiten Bauträger, da es nicht so einfach sei, einen Nachfolger zu finden, wenn das Kino aus dem Gebäude auszieht. Es wurde jetzt die Möglichkeit geboten, ein Konzept dem zuständigen Ausschuss vorzustellen.
Erhebung eines Winterbetriebes des Kufsteiner Kaiserliftes: Tourismusverband, Stadtwerke und Stadt winken ab
In der letzten Vollversammlung im November wurde der TVB Kufsteinerland als Interessenvertreter gebeten, den Winterbetrieb des Kaiserlifts Kufstein erneut zu prüfen. 2016 hat es bereits eine Erhebung der Investitionskosten seitens der Stadt Kufstein gegeben.
Der Kaiserlift Kufstein wird von den Kufsteiner Stadtwerken betrieben und hat derzeit lt. Behörden nur eine Betriebsbewilligung für den Sommer. Eine Betriebsbewilligung für die Wintermonate müsste beim Land Tirol als Seilbahnbehörde angesucht und erteilt werden. Lt. Bezirkshauptmannschaft, Abteilung Umwelt, sei eine Genehmigung eines Winterbetriebs zur alleinigen Beförderung von Personen ohne weiteres Equipment wie z. B. eine Skiausrüstung naturschutzrechtlich möglich, eine Bespielung am Berg im Naturschutzgebiet Kaisergebirge jedoch stets bewilligungspflichtig.
Hoher Personalaufwand
Zum Vergleich eines möglichen Winterbetriebs ziehen die Stadtwerke sowie der TVB die Auswertung des Sommers heran: Beide gehen von nur einem Drittel der verkauften Liftkarten im Vergleich zum Sommer aus. Der Personalaufwand im laufenden Betrieb läge von 25. Dezember bis 7. Jänner täglich, danach bis Ostern jeweils Freitag bis Sonntag, lt. Stadtwerke im sechsstelligen Bereich.
Eine Schlechtwetter-Option in den 42 Betriebstagen sei aufgrund der Betriebspflicht öffentlicher Seilbahnen nicht möglich. Die vorab vereinbarten Betriebszeiten müssen eingehalten werden, der Lift fahre somit an den vereinbarten Tagen auch bei Schlechtwetter und stehe bei Schönwetter an den nichtvereinbarten Tagen still. TVB-Obmann Georg Hörhager Obmann ergänzt: „Aus touristischer Sicht macht somit nur ein durchgehender 7-Tages-Betrieb Sinn. Die Kosten dazu wären aliquot um ein Vielfaches höher.“ Rechnet man die Einnahmen aus Tages- und Saisontickets an den veranschlagten 42 Betriebstagen gegen die Ausgaben für Personalaufwand sowie den technischen Kosten, würde ein zu finanzierender Abgang von einer ebenfalls sechsstelligen Summe entstehen.
„Die Stadtwerke Kufstein lehnen eine Eigenfinanzierung ab und sind nur bereit, den Betrieb zu realisieren, wenn Fremdkapital eingesetzt wird“, so Geschäftsführer Wolfgang Gschwentner.
Der TVB Kufsteinerland könne die Finanzierung des Liftbetriebes nicht alleine über das laufende Budget decken, solch ein Abgang oder Zuschuss benötige eine aufsichtsbehördliche Bewilligung seitens der Tourismusabteilung der Tiroler Landesregierung.
Dazu könne die Stadtgemeinde Kufstein für die Instandhaltung der (Winter-)wanderwege nicht aufkommen, da die Wartung der Wege über die Bauhofmitarbeiter nicht machbar sei. Aus diesen Gründen erhält ein Winterbetrieb des Kaiserliftes seitens der Stadt keine Zustimmung.
Ein Winterbetrieb des Kaiserliftes erhält seitens der Stadt Kufstein keine Zustimmung.
Foto: SvenFotografiert