VP stellt Weichen für Bezirk und Stadt Kufstein
Am 15. September wurde der neue VP-Stadtparteiobmann in Kufstein gewählt - nachdem es nach internen Machtkämpfen zur Absetzung des bisherigen Obmannes Hannes Rauch kam. Einen Tag darauf stimmten die Deligierten im Hödnerhof über den Nachfolger von Alois Margreiter als Bezirksobmann ab.
Stadtpartei-Obmann Kufstein
Knapp 60 Mitglieder folgten der Einladung zum Stadtparteitag am 15. September. Thomas Oberhuber wurde zum neuen Obmann der Kufsteiner Volkspartei gewählt. „Es ist wichtig, dass wieder alle Bünde in der Partei an einem Strang ziehen und wir uns gemeinsam auf die Gemeinderatswahl vorbereiten. Ich freue mich auf diese verantwortungsvolle Aufgabe“, so Thomas Oberhuber. Die neuen Stellvertreter sind Richard Salzburger, Alexandra Einwaller und Thomas Krimbacher. Das Team wird komplettiert durch Schriftführer Josef Brunner und Kassier Markus Höfle. In den nächsten Wochen und Monaten steht die Programmentwicklung samt Liste für die Wahl im Fokus.
Bezirkspartei-Obmann
Auch für den Bezirk musste nach dem Rücktritt von LA Alois Margreiter ein Nachfolger gefunden werden. Er nominierte als Nachfolger Sebastian Kolland, der auch einstimmig vom Vorstand als neuer Bezirksparteiobmann nominiert und von 95 % der 121 Deligierten beim Bezirksparteitag in der Blumenwelt Hödnerhof in Ebbs gewählt wurde.
„Ich gratuliere Sebastian Kolland recht herzlich zum Rückhalt innerhalb der Kufsteiner Volkspartei und dem klaren Ergebnis bei der Wahl zum Bezirksobmann“, so LH Günther Platter. In seiner Rede würdigte Platter auch den scheidenden Bezirksobmann Alois Margreiter als eine wesentliche Stütze im Bezirk und in der Landeshauptstadt Innsbruck.
Zu den neuen Stellvertretern wurde LA Barbara Schwaighofer, Bauernbundobmann Michael Jäger und der Scheffauer Bürgermeister Christian Tschugg gewählt.
„Wir haben in unserer Bezirks-partei mehr Kompetenz und Expertise sitzen, als die meisten anderen Parteien landesweit aufzubieten haben. Ich möchte dieses Potential nutzen und gemeinsam Ideen entwickeln, wie wir die Probleme unserer Zeit lösen können. Der Bezirk blickt geschlossen und optimistisch in die Zukunft“, so Kolland bei seiner Antrittsansprache.
V. l.: LA Alois Margreiter, die Ebbser Bäuerinnen, die mit regionalen Produkten die Deligierten verköstigten, LH Günther Platter und der neue Bezirkspartei-Obmann Sebstian Kolland.
Ein Denkmal für das Kufsteinerlied
Im Jahr 1947 komponierte Karl Ganzer mit dem Kufsteinerlied eines der meistverbreiteten und meistgespielten Stücke der volkstümlichen Musik, weltweit wurden mehr als 100 Millionen Tonträger verkauft. „Auf diese Melodie, die überall auf der Welt bekannt ist, kann man stolz sein“, erklärte Kufsteins Kulturreferent Klaus Reitberger.
Dem Schöpfer des Liedes wurde in der Kufsteiner Römerhofgasse im Bereich es Vorplatzes Festungslift nun ein Denkmal gesetzt: Isidor Winkler erschaffte eine Skulptur von Ganzer mit seiner Harmonika, sitzend auf einer Perle, die gleichzeitig auch den Globus darstellen soll. „Auf die Idee bin ich gekommen, weil er (Anm. Ganzer) in meiner Lehrzeit täglich die Gäste unterhielt“, erklärte Winkler, der zwischen April und Juni insgesamt 331 Stunden aufwendete.
Ziel von Reitberger ist es, in der Festungsstadt zukünftig mehrere skulpturelle Kunstwerke im öffentlichen Raum zu platzieren.
Enthüllung des Kunstwerkes: Bgm. Martin Krumschnabel, Isidor Winkler sowie Kulturreferent Klaus Reitberger (v. l.)
Veranstaltungen der Stadt Kufstein zukünftig als Green-Events geplant
Der Kulturbeauftragte der Stadt Kufstein, Bernhard Sieberer, präsentierte gemeinsam mit Kulturreferent Klaus Reitberger ein breit gefächertes Kulturprogramm. Möglichst viele Veranstaltungen sollen als Green-Events durchgeführt werden, sofern dies möglich ist.
Neben den Fixpunkten wie z. B. dem Neujahrskonzert mit dem Tiroler Symphonieorchester Innsbruck (3. Jänner 2022, Kufstein Arena) sowie dem Klassik am See mit dem Tiroler Kammerorchester InnStrumenti (26. Juni 2022, Hechtsee) und einem Weihnachtskonzert (18. Dezember, Rathaussaal) stehen viele weitere Highlights auf dem Kufsteiner Kulturprogramm. „Wir leisten durch die Stadt gerade in diesen Bereichen, wo professionelle Veranstalter von sich aus weniger anbieten, einen wertvollen Beitrag“, freut sich Bgm. Martin Krumschnabel über das abwechslungsreiche Programm.
Abonnement-Konzerte
Die Abonnement-Konzerte stehen ganz im Zeichen der klassischen Musik: Von Bach über Beethoven bis Brahms, von einem modernen Streichquartett, slowakischer Philharmonie und einem Crossover zwischen Klassik und Folk bis hin zum Who is Who der internationalen Holzbläser-Szene reicht das breite Spektrum.
Die Reihe Kreativ gibt jungen Positionen und musikalischen Experimenten Raum, um sich dem anspruchsvollen Publikum zu zeigen.
Theater für Groß und Klein
Bereits zum dritten Mal gastiert das Theater Halber Apfel in Kufstein, im Kultur Quartier gelangt „Almanya, ich liebe dich“ zur Aufführung. Weiters stehen „My Love is a Fever“ sowie eine Musikdokumentation über die großen Lehár-Interpreten der Vergangenheit auf dem Programm. Animierende Action für die kleinen Zuschauer bieten im Rahmen von „Höreinspaziert“ das Theatro Piccolo, das TheaterTipTap, Juju & Franz sowie das theater mimikri.
Kufsteiner Nachtgespräche
Für die erste Ausgabe in der neuen Saison gastiert die „österreichische Greta Thunberg“, Klimaaktivistin Katharina Rogenhofer, im Kultur Quartier (21. Oktober). Unter dem Titel „Freiheitsrechte vs. Pandemiemaßnahmen“ präsentiert Marie-Luisa Frick ihre Gedankengänge (26. November), es folgen Vorträge mit anschließender Diskussion von Gabriela Kompatscher (Mensch-Tier-Beziehungen) sowie von Marc Friedrich (Bedingungsloses Grundeinkommen).
Das komplette Kulturprogramm sowie weitere Infos finden Sie unter kultur.kufstein.at. Tickets sind im Stadtamt Kufstein, beim TVB Kufsteinerland sowie auf Ö-Ticket erhältlich.
Präsentation vom Kulturprogramm: Bgm. Martin Krumschnabel, Prok. Mag. (FH) Hannes Widmann MSc. (Sparkasse Kufstein) sowie Bernhard Sieberer (v. l.)
(Foto: Petter)
Ebbser Bauernmarkt feierte zweijähriges Bestehen
Was mit einer Idee im Ebbser Umwelt- und Landwirtschaftsausschuss um Obmann Michael Jäger begann, hat sich zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt: Der Ebbser Bauernmarkt feierte am Samstag, 4. September, bereits sein zweijähriges Bestehen. Zehn mal pro Jahr wird jeden ersten Samstag im Monat ein bunt gemischtes Sortiment bei den rund 20 Marktständen angeboten. „Die Idee hat vom ersten Markt weg genial eingeschlagen, wir haben einen tollen Zulauf“, freut sich Jäger. Von Speck, Käse, Fisch, Fleisch, Brot, Gemüse oder Honig bis hin zu Dekoartikeln reicht das Angebot von den Produzenten, die großteils in der Unteren Schranne beheimatet sind. Die Verköstigung übernehmen abwechselnd die Ebbser Vereine, für die kleinen Besucher gibt es ein Kinderprogramm.
V. l.: Stefanie und Michael Jäger (Fritzingerhof) sowie Margit und Christina Anker (Kaissenhof) freuen sich über den tollen Zulauf beim Ebbser Bauernmarkt
Hochwasser in Kufstein: € 2,46 Mio. Schaden an öffentlicher Infrastruktur
Den Schaden an der öffentlichen Infrastruktur durch das Hochwasser am 17. auf 18. Juli bezifferte Kufsteins Bgm. Martin Krumschnabel bei einem Bericht an den Gemeinderat mit € 2,46 Mio. Davon muss die Stadt Kufstein rund € 1 Mio. selbst berappen.
Allein der Aufwand für die Sofortmaßnahmen beim Mitterndorfer-, Kien- und Kreuzbach wird bei ca. € 700.000,- liegen. Für Straßensanierungen, Reparaturen im Stadtpark, auf Spielplätzen und Wanderwegen fallen rund € 350.000,-, für die Forstwege Stadtberg und Kaisertal rund € 250.000,- an. Von den städtischen Gebäuden war die Landesmusikschule besonders stark betroffen, der Schaden liegt zwischen € 320.000 und € 400.000,-. Insgesamt belaufen sich die Gebäudeschäden der Stadt (inkl. Immo GmbH) auf rund € 750.000,-. Dazu mussten für die Aufräumungs-, Entsorgungs- und Reinigungskosten im öffentlichen Bereich inkl. Hilfestellungen für den privaten Haushalt € 250.000,- aufgewendet werden.
Abzüglich der zu erwartenden Versicherungsleistungen, Bundes- und Landeszuschüsse sowie dem KAT-Fonds verbleibt für die Stadt Kufstein voraussichtlich rund € 1 Mio., die aus Haushaltsmitteln als außerplanmäßige Ausgabe zu bedecken sein wird.
Neuer Kontokorrentkredit
Um diese Ausgabenposition abzudecken, soll unter Umständen auf die vorhandene Betriebsmittelrücklage (€ 800.000,-) zurückgegriffen werden. Dazu beschloss der Gemeinderat, einen neuen Kontokorrentkredit über € 1 Mio. aufzunehmen, auch weil die Stadt in einigen Bereichen in Vorleistung gehen muss, die erst später von Land bzw. Bund rückerstattet werden. Ziel ist es, diesen Kredit bis Ende September 2022 wieder zu tilgen.
Die entstandenen Schäden an Privathaushalten bzw. Betrieben sind im Detail nicht bekannt, die Abwicklung erfolgt über Versicherungen bzw. den Katastrophenfonds des Landes.
Fehleranalyse
GR Birgit Obermüller berichtete von einer Anrainerfamilie, die bereits im Jahr 2015 vom Bauamt dazu aufgefordert worden sei, eine Hangsicherung neben einen der betroffenen Bäche zu erneuern, weil diese schadhaft bzw. morsch sei. Dann habe die Familie belegen können, dass dies städtischer und nicht Privatgrund sei. Und seitdem sei nichts mehr passiert. „Wir sollten uns nicht aus der Verantwortung ziehen und ein Fehlermanagement bzw. eine Analyse durchzuführen. Dass solche Dinge in Zukunft nicht mehr aufgeschoben werden“, forderte Obermüller.
Lt. Bgm. Martin Krumschnabel dürfte es sich um ein über 100-jähriges Hochwasserereignis gehandelt haben. „Nicht einmal die Wassermenge alleine, sondern die unheimlichen Mengen an Geschiebe, das von den Bergen heruntergekommen ist, hat zur totalen Verklausung der Bachbette geführt“, erklärte der Stadtchef. Es seien teilweise 40 m lange Wegstücke ins Tal gespült worden.
Der Kufsteiner Gemeinderat beschloss die Aufnahme eines neuen Kontokorrentkredits über € 1 Mio.