In Thiersee entsteht ein neues Bildungszentrum
Im Thierseer Ortsteil Kirchdorf entsteht auf einer Fläche von 5.000 m2 ein neues Bildungszentrum. Neben Platz für sieben Volksschulklassen und fünf Kindergartengruppen finden auch zwei Kinderkrippen eine neue Heimat.
Das Grundstück direkt oberhalb der beiden Fußballplätze wurde von der Gemeinde um € 1 Mio. erworben, bereits im August/September soll der Spatenstich erfolgen.
Ausschreibung gestartet
In der ersten Phase einer EU-weiten Ausschreibung können interessierte Totalunternehmer bis zum 15. Februar einen Teilnahmeantrag stellen. Daraus filtert eine sechsköpfige Jury - bestehend aus Klaus Juen (Leiter Dorferneuerung, Land Tirol), Diana Ortner (Bereichsleiterin LA21, Land Tirol), Univ. Prof. Andreas Flora (UNI Innsbruck) sowie seitens der Gemeinde Bgm. Hannes Juffinger und zwei weitere Gemeinderäte - insgesamt fünf Firmen heraus, die der Gemeinde anschließend bis Ende April eine Detailplanung samt Kostenschätzung vorlegen können. Bis Ende Juli sind Verbesserungsvorschläge möglich, im August erfolgt schlussendlich die Auftragserteilung.
„Die Firmen müssen in der ersten Phase zwei Referenzprojekte nachweisen, anschließend wird die technische und wirtschaftliche Leistungsfähigkeit bewertet. Es ist jedoch gewünscht, dass mit lokalen Firmen zusammengearbeitet wird. Auch das fließt in die Bewertung ein“, so Bgm. Hannes Juffinger.
Genaue Vorgaben
Die Gemeinde Thiersee arbeitete mit der Gemnova bereits genaue Vorgaben für das neue Bildungszentrum Thiersee aus. Auf einer Nutzfläche von 6.150 m2 ist Platz für sieben Volksschulklassen, fünf Kindergartengruppen sowie zwei Kinderkrippengruppen vorgesehen. Dazu entsteht eine 15 x 27 Meter große Turnhalle, eventuell wird auch die örtliche Bücherei untergebracht.
Derzeit akuter Platzmangel
Aufgrund der fehlenden Erweiterungsmöglichkeiten im alten Volksschulgebäude ist derzeit bereits eine Volksschulklasse im Bastelraum untergebracht und eine Kindergartengruppe wurde gar in das „Haus der Generationen“ ausgelagert. „Das Gebäude ist 80 Jahre alt und extrem sanierungsbedürftig. Und die Zahlen der Schüler und Kindergartenkinder steigen stetig an. Dazu gibt es auch bei der Nachmittags- bzw. Ferienbetreuung höhere pädagogische Ansprüche. Manche Kinder sind bereits in Kufstein untergebracht, da in unserer Kinderkrippe kein Platz mehr ist“, erklärt Juffinger die Notwendigkeit eines Neubaues. Aktuell besuchen in Vorderthiersee 76 Kinder die Volksschule, 2021/2022 sind es 85, im Jahr 2022/2023 bereits 107.
Insgesamt sind für das Projekt € 15 Mio. brutto vorgesehen, finanziert werden soll das Bildungszentrum über Bedarfszuweisungen sowie den Schul- und Kindergartenbaufond (rund 50 %) sowie über Eigenmittel bzw. einer Darlehensaufnahme. Der Grundkauf (€ 1 Mio.) wurde über Rücklagen der Gemeinde Thiersee finanziert. Bgm. Hannes Juffinger wünscht sich eine Fertigstellung bis September 2023.
Oberhalb der Fußballplätze entsteht auf 5.000 m2 das neue „Bildungszentrum Thiersee“.
Ein Dudelsack zur Aufmunterung
Normalerweise performt der 54-jährige Kirchbichler Patrick Wight wöchentlich in verschiedenen Hotels und Reha-Zentren im Tiroler Unterland. Mit Western- und E-Gitarre, Soprano-, Alt- und Tenorsaxophon sowie Gesang begeisterte der aus Südafrika stammende Profimusiker bereits international auf Kreuzfahrtschiffen, Hotels und Casinos.
Aufgrund der Corona-Pandemie wurden auch Wight in letzter Zeit alle Engagements abgesagt. Daher hat er sich etwas Neues einfallen lassen: Zur Aufmunterung in dieser aktuell schwierigen Zeit bietet Wight ab sofort professionell gespielte Ständchen im Freien - z. B. vor dem Balkon oder dem Fenster - an. Gespielt werden dem Anlass entsprechend verschiedene Lieder mit dem schottischen Dudelsack. Eine Kontaktaufnahme ist unter Tel. 0680/5063745 oder per E-Mail unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! möglich.
Patrick Wight spielt mit dem Dudelsack ein Ständchen
(Foto: Wight)
LH Platter: „Internationales Bildungsangebot am Schulstandort Kufstein ist voll ausgebaut“
Im Juni letzten Jahres fasste das Land Tirol den Grundsatzbeschluss zur Einrichtung eines durchgängigen internationalen Bildungsangebotes am Standort Kufstein, um der bestehenden Nachfrage Rechnung zu tragen. Kürzlich wurde der „Letter of Intent“ unterzeichnet, damit dieses Bildungsangebot vom Kindergarten bis zum internationalen Abschluss mit Herbst starten kann.
Im Innsbrucker Landhaus fanden sich hierfür LH Günther Platter als Vertreter des Landes, Paul Gappmaier (Bildungsdirektor von Tirol), Herbert Marschitz (FH Kufstein Tirol-Privatstiftung), Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Walser, Industriellenvereinigung-Präsident Christoph Swarovski sowie Michael Kocher (CEO Novartis Austria) und der Kufsteiner Bgm. Martin Krumschnabel ein. Die Erzdiözese Salzburg, die ein wichtiger und notwendiger Partner für die Umsetzung ist, ist ebenso involviert.
Durchgängiges Angebot
Aufbauend auf das bereits bestehende internationale Oberstufenrealgymnasium wird nun auch ein internationales Unterstufenrealgymnasium etabliert. Damit soll ein durchgängiges Angebot vom Kindergarten über die Volksschule bis hin zur Matura geschaffen werden, welches es sowohl Tiroler Schülern als auch Kindern von ausländischen Schlüsselkräften ermöglicht, einen Unterricht in Englisch zu absolvieren und einen internationalen Schulabschluss zu erlangen: „Mit dem Ausbau der internationalen Schule in Kufstein stärken wir nicht nur die Schullandschaft, sondern auch den Wirtschaftsstandort Tirol“, betont LH Platter. „Ein englischsprachiges Bildungsangebot schafft und sichert Arbeitsplätze, besonders bei international tätigen Konzernen. Mir war es jedoch wichtig, auch ein Angebot für unsere Tiroler Schüler zu schaffen.“
Mit Herbst 2021 startet die erste Klasse der Sekundarstufe 1, für die es erfreulicherweise bereits binnen kürzester Zeit über 20 Voranmeldungen gibt. „Eine fremde Sprache von klein auf zu lernen, bringt zahlreiche Vorteile mit sich. Umso mehr freut es mich, dass wir künftig in Kufstein ein attraktives englischsprachiges Angebot anbieten können“, zeigt sich Bildungslandesrätin Beate Palfrader zufrieden. Und Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf ergänzt: „Die internationale Schule steigert die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Tirol. Sie ist ein wichtiger Faktor, um weltweit agierende Unternehmen in unserem Land zu halten und anzusiedeln.“
V. l.: Industriellenvereinigung-Präsident Christoph Swarovski, Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Walser, Michael Kocher (CEO Novartis Austria), Kufsteins Bgm. Martin Krumschnabl, Landeshauptmann Günther Platter, Herbert Marschitz (FH Kufstein Tirol-Privatstiftung), Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf, Projektleiter Helmuth Aigner und Paul Gappmaier (Bildungsdirektor von Tirol) unterschrieben gemeinsam den „Letter of Intent“.
(Foto: Land Tirol/Gratl)
Wirtschaftskammer Kufstein fordert sofortige Kurzarbeit für Saisonarbeiter
Der neue Obmann der Wirtschaftskammer Kufstein, Manfred Hautz, fordert eine weitsichtigere Strategie der Bundesregierung, eine sofortige Kurzarbeit für Saisoniers sowie eine unbürokratische Hilfe für den Sportfachhandel im ländlichen Raum.
Vor allem für die Unternehmer fordert Hautz aktuell mehr Planungssicherheit: „Leider sind diese Lockdowns teilweise halbherzig umgesetzt worden und für uns Unternehmer wirklich sehr planlos vor sich gegangen. Wir haben uns von Woche zu Woche gehantelt“, kritisiert der neue WK-Obmann die Bundesregierung. Für Hautz wäre eine weitsichtigere Strategie wünschenswert gewesen, sodass sich Unternehmer besser auf einen Lockdown einstellen hätten können.
Gastronomie
Ein Problem, das sich durch die Corona-Krise weiter verschärft, ist der Facharbeitermangel in der Gastronomie. Aufgrund des verzögerten Saisonstartes würden viele Stammmitarbeiter vom AMS in andere Jobs vermittelt werden. „Um die Fachkräfte in unseren Betrieben zu halten, muss die Kurzarbeit sofort nach einer Wiedereinstellung ermöglicht werden“, fordert der Scheffauer Hotelier. Bisher kann die Kurzarbeit für einen Mitarbeiter erst nach einem Monat beantragt werden. Der Präsident der Wirtschaftskammer Tirol, Christoph Walser, hat festgestellt, dass viele Mitarbeiter, die früher im Tourismus waren, jetzt in der Industrie angeheuert haben: „Da braucht es eine Veränderung. Für ein Unternehmen, das geschlossen hat, kann das zum Teil der finanzielle Ruin sein“, fordert auch Walser eine sofortige Kurzarbeit für Saisoniers. „Wenn man ganz realistisch ist, ist der 7. Jänner (Anm. geplante Öffnung der Gastro- und Tourismusbetriebe) mehr als unrealistisch. Die Wintersaison wird frühestens Ende Jänner, Anfang Februar starten“, erklärt Walser.
Punktuelle Hilfe
Schwierig sei es derzeit vor allem für Reisebüros, Veranstaltungsfirmen, Getränkehändler, Gastrozulieferer, etc. Auch der Sporthandel in den ländlichen Regionen bleibe oft auf der Strecke. „Wir versuchen, in Richtung Finanzministerium Druck zu machen, dass es nochmal zusätzliche Vergütungen gibt. Das Problem kennt bis hin zum Bundeskanzler wirklich jeder“, versichert Walser.
Bedankten sich bei Alt-Obmann Martin Hirner (li.) für seine tolle Arbeit in den vergangenen Jahren: Manfred Hautz, Christoph Walser sowie Bezirksstellenleiter Peter Wachter (v. l.)