Wave: Zeichen stehen auf komplette Schließung
In der Wörgler Gemeinderatssitzung am 5. November informierte Bgm. Hedi Wechner über den aktuellen Stand zum Thema Wörgler Wasserwelten und legte den Fraktionsführern einen aktuellen Lagebericht vor. Drei Varianten stehen im Raum, eine komplette Schließung wird allerdings immer wahrscheinlicher.
Am 28. Mai beschloss der Wörgler Gemeinderat noch die Sanierung des Wellenbeckens um € 500.000,-. Diese wurde inzwischen auch durchgeführt, schlussendlich beliefen sich die Kosten auf € 551.500,-. Da man nicht wisse, wie es mit dem Wave weitergeht, wurde diese Maßnahme bereits damals von den Wörgler Grünen sowie der Freiheitlichen Wörgler Liste scharf kritisiert („fahrlässig, nicht gerechtfertigt, intransparent ...“). Dazu wurde am 20. Februar ein weiterer Zuschuss in der Höhe von € 250.000,- an das Wave gewährt: € 150.000,- waren für die Durchführung dringend nötiger Reparaturen vorgesehen, weitere € 100.000,- für die Beauftragung und Durchführung eines Folgeprojekts des ersten Gutachtens. Dieses zweite Gutachten mit einer genauen Auflistung aller Kosten für eine eventuelle Voll- oder Teilsanierung ist allerdings immer noch ausständig, trotzdem soll jetzt eine Entscheidung gefällt werden.
Drei Varianten
Im Bericht der Bürgermeisterin vom 5. November erscheinen drei mögliche Varianten diskussionswürdig: Eine Teilsanierung des bestehenden Betriebes (ca. € 5,5 Mio.), eine Teilsanierung in Verbindung mit einer wirtschaftlichen Optimierung des Bades inklusive Schließung des beliebten Sportbeckens (ca. € 7 Mio.) oder die schnellstmögliche Schließung der Wörgler Wasserwelt. Eine Totalsanierung um mehr als € 10 Mio. wird aus vertriebsstrategischen Gründen ausgeschlossen. „Eine Vollsanierung würde unbedingt notwendige zukünftige Investitionen seitens der Stadt (Kindergartenaus- wie auch Erweiterungsbauten, notwendiger Schulbau, Infrastrukturmaßnahmen etc.) nicht mehr möglich machen“, so Wechner.
Breite Front gegen Schließung
Mittels Petition für den Erhalt des Wave wurden in kürzester Zeit über 3.100 Unterschriften gesammelt (Stand 16. November, 17 Uhr). Weiters stemmen sich zahlreiche im Wave trainierende Vereine und Institutionen wie z. B. die Schwimmschule gegen eine komplette Schließung.
Entscheidung in Sondergemeinderat
In einer Sitzung mit allen Fraktionsführern der im Gemeinderat vertretenen Parteien wurde vergangenen Montag, 16. November, über die weitere Vorgehensweise beraten. Eine komplette Schließung des Wave konnte Bgm. Hedi Wechner im Vorfeld nicht ausschließen. Vize-Bgm. Mario Wiechenthaler (FWL) sehe „kein Licht am Horizont“, sollten das Land Tirol oder die Umlandgemeinden nicht helfen. GR Michael Riedhart (JWL) hofft ebenfalls auf Hilfe des Landes oder der Umlandgemeinden, sieht im Gegensatz zu Wechner und Wiechenthaler allerdings keinen sofortigen Handlungsbedarf.
Die komplette Schließung der Wörgler Wasserwelt wird
voraussichtlich in einer außerordentlichen, öffentlichen Gemeinderatssitzung nach dem Lockdown - aber noch vor Weihnachten - beschlossen.
Beschwerden wegen übervoller Schulbusse häufen sich
Immer mehr Beschwerden aus verschiedenen Gemeinden im Bezirk zu überfüllten Schulbussen gehen in der Redaktion des Kufsteinblick ein. Die VVT will die betroffenen Linien verstärken. Bei Problemen sollen diese umgehend beim VVT gemeldet werden.
Dicht gedrängt stehen die Kinder im Bus, manche haben keine Masken auf, da sie aufgrund der hohen Außentemperaturen keine Luft mehr bekommen. Damit werden alle Maßnahmen, die in den Schulen durchgeführt, ad absurdum geführt. „Sie machen es in der Schule super, alles wird protokoliert mit vielen Auflagen - und dann werden sie im Bus zusammengepfercht“, ärgert sich eine Mutter bei einem Anruf in der Redaktion des Kufsteinblick.
Das dringend Handlungsbedarf besteht, ist nicht erst klar, seit es machen Busfahrern aufgrund der erreichten Höchstkapazität nicht einmal mehr möglich ist, dass alle Kinder mitgenommen werden. „Mein Sohn ist Erstklässler und wurde wieder aus dem Bus hinausgedrückt, so voll war er“, berichtet eine andere Mutter.
Keine Elterntaxis
Auf der anderen Seite bitten die Schulen, auf unnötige Bring- und Holfahrten der Schüler zu verzichten, da diese in Vergangenheit bereits zu großen Problemen geführt haben und auch die Kinder gefährteten. Doch viele Eltern sind nicht bereit, ihre Kinder in die überfüllten Busse zu lassen. „Ich will mir gar nicht vorstellen, was passiert, wenn so ein Bus auf einer eisigen Straße einen Unfall hat“, so eine besorgte Mutter aus Langkampfen.
In der Stadt Kufstein hat man auf die Beschwerden reagiert: „Das von Ihnen beschriebene Problem ist uns bekannt, wir sind dabei das Problem zu analysieren und beobachten die derzeitige Situation genau. Wir arbeiten mit der Firma Achhorner an einer Lösung“, so Christian Mrazek von den Stadtwerken Kufstein, der für die Stadtbusse in Kufstein zuständig ist.
Dass es in Schwoich eine Verringerung der Busse von fünf auf zwei Busse gegeben habe, bestreitet die VVT: „In Schwoich gab es keine Reduzierung“, informiert Stefanie Kozubek, Pressesprecherin der VVT.
Maskenpflicht im Bus
Zum Thema Maskenpflicht hofft die VVT, dass das Verständnis der Menschen für die Wichtigkeit dieser Verordnung wieder erhöht wird. Zwar wird bei der Ticketkontrolle auf die Maskenpflicht hingewiesen und bei Uneinsichtigkeit wird auch die Polizei hinzugezogen, doch in einem übervollen Schulbus ist es natürlich nicht möglich, dass der Chauffeur dies ständig überprüft.
„Da es dauert, bis die Schulstundenpläne fixiert sind und bis das jährliche schwankende Fahrgastaufkommen durch Schüler auf den verschiedenen Linien evaluiert werden kann, muss die Auslastung in den ersten Schulwochen intensiv beobachtet werden. Wir sind aber zusätzlich auch auf die Rückmeldungen von Busbenützer, Verkehrsunternehmen und besonders auf die von aufmerksamen Kunden angewiesen. Nur so kann mit den verfügbaren Ressourcen zielgenau reagiert werden. Mit den Daten der ersten Woche konnten so 40 Schwerpunkte herausgearbeitet werden. Auf 27 wurde bereits mit Verstärkerleistungen reagiert, für acht weitere gab es eine Entwarnung, da es bereits Alternativkurse gibt, die verbleibenden fünf werden derzeit noch geprüft“, so Kozubek auf eine Anfrage des Kufsteinblick.
Unbedingt melden
Sämtliche Vorkommnisse in Verbindung mit Buslinien sollen beim Kundencenter unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! gemeldet werden, damit man im Falle einer Häufung von Vorfällen mit Maßnahmen gegensteuern kann.
Dicht an dicht stehen die Schüler im Bus - nur die Wenigsten erhalten einen Sitzplatz.
Foto: Privat
TVBs setzen auf Genussrouten mit dem Rad
Stolz sind die TVBs Kufsteinerland und Kaiserwinkl auf das vielfältige regionale kulinarische Angebot. Mit der Kaiserweis´ Genussradrunden gibt es nun Vorschläge, wie man möglichst viele dieser Angebote mit einem Ausflug erreichen kann.
Kulinarische Schätze, kombiniert mit bezaubernden Naturerlebnissen bieten die drei Kaiserweis´ Genussradrouten, die vom TVB Kufsteinerland und TVB Kaiserwinkl am Donnerstag, 24. September, offiziell beim Lacknerhof in Langkampfen eröffnet wurden. 60 Produzenten können auf den drei Routen besucht werden und „... jeder hat eine Geschichte dazu“, so Sebastian Schrödl, Obmann von Kaiserweis‘.
Die Runde „Kaiserweis´pur“ geht von Kufstein über Walchsee bis Kössen und über Rettenschöss und Niederndorf wieder zurück. Mit 71,9 Kilometer Länge und 720 Höhenmeter gibt es nicht nur viel zu radeln, sondern auch eine Menge an Attraktionen.
Mit der Runde „Genuss & Kultur“ von Kufstein über Ebbs, Rettenschöss bis Wildbichl und über Erl zurück erlebt man auf 58 Kilometern und etwas mehr als 900 Höhenmetern einen Ausflug mit zahlreichen Attraktionen und regionalen kulinarischen Köstlichkeiten.
Bei der Runde „Genuss & Handwerk“ hat man die Möglichkeit, z. B. beim Bau einer Rodel dabei zu sein oder zu erleben, wie Schnaps gebrannt wird oder schöne Produkte aus Holz entstehen. Auch hier kommt natürlich die vielfältige regionale Kulinarik nicht zu kurz. Mit 35 Kilometern und 310 Höhenmetern ist diese Route von Thiersee, Kufstein über Langkampfen und Bad Häring nach Schwoich der kürzeste Vorschlag der TVBs.
Entstanden ist das Projekt „Kaiserweis“ aus der Iniative der Vermarktung heimischer Produkte und Leistungen aus der Leader-Region KUUSK. Mit einem finanziellen Aufwand von rund € 10.000.- wird eine große Wertschöpfung erreicht, so TVB Kufsteinerland Geschäftsführer Stefan Pühringer.
Die Karte mit den Routenvorschlägen und einer Übersicht aller teilnehmenden Betriebe inkl. Infos und Öffnungszeiten liegen ab sofort kostenlos bei allen TVB-Geschäftsstellen auf.
Vertreter der Produzenten, Bürgermeister und TVBs eröffenten die Kaiserweis´ Genussradrunden in Langkampfen.
Zwei weitere Geschäftsführer für die Wörgler Wasserwelten
Die Freiheitliche Wörgler Liste (FWL) stellte bei der Gemeinderatssitzung vergangenen Donnerstag, 24. September, einen Dringlichkeitsantrag zur Berufung weiterer Geschäftsführer für die Wörgler Wasserwelt GmbH. Dieser wurde vom Gemeinderat mehrheitlich angenommen.
Dem Wave steht das Wasser bis zum Hals: Neben dem coronabedingten Geschäftseinbruch sind umfangreiche Sanierungen nötig. Lt. einem ersten Gutachten sind für eine vollständige Sanierung zwischen € 7,5 Mio. und € 9,5 Mio. zu berappen. Ein zweites, genaueres Gutachten soll nun Klarheit über jeden einzelnen zu sanierenden Posten bringen sowie die genauen Kosten darlegen.
Ramsauer bisher Alleingeschäftsführer
Seit Eröffnung der Wörgler Wasserwelten vor 17 Jahren hat Andreas Ramsauer die Geschäftsführung inne. „Geschäftsführer Ramsauer hat ein Gemeindebad mit einem privat geführten Bad koppeln müssen. Es war extrem schwierig für ihn, hier zu arbeiten. Aber dies hat er ganz hervorragend gemeistert“, so Bgm. Hedi Wechner.
Zwei weitere Geschäftsführer
„Es sind heuer schon mehrere hundert Tausend Euro in das Wave geflossen und im Falle einer Sanierung werden es weitere Millionen. Darum sind wir der Meinung, dass wir aus strategischen Gründen den Geschäftsführer entlasten sollten und ihm weitere Geschäftsführer zur Seite stellen, damit dies alles zu bewältigen ist. Ich glaube, dass die weiteren Geschäftsführer eine Kontrollfunktion ausüben sollten. Sechs Augen sehen mehr als zwei“, erklärt Vize-Bgm. Mario Wiechenthaler (FWL) den Antrag. Wechner geht davon aus, dass sich die Kontrollfunktion auf die finanziellen Bereiche erstrecken und keine Kontrollfunktion des operativen Geschäftsführers darstellen soll.
„Durch die Neuregelung und Erweiterung der Geschäftsführung können Maßnahmen und Beschlüsse der Geschäftsführung mit Mehrheit der Geschäftsführer umgesetzt werden. Wie bei anderen städtischen Gesellschaften sollen die zusätzlichen Geschäftsführer aus dem Kreise des Stadtamtes berufen werden, um keine Kosten zu schaffen und qualifiziertes Personal rasch zu beauftragen“, so der Antrag.
Die vorgeschlagenen Geschäftsführer, Stadtamtsdirektor Mag. Philipp Ostermann-Binder sowie Finanzleiter Mag. Walter Hohenauer, wurden mit 13:8 Stimmen bestellt.
Zusätzlicher Beirat?
Die ÖVP-nahen Listen um Stadtparteiobmann Michael Riedhart forderten für zusätzliche Transparenz die Installierung eines Beirates. Ein Abänderungsantrag von GR Hubert Aufschnaiter wurde abgelehnt, Bgm. Hedi Wechner zeigte sich jedoch gesprächsbereit. In nächster Zeit soll mit der Stadtchefin geklärt werden, in welcher Form es weitere Kontrollgremien geben könnte.
Stadtamtsdirektor Mag. Philipp Ostermann-Binder (li.) und Finanzleiter Walter Hohenauer (re.) wurden zu Wave-Geschäftsführern bestellt.
Kufsteins Kulturprogramm in Zeiten von Corona
„Österreich ist das einzige Land, wo in Zeiten der Corona-Pandemie nicht der Gesundheitsminister sondern die Kulturministerin gehen musste. Das zeigt, welchen Stellenwert die Kultur bei uns hat“, so Bgm. Martin Krumschnabel bei der Vorstellung des Kulturprogrammes der Stadt Kufstein.
„So schwierig war es noch nie. Es gibt viele Unsicherheiten. Jede Veranstaltung kann kurzfristig abgesagt werden. Vor allem im Herbst wird es spannend“, ist sich Kulturreferent Klaus Reitberger bewusst.
Aus diesem Grund werden die Veranstaltungen soweit möglich in größeren Sälen stattfinden, um entsprechenden Abstand zu garantieren. Und mancher Abend wird geteilt: „Statt einem langen Programm wird es zwei kurze Programme geben, damit mehr Leute in den Genuss kommen“, informiert Kulturdirektor Bernhard Sieberer.
Viele Programmpunkte, die im Frühjahr durch COVID-19 ausgefallen sind, wurden wieder ins Programm für den Herbst 2020 und Frühjahr 2021 aufgenommen. Abonnenten haben für den Ausfall entweder das Geld zurückbekommen oder konnten ein neues Abo zum halben Preis kaufen.
Große Sorgen machte man sich noch um die Kindertheater. Denn es wird nicht so einfach sein, die Kinder zum Stillhalten zu bringen. Man hat diese Programmpunkte alle auf das Frühjahr 2021 gesetzt, um mit den Erfahrungen der Ensmebles aus dem Herbst sichere Veranstaltungen durchführen zu können.
„Wenn man sich an das hält, was nötig ist, kann man trotzdem tolle Veranstaltungen haben“, ist sich Sieberer sicher. Geplant ist wieder ein vielfältiges Programm mit Abonnement-Konzerten, Sonderkonzerten (erstmals auch mit einem Weihnachtskonzert im Dezember), Kinderprogramm und den Kufsteiner Nachtgesprächen.
Das genaue Programm mit allen Details ist unter www.kufstein.gv.at abrufbar. Weitere Informatioen gibt es unter Tel. 05372/602503. Online-Tickets erhält man auf www.kufstein.at, im Stadtamt Kufstein sowie beim TVB Kufsteinerland.
Stellten das Kulturpogramm vor: v. l. Bernhard Sieberer, Klaus Reitberger, Charlotte Bundschuh, Sponsor Robert Petutschnigg und Bgm. Martin Krumschnabel.