Grenzüberschreitende Zusammenarbeit bei Notfall-App
Bereits im Jahr 2012 entwickelte das Land Tirol gemeinsam mit der Bergrettung und der Leitstelle die „Notfall Tirol“ App. Nach einer umfangreichen technischen Erneuerung kann die App ab sofort auch in Südtirol sowie in Bayern genutzt werden.
Das Interesse war groß, als vergangenen Freitag, 6. September, die neue „SOS-EU-Alp App“ im Blaulicht- und Gemeinde-Einsatzzentrum in Wörgl präsentiert wurde. Mit der neuen App kann nicht wie bisher nur in Nord- und Osttirol, sondern auch von Bayern und Südtirol aus mit dem Smartphone schnell und einfach ein Notruf abgesetzt werden, der samt Standort- und Kontaktdaten an die jeweilige Leitstelle übermittelt wird. „Das Westentliche ist, dass die App sehr schnell und sehr einfach funktioniert. Sowohl in der Basisbedienung, als auch die Installation“, erklärte Bernd Noggler, GF der Leitstelle Tirol.
Exakte Lokalisierung
Das Anwendungsgebiet umfasst Notfälle zur Alarmierung von Rettungsdiensten (Boden und Luft), Berg- und Wasserrettung sowie Feuerwehr. Nach betätigen eines App-Buttons werden neben den GPS-Daten die mögliche Abweichung davon sowie GPS-Abrufzeitpunkt, Akkustand des Handys sowie Höhe- und Kontaktdaten übermittelt. Weiters können die nächstgelegenen Defibrillator-Standorte abgerufen werden. „Diese Notfall-App (Anm. Notfall Tirol App) hat sich sehr gut bewährt. Es ist mir eine große Freude, dass die Zusammenarbeit zwischen Südtirol, Bayern und Tirol gerade in diesen Einsatzfragen intensiv ist und funktioniert“, betonte LH Günther Platter. „Es geht darum, dass wir moderne Technik bestmöglich nutzen, um mehr Menschenleben zu retten. Es war eine sehr gute Idee, das Projekt auszudehnen und dieses Wissen nicht nur auf Tirol zu begrenzen, sondern dass ihr auch eure Nachbarn daran teilhaben lässt“, bedankte sich der bayerische Staatsminister des Inneren, Joachim Herrmann.
Die App kann ab sofort im App-Store auf iOS bzw. im Google Playstore auf Android-Geräten kostenlos heruntergeladen werden (SOS-EU ALP). Unter Federführung der Leiststelle Tirol wurde gemeinsam mit der Agentur für Bevölkerungsschutz in Südtirol seit 2018 die App so programmiert, dass die Mehrsprachigkeit, die Ausweitung auf die Leistellen der Länder sowie die Datensicherheit gewährleistet sind.
Außerhalb von Tirol, Südtirol und Bayern wird mittels der App eine Verbindung zum internationalen Notruf aufgebaut.
V. l.: Joachim Herrmann, bayerischer Staatsminister des Innern, die Vorsitzende des bayerischen Kuratoriums für alpine Sicherheit, StM Michaela Kaniber, Tirols LH Günther Platter und Südtirols LH-Stv. Arnold Schuler.
Wörgl als erste Stadt Österreichs flächendeckend mit 5G ausgestattet
Wörgl wurde als erste Stadt Österreichs vollständig mit 5G versorgt. Am 27. August haben Bgm. Hedi Wechner und Drei CEO Jan Trionow das neue 5G Netz für Wörgl offiziell in Betrieb genommen.
„Die schnelle Internet-Anbindung ist einer der wichtigsten Zukunftsfaktoren für unseren Wirtschafts- und Bildungsstandort. Deshalb haben wir bereits vor zwanzig Jahren mit dem Aufbau eines stadteigenen Glasfasernetzes begonnen. Dank 5G sind wir nun früher als erhofft in der Lage, das gesamte Gemeindegebiet mit Highspeed-Internet zu versorgen“, betonte Wechner.
Mit 5G entsteht ein Mobilfunknetz, das sämtliche Kommunikationsbedürfnisse befriedigt: von Haushalten bis zu Industrie 4.0.
Für die Netzbetreiber ist die fünfte Mobilfunk-Generation die einzige Möglichkeit, mit dem ständig wachsenden Datenbedarf effizient umzugehen, da das neue Frequenzspektrum eine starke Kapazitätserweiterung ermöglicht. Außerdem wird 5G in Zukunft High-Speed-Übertragungsgeschwindigkeiten von 1 bis 10 GB/s ermöglichen.
Als einer von zwei Anbietern hatte Drei bei der österreichischen Frequenzauktion Anfang März 2019 die erforderlichen Frequenzen für den 5G Start noch in diesem Jahr erworben. Alle übrigen Betreiber werden mit 5G erst 2020 folgen.
Drei-CEO Jan Trionow übergab ein 5G-Modem an Bgm. Hedi Wechner.
Autofestspiele gehen in die zwölfte Runde
Westösterreichs größte Autoschau geht heuer bereits zum zwölften Mal über die Bühne. Am Samstag, 28. September, werden in der Kufsteiner Innenstadt über 200 Fahrzeuge von 20 Betrieben präsentiert.
Von den neuesten PKW-Modellen aller Händler mit zahlreichen Österreichpremieren über Edelsportwagen und Wohnmobilen bis hin zum Microcar: Auch heuer dürfen sich die Besucher der Autofestspiele wieder auf einige Highlights freuen. „Unser Ziel ist es, die Autofestspiele ständig zu optimieren. Wichtig ist, dass der ganze Tag für den Besucher mega attraktiv ist“, gibt Organisator Walter Edinger die Richtung vor. Ab 10 Uhr wird die Kufsteiner Innenstadt mit den Hauptzonen Oberer Stadtplatz, Unterer Stadtplatz, Fischergries, die Marktgasse sowie die Kinkstraße wieder zur Ausstellungs- und Fußgängerzone. Für über 200 Fahrzeuge können fachkundige Infos eingeholt werden, auch ein ungezwungenes Probesitzen ist jederzeit möglich. Dazu wird wieder ein vielseitiges Rahmenprogramm geboten: Von 11 bis 17 Uhr wird in der Josef-Egger-Straße/Kinkstraße eine Kinderwelt mit der Life Radio Tirol-Sommertour eingerichtet, Radio U1 Tirol gastiert bis Mittag am Oberen Stadtplatz. Auf den verschiedenen Plätzen verteilt sorgen Musiker und Künstler für eine unterhaltsame Abwechslung, dazu gibt es beliebte Aktivitäten wie ein Glücksrad mit tollen Preisen der Ausstellungspartner sowie einen Reifenwechsel-Wettbewerb. „Die Autofestspiele sind für uns im Herbst mittlerweile ein Highlight“, freut sich Christian Mölg.
Erster Service gratis
Für alle Besucher, die sich entscheiden, in der Zeit von 28. September bis 7. Oktober ein neues Fahrzeug bei einem der ausstellenden Betriebe zu kaufen, gibt es einen Gutschein für das erste große Service gratis.
Die Innenstadt gilt von 10 bis 17 Uhr als Fußgängerzone, alle Zufahrten zum Zentrum, die Tiefgaragen und Parkflächen können genutzt werden. Weitere Infos unter www.autofestspiele.at
Freuen sich auf die Autofestspiele: Organisator Walter Edinger, Werner Hauser (Sparkasse Kufstein), Wilhelm Mölg sowie Erwin Bernhard
Schwoich kämpft weiter gegen Baurestmassendeponie
Ca. 250 Bürger folgten der Einladung der Bürgerinitiative Schwoich zu einer Informations- und Diskussionsveranstaltung am 29. August im Saal des Gasthofes Neuwirt in Schwoich.
Armin Hofreiter, Sprecher der Bürgerinitiative, teilte mit, dass die Firma Rohrdorfer - anders wie in einem Informationsschreiben an die Haushalte in Schwoich angekündigt - noch keinen neuen Antrag beim Land Tirol eingebracht hat. Ebenso gäbe es noch keine Vereinbarung zwischen der Gemeinde Schwoich und der Firma Rohrdorfer über einen Verzicht über die Deponierung von Asbest und ähnlichen Gefahrengütern.
Durch regelmäßige Blutentnahmen bei Freiwilligen von Dr. Sunhild Hofreiter-Schütte will man eine Datenbank aufbauen, die Veränderungen in den nächsten Jahren festhält.
Diskussionsrunde
Den Fragen der Bürger stellten sich an diesem Abend auch Michael Riedhart (ÖVP), Daniel Veselinovic (SPÖ), Carmen Schimanek (FPÖ) und Iris Kahn (Grüne) sowie Markus Sint von der Liste Fritz. Einig war man sich darin, dass alles getan werden muss, um die Deponie in Schwoich und das Zwischenlager in Kufstein zu verhindern, wobei es aufgrund der Wahlzeit auch immer wieder zu verbalen Seitenhieben Richtung der anderen Parteien kam.
Sint schlug vor, dass das Land ähnlich wie bei der Betreibung von Steinbrüchen – welches auch bundesgesetzlich geregelt ist – regulierend eingreifen soll. Bei einem Treffen der Bürgerinitiativen Schwoich und Kufstein mit LA Alois Margreiter und Landwirtschaftskammerpräsident Josef Hechenberger sowie der ehemaligen Bundesministerin Elisabeth Köstinger wurde darauf hingewiesen, dass hier das Land Tirol durch eine Änderung der Tiroler Raumordnungsgesetze gefordert ist. Margreiter und Hechenberger versprachen, bei einem Zusammentreffen mit LH Günther Platter das Thema zu besprechen.
Fachvortrag
Dr. Albert Zawadil vom Bezirkskrankenhaus Kufstein hielt einen Fachvortrag über die Gefahrenstoffe, die momentan noch gelagert werden sollen (ausgeklammert wurden Asbest und Mineralwolle). Die Betroffenheit der Anwesenden war groß angesichts der vielen schleichenden Gesundheitsbedrohungen. Oft sei es schwierig bis unmöglich, im Nachhinein einen direkten Zusammenhang zwischen Erkrankungen und nahen Deponieflächen nachzuweisen, wie Dr. Zawadil ausführte.
Die Bürgerinitiative fühlt sich zudem von der Gemeindeführung nicht ausreichend vertreten. So warf Hofreiter Bgm. Josef Dillersberger vor, in seinen Pressestatements immer für die Deponie gewesen zu sein. Auch hatte man das Gefühl, dass bei den gemeinsamen Besprechungen bereits im Vorfeld alles abgesprochen war, so Hofreiter. Bgm. Dillersberger zeigte sich über diese Vorwürfe sehr verwundert.
Birgit Feldkircher wollte von den Bürgern wissen, ob man es gut sein lassen soll oder weiter kämpfen will. Einstimmig war man sich einig, weiterzukämpfen. Hofreiter merkte dazu an, dass die Bürgerinitiative Schwoich nicht „Nein“ zu allem sagt, sondern eine sogenannte Inertdeponie, also eine Deponie für niederschwellige Bausrestmassen, durchaus denkbar sei.
V. l.: Michael Riedhart, Markus Sint, Daniel Veselinovic, Carmen Schimanek, Iris Kahn und Moderator Martin Heis.
Foto: Haselsberger
Vignettenkontrolle in Kufstein: Endlich Lösung oder Wahlkampfversprechen?
Überraschend kam vergangene Woche die Aussage von Alt-Bundeskanzler Sebastian Kurz, das Problem in Tirol gezielt zu lösen und wieder eine Vignettenbefreiung auf der A12 Inntalautobahn bis Kufstein Süd zuzulassen.
Ob es sich dabei um reinen Wahlkampf handelt oder wie eine Lösung speziell für Kufstein rein rechtlich aussehen würde, ließ Kurz dabei offen. Für die verkehrsgeplagten Gemeinden wie Kufstein, Ebbs oder Niederndorf wäre diese Regelung aber ein Schritt in die richtige Richtung.
Josef Ritzer, Bürgermeister von Ebbs: „Neben den Grenzkontrollen beim Übergang Kufstein/Kiefersfelden ist die Vignettenpflicht bis Kufstein-Süd der wichtigste Faktor für das Ansteigen des Umwegverkehrs in der Unteren Schranne. Speziell an starken Reisetagen, an denen die Inntalautobahn ohnehin stark belastet ist, steigt der Druck auf das niederrangige Verkehrsnetz. Nach den zahlreichen Versprechen der Vergangenheit muss diese Ansage im Falle einer neuerlichen Regierungsbeteiligung der ÖVP nun auch halten.“
Auch für den Niederndorfer Bürgermeister Christian Ritzer würde sich die Verkehrslage durch die Vignettenfreiheit deutlich entspannen: „Speziell in den Wintermonaten, in denen Tagesausflügler aus Bayern die Wintersportgebiete hinter dem Kaiser ansteuern, ist der Verkehr durch unsere Gemeinde teilweise kaum mehr auszuhalten. Seit mehr als fünf Jahren läuft diese Diskussion nun schon. Und obwohl sich im Grunde alle einig sind, dass diese Maßnahme sinn- und wirkungsvoll wäre, sind wir an der Umsetzung bisher immer gescheitert. Ich hoffe, dass dieses Thema, das nun offenbar auch in Wien wahrgenommen wird, nach der Wahl endlich im Sinne der Menschen gelöst wird. Zu lange und zu oft sind nach großen Ankündigungen keine Taten erfolgt. Das muss jetzt ein Ende haben.“
NR Josef Lettenbichler begrüßt, dass das Thema endlich wieder diskutiert wird. Im Juli wurde im Parlament der Verkehrsminister mittels eines Antrages zur Vorlage eines Berichtes über Varianten zur Bekämpfung des Ausweichverkehrs aufgefordert - für alle betroffenenn Gebiete in Österreich. Die Ergebnisse werden Ende Oktober vorliegen.
Versprechungen bereits zwei Jahren alt
Bereits vor zwei Jahren wurden von zahlreichen Politikern Versprechen gemacht, dass sie für eine Neueinführung der Vignettenpflicht kämpfen werden. Doch weder Verkehrsministerin Doris Bures noch Nachfolger Norbert Hofer waren dazu zu bewegen, da es mehrere Regionen mit ähnlichen Problemen in ganz Österreich gibt.
Dementsprechend zurückhaltend ist die Freude daher bei Kufsteins Bürgermeister Martin Krumschnabel: „Es ist völlig überflüssig, wiederum vor der Wahl große Ankündigungen zu machen, die erfahrungsgemäß dann nicht eingehalten werden. Es wäre wesentlich klüger und seriöser, wenn jetzt sofort im Nationalrat ein entsprechender Antrag auf Gesetzesänderung eingebracht würde, der dann noch vor dem Herbst beschlossen werden kann. Auch nach der Wahl wird man andere Fraktionen finden müssen, die einen solchen Vorschlag unterstützen. Die Bevölkerung kann schon gar nicht mehr wissen, an welcher Partei eigentlich die Vignettenbefreiung scheitert, weil in öffentlichen Stellungnahmen immer alle dafür sind!“
SPÖ-NR Christian Kovacevic ist verwundert über plötzliches Interesse von Kurz an Kufsteiner Verkehrsproblematik: „Warum haben ÖVP und FPÖ dann unseren Antrag im Verkehrsausschuss nicht angenommen? Es braucht eine bundesweite Lösung und keine Ausnahmen für einzelne Abschnitte. Jetzt vor den Wahlen eine Mautausnahme zu fordern, ist höchst unseriös.“
FPÖ-NR Carmen Schimanek traut der Ankündigung ebenfalls nicht: „Ich bin schon jahrelang an diesem Thema dran und versuche eine Lösung zu finden. Speziell von Sebastian Kurz kam in all den Jahren nie auch nur ein Hauch von Unterstützung bei diesem Thema, aber natürlich werden wir eine Umsetzung nach Kräften unterstützen.“
Fällt die Vignettenkontrolle bis Kufstein Süd? Aufgrund der Erfahrungen der letzten Jahre sind viele skeptisch.
Foto: Storyblock