Weniger Müll durch regionales Kaffee-Mehrwegbechersystem „K2go“
Anfang April startet in der Region Kufstein ein Mehrwegbechersystem. Die Keramikbecher sind nachhaltig hergestellt und in sieben lokalen Designs erhältlich.
Mehrwegbecher anbieten, damit Müll vermeiden und die Umwelt schonen: Das sind die Ziele von „K2go“, dem neuen Kaffee-Mehrwegbechersystem in der LEADERregion KUUSK (Kufstein und Umgebung, Untere Schranne – Kaiserwinkl). Ab Anfang April kann in den teilnehmenden Betrieben beim Kauf eines Kaffees zum Mitnehmen ein „K2go“-Pfandbecher bezogen und jederzeit wieder bei einem der Partner zurückgegeben werden. Das Becherpfand beträgt € 10,-, den man nach Rückgabe zurückerhält oder - nach Belieben - auch als Kaufpreis angesehen werden kann, wenn man den Becher behalten will.
Sieben Designs
5.000 „K2go“-Becher werden zum Start zur Verfügung stehen. Derzeit gibt es sieben Editionen: Kufstein, Schwoich, Thiersee, Erl, Walchsee, Kössen und Naturerlebnis Kaisergebirge.
Derzeit befindet man sich in der Akquisephase: Ziel ist, in den nächsten Wochen und Monaten ein möglichst dichtes Netz an Partnerbetrieben zu knüpfen. Zehn Betriebe sind bereits mit an Bord: Spar (Filiale Unterer Stadtplatz und Kaufpark), Bäckerei Hauber (beide Filialen in Kufstein), Cafe Inner, Moccador, Schwimmbadbuffet Kufstein, Trafik Doppelhammer (Niederndorf) und die Bäckerei Bichlbäck (Niederndorf, Ebbs). Auch größere Firmen sollen Partner von „K2go“ werden und ihren Mitarbeitern in den Betriebskantinen eine umweltfreundliche Alternative zum Einwegbecher zu bieten. Für die teilnehmenden Betriebe ist das System im ersten Jahr komplett kostenlos, ab dem zweiten Jahr wird ein Mitgliedsbeitrag von einem Euro pro Tag eingehoben, um den Service langfristig finanzieren zu können.
Einzigartig in Österreich
Die Idee für ein regionales Mehrwegbechersystem für Kaffeebecher hatte die Niederndorferin Birgit Pristauz. Sie hatte nach einer Lösung gesucht den Müll durch Kaffee-Einwegbecher zu vermeiden: „Als kleiner Betrieb kann man ein solches Pfandsystem aber alleine nicht umsetzen.“ Als Vorstandsmitglied der Leader-Region KUUSK brachte sie die Idee für ein regionales System in den Vorstand ein und stieß dort auf Zuspruch. Mit der konkreten Umsetzung und laufenden Betreuung der Partner wurde die Standortmarketing Kufstein GmbH beauftragt. Geschäftsführer Thomas Ebner ist von „K2go“ überzeugt: „In den letzten Monaten sind einige Mehrwegbechersysteme in Österreich entstanden. Unseres bietet aber einen ganz entscheidenden Mehrwert: Wir setzen mit K2go auf hochwertige Keramikbecher, nicht auf Mehrweg-Plastikbecher. Und der Konsument muss den Becher nicht erwerben“. Ganz im Sinn der Nachhaltigkeit werden die Mehrwegbecher 100 Prozent klimaneutral produziert.
Erhältlich sind alle sieben Motive auch beim Bürgerservice im Kufsteiner Rathaus und beim Tourismusverband Kufsteinerland am Unteren Stadtplatz für je € 10,-.
Die Anschaffungskosten für die Becher und dazu passende Ausgabeboxen liegen bei rund € 30.000,-. Finanziert wird das Projekt vor allem durch die Europäische Union im Rahmen einer Leaderförderung sowie durch eine Abfallvermeidungs-Förderung der Sammel- und Verwertungssysteme für Verpackungen. Auch das Land Tirol und die Wirtschaftskammer Kufstein unterstützen das Konzept finanziell.
Präsentierten „K2go“: Stefan Hohenauer, Birgit Pristauz, Melanie Steinbacher, Manfred Zöttl, Patrick Schönauer sowie Thomas Ebner
Foto: Stadt Kufstein/Kleinheinz
Hochwasserverband Unteres Unterinntal gegründet
Aus insgesamt zehn Mitgliedern besteht der neu gegründete Verband „Hochwasserschutz Unteres Unterinntal“. Angath hat sich gegen eine Mitgliedschaft ausgesprochen, für Radfeld wird eine zwingende Mitgliedschaft verordnet.
Der Wasserverband „Hochwasserschutz Unteres Unterinntal“ hat sich nach rund eineinhalb Jahren Vorbereitungszeit gegründet. Mit den Gemeinden Breitenbach, Brixlegg, Kramsach, Kundl, Rattenberg und Wörgl sowie den Infrastrukturträgern treten zehn Mitglieder dem Verband auf Basis der gemeinsam erarbeiteten Statuten freiwillig bei. Die Gemeinde Radfeld hat ihren freiwilligen Beitritt an eine weitreichende Änderung der Statuten geknüpft. Aus diesem Grund wurde der Beschluss gefasst, Radfeld verpflichtend am Wasserverband zu beteiligen. Angath hat bereits im Vorfeld eine Mitgliedschaft abgelehnt, diese ist gesetzlich nicht zwingend erforderlich.
„Es ist erfreulich, dass nach intensiven Vorbereitungsarbeiten und ausführlichen Informationen für alle Betroffenen nunmehr die Behörde um Anerkennung als Wasserverband ersucht werden kann. Gemeinsam will man an einer möglichst raschen Umsetzung des Hochwasserschutzes für 2.200 gefährdete Gebäude und 160 Hektar Bauland im Verbandsgebiet Unteres Unterinntal arbeiten. Es geht um gemeinsame Interessen, um den Schutz der Bevölkerung, um Sachwerte und um die künftige Entwicklung in der gesamten Region“, erklärt Bezirkshauptmann Christoph Platzgummer.
Sobald der Wasserverband und die Beiziehung der Gemeinde Radfeld von der Wasserrechtsbehörde per Bescheid anerkannt und die Statuten genehmigt sind, kann der Wasserverband die operative Arbeit aufnehmen. Dazu gehört die Beauftragung der Einreichdetailplanung. Aufgabe eines Wasserverbandes sind die Errichtung der schutzwasserbaulichen Maßnahmen sowie die Instandhaltung und Sanierung bereits bestehender sowie neu zu errichtender Hochwasserschutzbauten und Verbandsanlagen.
Schutzprojekt liegt seit Ende 2016 vor
Seit Ende 2016 liegt das so genannte Generelle Projekt für den Hochwasserschutz im Unteren Unterinntal vor. 18 Kilometer Mauern und Dämme sowie drei optimierte Retentionsräume in Kramsach, Radfeld/Kundl und Angath mit einem Fassungsvermögen von insgesamt 8,5 Millionen Kubikmeter Wasser sollen die 2.200 gefährdeten Gebäude in der Region künftig vor einem 100-jährlichen Hochwasserereignis bestmöglich schützen.
Im Jahr 2018 wurde auf Basis der Rückmeldungen der Grundeigentümer und Gemeinden eine Variante für den Hochwasserschutz im Unteren Unterinntal ausgearbeitet. 90 Prozent der Anregungen wurden dabei berücksichtigt. Von der Anpassung des Projekts besonders profitieren würde Radfeld. Der Retentionsraum Kundl/Radfeld könnte durch verschiedene Maßnahmen im Gemeindegebiet von Radfeld um über 21 Hektar reduziert werden.
Foto: Land Tirol
Rotary Club Kufstein gibt bereits zum 25. Mal die Fastensuppe aus
Vor 25 Jahren hatten Helmut und seine Frau Heidi Bodner die Idee, auch in Kufstein zur Aufstockung der Vereinskasse des Rotary Clubs eine Fastensuppe auszugeben.
Angefangen hatte man mit Stehtischen und Sonnenschirmen, schließlich stellte man ein eigenes Zelt auf, seit den letzten zehn Jahren sind die Kufstein Galerien am Aschermittwoch das zu Hause des Charity-Events. Inzwischen werden über 1000 Portionen ausgegeben, doch die Unterstützung dafür geht weit darüber hinaus. „Wir haben bereits mehrere tausend Gutscheine in ganz Österreich verkauft“, weiß Bodner.
Damit die Organisation immer reibungslos abläuft, hat man sich dazu entschlossen, ein eigenes Organisationsteam mit Helmut Bodner und Georg Kantor aufzustellen. Ermöglicht wird es aber nur durch die tatkräftige - und kostenlose - Mithilfe der 52 Clubmitglieder und deren Frauen. Kantor: „Wir sind immer sehr froh, dass alle ihre Zeit dafür opfern.“
Gekocht werden die rund 460 Liter Suppe vom Hotel Alpenrose in Kufstein. „Wir arbeiten genau nach Rezept und planen den großen Zeitaufwand in der Vorbereitung rechtzeitig ein. Und damit die Suppe auch warm serviert werden kann, gibt es einen eigenen Transportablauf“, so Alpenrose-Chef Stephan Mauracher. Mit einer bayerischen Breze wird das Suppenerlebnis abgerundet. „Ein schöner Abschluss für die Faschingszeit“, ist Walter Edinger überzeugt.
Genutzt werden die Einnahmen, um schnell und unbürokratisch helfen zu können „Keine Aufwändungen oder Spesen kommen davon weg, alles wird für soziale Zwecke verwendet“, so Präsident Harald Bortolotti.
Erstmals werden auch keine Plastiklöffel ausgegeben. In den nächsten Jahren will man auch die Plastikteller ersetzen.
Von 10.30 bis 14.00 Uhr sind die Ausgabestellen am 6. März in den Kufstein Galerien besetzt. Der Suppenpreis beträgt € 4,–. Das Parken in der Tiefgarage ist eine Stunde gratis.
V. l.: Georg Kantor, Harald Bortolotti, Walter Edinger und Helmut Bodner freuen sich wieder auf viel Besuch bei der Fastensuppe.
Wörgler Grüne fordern überdachte Bushaltestellen
Um den Individualverkehr einzudämmen und damit den öffentlichen Verkehr zu stärken, wünschen sich die Wörgler Grünen bereits seit 2014 eine Überdachung der stark frequentierten Citybus-Haltestellen. Ein Antrag dazu wurde im September 2015 zwar im Verkehrsausschuss behandelt, seither sei jedoch nichts passiert. „Die bestehenden Überdachungen sind uralt, es gibt nicht überall etwas zum Sitzen, die Kennzeichnungen sind schlecht bzw. nicht vorhanden, manche Haltestellen findet man erst gar nicht“, berichtet GR Richard Götz nach einem Lokalaugenschein an allen fünf Citybuslinien. „Es ist alles in die Jahre gekommen. Wenn wir wollen, dass die Leute auf die öffentlichen Verkehrsmittel umsteigen, muss man ihnen etwas bieten“, so Christine Mey. Weiters kritisiert die Grünen-Gemeinderätin die Linienführung: „Manche Linien sind nicht zielführend, einige Haltestellen ergeben keinen Sinn. Es ist sukzessive gewachsen, wurde aber nicht mehr evaluiert und durchkontrolliert“, fordert Mey eine Überarbeitung. „Wir werden nochmal darauf hinweisen, aber manchmal funktioniert es besser, wenn man es an die Öffentlichkeit trägt“, plant Götz keinen neuen Antrag im Gemeinderat zu diesem Thema.
Wechsel an der Spitze
Nach sechs Jahren an der Spitze gab GR Richard Götz die Leitung der Wörgler Grünen mit 1. Februar 2019 an Christine Mey weiter. Götz, seit 2010 im Wörgler Gemeinderat, bleibt der Fraktion zwar erhalten, scheidet aber mit der nächsten Wahl 2022 aus dem Gemeinderat aus. „Ich komme in die Jahre, das Leben hat auch noch etwas anderes zu bieten. Es ist höchste Zeit für Jüngere“, so Götz.
Bei einem Lokalaugenschein an der Citybus-Haltestelle beim Tagungshaus zeigten GR Christine Mey und GR Richard Götz die Missstände auf.
Onlinehandel größter Konkurrent für Kufsteins Geschäfte
Trotz des zunehmenden Onlinehandels bescheinigt eine wissenschaftliche Studie gute Rahmenbedingungen für den Einzelhandel in Kufstein.
2014 wurde vom damals neu gegründeten Stadtmarketing eine große Kaufkraftstudie durch die CIMA-Austria durchgeführt. Durch eine neuerliche CIMA-Studie, dieses Mal in Auftrag gegeben von den Leader-Regionen KUUSK sowie Regio3, kann das Stadtmarketing die Entwicklung Kufsteins als Einkaufsstadt vergleichsweise beurteilen. „Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in der Stadt sind eine wichtige Grundlage für die Stadtmarketingarbeit. Die florierende Wirtschaft sowie die Geschäfte sind eine Voraussetzung für den Wohlstand in der Stadt“, so Thomas Ebner, Geschäftsführer vom Stadtmarketing Kufstein.
Gute Rahmenbedingungen
Die Kennzahlen für den Standort Kufstein sind erfreulich: Das Bevölkerungswachstum ist sehr hoch und wird in den nächsten Jahren im Vergleich zu Tirol und Österreich überdurchschnittlich steigen. Mehr Einwohner bedeutet auch mehr Kaufkraft, wovon die lokale Wirtschaft profitiert.
Die Zahl der Beschäftigten vor Ort ist in den letzten Jahren um 22,9 % gestiegen und das Einzelhandel-spezifische „Wohlstandsniveau“ in Kufstein liegt ebenfalls über dem Tirol- und Österreichschnitt. „Es pendeln wesentlich mehr Leute ein wie aus. Wenn man davon ausgeht, dass Arbeitseinpendler zu zwei Drittel ihre Einkäufe auch am Arbeitsort tätigen, ist dies ein zusätzliches, interessantes Kaufkraftpotential“, sieht Roland Murauer, Geschäftsführer CIMA Beratung + Management GmbH, sehr positive Faktoren.
Auch im Wettbewerb mit Einkaufsdestinationen in der Umgebung, u. a. Wörgl, Kitzbühel und Rosenheim, schlägt sich Kufstein hervorragend. Weiters ist die generelle Einkaufsattraktivität in der Innenstadt sehr gut: Mit 1,7 (Schulnotensystem) liegt Kufstein etwa vor Rosenheim (1,8), Kitzbühel (2,1) oder Wörgl (2,8).
Abnehmende Treue bei Einheimischen
Als „Wermutstropfen“ sieht Murauer die abnehmende Einkaufstreue der Einheimischen, dafür entwickeln sich jedoch die Kaufkraft-Zuflüsse aus den Umlandgemeinden und dem bayerischen Grenzgebiet positiv: „Da tragen die Imagebemühungen des Stadtmarketing Früchte“, so Murauer. Erfreulich ist die Kaufkrafteigenbindung der Kufsteiner Bevölkerung trotzdem: Während vergleichbare österreichische Städte hier eine Quote von 70 Prozent erreichen, liegt Kufstein - trotz leichtem Rückgang im Vergleichszeitraum (2014: 83 Prozent) - mit 79 Prozent immer noch klar darüber. Während die wirksame Kaufkraft in der Gesamtstadt Kufstein um 7,7 % von € 165,6 Mio. (2014) auf € 178,4 Mio. (2018) gestiegen ist, verzeichnet die Innenstadt ein minus von 2,5 %. Die gesamtstädtische Flächenproduktivität konnte von € 3.480,-/m2 auf € 3.660,-/m2 gesteigert werden.
Onlinehandel boomt
Der generelle Trend hin zu verstärktem Onlinehandel ist auch in Kufstein spür- und messbar. Für die Studienautoren ist nicht etwa Wörgl oder Innsbruck die größte Konkurrenz des Kufsteiner Einzelhandels, sondern der Onlinehandel. „Für uns ist es sehr wichtig, die Händler auf dieses Thema hin zu sensibilisieren“, so Ebner. „Es ist schon ein deutliches Zeichen, dass die Einheimischen weniger treu zum lokalen Einzelhandel sind“, bekräftigt Murauer. Während 2014 schätzungsweise rund € 3,1 Mio. von der Kaufkraft der Kufsteiner Bevölkerung in den Onlinehandel abflossen, waren es 2018 bereits € 7,6 Mio. - ein Anstieg von 145 %. „Der Einkauf in den virtuellen Einkaufswelten stellt für immer mehr Konsumenten eine attraktive Alternative dar. Maßnahmen und Strategien auf betrieblicher und gesamtstädtischer Ebene sind dringend erforderlich“, so Murauer. Es gebe Perspektiven und Ansatzpunkte, um dem digitalen Wandel zu begegnen. Als Beispiel nennt Murauer die Präsentation von Kufstein als interessanten Betriebsstandort für individuelle, innovative „multi-channel“ Angebote: Betriebsgründer mit neuen Konzepten sollten demnach nicht nur auf eine Branche setzen: „Man hat z. B. ein Textilgeschäft, welches Schmuck bzw. andere Lifestyle-Produkte anbietet oder Kindermodeläden, die Kinderspielzeug anbieten“, empfiehlt Murauer eine dementsprechende Sortimentstiefe. Weiters wichtig seien ansprechende Homepages der Betriebe sowie eine stärkere Präsenz im regionalen Einzugsgebiet.
Stadt fördert Wirtschaft und Einzelhandel
Kufsteins Bgm. Martin Krumschnabel ist erfreut über die Ergebnisse der neuen Studie und hebt die Impulse der Stadtgemeinde für die Wirtschaft und den Einzelhandel hervor: „Wir freuen uns, neue Betriebe bei der Betriebsansiedelung in Kufstein zu unterstützen. Erfolgreiche Maßnahmen in diesem Bereich resultieren in wenig Leerstand und einem überdurchschnittlich guten Branchenmix, der weitere Wirtschaftstreibende anlockt. Wir als Stadtgemeinde versuchen die Wirtschaft mit zielgerichteten Impulsen, wie einer breiten Wirtschaftsförderung, bestmöglich zu fördern und für optimale Rahmenbedingungen zu sorgen.“ Auch das Standortportfolio der Stadtgemeinde Kufstein wurde nun mit den neuen CIMA-Ergebnissen aktualisiert und soll interessierten Wirtschaftstreibenden einen ersten Eindruck des Wirtschaftsstandortes vermitteln.
CIMA-GF Roland Murauer (li.) und Thomas Ebner, GF Stadtmarketing Kufstein, präsentierten die Studie