Projekt „PulsCare“: Arbeitszufriedenheit von Pflegepersonal im Fokus
Seit März läuft das Projekt „PulsCare“ in den Regionen KUUSK und Kitzbüheler Alpen, wo 225 Beschäftigte im Pflegebereich zu ihrer Zufriedenheit im Arbeitsalltag befragt wurden. Dazu hat die Hochschule MCI Management Center Innsbruck in drei Fokusgruppen die aktuellen Rahmenbedingungen analysiert und gemeinsam nach praktikablen Lösungen gesucht.
Befragt wurden Beschäftigte in den Bereichen Altenpflege (43 %), Krankenhäuser (19 %), Menschen mit Beeinträchtigung (12 %), Ambulanten Pflege (11 %), Rehabilitationszentrum (10 %) sowie u. a. auch in der Mobilen Pflege und Hospiz.
Mehr als die Hälfte der Befragten (52 %), gaben an, mit ihrem Job zufrieden zu sein - 67 Prozent würden ihren Job weiterempfehlen.
Nicht ausreichend wertgeschätzt?
40 % verspüren „Hin und Wieder“ einen Druck am Arbeitsplatz, die größten Faktoren sind dabei Begleitpersonen/Angehörige (19,8 %), Zeit (18,5 %) und Vorgesetzte (14,8 %). Mit den vorhandenen Arbeitsmitteln sind 44 % der Pflegekräfte - vor allem den digitalen Hilfsmitteln - unzufrieden.
Viel Wertschätzung erfahren die Pflege-Mitarbeiter von Patienten bzw. Klienten, erschreckend ist der deutliche Mangel an Anerkennung seitens der Politik: Rund 90 Prozent der Befragten fühlen sich von politischen Entscheidungsträgern nicht ausreichend wertgeschätzt.
Weiterbildung
68 Prozent der Pflegekräfte gaben an, sich für Weiterbildungen zu interessieren. Allerdings sieht nur etwa ein Viertel der Befragten ausreichend Gelegenheiten, um sich beruflich weiterzuentwickeln. „Diese Diskrepanz zwischen Wunsch und Angebot verdeutlicht den Bedarf an mehr Fortbildungsprogrammen, um das Potenzial und die Motivation der Mitarbeiter*innen in der Pflege optimal zu fördern”, erkennt Carmen Schwinghammer, Projektkoordination PulsCare.
In der Region lösbar
Im Mai und Juni fanden drei Fokusgruppen mit Teilnehmenden aus unterschiedlichen Tätigkeitsfeldern der Pflege statt. Die Themen reichen von flexiblen Arbeitsmodellen, neuen Bildungsmöglichkeiten über bessere finanzielle Unterstützung bis hin zu innovativen Digitalisierungslösungen. Renate Windbichler, Wissenschaftlerin am MCI, sind zentrale Handlungsfelder die Regionale Vernetzung und die Stärkung von Kollauboration, sowie der Ausbau der Community Nurses. „Es sind einige Dinge, die in der Region lösbar wären. Der nächste Schritt ist es, die Ergebnisse den politischen Entscheidungsträgern zu präsentieren und dann wirklich zu schauen, was davon umsetzbar ist“, so Melanie Steinbacher, GF RM KUUSK.
Nächste Schritte
Zunächst werden die gewonnenen Erkenntnisse weiter in Arbeitsgruppen vertieft, um gezielte Lösungen für Pflegekräfte, Pflegedienstleitungen und Heimleitungen zu entwickeln. Diese Maßnahmen sollen in regionalen Gremien sowie mit politischen Entscheidungsträgern geteilt und diese dann auch in den Prozess integriert werden. „Ziel ist es, durch diese Schritte langfristig die Pflegesituation in der Region zu verbessern”, erläutert Josef Ritzer, Obmann RM KUUSK.
V. l.: Melanie Steinbacher, Carmen Schwinghammer, Renate Windbichler, Claudia Schwaiger und Bgm. Josef Ritzer
Ebbser Gemeindeamt feierlich eröffnet
Im Beisein von LH Anton Mattle wurde vergangenen Freitag, 20. September, das neue Ebbser Gemeindeamt feierlich eröffnet. Die Weichen für den Neubau wurden bereits vor neun Jahren gestellt.
Im Herbst 2015 starteten in Zusammenarbeit mit Architekt DI Josef Wurzer die Arbeiten für den LA21-Dorferneuerungsprozess. Die Vision der „Sozialen Achse“ mit dem Ziel, dass alle relevanten Institutionen im Dorf fußläufig und per Rad unkompliziert erreichbar sind, wird jetzt Wirklichkeit: Begonnen mit dem neuen Kindergarten, dem Eltern-Kind-Zentrum und dem Gemeindeverwaltungszentrum samt Erweiterung der Tiefgarage folgen als weitere Projekte die neue Gemeindebücherei, ein adaptiertes Jugendzentrum sowie ein attraktiver Dorf- und Marktplatz.
Bauhof ausgesiedelt
Mit dem Abriss bzw. der Aussiedelung des Bauhofes und der Errichtung des neuen Wertstoffsammelzentrums fiel der Startschuss für den Neubau des Gemeindeamtes mitten im Dorfzentrum. Zukünftig stehen den Angestellten auf über 1.600 m2 Nutzfläche 18 Arbeits- und sechs Reserveplätze zur Verfügung, das Herzstück des Gebäudes ist ein multifunktioneller Sitzungssaal. Die Tiefgarage wurde mit jener des Kindergartens verbunden, insgesamt stehen jetzt 65 Stellplätze zur Verfügung. „Es ist ein Haus für alle Ebbser. Es ist ein Gebäude, das auf die nächsten Jahrzehnte, auf die Generationen der Zukunft, ausgelegt ist“, freut sich Bgm. Josef Ritzer.
Nächste Schritte
Die Errichtungskosten liegen bei rund. € 8,7 Mio., inkl. der Sanierung des alten Gemeindeamtes direkt nebenan rechnet Ritzer mit Gesamtkosten von rund. € 15 Mio., vom Land Tirol werden davon rund 10 Prozent gefördert.
Ein Schnapserl zur Eröffnung: Bgm. Josef Ritzer (li.), LH Anton Mattle (2. v. l.) und Vize-Bgm. Sebastian Kolland (re.)
Zahlreiche Gäste, die BMK Ebbs und Abordnungen vieler Ebbser Vereine wohnten der Eröffnung des neuen Gemeindeamtes bei.
Pfarrer Rainer Hangler segnete das Gemeindeamt.
Wörgl: Neuerliche Kritik an Sitzungszeiten
In der Vergangenheit wurde bereits öfters die Beginnzeit der Wörgler Gemeinderatssitzung (meist mittwochs, 9 Uhr) kritisiert. In einem offenen Brief wandten sich jetzt neun Gemeinderäte an den Bürgermeister.
Vize-Bgm. Roland Ponholzer MBA, GR Astrid Rieser, GR Patricia Kofler (Wir für Wörgl), StR. Christian Kovacevic, GR Mag. Gabriele Madersbacher (Liste Hedi Wechner), GR Dipl.-Hdl. Iris Kahn, GR Özlem Harmanci (Grüne), GR Christopher Lentsch (FWL) sowie GR Walter Altmann (ehem. Wörgl Bewegen - ÖVP) appellieren an Bgm. Michael Riedhart, die Gemeinderatssitzungen wie bisher um 18 Uhr anzusetzen, um nicht auf Urlaubstage zurückgreifen zu müssen. „Teilweise stehen wichtige Termine für Berufstätige einer gleichzeitigen Sitzungsteilnahme entgegen“, erklären die Unterzeichnenden. Nach Recherchen seien in nahezu allen Tiroler Gemeinden die Gemeinderats- und Stadtrats- bzw. Gemeindevorstandssitzungen nach den üblichen Arbeits- und Geschäftszeiten angesetzt.
In dem Schreiben wird ebenfalls das „Diskussionsverbot“ nach dem Tagesordnungspunkt „Bericht der Referent*innen“ scharf kritisiert - dieses sei respektlos, herablassend und demokratiepolitisch bedenklich.
„Änderung notwendig“
Riedhart erachtet die Änderung des Sitzungsbeginnes als notwendig, da die meisten Gemeinderatssitzungen sechs bis sieben Stunden dauern würden und es daher vielen Gemeinderäten nicht zumutbar sei, nach einem langen Arbeitstag so lange anwesend bzw. aufmerksam zu sein - dazu sei die Aufnahmefähigkeit in den Morgenstunden am größten. Ebenfalls würden keine Zuschläge und Überstunden für die Mitarbeiter des Amtes anfallen. „Viele Gemeindemandatare empfinden die Sitzungszeit um 9 Uhr morgens als sehr positiv. Man ist fitter und aufnahmefähiger, bestätigen die meisten. Deshalb werden auch alle zukünftigen Sitzungen am Vormittag stattfinden“, rechtfertigt sich der Stadtchef.
„Reine Information“
Dem „Diskussionsverbot“ entgegnet Riedhart: „Die Berichte der Referenten dienen der reinen Information. Nachfragen oder Verständnisfragen können wie bisher am Ende jeder Sitzung unter dem Punkt Anträge, Anfragen und Allfälliges gestellt werden.“
Die Wörgler Gemeinderatssitzungen beginnen auch zukünftig um 9 Uhr.
Nationalratswahl: SPÖ wünscht sich ein „deutliches Plus“
Die SPÖ präsentierte im Kirchenwirt Wörgl die Kandidaten und inhaltlichen Schwerpunkte zur bevorstenden Nationalratswahl kommenden Sonntag, 29. September. Das Ziel ist ein „deutliches Plus“ zum Ergebnis von 2019.
Wie schon 2019 ist Christian Kovacevic der SPÖ-Spitzenkandidat der Wahlkreisliste 7c (Bezirke Kufstein und Kitzbühel). Dem 41-jährigen Landtagsabgeordneten und Wörgler Stadtrat folgen Laura Sojer, Gregor Salinger (beide aus St. Johann), Eva Steibl-Egenbauer (Wörgl) sowie Christoph Staffner (St. Ulrich am Pillersee).
Wahlziel ist ein „deutliches Plus“ - 2019 waren es tirolweit 13 % sowie im Wahlkreis Unterland 12 % der Stimmen.
Die Landesliste führt NR Mag. Selma Yildirim an, es folgen Bernhard Höfler sowie die 24-jährige St. Johannerin Laura Sojer. Neben dem deutlichen Plus wünscht sich die SPÖ drei Mandate (bisher ein Mandat). „Wir haben gerade im Tiroler Unterland ein ausgezeichnetes personelles Angebot“, so der SPÖ-Landesparteivorsitzende und LH-Stv. Dr. Georg Dornauer.
„Die Kluft zwischen den Vermögenden und den Nichtvermögenden ist in den vergangenen sieben Jahren merklich auseinander gegangen. Das allein ist ein Beweis dafür, dass es das Projekt der sozialen Gerechtigkeit braucht - mehr denn je“, gibt Yildirim die Richtung vor. Für ein leistbares Leben - insbesondere ein leistbares Wohnen brauche es einen Mitpreisdeckel bei zwei Prozent sowie für Hauslbauer eine Zinsgrenze von drei Prozent bis zu einer Kreditsumme von € 300.000,-.
„Wir leben in einem reichen Land - es ist teilweise nur ungerecht verteilt. Dagegen muss man vehementer vorgehen“, erklärt Kovacevic. Ein weiterer Themenschwerpunkt für den Wahlkreis-Spitzenkandidat ist die Gesundheitsversorgung - diese sei immer mehr von der Geldbörse abhängig: „Wenn Menschen sechs Monate auf einen Facharzttermin warten müssen, dann ist etwas verkehrt.“ Dazu sei es traurig, dass junge Menschen auf die Straße gehen müssen, um die Politik auf den Klimaschutz aufmerksam zu machen - auch da müsse sich vehement etwas ändern.
Hoffen auf einen Stimmenzuwachs: Landesparteivorsitzender LH-Stv. Dr. Georg Dornauer, NR Mag. Selma Yildirim, Laura Sojer und LA Christian Kovacevic.
Konkurs der Communalp GmbH betrifft auch Gemeinde Kramsach: Neubau der Volksschule soll aber planmäßig durchgeführt werden
Bereits vor der letzten Gemeinderatswahl im Februar 2022 betraute die Gemeinde die Innsbrucker Firma Communalp GmbH mit der Projektsteuerung für den Neubau der Volksschule Kramsach. Jetzt wurde die Gemeinde über deren Konkurs informiert.
„Unser Anspruch ist es, dass jedes Projekt zur nachhaltigen Entwicklung einer Gemeinde und Region beiträgt und Mehrwert für alle Beteiligten schafft. Das verstehen wir unter Gemeindeentwicklung“, ist auf der Homepage von Communalp zu lesen. Dies dürfte der Gemeinde Kramsach wohl sauer aufstoßen: Mit rund € 300.000,- ging die Kommune für die Projektsteuerung des Neubaues der Volksschule bereits in Vorleistung - bestehende Projekte werden seitens Commun-alp jedoch nicht mehr weiter betreut. „Diese Mittel werden wir voraussichtlich nicht zurückerhalten, wir werden uns dazu mit dem Konkursverwalter in Verbindung setzen“, erklärt Bgm. Andreas Gang.
Mehr Platz für Musikschule
In der sanierungsbedürftigen Volksschule Kramsach ist auch die Landesmusikschule Kramsach untergebracht. Aufgrund Platzproblemen werden derzeit schon zwei Drittel des gesamten Unterrichtsbetriebes in der Volksschule (unterrichtsfreie Nachmittagsstunden) abgehalten. Dies soll sich zukünftig ändern: Mit dem Neubau der Volksschule direkt nebenbei steht der gesamte Platz der Musikschule (derzeit 820 Schüler) zur Verfügung. Dafür werden große Teile saniert sowie für die Musikschule adaptiert (u. a. Bau- und Raumakustik).
Neubau planmäßig?
Der Architekturwettbewerb ist bereits abgeschlossen, gebaut wird nach den Plänen vom Architekturbüro Groser & Hambrusch. Die neue Schule verfügt über 14 Klassenräume, mehrere Klassen sollen über einen vor- oder zwischengelagerten Gruppen-/Lernbereich verfügen. Die Aula soll auch ein Veranstaltungsraum, Versammlungsraum und Aufenthaltsraum werden und für ca. 100 Personen Platz bzw. Sitzgelegenheiten bieten. Dieser Raum soll ggf. auch für den Mittagstisch verwendet werden.
Die Ausschreibung steht jetzt kurz bevor - und Gang ist trotz dem Verlust der Projektsteuerung zuversichtlich, den Zeitplan einzuhalten und die neue Volksschule im Herbst 2026 - spätestens jedoch 2027 - fertigstellen zu können.
Lt. dem Stadtchef werden zwischen € 12 Mio. und € 16 Mio. investiert.
Die neue Volksschule soll im Herbst 2026 fertiggestellt werden.
Visualisierung: Architekturbüro Groser & Hambrusch
Das 98 Jahre alte Volksschulgebäude soll für die LMS Kramsach saniert bzw. adaptiert werden.