Hermann Wurnig Sozialpreis geht an Volkshilfe Kufstein
Vor zwei Jahren rief die Kufsteiner Stadtorganisation der SPÖ den Hermann Wurnig Sozialpreis ins Leben. Heuer kann sich die Volkshilfe Kufstein über € 1.000,- freuen.
Nach dem Sozialsprengel Kufstein-Schwoich-Thiersee sowie der Evita Frauen- & Mädchenberatungsstelle geht der mit € 1.000,- dotierte Hermann Wurnig Sozialpreis heuer an die Volkshilfe Kufstein. Rund 100 Personen nahmen an dem Internetvoting der SPÖ Kufstein teil, 29 Stimmen davon gingen an die Volkshilfe. „Uns geht es um die sozial tätigen Vereine in Kufstein“, so Stadtparteiobmann Alexander Gfäller. Daher kann auch nicht für Einzelpersonen gevotet werden.
Die Volkshilfe Kufstein ist eine Organisation mit einem vielfältigen Angebot an sozialen Dienstleistungen und Einrichtungen. „Meine Aufgabe ist es u. a., die Bürger mit Altersarmut zu unterstützen. Es ist wichtig, dass man auch die älteren Leute in die Gesellschaft einbindet“, so Hans Schwaiger von der Volkshilfe Kufstein. Benannt wurde der Preis nach dem im Jahr 2009 verstorbenen Hermann Wurnig, der sich jahrelang für die sozial Schwachen in Kufstein einsetzte.
Verkehrsministerium lehnt Vignettenausnahme für Kufstein ab
Am 7. Februar wurde nach einem Beschluss des Gemeinderates in Kufstein eine Resolution an das Verkehrsministerium geschickt, in dem eine Änderung des Bundesstraßen-Mautgesetzes zur Einführung der Vignettenfreiheit für Kufstein gefordert wurde. Am 29. März kam der negative Bescheid aus Wien.
Das Verkehrsministerium empfiehlt keine Vignettenfreiheit für die A12 zwischen dem Grenzübergang Kiefersfelden und der Autoahnausfahrt Kufstein, da diese eine Präjudiz schaffen würde für Wünsche nach Vignettenbefreiungen und Sonderlösungen in ganz Österreich. Dies wurde der Stadtgemeinde Kufstein in einem Schreiben am 29. März mitgeteilt.
Enttäuscht zeigt sich von dieser Entscheidung Bgm. Martin Krumschnabel. Für ihn steht damit fest, dass Kufstein von Seiten des Bundes in dieser Angelegenheit mit keiner Unterstützung rechnen kann, obwohl vor der Nationalratswahl Kandidaten aller Parteien versprochen hatten, dass es zu einer Änderung kommen wird. „Die Autobahn war immer auch als Umfahrung von Kufstein gedacht, es ist geradezu absurd, dass wegen einer Vignette viele Autofahrer diese Ausweichroute nicht mehr nutzen, sondern mitten durch die Stadt Kufstein fahren und durch Abgase und Lärm sowie durch erhebliche Behinderungen für den innerstädtischen Verkehr die Kufsteiner Bevölkerung belästigen“, so Krumschnabel. „Man braucht sich nicht zu wundern, wenn die Menschen von der Politik die Nase voll haben, wenn sie auf derartige Weise hinters Licht geführt werden. An der Ausgangsposition und einer möglichen Argumentation für die Beibehaltung der Vignette habe sich ja nichts geändert, sodass man diese Versprechungen einfach nie hätte machen dürfen.“
In der letzten Stadtratssitzung hat man ein Maßnahmenpaket für die nächste Winteraison vorgeschlagen. Aber dies würde nie derartige Auswirkungen wie die Verlegung auf die Autobahn haben, ärgert sich der Kufsteiner Bürgermeister: „Solang tausende Fahrzeuge am Wochenende aus beiden Richtungen zufahren und die Autobahn nicht benützen, ist es gar nicht möglich, dass das innerstädtische Straßenverkehrsnetz nicht überlastet wird“.
Die Stadt selbst möchte die Situation nicht hinnehmen und alle Maßnahmen treffen, die im innerstädtischen Bereich überhaupt noch möglich sind. Dies beginnt mit Fahrverboten durch Wohngebiete, einer möglichen Ausweichstraße über den Bahnhof bis zu einer weiteren Dosierampel.
„Ich bin überzeugt davon, dass sich die Gremien in der Stadt Kufstein hier auf Lösungen einigen können, zumal jetzt klar ist, dass es auch nur noch diese Möglichkeit gibt, die Situation zu verbessern. Es wird aber nicht möglich sein, die Problematik umfassend zu lösen, wenn keine große Verkehrslösung kommt, die den Verkehr vor Kufstein abfängt. Es muss nicht der Tunnel durch den Kaiser sein, es ist eigentlich egal, welche Lösung uns nützt. Jetzt nichts zu unternehmen wäre jedenfalls für Kufstein fatal.“
Bezirks-Kommandant Meingassner: Lieber ein Delikt verhindern, als es aufklären zu müssen
Nach zwei Jahren mit weniger Fällen stiegen im Bezirk Kufstein erstmals wieder die Anzeigen von 4648 auf 4731 (+1,8 %). Die Aufklärungsquote ist mit 59 % ungebrochen hoch.
Vergangenen Donnerstag, 29. März, präsentierten Bezirkskommandant Walter Meingassner, Kriminalreferent Walter Gaschnig und der Leiter der Sicherheitsabteilung der Bezirkshauptmannschaft Kufstein Thomas Föger die Kriminalstatistik für 2017. Hinter Reutte (66,1 %) und Innsbruck Land (61,3 %) liegt Kufstein an dritter Stelle bei der Aufklärungsquote. Um 42 % gefallen sind die angezeigten Sexualdelikte von 33 auf 19 Fällen.
Besonders stark gestiegen sind hingegen die Fälle von Sachbeschädigung (+30 %) und Cyber Crime (+27,1 %). Besonders bei Graffitis und Sachbeschädigung von öffentlichen Gut ist im Vergleich zum Vorjahr ein starker Anstieg zu verzeichnen.
25.599 Tatverdächtige wurden 2017 in Tirol ermittelt, 11.075 (44 %) davon sind Fremde. Nach Länderzugehörigkeit führen hier nach wie vor deutsche Staatsbürger die Statistik mit 2784 Fällen an, gefolgt von der Türkei (695) und Marokko (561). Am öftesten nicht an das Gesetz halten sich hier Touristen (2.996), gefolgt von Arbeitnehmern (2.898), an dritter Stelle folgen Asylwerber (1.711). Diese Zahlen lassen sich laut Gaschnig auch auf den Bezirk umlegen.
Den gerade diskutierten Vorschlag von Bgm. Martin Krumschnabel, dass die Stadt zusätzliche Sicherheitskräfte einstellt sieht Meingassner positiv: „Uns ist immer lieber, ein Delikt wird verhindert, als dass wir es aufklären müssen.“ Wobei diese Securitys keine besonderen Druchgriffsrechte erhalten können. Aber auch ohne diese Maßnahme ist die Präsenz der Polizei auf der Straße stark erhöht worden.
Bei der Diskussion der Personalstärke sieht Meingassner hingegen keinen Handlungsbedarf: „Im Vergleich ist die Stadt Kufstein mit der Bundes- und Stadtpolizei sehr gut aufgetellt.“
2018 wird wieder ein Schwerpunkt in der Bekämpfung der Einbruchskriminalität und im Bereich Cyber Crime gesetzt. Mit dem Projekt „Gemeinsam.Sicher“ wird vermehrt die Sicherheit im öffentlichen Raum in den Mittelpunkt gestellt.
V. l.: Thomas Föger, Walter Meingassner und Walter Gaschnig.
Wörgl stockt Rücklagen mit Jahresüberschuss auf
Wörgl kann sich über einen Jahresüberschuss aus dem Jahr 2017 von rund € 2,1 Mio freuen. Das Geld wird den Rücklagen zugeführt, um künftige Großprojekte wie das Feuerwehrhaus finanzieren zu können.
Insgesamt gab es sogar ein Rechnungsergebnis-Überschuss 2017 in Höhe von € 2,66 Mio., € 480.000.- davon sind allerdings im Budget für 2018 bereits verplant. Die Einnahmen der Stadt konnten um rund € 1 Mio. gesteigert werden. Die Rücklagen belaufen sich damit auf € 8,9 Mio.
Der Verschuldungsgrad der Stadt steht bei 30,1 %. „Es gibt Nachbarstädte, die über 60 % haben“, so Kontrollausschuss-Obmann Christian Huter. Auch Bgm. Hedi Wechner kann sich einen Seitenhieb Richtung Bezirkshauptstadt nicht verkneifen: „Wenn Vizebgm. Hannes Rauch sagt, er will keine Wörgler Verhältnisse, meint er es nicht gut mit seiner Gemeinde.“
Trotzdem ist aufgrund der geplanten Großprojekte wie Feuerwehrhaus, Musikschule und Seniorenheimzubau weiter sparen in Wörgl angesagt. „Die Rücklagen sind um € 200.000.- gesunken“, warnt Huter. Zudem bestätigte Bgm. Wechner, dass das gestartete Sparprogramm noch nicht den erwünschten Effekt für 2018 mit sich bringe. „Aber der Spargedanke wird jetzt überall mitgelebt.“
Stark diskutiert wurden die Budgetüberschreitungen. Besonders die Mehrkosten für die „Errichtung Gradlanger-Park“ in Höhe von € 62.585.- sorgte für Verärgerung, da für diesen Posten keine Ausgaben mehr vorgesehen waren. Grund war eine falsche Bezeichnung in der Rechnung, die für eine falsche Zuweisung sorgte. Eigentlich handelte es sich bei dieser Rechnung um die Errichtung der Beleuchtung in der Pfarrgasse. Eine Überprüfung alle drei Monate durch den Rechnungsausschuss soll in Zukunft solche Fehler vermeiden.
Junger Wörgler komponierte Oper für Festspiele Erl
Die Tiroler Festspiele Erl starten heuer bereits in die siebte Festspielsaison. Besonders hervorzuheben ist die Uraufführung der Oper „Stillhang“, die der Wörgler Christian Spitzenstätter komponierte.
„Die Künstlerherberge hat ihre Feuerprobe bestanden, das Haus ist mit 130 Künstlern belegt. Es funktioniert reibungslos und wir haben die erwartete Vereinfachung unserer Logistik“, so der Präsident Dr. Hans Peter Haselsteiner im Rahmen der Präsentation des Winterprogrammes.
Die Tiroler Festspiele Erl setzen in der Wintersaison auf Bewährtes als auch Neues: Nach dem Weihnachtsoratorium I-VI von Johann Sebastian Bach am 16. Dezember folgen die von Gustav Kuhn dirigierte Oper „La Bohéme“, Bellinis „la Sonnambula“ und Rossinis „Lóccasione fa il ladro“. Das Silvester- und Neujahrskonzert haben sich inzwischen als Must bei den Festspielen etabliert, letzteres dirigiert natürlich Gustav Kuhn selbst. Das Kammerkonzert am 27. Dezember bestreitet Tito Ceccherini und das Ensemble Risognanze, allesamt herausragende Anwälte der zeitgenössischen Musik in Erl.
Besonderes Special
In „Stillhang“, der ersten Uraufführung des Winters (28. Dezember), werden die dunkelsten Stunden im Leben der Liesl Karstadt thematisiert, die als Obergefreiter Gustl bei den Tiroler Gebirgsjägern neue Kraft schöpft. Sie wird dargestellt von Isabel Karajan, die das Stück als „aufregendes Abenteuer“ bezeichnet. Das Libretto des Auftragswerkes der Tiroler Festspiele Erl stammt vom Niederösterreicher Klaus Ortner, der auch die Regie inne hat. Die musikalische Leitung obliegt dem erst 23-jährigen Wörgler Christian Spitzenstätter, der sich auch für die Komposition der Oper verantwortlich zeichnet. Spitzenstätter, der momentan in Bern Klarinette studiert, komponierte vor zwei Jahren eine Kinderoper, bereits seit 2012 werden mit Ortner und Karajan gemeinsame Projekte realisiert.
Das komplette Programm sowie weitere Informationen finden Sie unter www.tiroler-festspiele.at