Viking: Nächste Ausbaustufe gestartet
Ab 2019 werden auch Viking-Geräte unter dem Namen der Mutterfirma Stihl verkauft. Die Firmenleitung bekennt sich aber zum Standort Langkampfen und baut um € 23 Millionen aus. Dadurch werden zu den bestehenden 500 Arbeitsplätzen 100 weitere geschaffen.
Am 29. September erfolgte der Spatenstich zum Erweiterungsbau der Viking GmbH in Langkampfen. Nach der Übersiedlung des Gartengeräte-Herstellers vom ursprünglichen Standort Kufstein nach Langkampfen im Jahr 2001 erfolgt nach 2007 und 2012 die nächste Ausbaustufe für das Unternehmen der STIHL Gruppe.
Mit einem Investitionsvolumen von € 22,8 Mio. handelt es sich um die mit Abstand größte Investition der VIKING Firmengeschichte, aber auch für die ausführende Firma Riederbau ist es das größte Projekt, das in der über 60-jährigen Firmengeschichte umgesetzt wird. 16.000 m² Grund werden neu verbaut, die Nutzfläche um 20.000 m² erweitert.
100 zusätzliche MitarbeiterInnen werden am Standort Arbeit finden. Die Produktion wird dabei kräftig vergrößert. Auf dem teilweise begrünten Dach des Neubaus werden die Robotermäher iMow ihrer Arbeit nachgehen und gleichzeitig eine Testfläche vorfinden. Ein besonderes Highlight wird ein automatisches Kleinteilelager sein.Bis Ende 2018 sollen die Arbeiten am Erweiterungsbau abgeschlossen sein.
Visualisierung der Erweiterung (Gebäude vorne). Foto: Viking
Wörgl konsolidiert Haushalt: „Deutlich spürbar für Bürger“
Der Wörgler Gemeinderat stimmte vergangene Woche über ein umfangreiches Sparprogramm ab. € 16 Mio. müssten in den nächsten fünf Jahren eingespart werden.
Im März beschloss der Wörgler Gemeinderat eine umfassende Haushaltskonsolidierung. Mit Hilfe der Firma ICG - Integrated Consulting Group wurden alle Bereiche des Stadtbudgets durchforstet und Einsparungspotentiale ausgearbeitet. „Es geht nicht darum, Wörgl zu Tode zu sparen, sondern um Wörgl zukunftsfit zu machen“, so Bgm. Hedi Wechner.
€ 16 Mio. fehlen
In den nächsten fünf Jahren fehlen der Stadt Wörgl jährlich rund € 3,3 Mio. im Budget. Um eine komplette Sanierung zu verhindern, muss ab sofort gespart werden. „Es ist der letztmögliche Zeitpunkt, damit zu starten. Sonst ist Wörgl in zwei bis drei Jahren in einer Sanierungssituation, und das wäre katastrophal“, brachte es Dr. Andreas Pölzl von der ICG auf den Punkt. Pölzl sieht jetzt die Politiker in der Verantwortung, die „Giftzähne“ herauszuziehen - ein Drehen an der Effizienzschraube reiche nicht aus. „Zuwendungen und Subventionen seitens des Bundes und des Landes werden geringer, die Aufgaben und Aufwendungen für die Stadtgemeinde aber immer größer. Dadurch wird der finanzielle Handlungsspielraum Jahr für Jahr kleiner“, erklärt Bgm. Hedi Wechner die Situation. „Wir haben einfach weit über unsere Verhältnisse gelebt. Das ist das Produkt der letzten 15 Jahre“, entgegnet GR Richard Götz.
Einsparungspotentiale ausgearbeitet
In mehreren Arbeitsgruppensitzungen der verschiedensten Fachabteilungen wurden im Frühjahr alle Budgetposten auf Einsparungspotential geprüft. Die Ergebnisse, rund 200 städtische Zuständigkeiten, wurden im Juli der politischen Steuerungsgruppe (erweiterter Finanzausschuss) vorgelegt und von dieser nach Umsetzbarkeit sortiert. Das Resultat dieses Konsolidierungsprozesses ist ein 95 Punkte umfassendes Maßnahmenpaket, das zeitgemäße und nachhaltige Sparmaßnahmen im städtischöffentlichen Bereich vorsieht. Diese 95 Punkte müssen jetzt in den jeweiligen Ausschüssen abgearbeitet werden. Sollte eine dieser Maßnahmen nicht tragbar sein, muss eine Ersatzlösung mit einer mindestens gleich hohen Einsparung gefunden werden.
„Deutlich spürbar“
Eingespart werden soll u. a. mit einer Anpassung der städtischen Gebühren (Kanal- und Wassergebühren, Hundesteuer, Erschließungskosten, Friedhofsgebühren) und in der Optimierung interner Abläufe und bei den Verfügungsmitteln der Politik. Weiters sind die Reduzierung der Aufwendungen für Vereine (u. a. Gratis-Bauhofleistungen, Nutzung städtischer Einrichtungen, sowie Subventionen) ein Thema. Neben Personaleinsparungen (keine Nachbesetzung bei Pensionierungen) ist auch der City-Bus betroffen. Hier stellt sich für Wechner die Frage, ob die Citybuslinien weitergeführt oder an den VVT abgegeben werden soll. Außerdem wird der Vertrag mit der Erste-Hilfe Ambulanz „Kursana Privatklinik“ nicht mehr verlängert. „Wir sind uns im Klaren, dass dieses Konsolidierungspaket eine Herausforderung darstellt und auch für die Bürger in Wörgl deutlich spürbar sein wird“, so Wechner. „Das Ganze ist unpopulär, aber richtig und wichtig. Wir haben alle zu schlucken gehabt“, so GR Christian Huter.
Ob dieses Maßnahmenpaket schlussendlich reichen wird, ist fraglich. Nachhaltig wirksam eingespart werden mit den 95 Potentialen knapp
€ 1 Mio. im Jahr 2018, € 2 Mio. im Jahr 2019, € 2,3 Mio. im Jahr 2020 sowie € 2,4 Mio. im Jahr 2021. Dazu sind Kosten für die Musikschule sowie den Hochwasserschutz nicht eingerechnet, weiters ist mit höheren Kosten in der Kinderbetreuung sowie im Bereich Mindestsicherung zu rechnen.
Bgm. Hedi Wechner klärt die Bürger im Rahmen einer Gemeindeversammlung im November über die Sparmaßnahmen auf: „Es ist meine verdammte Pflicht, mich vor die Leute hinzustellen und das zu erklären.“
Straßenblokade zum autofreien Tag im Kufsteiner Ortsteil Zell
„Nimm autofrei!“, unter diesem Motto stand die europäische Mobilitätswoche, die von 16. bis 22. September gefeiert wurde. Den Höhepunkt bildete vergangenen Freitag, 22. September, der autofreie Tag.
Die Stadt Kufstein nützte das, um mit einer Blockade der Schubertstraße in Zell auf den zunehmenden Verkehr wegen der Vignettenkontrollen bis Kufstein Süd aufmerksam zu machen. In einer Podiumsdiskussion stellten sich Bundesminister Andrä Rupprechter, NR Josef Lettenbichler (ÖVP), NR Carmen Schimanek (FPÖ), Bundesrätin Nicole Schreyer, Landtagsvizepräsident Hermann Weratschnig (Grüne), Christian Kovacevic (SPÖ) sowie Bgm. Martin Krumschnabel den Fragen des Publikums. „Wir haben die Schnauze voll“, brachte es ein Anrainer gleich zu Beginn auf den Punkt. „Die Bundesregierung hat Kufstein im Stau stehen gelassen“, so Weratschnig. Auch NR Josef Lettenbicher findet es „höchst bedauerlich“, dass mit dem Koalitionspartner keine Lösung gefunden werde konnte. „Es ist unser klares Bekenntnis, dass wir hier eine Gesetzesänderung wollen. Ich setze mich mit Nachdruck dafür ein und glaube, dass wir im Parlament eine Lösung finden“, zeigt sich Rupprechter zuversichtlich. Am Podium herrschte generelle Einigkeit, dass für Kufstein eine Ausnahmeregelung durchgesetzt werden müsse. Auch SPÖ-Nationalratskanditat Christian Kovacevic betonte, dass er sich im Falle eines Einzuges in das Parlament mit allen Kräften dafür einsetzen werde.
Auswirkungen für den Verkehr hatte die Straßenblokade übrigens keine, da der Verkehr links und rechts der Schubertstraße vorbeigeleitet wurde.
Stadt Kufstein präsentierte Kulturprogramm
Mit der Eröffnung des neuen Veranstaltungszentrum „Kultur Quartier“ wurde den Kulturschaffenden ein langgehegter Wunsch erfüllt. Vergangene Woche präsentierten Kulturreferent Klaus Reitberger und der Kulturbeauftrage Bernhard Sieberer nun das Kulturprogramm der Stadt Kufstein für 2017/2018.
„Wir haben einen bunten Strauß an Veranstaltungen zusammengestellt“, freut sich der Kulturreferent der Stadt Kufstein Klaus Reitberger auf das Kulturprogramm 2017/2018. Das Budget wurde dafür leicht erhöht, € 116.000.- lässt sich die Stadt die Veranstaltungen kosten. Dass das Angebot sehr gut ankommt, sieht man alleine an den Aboverkäufen: Bereits rund 350 Abokarten wurden verkauft, im Veranstaltungssaal des Kultur Quartier haben rund 400 Gäste Platz. „Es wird aber auch an anderen Stätten Aufführungen geben“, so Reitberger.
Klassik Open Air
So will man sich z. B. am Hechtsee am 1. Juli 2018 mit „Klassik am See“ an einer Open-Air-Veranstaltung versuchen. Walter Edinger: „So eine Veranstaltung ist organisatorisch eine ganz besondere Herausforderung.“
Kufsteiner Nachtgespräche
Neu sind auch die „Kufsteiner Nachtgespräche“, eine Vortragsreihe zu aktuellen, gesellschaftlichen und philosophischen Themen. Reitberger: „Hier möchten wir nicht nur ästhetisches auf die Bühne bringen, sondern auch unsere Gedanken anspornen.“ Nach dem Vortrag ist der restliche Abend für angeregte Diskussionen zwischen den Besuchern und dem Vortragenden vorgesehen. Den Start macht am 24. November der Vortrag von Michael Schmidt-Salomon „Die Grenzen der Toleranz: Warum wir die offene Gesellschaft verteidigen müssen.“.
Gestartet wird das Kulturjahr ausnahmsweise nicht mit dem Tiroler Bläserherbst (erste Veranstaltung 29. Oktober: Trombone Uni Hannover), sondern mit Vivaldi: das Barockorchester La Voce Strumentale spielt „Vier Jahreszeiten“. Auch wenn er sich nicht ganz festlegen will, so gehört für den Kulturbeauftragten Bernhard Sieberer die A-cappella-Gruppe Naturally 7 aus New York zu einem der Höhepunkte in dieser Programmreihe: „Die Bühne vibriert schon, wenn der Bass-Sänger normal spricht. Nach vielen Jahren ist es mir endlich gelungen, die Gruppe nach Kufstein zu holen.“
Benefizkonzert
Hervorgehoben möchte Sieberer auch den Versuch haben, am 29. Dezember mit einem Benefizkonzert die Zeit nach Weihnachten kulturell zu überbrücken: In der Pfarrkirche St. Vitus wird zugunsten von Brillos, dem Projekt von Dr. Bernhard Spechtenhauser, der Chamber Choir of Europe zu hören sein.
Das komplette Programm und weitere Informationen finden Sie auf www.kufstein.at, wo auch Online-Tickets erworben werden können. Weitere Vorverkaufsstellen: Stadtamt Kufstein und TVB Kufsteinerland.
Dosenverschluss aus Kufstein soll den Weltmarkt erobern
Vergangenen Mittwoch, 20. September, wurde im Kufsteiner Stadtteil Sparchen die Testing- und Produktionshalle der Top Cap Holding offiziell eröffnet. Mit dem „Click-Cap“, einem Dosenverschluss aus Plastik, will Gregor Anton Piëch, der Sohn des ehemaligen VW-Chefs Ferdinand Piëch, den Weltmarkt erobern. „Das Grundprinzip habe ich während eines Schülerpraktikums entdeckt. Als sich die Gelegenheit ergab, die Patente zu erwerben, habe ich zugegriffen“, so Gregor Piëch.
Bereits im Jänner wurde in den Büroräumlichkeiten in der Andreas-Hofer-Straße mit der Entwicklungsarbeit begonnen. Die ersten Verkaufgespräche für die Lizenzen zur Produktion des Click-Caps verliefen bereits vielversprechend. Ziel ist es, im ersten Quartal 2018 auf 3-4 Testmärkten präsent zu sein. „Unsere Kunden sind die größten Getränkekonzerne weltweit“, betonte Piëch.
Das 15-köpfige Team hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, den Click-Cap zum weltweiten Standartverschluss bei Getränkedosen zu machen. „Vorbei sein sollen die Zeiten, in denen man Angst haben muss, dass eine Getränkedose umfällt und der Inhalt über Dokumente, Computer oder Autositze spritzt“, so Piëch.- Anzeige -