Wörgler Grünen brachten Anzeige gegen Bürgermeisterin Wechner ein
„Wir haben das Gefühl, unsere Anträge verschwinden im Papierkorb“, bringt es GR Richard Götz von den Wörgler Grünen auf den Punkt. Nach Rücksprache mit dem Clubanwalt hat man sich nun entschlossen, die Angelegenheit zur Prüfung, ob Amtsmissbrauch durch Bgm. Hedi Wechner vorliegt, dem Staatsanwalt übergeben.
Seit rund drei Jahren kämpfen die Wörgler Grünen nun bereits darum, dass ihre Anträge fristgerecht bearbeitet werden. Laut Tiroler Gemeindeordnung müssen die bei Gemeinderatssitzungen eingebrachten Anträge innerhalb von sechs Monaten bearbeitet werden. „Da Aufsichtsbeschwerden und Aufforderungen der Gemeindeaufsicht die Frau Bürgermeisterin nicht dazu bewegen konnten, gesetzlichen Vorgaben nachzukommen, sehen wir uns gezwungen rechtliche Schritte gegen diesen, unserer Meinung nach, Gesetzesverstoß zu veranlassen. Es ist traurig, dass es dazu kommen muss“, so Götz. Am Donnerstag, 10. November, hat man den aus Sicht der Grünen vorliegenden Sachverhalt an den Staatsanwalt übergeben.
Bis 2013 gehen die unbehandelten Anträge der Wörgler Grünen zurück. Götz: „Durch diese Vorgangsweise wird die öffentliche Diskussion in Gemeinderatssitzungen von nicht genehmen Anträgen der Oppositionsparteien verhindert. Kurios dabei: Das eine oder andere wurde klammheimlich teilweise umgesetzt, aber nicht im Gemeinderat abgestimmt.“
„Wir wollen doch nur, dass über unsere Anträge abgestimmt wird“, ärgert sich GR Christine Mey von den Wörgler Grünen. „Die Aussage der Bürgermeisterin, dass diese dann einfach niedergestimmt werden, kann nicht die Lösung sein. Der Vorsatz ist hier klar gegeben.“ Insgesamt haben lt. Aufzeichnungen der Grünen 16 Anträge die sechsmonatige Frist bereits überschritten.
Bgm. Hedi Wechner zu den Vorwürfen: „Ich sehe dieser angekündigten Anzeige gelassen entgegen. Schon alleine aus diesem Grund, da diese Vorgangsweise der Wörgler Grünen für mich nichts Neues darstellt.“
GR Richard Götz und GR Christine Mey von den Wörgler Grünen mit der Aufzählung der nicht behandelten Anträge.
Vorzeigekooperation der Bezirkskrankenhäuser: Startschuss für palliative Betreuung in Kufstein und Kitzbühel
Mit der Ausweitung der palliativen Betreuung an den Bezirkskrankenhäusern Kufstein und St. Johann in Tirol ist ab sofort ein flächendeckendes Angebot in ganz Tirol verfügbar. Die speziell geschulten Mitarbeiter beraten und betreuen unheilbar erkrankte, sterbende Menschen auf ihrem letzten Lebensweg und unterstützen dabei auch die Angehörigen.
Das Palliativteam berät und unterstützt die Patienten in den jeweiligen Krankenhäusern (Palliativkonsiliardienst) bzw. zuhause oder in den Pflegeheimen (mobiles Palliativteam). Das Ziel ist, die Lebensqualität der Betroffenen zu erhalten bzw. zu verbessern. Dabei wird der Verbleib in gewohnter Umgebung unterstützt, ungeplante Krankenhausaufenthalte sollen durch eine gute Vernetzung mit dem niedergelassenen Bereich verhindert werden. Das Palliativteam wird dabei zusätzlich durch ehrenamtlich tätige Mitarbeiter unterstützt. „Im Unterland hatten wir zuletzt eine Versorgungslücke, die wir mit der Einrichtung eines gemeinsamen Palliativteams an den Krankenhäusern Kufstein und St. Johann jetzt schließen können“, zeigt sich TGKK-Obmann Werner Salzburger zufrieden: „Alle schwerstkranken Menschen sollen sich darauf verlassen können, bestmöglich versorgt zu werden. Mit unserem flächendeckenden Angebot für die Betroffenen nehmen wir hier eine Vorreiterrolle in Österreich ein.“
Eigene Palliativbetten geplant
Durch die enge Zusammenarbeit zwischen den Krankenhäusern Kufstein und St. Johann ist seit Oktober ein gemeinsames Palliativteam für beide Bezirke im Einsatz. „Das Team ist äußerst engagiert und besteht aus speziell ausgebildeten ÄrztInnen und Pflegepersonen. Die ersten Rückmeldungen sind sehr positiv“, schildert Verbandsobmann des BKH St. Johann, Paul Sieberer. Zusätzlich soll das stationäre Angebot an beiden Standorten ausgebaut werden. „In Kufstein stehen derzeit vier Palliativbetten zur Verfügung. Nachdem geplanten Erweiterungsbau streben wir mittelfristig eine Verdoppelung an“, ergänzt BKH Kufstein-Obmann Rudolf Puecher.
Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg und TGKK-Obmann Werner Salzburger präsentieren mit den beiden Krankenhausverbandschefs Rudolf Puecher (li.) und Paul Sieberer (re.) das neue Palliativangebot für das Tiroler Unterland.
Foto: TGKK/Pancheri
Judokas erobern den Himmel über Ellmau
Am Freitag, 13. Oktober, trafen sich die beiden Judokas Kathrin Unterwurzacher (Olympia Siebte, bis 63kg) und Bernadette Graf (Olympia Fünfte, bis 78kg) an der Talstaation der Hartkaiserbahn in Ellmau, um ein Versprechen der besonderen Art einzulösen. Als Belohnung für ihre bemerkenswerten Erfolge bei den Olympischen Spielen 2016, wurden die beiden EM-Medaillenträgerinnen vom Österreichischen Heeressportverband, vertreten durch Vizeleutnant Anton Ganzer, zu einem Tandem-Paragleitflug eingeladen.
Das freute nicht nur die beiden Ausnahmetalente, sondern auch die begleitenden Piloten Helmut Schermer und Franz Loidhold vom Tandemflug Erlebnis Ellmau, die vor dem Flug noch scherzten: „Normalerweise ziehen die beiden Judokas ihren Gegnern den Boden unter den Füßen weg – heute versuchen wir das mal.“
Das Wetter war traumhaft schön und ermöglichte den Sportlerinnen eine hervorragende Weitsicht. Nach kurzer windbedingter Startverzögerung war es dann endlich soweit und die Judo-Kämpferinnen konnten mit ihren Begleitern abheben, um nach einer kurzen Kaiser-Runde wieder sicher im Tal zu landen. Die leichte Nervosität vor dem Flug war bereits nach Sekunden in der Luft purer Freude und Dankbarkeit für dieses einmalige Erlebnis gewichen.
Bereit für den Flug – v. l.; Franz Loidhold, Bernadette Graf, Kathrin Unterwurzacher, Helmut Schermer und Vizeleutnant Anton Ganzer
Foto: Exenberger
Krankenpflegeschule Kufstein erhält zweiten Standort
Durch ein bezirksübergreifendes Kooperationsprojekt wird die Pflegeausbildung im Unterland ausgebaut. Die Gesundheits- und Krankenpflegeschule Kufstein wird ab 2019 einen neuen Standort in St. Johann betreiben.
Seit 1958 besuchten weit über 1.000 Absolventen die Gesundheits- und Krankenpflegeschule Kufstein. Derzeit sind rund 150 Schüler in den Bereichen Diplom Gesundheits- und Krankenpflege, Pflegefachassistenz, Pflegeassistenz sowie im Kombistudium Pflege (Bachelor-Abschluss) in der Festungsstadt in Ausbildung. Ab Herbst 2019 werden zusätzlich rund 75 Schüler in den Ausbildungszweigen Pflegefachassistenz sowie Pflegeassistenz am neuen Standort am Areal des Bezirkskrankenhauses St. Johann ausgebildet.
Kooperation für neuen Standort
„Der Wunsch nach einem weiteren Standort für eine Pflegeschule im Bezirk Kitzbühel und der dringende Bedarf an zusätzlichen, qualifizierten Plfegekräften besteht ja schon länger“, erklärte Ing. Rudolf Puecher, Obmann Gemeindeverband Kufstein. Es war aber auch ein Wunsch des Landes, die Errichtung einer neuen Schule an eine Bündelung der Kräfte in Sachen Pflegeausbildung zu knüpfen. „Der Gemeindeverband BKH St. Johann ist daher auf uns zugekommen, ob wir dieses Vorhaben gemeinsam umsetzen können“, so Puecher, für den es selbstverständlich war, den Bezirk Kitzbühel beim Wunsch nach einem eigenen Schulstandort zu unterstützen. „Für uns ist es wichtig, dass die praktische Ausbildung in unserem Haus stattfinden kann“, rechtfertigt der Obmann des Gemeindeverbands BKH St. Johann Paul Sieberer den eigenen Standort.
„Pflegekräfte brauchen wir zukünftig noch viel mehr. Unser Gedanke ist, dass man im Bezirk Kitzbühel mehr Leute dafür gewinnen kann, diese Ausbildung tatsächlich zu machen, wenn die Ausbildung vor Ort gemacht werden kann“, so Direktor Mag. Andreas Biechl, der zukünftig beide Schulen mit jeweils einen Stellvertreter leiten wird. „Das Know-How, das in Kufstein existiert kommt uns sehr entgegen. Wir brauchen das Rad nicht neu zu erfinden“, freut sich Sieberer.
Eine Schule, zwei Standorte
Die Gesundheits- und Krankenfplegeschule Kufstein wird mit dem neuen Standort am BKH St. Johann zur „Schule für Gesundheits- und Krankenpflege Kufstein - St. Johann“. Finanziell gehen beide Schulen komplett getrennte Wege, von der Investition am neuen Standort, dem Betrieb und den Personalkosten ist jeder Verband selber verantwortlich, organisatorisch bildet die Schule jedoch eine Einheit. Rechtsträger der Schule wird der Krankenhausverband Kufstein.
Freuen sich über den Kooperationsvertrag: Verwaltungsdirektor BKH St. Johann MMag. Thomas Pollak, Verbandsobmann BKH Kufstein Ing. Rudi Puecher, Pflegeschul-Direktor Mag. Andreas Biechl, Verbandsobmann BKH St. Johann Paul Sieberer, Verwaltungsdirektor BKH Kufstein Dr. Wolfgang Schoner.
Alle Infos zum Hochwasserschutz online
Seit 2015 wird ein gemeinsames Hochwasserschutzprojekt für den Inn erarbeitet. Alle Informationen sowie der aktuelle Planungsstand zum Planungsabschnitt Unteres Unterinntal von Brixlegg bis Angath sind nunmehr unter www.hochwasserschutz-unterinntal.at abrufbar.
2.200 Gebäude und deren BewohnerInnen sowie 160 Hektar Bauland sind derzeit bei einem 100-jährlichen Hochwasser am Inn im Unteren Unterinntal akut gefährdet. Durch 18 Kilometer Mauern und Dämme sowie einen Hochwasserrückhalt für 8,5 Millionen Kubikmeter Wasser sollen sie vor Überflutung geschützt werden.
Seit Ende 2016 liegen die Grobplanung und eine Kostenschätzung für das Hochwasserschutzprojekt im Unteren Unterinntal vor. Bislang wurden vor allem die VertreterInnen der Gemeinden und die betroffenen GrundeigentümerInnen in den Retentionsräumen regelmäßig über das Projekt informiert und in den Planungsprozess miteinbezogen.
Alle Infos zugänglich
Mit der neuen Website sind sämtliche Infos zum Projekt nunmehr für die gesamte Bevölkerung zugänglich.
Was bisher im Planungsprozess geschehen ist und was noch passieren muss, damit das Untere Unterinntal nach menschlichem Ermessen hochwassersicher wird, wird auf der Website www.hochwasserschutz-unterinntal.at ebenso dargestellt wie die Hochwasserschutzmaßnahmen in den einzelnen Gemeinden.
Videos verdeutlichen das derzeitige Ausmaß der Überschwemmungen und zeigen die Situation nach Umsetzung der Schutzmaßnahmen. Alle abrufbaren Pläne zeigen den Planungsstand Ende des letzten Jahres.
Detailplanung
„Die bereits vorliegenden Anregungen von den Gemeinden wurden geprüft. So viele wie möglich werden berücksichtigt, sobald wir vom Wasserverband Unteres Unterinntal den Auftrag für die Detailplanung erhalten“, erklärt Markus Federspiel von der Abteilung Wasserwirtschaft.
Die Zuständigkeit für den Hochwasserschutz liegt bei den Gemeinden, die gemeinsam mit den Infrastrukturträgern ÖBB, ASFINAG, TIWAG und der Landesstraßenverwaltung in einem noch zu gründenden Wasserverbandes auch Bauherren sind.
Foto: Land Tirol