Festspiel-Präsident Dr. Hans Peter Haselsteiner und Maestro Gustav Kuhn präsentierten vergangenen Dienstag, 10. November, das Sommerprogramm der Tiroler Festspiele Erl. Nicht weniger als 25 Veranstaltungen garantieren eine facettenreiche Saison 2016.

Vom 7. bis 21. Juli stehen neben einer Neuproduktion der Rossini-Oper „Guglielmo Tell“, einer Neueinstudierung von Mozarts „Die Zauberflöte“, Wagners „Ring“ an vier aufeinanderfolgenden Tagen, sechs Konzerten mit drei verschiedenen Orchestern und hochklassigen Kammermusikabenden auch zwei Specials auf dem Programm. Neu ist eine zusätzliche Familienvorstellung von Mozarts „Die Zauberflöte“ unter der musikalischen Leitung eines Teilnehmers der im kommenden Jahr ebenfalls während der Festspielzeit abgehaltenen Dirigiermasterclass sowie ein Programmschwerpunkt, der sich in den Konzerten und Teilen der Kammermusik Russland und seiner Musik widmet.
Wie gewohnt wird neben dem Festspielhaus auch das Passionsspielhaus in Erl gleichermaßen bespielt. Um die Technik im Passionsspielhaus auf den neuesten Stand zu bringen, werden bis zum Sommer € 1,6 Mio. investiert.
Der Vorverkauf für alle Veranstaltungen im Sommer hat bereits begonnen. Tickets können unter www.tiroler-festspiele.at, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! bzw. Tel. 05373-8100020 bestellt bzw. direkt beim Festspielhaus erworben werden.

Neue Künstlerherberge
Um die Kosten für die Unterbringung der Künstler zu reduzieren, kündigte Haselsteiner den Bau einer eigenen Künstlerherberge in der Nähe des Festspielhauses an. Mit dem Bau soll bereits im April kommenden Jahres begonnen und ab der Wintersaison 2017 rund 200 Künstler untergebracht werden. „Wir wollen eine langfristige Lösung“, betonte der Präsident.

Seit 17. November gibt es in Kufstein wieder eine Möglichkeit mehr, seine Post aufzugeben: Im Interspar in Endach hat ein neuer Postpartner eröffnet. Wie berichtet, gibt es seit rund zwei Monaten in Kufstein nur noch die Postfiliale am Oberen Stadtplatz, die mit dem Auto schwer erreichbar ist.
Betreiberin des neuen Shops ist die Finnin Maaskola Sami Ahmad. Seit sieben Jahren lebt sie in Österreich. Als bekannt wurde, dass alle Postpartner in Kufstein schließen, hat sie sich sofort mit der Post in Kontakt gesetzt. Auch alle Bankgeschäfte (Bawag, außer Western Union) können dort Mo.-Fr. von 10-18 Uhr und am Sa. von 9-12 Uhr getätigt werden. Zusätzlich werden in Abstimmung mit Interspar-Filialleiter Stefan Hofer Produkte wie Geschenktüten verkauft.
„Das alles ist nur mit Hilfe meines Mannes und unseres Steuerberaters möglich gewesen. Ich freue mich schon auf viele Kunden,“ so Sami Ahmad. Nach einer Einschulung bei der Post in Innsbruck hat sie eine Woche in der Filiale in Kufstein mitgearbeitet. Ein Trainer wird die Anfangszeiten überwachen, bis der Postpartner-Shop selbständig betrieben werden kann.
Unterstützung gibt es auch von der Stadt Kufstein. Zweimal werden nach festgesetzten Zeiträumen Einmalzahlungen getätigt. „Die Stadtgemeinde ist froh, dass diese Lücke so schnell geschlossen werden konnte. Ich wünsche der Betreiberin viel Glück. Meiner Meinung nach ist der Platz für einen Postpartner ideal,“ freut sich auch Bgm. Mag. Martin Krumschnabel, dass dieses Problem der Vergangenheit angehört.

Ende Oktober bezogen 30 unbegleitete, minderjährige Flüchtlinge in der Kaiserbergstraße in Kufstein ihr eigenes Quartier. Die 14- bis 17-Jährigen werden von insgesamt zwölf Betreuern rund um die Uhr beaufsichtigt.

Das von der Tiroler Soziale Dienste GmbH betriebene Flüchtlingsheim bietet Platz für 30 minderjährige Flüchtlinge, die aus den verschiedensten Gründen teils mit unvorstellbaren Schicksalen ohne Begleitung geflohen und in Österreich um Asyl angesucht haben. Die meisten der in Kufstein untergebrachten Flüchtlinge kommen aus der Tiroler Grundversorgung, der Rest aus Traiskirchen.

„Sehr gut eingelebt“
Heimleiterin Claudia Vögele betont, dass sich die Flüchtlinge bereits gut eingelebt haben: „Ich habe das Gefühl, dass sich die Flüchtlinge wohl fühlen. Jetzt ist es wichtig, ihnen eine Tagesstruktur zu bieten und ihnen den Kontakt nach außen zu ermöglichen.“ Die anfallenden Arbeiten im Heim (Koch- und Küchendienst, Abwasch, Waschen, Bügeln etc.) erledigen die Flüchtlinge mit Hilfe der insgesamt zwölf Betreuer selber, für die Sauberkeit im Heim ist ein eigener Putzplan ausgehängt. „Es ist das Konzept, die Flüchtlinge selbstständig zu machen. Sie müssen lernen, miteinander und im Team zu arbeiten“, so Vögele.

Hoher Bildungsstandard
Viele der Flüchtlinge waren in ihren Herkunftsländern (Syrien, Afghanistan, Irak, Iran, Guinea) bereits acht bis neun Jahre in der Schule: „Viele haben einen hohen Bildungsstandard, können teilweise besser Englisch als wir“, so Vögele.
Der größte Wunsch der Flüchtlinge ist es, auch in Kufstein wieder in die Schule gehen zu dürfen. Dies sollte auch in nächster Zeit ermöglicht werden, die Planungen mit der Neuen Mittelschule bzw. dem Gymansium in Kufstein laufen auf Hochtouren. „Es braucht eine Vorlaufzeit. Auch die Schulen brauchen einen gewissen Zeitrahmen“, ergänzt Vögele. Bereits jetzt lernen alle Jugendliche die deutsche Sprache, dafür sind  zweimal pro Woche im Heim Kurse angesetzt.

Chancen auf Asyl stehen gut
Alle Jugendlichen befinden sich derzeit in einem offenen Asylverfahren. Beim Bundesamt für Fremdenwesen & Asyl in Innsbruck muss jeder seine Geschichte erzählen, zwei bis drei Monate später folgt der Asylbescheid. Auch deshalb dauern die Verfahren oft sehr lange. Die Wartezeiten belaufen sich derzeit im Durchschnitt auf ca. acht Monate für Syrer, wobei diese alle eine gute Chance auf einen positiven Asylbescheid haben. Bei den anderen Asylwerbern kann es bis zu zwei Jahre dauern. Nach positivem Bescheid werden die Jugendlichen in eine betreute Wohneinrichtung übersiedelt, wo sie weiter auf den Weg zur Selbstständigkeit unterstützt werden. Weiters werden Jugendliche ab 18 Jahren für die Erwachsenenbetreuung vorbereitet und ebenfalls übersiedelt.

Hilfsbereitschaft groß
Nicht nur viele Privatpersonen sammeln Kleidung und unterstützen die Flüchtlinge, auch immer mehr Firmen setzen sich ein. Zum Beispiel beim New Yorker in den Kufstein Galerien wurde jeder Jugendliche um € 50,- eingekleidet. Die Ansprüche der Flüchtlinge sind jedoch keinesfalls hoch: „Der größte Wunsch ist es, dass sie in die Schule gehen dürfen. Weiters wünschen sie sich Flip-Flops für die Unterkunft sowie einen Pyjama“, so Vögele.

Seit einigen Tagen werden Flüchtlinge aus ganz Österreich nach Kufstein gebracht und ein geordneter Übergang nach Deutschland ermöglicht. 50 Flüchtlinge dürfen pro Stunde über die Grenze, 1200 am Tag.

Um sich ein Bild  von der aktuellen Situation zu machen, trafen sich vergangenen Samstag, 7. November, 10 der 21 Gemeinderäte aus Kufstein zu einem Informationsgespräch am Zeltlager in Kufstein.
Peter Thurner, Bezirksrettungskommandant des Roten Kreuzes, erklärte den Ablauf. So werden die Flüchtlinge mit Sonderzügen oder Bussen nach Kufstein gebracht. Dort werden sie ärztlich versorgt und erhalten oft die erste Mahlzeit auf österreichischen Boden. Jede Stunde fährt ein Bus mit 50 Flüchtlingen zum Bahnhof, um sie dort der bayerischen Polizei zu übergeben. Insgesamt können täglich bis zu 1200 Flüchtlinge von Kufstein nach Deutschland kommen.
Durch Gespräche mit der Bevölkerung weiß Stadtrat Horst Steiner, dass vor allem bei Frauen, die nachts alleine unterwegs sind, große Angst vorherrscht. Vorfälle gab es aber bis jetzt noch keinen, bestätigt Polizei-Bezirkskommandant Walter Meingassner: „Diese Flüchtlinge wissen, dass sie nur ein bis zwei Tage hier sein werden und verlassen auch das Lager nicht.“

Holzbauten sollen Zelte ersetzen
Da die jetzt aufgebauten Zelte nicht winterfest sind, werden sie in Kürze durch drei Holzbauten ersetzt. Die Kosten dafür übernimmt das Land Tirol. „Wir haben keine Möglichkeit zu beeinflussen, wie viele Menschen zu uns kommen. Wir haben aber Einfluss darauf, wie wir mit diesen Menschen umgehen“, so Bgm. Martin Krumschnabel in einem Informationsschreiben, das die aktuelle Situation beschreibt und auf der Homepage der Stadt Kufstein unter www.kufstein.at einsehbar ist.
Bundesheer soll helfen
Zur Unterstützung der Polizei, die rund um die Uhr die Flüchtlinge bei der Übergabe begleiten und für die Sicherheit sorgen, werden ab sofort 100 Soldaten des 23. und 24. Jägerbataillons sorgen. Unterkommen werden diese in den Räumlichkeiten des Bahnhofes Kufstein. Österreichweit hat das Bundesheer aktuell 1.650 Soldaten zu sicherheitspolizeilichen Assistenzeinsätzen entsendet.

Große Hilfsbereitschaft
Dass in Kufstein die hohe Zahl an durchreisenden Menschenmassen fast nicht spürbar ist, ist vor allem dem unermüdlichen Einsatz der zahlreichen Ehrenamtlichen zu verdanken, die über 90 % der Arbeitskraft stellen. Helfen kann jeder, der bereit ist, sich beim Team Österreich zu registrieren, auch wenn es nur für wenige Stunden ist.

Zu wenig Informationen?
Nach dem Rundgang forderten die Fraktionen FPÖ/GKL und Bürgerliste Horst Steiner eine öffentliche Versammlung, um die Bürger umfassend zu informieren.
„Ich gebe jeden Tag Interviews im Radio, Fernsehen und Zeitungen. Zudem wurde der aktuelle Stand von mir auf der Homepage der Stadt Kufstein veröffentlicht. Ich weiß nicht, wie ich noch mehr informieren könnte,“ so Bgm. Krumschnabel. Noch einmal machte er auch darauf aufmerksam, dass die Stadt Kufstein für die Flüchtlinge nicht zuständig ist. „Das bloße Schüren von Ängsten ist nicht hilfreich. Hilfreich sind aber jene, die mitanpacken und gute Ideen einbringen.“

Die Stadt Kufstein konnte sich vor kurzem den Titel „Sauberste Region Österreichs 2015“ sichern. Vergangenen Freitag, 6. November, wurde dies im Rahmen eines Festabends auf der Josefsburg gebührend gefeiert und die Sieger-Ortstafel sowie der Award entgegen genommen.

Das Projekt „Sauberes Kufstein“, das von Recyclinghofleiter Manfred Zöttl und Birgit Berger vom Stadtmarketing eingereicht wurde, setzt mit der Bewusstseinsbildung bereits bei den Jüngsten der Gesellschaft an und bezieht in der Umsetzung alle Altersstufen mit ein. Die großen Ziele sind aktive Abfallvermeidung, weniger achtlos weggeworfener Abfall sowie die Wertschätzung der Bevölkerung für eine saubere Stadt. „Wir machen vier Mal im Jahr Abfallberatungen in unseren Schulen und sind auch bei allen Veranstaltungen vor Ort“, so Zöttl. Der Sieger wurde anhand eines Online-Publikumvotings ermittelt, wo sich die Festungsstadt mit exakt 1.300 Stimmen souverän vor Ulrichsberg (785) und Steyr (307) durchsetzen konnte. Bgm. Martin Krumschnabel berichtete, dass bei der jährlichen Müllsammelaktion, wo sich heuer 40 Vereine mit über 600 Mitgliedern beteiligten, vier Tonnen Müll zusammengekommen sind und betonte, dass die Auszeichnung zur saubersten Region Österreichs in der Bevölkerung bereits jetzt ein gewaltiges positives Feedback hervorgerufen hat.
Moderator Johann Szuchowszky führe gewohnt charmant durch den Abend, neben zahlreichen Ehrengästen konnte auch der Botschafter der Initiative sowie das Testimonial des Awards, Weltcup-Rekordsieger Gregor Schlierenzauer, begrüßt werden.
Die Anti-Littering-Initiative „Reinwerfen statt Wegwerfen“ vergab den Award gemeinsam mit dem Österreichischen Gemeindebund, der Österreich Werbung sowie dem Österreichischen Städtebund bereits zum zweiten Mal.