Die Stadt Kufstein lud vergangenen Freitag, 10. April, in die Kufstein Arena, um in einem festlichen Ambiente bereits zum elften Mal ihre Sportler für ausgezeichnete Leistungen zu ehren.
Auch heuer konnte die Festungsstadt auf ein sportlich sehr erfolgreiches Jahr zurückblicken: An nicht weniger als 167 Sportler aus 36 Sportvereinen, die mit außergewöhnlichen Leistungen in den verschiedensten Disziplinen im nationalen und internationalen Spitzenfeld aufgezeigt haben, konnte von Vize-Bgm. Walter Thaler und Sportreferentin Mag. Alexandra Einwaller ein Ehrenpreis überreicht werden. Ganz besonders freut man sich über die beeindruckenden Leistungen der 80 Nachwuchssportler, die vergangenes Jahr herausragende Erfolge feierten bzw. einen ersten Platz bei Österreichischen oder Tiroler Meisterschaften erreichten.
Neben dem Team der Lebenshilfe Kufstein, das sich bei den Nationalen Special Olympics-Sommerspielen im Stocksport-Mannschaftsbewerb die Goldmedaille sicherte, holte die Biathletin Simone Kupfner u. a. den Staatsmeistertitel sowie eine Bronzemedaille bei der Jugend-WM. Weiters hervorzuheben sind Florian Payr (u. a. österr. Meister U16 Golf), das Tennisass Alexander Erler (u. a. österr. Meister sowie Vize-Meister), der Thierberger Schütze Hannes Patka (u. a. österr. Meister), der Triathlet Matthias Freisinger (österr. Meister) sowie die beiden Radfahrer Michael Mayer und Maximilian Kuen.
Auch dieses Jahr ließen sich die Organisatoren Birgit Berger sowie Ulrike Mair ein besonderes Rahmenprogramm einfallen: Neben den Showacts des Einrad- und Akrobatikverein Kufstein sowie einer Basketball-Show der „Dunking Devils“ begeisterten die Sieger der ORF-Show „Die große Chance“, Harfonie, die rund 450 anwesenden Gäste.
Aufgrund des neuen Arbeitszeitgesetzes für Ärzte und dem unerwarteten Abgang von zwei Fachärztinnen und einer Ausbildungsassistentin an der Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde des Bezirkskrankenhauses Kufstein ist der 24-Stunden-Betrieb derzeit nicht möglich.
Die Verantwortlichen des BKH Kufstein haben mit einer akuten Personalnot zu kämpfen: „Fakt ist, dass durch das neue Arbeitszeitgesetz vor allem bei kleineren Abteilungen Probleme auftreten, den 24-Stunden-Betrieb zu gewährleisten. Dazu wechseln zwei Fachärztinnen nach Innsbruck, weil sie dort Spezialausbildungen angeboten bekommen. Das ehrt uns und wir haben dafür auch Verständnis, aber es bringt uns arg in Bedrängnis“, erklärt Verbandsobmann Ing. Rudi Puecher die Misere. Im Zuge dessen weist der Ortschef von Brixlegg auch die Vorwürfe zurück, dass die Kinderabteilung in Kufstein geschlossen wird: „Für uns hat es oberste Priorität, den 24-Stunden-Betrieb schnellstmöglich wieder aufzunehmen.“ Dazu benötigt es für die Abteilung allerdings drei neue Fachärzte, die man mit attraktiven Angeboten nach Kufstein locken will. „War die Abteilung im Jahr 2014 noch überbesetzt, so ist es durch die kurzfristigen Wechsel von zwei Fachärztinnen nicht mehr möglich, den Betrieb über 24-Stunden offen zu halten“, rechtfertigt der ärztliche Direktor Carl Miller die Einschränkungen.
Aufnahmestopp
Derzeit wird in Kufstein die Notfallversorgung aufrecht erhalten, die ambulante Versorgung ist von Montag bis Freitag von 8 bis 16 Uhr gewährleistet.
Kopfzerbrechen bereiten aber die vielen ambulanten Kinder, die zwar akut erkrankt sind, aber keine Notfälle darstellen: „Wir werden uns darauf konzentrieren, die Kinder der operativen Fachabteilungen sowie die Neugeborenen zu versorgen. In der Nacht und am Wochenende müssen wir uns aber auf die reinen Notfälle beschränken. Diese werden medizinisch versorgt, müssen aber dann an eine Krankenanstalt mit 24-Stunden-Betrieb (Anm. Innsbruck bzw. St. Johann) verlegt werden“, so die stellvertretende Leiterin der Kinderabteilung, OA Dr. Stephanie Lohwasser. Sie appelliert an die Eltern, mit den Kindern zuerst den Haus- bzw. Kinderarzt aufzusuchen und sich dann gegebenenfalls überweisen zu lassen. Für Lohwasser sei dieser Schritt zwar für viele sicher ärgerlich, aber medizinisch vertretbar.
Zurzeit ist man bereits mit dem Krankenhausverband St. Johann in Kontakt, um die Möglichkeit einer Kooperation bzw. Zusammenarbeit in Betracht zu ziehen.
BKH St. Johann bietet Hilfe an
Das Bezirkskrankenhaus St. Johann erklärte in einer Presseaussendung, dass sie Hilfe anbieten und gerne auch für die kleinen Patienten aus dem Bezirk Kufstein zur Verfügung stehen. „Die beiden Bezirkskrankenhäuser pflegen schon seit Jahren einen Gedankenaustausch über mögliche Formen der Zusammenarbeit. Beim letzten dieser Treffen Mitte März wurde auch die schwierige Situation auf der Kinderabteilung im BKH Kufstein thematisiert“, erklärt Paul Sieberer, Obmann des Krankenhausverbandes für den Bezirk Kitzbühel. „Selbstverständlich sind wir in dieser Akutsituation gerne bereit, zu helfen. Das BKH St. Johann verfügt über eine sehr gut funktionierende Kinderabteilung mit einem hervorragenden und erfahrenen Ärzteteam und kann Kapazitäten in Unterstützung für das BKH Kufstein zur Verfügung stellen.“ Abteilungsleiter Prim. Franz-Martin Fink: „Wir bieten in dieser Situation sehr gerne unsere Unterstützung an. Es können zusätzliche Patienten aus dem Bezirk Kufstein an unserer Kinderabteilung aufgenommen werden, die Kapazität hinsichtlich verfügbarer Betten, Pflegekräfte und Ärzten besteht.“ In St. Johann wird mit rund 30 bis 45 zusätzlichen stationären Fällen pro Monat gerechnet, ein Umfang, der mit der stabilen Personalstruktur von Ärzte- und Pflegeteam der Abteilung zu bewältigen ist.
Kufstein hat ein Verkehrsproblem, und das ist nicht erst durch den Wegfall des kontrollfreien Autobahnstückes bis Kufstein Süd so. Nun soll der Bau einer weiteren Innbrücke und die Verbesserung des Verkehrsflusses überprüft werden.
Ausgelöst durch den Antrag von Gemeinderat Andreas Falschlunger, alle Bundes- und Nationalräte aus dem Bezirk zu einem Gespräch nach Kufstein einzuladen, um über den Fortschritt zum Thema Vignettenkontrolle informiert zu werden, entbrannte in der Gemeinderatssitzung am Mittwoch, 25. März, ein heftiger Streit über die weitere Vorgehensweise.
„Das ist reiner Populismus“, so Gemeinderat Simon Hermann Huber. Auch Bgm. Martin Krumschnabel kann der Idee nichts abgewinnen: „Alle Anträge im Nationalrat wurden bis jetzt abgelehnt, es findet sich keine politische Mehrheit.“
Dementsprechend klar fiel auch die Abstimmung zum Antrag aus: mit 20:1 Stimmen entschied sich der Gemeinderat klar gegen eine Einladung. Für Falschlunger der falsche Weg: „Wenn wir nichts machen, geraten wir in Vergessenheit. Die FPÖ will eine Entlastungsstraße parallel zur Autobahn, eine Maßnahme, die schon in Wörgl zum Millionengrab wurde. “
Verkehrszuwachs nicht so dramtisch wie vermutet
Beim Thema Vignettenkontrolle arbeiten die statistischen Zahlen klar gegen die Festungsstadt. Erwartet wurden ca. 6000 Fahrzeuge mehr, gezählt wurden aber „nur“ 1500 Fahrzeuge. Die Auswertungen für die heurige Saison fallen bis jetzt sogar noch niedriger aus.
Die größte Chance sieht Verkehrsreferentin Karin Eschelmüller immer noch in einer Zusammenarbeit aller Regionen, die ein ähnliches Verkehrs-Problem durch Mautflüchtlinge haben. Zusätzlich werden weitere Maßnahmen geprüft. Eschelmüller: „Wir haben im Verkehrsbeirat eine Machbarkeitsstudie einer zusätzlichen Innbrücke in Auftrag gegeben. Außerdem werden wir überprüfen, ob eine Optimierung des Verkehrsflusses möglich ist.“
Landesebene ...
Inzwischen hat sich auch LH-Stv. Ingrid Felipe dem Thema angenommen: So sollen konkrete bauliche Maßnahmen zur Verhinderung von Rückstau auf die Autobahn untersucht werden, der dafür sorgt, dass die Fahrzeuge vor der Grenze auf die Landesstraßen ausweichen und durch die Dörfer fahren. „Wir haben Rekordwerte beim Ausweichverkehr durch Kufstein und wir müssen aktiv werden“, so Felipe in einer Aussendung. Im Gegenzug erwartet sie sich vom Bund und der Stadt Kufstein zusätzliche Maßnahmen, wie z. B. eine Mautreorganisation und die Entschleunigung des Verkehres durch die Stadt. Die Ergebnisse der Untersuchung sollen der Stadt Kufstein präsentiert und anschließend diskutiert werden.
...und beim Bund?
„Mehr als die Stauflucht zu vermindern, hat das Land nicht in der Hand. Das große Problem ist und bleibt die Mautflucht“, so Bundesrätin Nicole Schreyer. In einer parlamentarischen Anfrage fordert sie eine umfassende Stellungnahme von Verkehrsminister Alois Stöger ein. Unter anderem soll er darlegen, welche zukünftigen Maßnahmen im Rahmen des Bundesstraßen-Mautgesetzes ergriffen werden, um die Mautflucht einzudämmen.
Auch Nationalrat Hannes Rauch sieht die größten Chancen einer Verkehrsentlastung für Kufstein bei Minister Stöger: „Ich lade den Verkehrsminister ein, sich die Situation vor Ort anzuschauen und sich seine Meinung nicht ausnahmslos von seinem Wiener Schreibtisch aus zu bilden.“
Keine kurzfristige Lösung in Sicht
Umfahrungsstraße oder Innbrücke, selbst wenn schon ein fertiger Beschluss vorhanden wäre, müsste dieser erst gebaut - und auch finanziert werden. Die Kufsteiner werden wohl auch in nächster Zeit mit dem Verkehrsproblem leben müssen.
Das „Kufstein liest“-Team Brigitte und Tom Weninger veranstaltete vor Kurzem mit den 65 Schülern der 4. Klassen der Volksschule Zell einen Workshop mit dem Namen „Lesen ist Sch****! Oder?“. Beim diskutieren über das Argument „Ich habe keine Zeit für´s Lesen“ wussten alle Schüler sofort, wer die großen Zeitfresser sind: Spielkonsolen, Fernseher und Computer. Die Idee von Ulf Lorenz (Rotary Club), eine Woche auf die Spielkonsolen zu verzichten, setzten die Kinder freiwillig um. Um Langeweile zu vermeiden, kreierte Tom Weninger in einem weiteren Workshop gemeinsam mit den Schülern einen Katalog mit den verschiedensten Beschäftigungsmöglichkeiten für drinnen und draußen - ganz ohne Playstation, X-Box und Computer. Um nicht in Versuchung zu geraten, wurden Spielkonsolen, Monitore etc. im Tresorraum der Volksbank Kufstein von den Schülern eingenhändig versperrt. Außerdem führten alle Schüler ein Tagebuch in dem sie festhielten, wie es ihnen ergangen ist und was sie erlebten. Das Ergebnis ist erstaunlich: Obwohl die Kinder bisher täglich zwischen zehn Minuten und fünfeinhalb Stunden der Spielkonsole widmeten, war der einhellige Tenor: „Es war kein Problem.“ Sie spielten Fußball, gingen spazieren, skateboarden oder halfen bei der Hausarbeit. Und das Wichtigste: ihnen wurde nie langweilig.
Die LEA Produktionsschule in Wörgl ist ein Arbeits- und Lernort, der Jugendlichen zwischen 15 und 19 Jahren beim Übergang zu Ausbildung und Beruf unterstützend zur Seite steht. Die Produktionsschule produziert Waren und Dienstleistungen in den Bereichen Holz, Textil, Grafik, Webdesign und Verwaltung für reale Kunden. Lernen findet also in erster Linie über Produktionsprozesse statt - die Teilnehmer erfahren dadurch den Wert bzw. Nutzen der eigenen Arbeit. „Ziel ist es, ein verkaufsfähiges Produkt auf den Markt zu bringen“, so Projektleiter Reinhard Rausch. Dieses wird dann im hauseigenen Shop verkauft. Beschäftigt werden laufend 24 Jugendliche, die in einem Zeitraum von max. neun Monaten in den Arbeitsmarkt bzw. zu einer Ausbildung vermittelt werden. „Letztes Jahr konnte für 31 Jugendliche eine konkrete Anschlussmöglichkeit gefunden werden“, so Rausch. Ein großes Thema in der Produktionsschule ist das sogenannte „Upcycling“. Hierbei werden in der Textilabteilung alte Materialien zu neuen, hochwertigen und brauchbaren Produkten geformt. Auch das Stadtmarketing Wörgl setzt sich hierfür ein: So entstehen in der Werkstatt derzeit individuelle, trendige Taschen aus alten Werbeplakaten und Transparenten der Stadt, die normalerweise entsorgt werden. „Das upcycling ist der zentrale Aspekt der Textilwerkstatt“, so Maria Mathies. Neben den Taschen, die um € 10,- im Stadtmarketing-Büro erworben werden können, entstehen auch Pass- und Dokumentenhüllen, Federpennale, Handy- und Geldtaschen, Kirschkernkissen uvm.
Die LEA-Produktionsschule feiert heuer im Juni bereits das fünfjährige Bestehen, ein Infotermin ist jeden Donnerstag um 11.00 Uhr angesetzt.