Neben den Neuwahlen stand bei der Vollversammlung des Tourismusverbandes Ferienland Kufstein auch ein weiterer spannender Punkt auf der Tagesordnung: die Erhöhung der Aufenthaltsabgaben und des Promillesatzes.
„In meinen sechs Monaten als Obmann war es meine Aufgabe, den Tourismusverband auf neue Beine zu stellen. Diese Arbeit war nicht ganz einfach, jeder Ort wollte alleine entscheiden. Doch wir müssen gemeinsam auftreten. Deswegen haben wir alle Budget zusammengelegt, und es hat sich gezeigt, es war eine gute Entscheidung,“ eröffnete TVB Ferienland Kufstein Obmann Johann Mauracher die Vollversammlung am vergangenen Donnerstag, 19. Februar, im Stadtsaal Kufstein.
Ab 10. April wird Stefan Pühringer als neuer Geschäftsführer des Tourismusverbandes seine Arbeit in Vollzeit antreten: „Ich werde meinen Fokus auf Umsetzungen legen und nicht auf Strategiepapiere.“ Bereits vorher sollen für die Mitarbeiter genaue Arbeitsplatzbeschreibungen erstellt und die Möglichkeiten auf Spezialisierungen geboten werden. In Zusammenarbeit mit der Österreichwerbung wird ab dem Sommer ein breiterer Markt angesprochen. Vor allem Gäste aus den Benelux-Ländern und Italien sollen verstärkt in unsere Region gebracht werden.
Vor den Neuwahlen musste noch über die Erhöhung der Aufenthaltsabgaben von € 1,05 auf € 1,60 und der Erhöhung des Promillesatzes von bisher 9 Promille auf 11 Promille entschieden werden.
„Wir brauchen ein entsprechendes Budget, damit wir etwas bewegen können,“ so Mauracher. Projekte wie z. B. das Naturgebiet Wilder Kaiser oder der Kraftplatz in Thiersee, Wirtschaftskooperationen und Sportevents sollen mit den Mehreinnahmen finanziert werden. Sowohl den Pflichtbeiträgen als auch die Anhebung der Aufenthaltsabgaben wurde in allen drei Stimmgruppen mit einer klaren Mehrheit zugestimmt.
Neuwahlen mit Geplänkel
Während in den Stimmgruppen 2 und 3 nur jeweils ein Wahlvorschlag abgegeben wurde, kam überraschend von Engelbert Künig für die Stimmgruppe 1 ein Gegenvorschlag mit ihm, Richard Hirschhuber und Thomas Bodner auf der Liste. „Uns wurde vom Obmann eine Reihung weiter vorne versprochen, beim Vorschlag stehen wir aber soweit hinten, dass wir nicht in den Aufsichtsrat kommen können,“ so Hirschhuber, „... wir hätten dort aber sicher Positives bewirken können.“
Mit 14:3 Stimmen wurde von den Stimmberechtigten der Gruppe 1 aber der ursprüngliche Wahlvorschlag angenommen. Nach einer Besprechung des neuen Aufsichtsrates wurde Johann Mauracher als Obmann, als 1. Stellvertreter Thomas Sappl und als 2. Stellvertreter Georg Hörhager bestätigt. Als kooptiertes Mitglied wurde Stadtmarketing-Leiter Emanuel Präauer berufen. Helmut Naschberger wird weiterhin als Aufsichtsrats-Vorsitzender tätig sein, als Stellvertreter wurde Simon Hermann Huber festgelegt. Richard Summerer wird als kooptiertes Mitglied fungieren.
„Ich freue mich auf die Arbeit, aber bitte macht alle mit, wenn wir auf euch zukommen,“ so Mauracher, und zum Gegenvorschlag: „Es ist legitim, einen Vorschlag einzubringen. Ich habe aber eher das Gefühl, dass sie durch den alten Obmann getrieben wurden. Soweit ich weiß, wurde z. B. Herr Bodner aber gar nicht gefragt, ob er auf der Liste stehen will. Herr Hirschhuber hat gewusst, das er an 6. Stelle gereiht ist und Herr Künig war für mich tagelang nicht zu erreichen, weder per Telefon noch per Mail. So war ich der Meinung, dass er nicht interessiert ist für den Aufsichtsrat. Das kann ich auch nachvollziehen, aufgrund seiner vielen Geschäfte!“
Die 19-jährige Simone Kupfner debütierte Anfang des Jahres in Oberhof im Biathlon-Weltcup und erreichte mit der ÖSV Damen-Staffel den sehr guten achten Platz. Der Kufsteinblick besuchte die sympathische Kufsteinerin beim Training.
Kufsteinblick: Anfang des Jahres stand dein Weltcup-Debüt mit der Staffel in Oberhof an. Wie fühlte sich das an - warst du nervös?
Simone Kupfner: Ich war nicht nervös und bin ohne Druck ins Rennen gegangen. Ich habe die Kulisse und die Atmosphäre genossen und alles ist perfekt gelaufen. Der achte Platz war das bis dato beste Ergebnis einer ÖSV-Damen-Staffel in der Weltcup-Geschichte.
KB: Wann bist du zu diesem Sport gekommen?
SK: Mit elf Jahren begann ich beim WSV Kiefersfelden mit dem Langlaufen. Der Verein stellte 2009 auf Biathlon um, ein Jahr später wechselte ich dann zum WSV Schwoich.
KB: Deine bisherigen Erfolge?
SK: Vergangenes Jahr holte ich bei der Jugend-WM Bronze mit der Staffel, weiters den Massenstart-Staatsmeistertitel 2014 und den österreichischen Meistertitel im Staffelbewerb 2015 sowie das Weltcup-Debüt und die Teilnahme an der Junioren-EM in Estland.
KB: In welcher Leistungsklasse startest du derzeit?
SK: Ich starte bei Jugendrennen und im IBU-Cup (2. Leistungsklasse bzw. B-Weltcup). Das Highlight ist die anstehende Jugend-Weltmeisterschaft vom 17. bis 24. Februar in Minsk-Weißrussland. Ziel ist es, hier eine Medaille zu holen.
KB: Was sind deine sportlichen Ziele bzw. Träume?
SK: Neben der angestrebten Medaille bei der Jugend-WM möchte ich nächstes Jahr bei der Junioren-WM eine Medaille holen und im IBU-Cup gute Ergebnisse abliefern. Weiters hoffe ich auf einen Start bei der Biathlon-WM im März in Finnland mit der Damen-Staffel.
Langfristig möchte ich in der Weltspitze mitlaufen, mein Traum ist ein WM- bzw. Olympiatitel.
KB: Wie oft bzw. wo trainierst du und mit wem?
SK: Ich trainiere sechsmal pro Woche, manchmal auch zweimal am Tag. Jedoch ist ein Ruhetag in der Woche nötig. Wir haben eine Trainingsgruppe mit eigenem Trainer vom Skigymnasium Stams. In Seefeld haben wir immer perfekte Bedingungen zum Trainieren.
KB: Liegen deine Stärken eher im Langlauf oder im Schießen?
SK: Meine Stärke beim Wettkampf ist der Langlauf. Im Training kann ich mit guten Schießleistungen aufzeigen, im Wettkampf versagen beim Schießen öfters die Nerven. Daran gilt es anzusetzen.
KB: Wie lässt sich die Schule mit dem Sport vereinbaren?
SK: Das Skigymnasium nimmt sehr viel Rücksicht auf die Sportler. Die Schule ist darauf ausgerichtet, wir haben z. B. im Winter keine Schularbeiten und weniger Stunden.
KB: gibt es eine Lieblingsdisziplin?
SK: Ich mag alle Bewerbe gerne und finde die Abwechslung schön.
KB: Wie sehr spielt der mentale Faktor eine Rolle?
SK: Der spielt eine große Rolle, nicht nur am Schießstand. Man darf sich nicht zu viel Druck machen. Vor allem beim Schießen versuche ich, jeden Wettkampf gleich wie im Training anzugehen.
KB: Wie nervös bist du vor einem Wettkampf?
SK: Es hängt immer vom Wettkampf ab. Ich bin im Weltcup z. B. nicht so nervös wie bei der Junioren-EM oder Jugend WM. Großteils hält sich die Nervosität jedoch in Grenzen.
KB: Was motiviert dich vor einem Wettkampf?
SK: Ich freue mich auf jeden Wettkampf, da mir dieser Sport sehr viel Spaß macht.
KB: Gibt es bereits Dopingkontrollen?
SK: Ja, ich muss in einem eigenen Internet-System meinen Aufenthaltsort jeden Tag angeben und kann jederzeit kontrolliert werden.
KB: Dein größtes Vorbild?
SK: Die weißrussische Biathletin Darja Domratschawa.
KB: Deine Hobbys?
SK: Biathlon, Mountainbiken und ich probiere gerne neue Sachen zum Ausgleich wie z. B. Windsurfen oder Bouldern.
KB: Deine nächsten Ziele?
SK: Ziel ist es, den Sport zum Beruf zu machen. Nach der Matura im Mai/Juni hoffe ich auf eine Anstellung beim Bundesheer als Heeressportlerin.
Es war ein Abend, den viele mit Spannung erwarteten, doch überzeugt hat er nicht alle. Nach einem Hochwasser-Informationsabend in Rattenberg verhärten sich die Fronten zwischen den einzelnen Gemeinden.
Den Start zu einer „Informationsoffensive zum Thema Hochwasserschutz“ nannte das Land Tirol den Informationsabend in Rattenberg, zu dem am Montag, 9. Februar, alle Bürgermeister und Gemeinderäte aus Kramsach, Rattenberg, Radfeld, Brixlegg, Kundl, Brixlegg und Wörgl eingeladen wurden. Vor allem ging es um die mögliche Gründung eines „Wasserverbands Inn/Brixlegg-Wörgl“. Um in Wörgl einen Damm errichten zu können, müssen ca. 5 Millionen Kubikmeter Wasser woanders untergebracht werden.
Zusammen mit den Experten des Landes informierte LH-Stellvertreter Josef Geisler die Gemeinden über den aktuellen Stand und die nötigen Schritte, um einen Schutz für die Gemeinden gewährleisten zu können.
Gegensätzliche Positionen
„Der Informationsabend hat ohne Frage gezeigt, dass es noch ein weiter Weg hin zu einem gemeindeübergreifenden Hochwasserschutz im Tiroler Unterland ist,“ so Breitenbachs Bürgermeister LA Alois Margreiter, „Nichtsdestotrotz konnten viele Fragen sachlich und konstruktiv geklärt werden.“ Für Margreiter sei es völlig klar, dass bei einer solchen Veranstaltung die Ansichten und Argumente aufeinanderprallen und die einzelnen Gemeinden teilweise auch gegensätzliche Positionen einnehmen würden. Für den Breitenbacher Bürgermeister ist die Gründung eines Gemeindeverbandes, der die Umsetzung des Hochwasserschutzes koordiniert und vorantreibt, nach wie vor der beste Garant für eine rasche Lösung.
Geisler: „Wasser hält sich nicht an Gemeindegrenzen. Daher kann eine gemeindeübergreifende Planung von Schutzmaßnahmen nur miteinander funktionieren.“
Eine Exkursion zum Wasserverband im Montafon in Vorarlberg soll weitere Aufschlüsse über mögliche Problemlösungen geben.
Radfeld einstimmig dagegen
Bereits im Vorfeld zum Informationsabend hat sich die Gemeinde Radfeld einstimmig gegen den Beitritt in den Wasserverband ausgesprochen. „Die Wassermenge, die am westlichen Ende des geplanten Verbandes (in Brixlegg) bei einem HQ 100 Ereigniss ankommen würde, wäre viel zu hoch. Es fehlen notwendige Maßnahmen im weiteren Einzugsgebiet des Inns. Es kann nicht sein, dass wir ab Brixlegg ungehindert die Wassermassen akzeptieren, und dann in einem Verband von den anderen Gemeinden ständig bei einer Abstimmung überstimmt werden,“ so Bgm. Josef Auer.
Er fordert, dass das Land im gesamten Einzugsbereich des Inns die Gemeinden in die Pflicht nimmt, damit erst gar nicht soviel Wasser bei den unteren Gemeinden ankommt.
Auch Kundl wehrt sich gegen Verband
„Wir können nicht alles schlucken,“ bringt Bgm. Anton Hoflacher die Lage in Kundl auf den Punkt. Die Gemeinde müsste das Fassungsvermögen ihrer vorhandenen Retentionsfläche mehr als verdoppeln, wenn es nach den Plänen des Landes Tirol geht. Hoflacher: „Die initiierte Informationsveranstaltung zeigte bei uns nur wenig Wirkung. Bereits jezt stellen Kundl und Radfeld 3,1 Millionen Kubkikmeter Retentionsfläche zur Verfügung. Das sind 8 % aller Flächen zwischen Innsbruck und Kufstein. Bei einer Aufstockung wären es 22 %“. Besonders schwer wiegt für Vizebürgermeister Michael Dessl die Tatsache, dass Wohnhäuser und Höfe betroffen wären: „Es wären absurd aufwändige und kostspielige bauliche Maßnahmen nötig, um die Bevölkerung und die Verkehrsverbindungen in diesem Gebiet zu schützen.“ Er fordert daher, dass landwirtschaftliche Flächen tirolweit geflutet werden, statt ein einzig großes Rückhaltebecken zu bauen.
Alles Fotos vom Faschingsumzug in Niederbreitenbach / Langkampfen vom Sonntag, 15. Februar 2015:
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Alle Bilder vom Faschingsumzug in Kufstein am Samstag, 14. Februar 2015
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