Am Dienstag, 9. November, wurden jene innovativen Konzepte prämiert, die aus der Initative Stadtup Kufstein für ihre Ideen als Sieger hervorgingen (der Kufsteinblick berichtete).

Aufgrund der wieder steigenden Zahlen in der Coronapandemie wurde in kleiner Runde in der Skybar Panorama 1830 im Auracher Löchl, „... obwohl der Anlass eine größere Feier verdient hätte“, so Stadtmarketing-Geschäftsführer Thomas Ebner.
Entstanden ist das Projekt aus drei Ideen, die man zusammengefasst hat. Gestartet wurde im Jänner 2020.
„Wie tritt man online auf, wie präsentiert man sich - im ersten Teil ging es darum, dass sich Händler online wahrnehmbar machen. Dabei geht es nicht darum, einen Onlinehandel aufzubauen, inzwischen hat sich herumgesprochen, dass das nicht die Lösung für einen lokalen Händler ist“, erklärte Ebner. Außerdem wurde ein Leerstandkatalog erstellt, der eine Übersicht über Kosten und Ausstattung der verfügbaren Geschäftslokale in Kufstein bietet.
Im zweiten Teil versucht man dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. „Wie bekommt man Fachkräfte in die Region? Wir haben für jeden Ort in der Region ein Portfolio erstellt, um einen Überblick zu erhalten. Außerdem gibt es regelmäßige Netzwerktreffen und Veranstaltungen, um die Region kennenzulernen und Leute zusammenzubringen“, so  Projektverantwortliche Tanja Rehberger. Daraus entstand auch die Mitarbeitercard, die den freien Eintritt auf die Festung und zur Zeit bei ca. 30 Partnern Nachlässe ermöglicht.

Fünf Gründer prämiert
Im dritten Teil ging es um die Attraktivierung der Innenstadt. Aus diesem Grund hat man den Wettbewerb „Stadtup“ ins Leben gerufen, in dem innovative Ideen gesucht wurden. Die Gewinner dieses Wettbewerbes wurden am Dienstag, 9. November, gewürdigt. Sie müssen innerhalb von drei Jahren ihr Lokal, ihren Shop oder Ähnliches in der Kufsteiner Innenstadt eröffnen. Geöffnet haben bereits QUART und Atelier Katalin. Eine Shop-Eröffnung der Erstplatzierten RD Sports & Fashion ist für Anfang Dezember 2021 geplant. FLUZZ und Boxenshop sind noch auf Lokalsuche und nutzen die Zeit ihre Konzepte weiterzuentwickeln.
Auch Bgm. Martin Krumschnabel beglückwünschte die Gewinner zu ihren Preisen und ihren hervorragenden Ideen. „Es kann allerdings nicht sein, dass jemand eine gute Geschäftsidee hat und dann in Kufstein keine Räumlichkeiten findet - hier müssen wir eine Lösung finden“, so der Bürgermeister.

V. l.: Thomas Ebner (Standortmarketing Kufstein), Projektmanagerin Tanja Rehberger (2.v.l.) und Bgm. Martin Krumschnabel (rechts) würdigten die Gewinner in der Panoramabar des Auracher Löchls.

Kürzlich erhielten Stadtwerke Kufstein Kunden einen Brief nach Hause: Der Energiepreis wird um 19 % erhöht. Für FPÖ LA Christofer Ranzmaier eine unsoziale Erhöhung, Stadtwerke-Geschäftsführer Wolfgang Gschwentner erklärt den Grund der Erhöhung.

Die Stadtwerke Kufstein sind ein Stromweiterverteiler, so Geschäftsführer Wolfgang Gschwentner. Das heißt: nur 10 % des benötigten Stromes wird selbst erzeugt, der Rest muss zugekauft werden. Und die Strompreise sind aktuell auf Rekordfahrt, wie auch die Energieregulierungsbehörde E-Control bestätigt und man im Internet überprüfen kann.

Unsoziale Erhöhung
„Das wird der sozialen Verantwortung der Stadtpolitik nicht im Geringsten gerecht, denn gerade in der aktuellen Situation mit quasi davongaloppierenden Spritpreisen, Preissteigerungen beim Heizen und einer schleichenden Teuerungswelle im Handel, wäre es das Gebot der Stunde für die städtischen Eigentümervertreter, die Stadtwerke als ihre ‚Cashcow‘ im Unternehmensbereich dringend an die kurze Leine zu nehmen und diese unsoziale Preiserhöhung abzuwenden“, so LA Christofer Ranzmaier (FPÖ).

Erhöhung hätte höher ausfallen können
Der Strompreis setzt sich dabei aus drei Komponenten zusammen:  1/3 macht die Netzgebühr aus, 1/3 der Energiepreis und 1/3 sind Steuern und Abgaben. „Erhöht wurde der Energiepreis um 19 %, der Strompreis wird insgesamt damit um 6 % höher“, erklärt Gschwentner auf Anfrage des Kufsteinblick. „Gestiegen ist der Energiepreis eigentlich noch viel mehr, aber wir hoffen, dass der Preis für Strom nach kurzen Spitzen wieder nach unten geht, deswegen haben wir nur einen Teil der Erhöhungen weitergegeben.“

Reiner Populismus
Für Bgm. Martin Krumschnabel ist der Vorstoß von Ranzmaier reiner Populismus: „Die Preise müssen laufend angepasst werden. Für eine durchschnittliche Familie sprechen wir hier von € 4,50 im Monat. Die FPÖ schädigt hingegen tatsächlich mit ihrer Anti-Impf-Kampagne unsere Volkswirtschaft und damit die Bürger um enorme Beträge.“

Im Auftrag der Tiroler Fachgruppe des Energiehandels der Wirtschaftskammer wurde ein Konzept entwickelt, um den Kindern das Thema Energie in seiner Breite kindgerecht darzustellen.

In der WK-Bezirksstelle Kufstein hatten vergangene Woche rund 200 Volksschulkinder aus dem Bezirk die Möglichkeit, sich im Rahmen der Initiative  „Kinder-Erlebnis-Raum Energie“ spielerisch mit dem Thema Energie auseinanderzusetzen. „Wir wollen den jungen Leuten die Themen Energie, Umweltschutz und Nachhaltigkeit in einer spielerischen Art und Weise näherbringen und damit einen wichtigen Grundstein für die Zukunft legen. Auch der Umweltgedanke ist im Hintergrund dabei“, erklärt WK-Bezirksstellenleiter-Stellvertreter Patrick Schönauer. Was ist Energie und wo kommt sie her? Welche Energieformen gibt es? Diesen und vielen weiteren Fragen gingen Schüler der Volksschulen Kufstein Zell, Kufstein Stadt, Ellmau, Wörgl und Mariastein engagiert auf den Grund. „Wir haben einen Kindererlebnisraum entwickelt, der die Schüler spielerisch an die Themen und Fragestellungen heranführt. Wir möchten, dass die Schüler offen an dieses Thema herangehen und sich dann später auch selber für die richtige Energieform entscheiden können“, erläutert Konzeptentwickler Stefan Elmer. Zentrales Element des Projekts sind vier Holzkojen, die mit den unterschiedlichsten wissensvermittelnden Spielen ausgestattet sind. In einem eigenen Vorbereitungsraum erhielten die Kinder klassenweise eine Einführung, bevor es ans Entdecken, Erforschen und Kombinieren ging. So waren die Schüler beispielsweise durch das Lösen eines Buchstabenrätsels klimaneutralen Energieformen auf der Spur. Als besonders spannend erwies sich der Blick in die Zukunft und die sich ergebenden Möglichkeiten. „Es geht uns vor allem darum, dem abstrakten und durchaus komplexen Begriff Energie ein Gesicht zu geben“, ergänzt Fachgruppengeschäftsführerin Verena Weiler.

Die Zukunft im Blick: WK-Bezirksstellenleiter-Stellvertreter Patrick Schönauer und Fachgruppengeschäftsführerin Verena Weiler

Seit elf Jahren betreibt Alexander Wurzenrainer das Cinema4you im Zentrum Kufsteins. Doch jetzt droht das Aus: Das Funplexxx-Gebäude wurde heuer verkauft, ein Kino ist in den Plänen des neuen Eigentümers nicht vorgesehen.

Seit der Übernahme des Gebäudes durch die Schwarzweiss Immobilien GmbH wird der Pachtvertrag für das Kino mit seinen sechs Sälen immer nur für sechs Monate verlängert. „Mir läuft die Zeit davon“, gesteht Alexander Wurzenrainer,  Geschäftsführer der WSM Kinobetriebs GmbH. Das komplette Equipment (Projektoren, Beschallungstechnik, Bestuhlung usw.), könne zwar zwischengelagert werden, aber nur für einen kurzen Zeitraum. „Das sind alles hochsensible Geräte, die immer wieder an den Strom angeschlossen werden müssen“, erklärt Wurzenrainer.

Auf der Suche nach einem neuen Standort
Deshalb wird mit Hochdruck ein neuer Standort gesucht. Lt. Wurzenrainer laufen bereits Gespräche mit einem heimischen Baumeister.

Kino und Erlebnisgastro?
Vorstellen könnte sich Wurzenrainer ein neues Kino möglichst zentrumsnah und ebenfalls wieder mit sechs Sälen ausgestattet, um die Vielfalt abzudecken. Dafür habe er sich schon Pläne zeichnen lassen. Die Umsetzung soll über einen Baumeister erfolgen, die WSM Kinobetriebs GmbH wieder als Pächter auftreten. Dazu könnte in dem neuen Gebäude eine Erlebnisgastronomie untergebracht werden. „Ein Kino ist nicht nur ein Treffpunkt für Groß und Klein, sondern hat auch einen kulturellen Auftrag und gehört zur Infrastruktur der zweitgrößten Stadt Tirols. Ich sehe auch die Politik gefordert, an einer Lösung mitzuarbeiten“, wünscht sich Wurzenrainer ein Treffen gemeinsam mit dem Baumeister sowie Vertreter der Stadtpolitik.

„Bereitschaft besteht“
Bgm. Martin Krumschnabel geht von einer Unterstützung der Stadt aus, wenn das Projekt denn realistisch sei und sieht Wurzenrainer gefordert: „Ich kenne derzeit kein entsprechendes Konzept von Herrn Wurzenrainer und kenne auch seine Zahlen nicht. Voraussetzung ist, dass der Betreiber ein Betriebskonzept vorlegt, welches die Refinazierung schlüssig darstellen kann.“
Auch der Kulturreferent Klaus Reitberger wünscht sich, in Kufstein weiterhin Kinoatmosphäre genießen zu können: „Ob es dafür aber weiterhin ein großes Gebäude mit sechs Sälen geben wird, ist allerdings fraglich. Hier ist beherzter Unternehmergeist gefragt.  Die Kommunalpolitik kann zwar unterstützen, aber keine Wunder erwirken.“ Ohne das Engagement eines privaten Bauträgers sei es unmöglich, ein neues Kino aus dem Boden zu stampfen. „Das Errichten einer vergleichbaren Immobilie wäre ein Millionenprojekt, das für die Stadt Kufstein in der gegenwärtigen Situation alles andere als erschwinglich ist“, ergänzt Reitberger.

Zuspruch weiterhin groß
Mit durchschnittlich 100.000 bis 120.000 Besucher jährlich (Vorkrisenniveau) sieht Wurzenrainer den Bedarf von einem zweiten Kino im Bezirk Kufstein neben dem Cineplexx Wörgl auf jeden Fall gegeben. „Dieser August war der Beste, seit ich das Kino im Jahr 2010 übernommen habe. Wir haben trotz der schwierigen Zeit volle Säle“, berichtet Wurzenrainer von derzeitigen Kassenschlagern wie James Bond, Dune oder dem Kaiserschmarrndrama.

Cinema4you-Betreiber Alexander Wurzenrainer setzt sich für ein neues Kino in der Festungsstadt ein.

Gina Crepaz startete kürzlich eine Kleidersammlung, um Kindern in Mali (Afrika) einen erträglichen Winter zu ermöglichen. Dafür kaufte die Kufsteiner Unternehmerin sogar einen Bus, um den Transport in den Binnenstaat in Westafrika zu ermöglichen.

„Wir leben im Überfluss, Sachen werden weggeschmissen und in anderen Teilen der Erde haben sie nicht mal eine Kleidung, die warmhält“, erklärt Crepaz die Beweggründe für ihre Sammelaktion.

Eigenen Bus gekauft
Um den Transport zu organisieren, kaufte Crepaz einen Kleintransporter, der jetzt voll beladen mit Kleidung und Schulbedarf nach Afrika verschifft wird. Anschließend wird der Bus vom Hafen Guinea Conakry auf einem 1.500 Kilometer langen Landweg in die Zielregion gebracht. Darum kümmert sich ein Freund, der eineinhalb Monate nach Mali fliegt, die Spendenübergabe vor Ort organisiert und dokumentiert.
Über soziale Medien startete Crepaz zuvor einen Aufruf, um Kleidung für Kinder zwischen vier und zehn Jahren zu sammeln. „Die Leute sind sehr hilfsbereit und freuen sich, dass die Kleidung armen Kindern zu Gute kommt. Auch Kindergruppen haben sich gemeldet und Schulbedarf gespendet“, erklärt Crepaz, die alle Kleiderspenden aus der Region persönlich abholte.

Spendenaktion für den Transport
Über € 4.000,- hat Crepaz bereits selber in die Hilfsaktion hineingesteckt, mit einer Spendenaktion will sie jetzt die Transportkosten, Steuern und Gebühren abdecken. „Es geht um nichts anderes, als den Leuten zu helfen.“
Unter dem „Gedanken des Teilens“ gründet Crepaz nun auch einen Verein, um die Spendenaktion fortzusetzen. Ein weiteres Ziel ist es, in Mali eine kleine Schule zu errichten.
Bei der Sparkasse Kufstein wurde ein Spendenkonto eingerichtet: IBAN: AT12 2050 6077 0944 1088. Dazu ist das Projekt auf der Spendenplattform GoFundMe vertreten.

Gina Crepaz kaufte und bemalte einen T4-Bus, der voll beladen nach Afrika verschifft wird.
(Foto: artdirection4u ADVERTISING GmbH)