Vom 27. Dezember bis zum 30. Jänner bricht die Burg ihr Schweigen: Im Rahmen des Kufsteiner Lichtfestivals wird das Publikum auf einen multimedialen Streifzug durch die wechselhafte Geschichte der Festung entführt. Täglich sind zehn Führungen á 50 Minuten der audiovisuellen Inszenierung „Stimme der Burg“ geplant.

„Wenn die Burg selbst eine Stimme hätte, wüsste sie viel Faszinierendes uns Spannendes zu erzählen. Geben wir der Burg eine Stimme und lassen wir sie zu den Menschen sprechen und ihre eigenen Schlüsse aus dem Laufe der Jahrhunderte ziehen. Die Burg wird das Publikum auf eine Reise in die Vergangenheit führen, mit einen Blick in die Zukunft und als mitfühlender Zeuge der Jahrhunderte auftreten. Das ist der Gedanke“, erklärt der Kufsteiner Kulturreferent und Konzeptentwickler Klaus Reitberger. Der audiovisuelle Streifzug durch die Festung beginnt bei der Fahrt mit dem Panoramalift. Oben werden die Besucher im Schlosshof empfangen, dort geht es weiter zum Kräutergarten und durch den langen Felsengang zur „Herzkammer“ im Inneren des Festungsfelsen.
Großflächige Projektionen erwecken Mauerflächen zum Leben, damit die Burg darauf ihre Botschaft erzählen kann. „Für mich war von Anfang an klar, dass ich keine Geschichte erfinden will. Es ist genug Geschichte da, die faszinierend und spannend ist“, so Reitberger.
„Die Geschichte wird für Einheimische als auch für Besucher sehr berührend sein. Uns geht es um die Idee, dass es die Festung selber ist, die zu den Besuchern spricht. Wir hoffen, dass wir ein echtes Highlight geschaffen haben“, ergänzt Bgm. Martin Krumschnabel.
Verantwortlich für die technische Umsetzung ist die Wiener Agentur Lumine Projections, die auf großformatigen Panoramaprojektionen und an die Architektur angepasste 3D-Videomappings spezialisiert ist, mit denen Gebäude und Räume künstlerisch in Szene gesetzt werden. „Es ist eine völlig neue Art einer Veranstaltung, die es in Kufstein bis jetzt noch nicht gegeben hat. Es ist eine neue Form der Inszenierung unserer Festung“, freut sich Thomas Ebner, GF Standortmarketing Kufstein GmbH. Für den Obmann des TVB Kufsteinerland, Georg Hörhager, war es wichtig, eine Symbiose zwischen dem Einheimischen und dem Gast zusammen zu bringen: „Wir haben die Möglichkeit, dass wir dem Einheimischen eine Veranstaltung nahebringen können, wo er weniger bezahlt als der Gast. Es ist ein Herzensprojekt für uns im Kufsteinerland.“

Kosten werden aufgeteilt
Ausgelegt ist das Lichtfestival vorerst auf drei Jahre, die kalkulierten Maximalkosten belaufen sich auf € 1.229.000,-. Dieser Betrag inkludiert die beschlossenen Beiträge von Stadt Kufstein und TVB Kufsteinerland von jeweils € 280.000,-, Ticket- und Sponsoreneinnahmen sowie Beiträge der Gemeinden Bad Häring, Ebbs, Langkampfen, Schwoich und Thiersee (€ 25.000,-). Eine Förderungszusage des Landes Tirol über € 210.000,- ist noch ausständig.
Die Stimme der Burg findet vom 27. Dezember 2021 bis zum 30. Januar 2022 jeweils ab Einbruch der Dämmerung statt. Die 50-minütigen Führungen starten im 30 Minuten-Takt. Tickets sind via Ö-Ticket buchbar und kosten € 17,- für Erwachsene und € 10,- für Kinder, zudem sind Firmenpakete erhältlich. Für die Bewohner der TVB-Kufsteinerland-Gemeinden (ausgenommen Erl, Niederndorf und Niederndorferberg) sind ermäßigte Tickets um € 13,- im Gespräch. Weitere Infos auf https://lichtfestival.kufstein.at

V. l.: Thomas Ebner (GF Standortmarketing GmbH), Michael Rieser und Claudia Draxl (Raiffeisen Bezirksbank Kufstein), Bgm. Martin Krumschnabel, TVB-Obmann Georg Hörhager, Sabine Mair (Direktorin TVB Kufsteinerland) sowie Kulturreferent Klaus Reitberger

Voller Stolz präsentierten die Autoren Richard Schwarz und Esther Pirchner gemeinsam mit Projekt-Initiator Andreas Falschlunger und Bgm. Martin Krumschnabel das Kufsteiner Stadtalbum. „Vom Stadtl zur Stadt. Kufstein im 20. Jahrhundert.“ wird am 10. November um 19 Uhr im Kultur Quartier öffentlich vorgestellt.

Bereits im Jahr 2001 gab es lt. Falschlunger erste Überlegungen, die Kufsteiner Geschichte im 20. Jahrhundert aufzuarbeiten. Genau 15 Jahre später, im März 2016, folgte ein einstimmiger Gemeinderatsbeschluss, das Stadtbuch zu erstellen.
Im 528-seitigen Buch sind die Ereignisse von der „Stadt im Aufbruch“ (1900 bis 1909) bis hin zur Ankunft Kufsteins „Mitten in Europa“ (1995 bis 2000) aufbereitet. Dazwischen liegen u. a. die Beschreibungen vom Ende der Monarchie, die Auswirkungen des zweiten Weltkrieges auf Kufstein, Hunger- und Wirtschaftskrisen, der Bau der Autobahn oder die Jugendbewegung „Wühlmäuse“ bis zum Weg hin in ein geeintes Europa. Angeordnet ist das Stadtalbum in neun chronologisch geordneten Kapiteln, als Übergänge dienten immer Wendepunkte - global oder lokal.

Über 100 Interviews aus zwölf Erzählcafés
Als Quellen dienten zum einen die seit 2019 erscheinenden „Edition Kufstein“, in der Fachautoren Themenkreise (politischen Geschichte, Stadtplanung, Wirtschaft, Migration, Musik und Sport) der Stadtgeschichte wissenschaftlich aufarbeiten, zum anderen das persönlich Erlebte der Menschen, die im 20. Jahrhundert in Kufstein gelebt haben. In zwölf Erzählcafés wurden über 100 Interviews mit Zeitzeugen geführt, dazu Fotos, Grafiken, Filme, Zeichnungen und Zeitungsartikel zusammengetragen. Rund ein Drittel der gesammelten 2.300 Fotos haben es in das Buch geschafft. Insgesamt waren rund 330 Personen an der Erstellung dieses Werkes beteiligt. „Es ist nicht nur ein Buch über Kufstein, sondern von Kufstein. Die Autoren haben mit so viel Herzblut gearbeitet, das kann man gar nicht bezahlen“, freut sich Falschlunger über das gelungene Werk. „Für uns ist es sehr speziell, dass sich über 300 Personen daran beteiligt, ihre Erinnerungen geteilt oder dieses Projekt in unterschiedlichster Weise unterstützt haben und so ein Teil davon geworden sind“, betont Autor Richard Schwarz.
Gedruckt wurde „Vom Stadtl zur Stadt. Kufstein im 20. Jahrhundert“ mit einer Auflage von 3.000 Stück. Ab 11. November ist das Werk um € 39,- im Rathaus, den Kufsteiner Buchhandlungen, beim TVB Kufsteinerland und der Festung Kufstein erhältlich. Die bereits erschienen Editionen sind um € 19,- erhältlich.
Finanziert wurde das Buch von der Stadtgemeinde Kufstein (€ 175.000,-), vom Land Tirol (€ 34.000,-) sowie über Sponsoren. So erwarb beispielsweise die SPAR gleich 100 Stück für ihre Mitarbeiter.

V. l.: Projekt-Initiator Andreas Falschlunger, die Autoren Richard Schwarz und Esther Pirchner sowie Bgm. Martin Krumschnabel

„Wir wollen im Hinblick auf die Gemeinderatswahlen mit unseren Plakaten einstellig bleiben in Wörgl“, kündigten die Wörgler Grünen lediglich neun Plakate an. Richard Götz und Iris Kahn laden auch alle anderen Parteien ein, es ihnen gleich zu tun. „Ein Plakat ist nicht der ausschlaggebende Punkt für eine Wahlentscheidung. Die Leute haben die Schnauze voll von der übermäßigen Plakatflut“, erklärt Kahn.
Die Wörgler Grünen könnten sich ausgewiesene Plätze für Plakate vorstellen, der Rest der Stadt solle plakatfrei bleiben. „Alle Parteien heften sich den Umweltschutz auf die Fahne, jetzt kann man etwas dafür tun“, ergänzt Kahn.
In der Gemeinderatssitzung am 28. Oktober kam der Wunsch nach einer Fraktionsleitersitzung - auch mit den bisher bekannten, neu hinzukommenden Listen, um weitere Details besprechen zu können. „Man kann sich selbstverständlich über einen plakatarmen Gemeinderatswahlkampf einigen, aber es kann keine Fraktion dazu gezwungen werden, sich daran zu halten. Wenn dann sind das freiwillige Übereinkünfte“, so Bgm. Hedi Wechner.

Der Wörgler Gemeinderat beschloss in der letzten Gemeinderatssitzung mehrheitlich den Beitritt zum ECCAR Netzwerk. Damit verpflichtet sich die Stadtgemeinde, nach den Richtlinien der Europäische Städte-Koalition gegen Rassismus (ECCAR) einen Zehn-Punkte-Aktionsplan für Wörgl auszuarbeiten. Dieser beinhaltet u. a. die verstärkte Wachsamkeit gegenüber Rassismus und deren Bekämpfung, bessere Unterstützung für die Opfer von Rassismus und Diskriminierung, die Förderung der kulturellen Vielfalt oder bessere Beteiligungs- und Informationsmöglichkeiten für die Bürger.  
Sozialreferent Christian Kovacevic erklärte, dass der Verein Komm!unity diesen Zehn-Punkte-Aktionsplan für Wörgl bereits ausgearbeitet und teilweise Aktionen bereits umgesetzt sind. Dazu seien die personellen Reccourcen in der Abteilung Integration des Verein Komm!unity vorhanden, sodass dieser Beitritt vollkommen kostenlos sei.
Der Beschluss im Gemeinderat erfolgte mehrheitlich, nur die Freiheitliche Wörgler Liste mit den  vier Mandataren enthielt sich. „Es sind viele Sachen dabei, wo Kosten entstehen. Wir haben bereits ein Integrationszentrum“, erklärte Vize-Bgm. Mario Wiechenthaler die Entscheidung.
Das Handbuch zum 10-Punkte-Plan (Toolkit for Equality) wurde mit Hilfe der Europäischen Kommission, UNESCO, der Europäischen Städtekoalition gegen Rassismus (ECCAR), Open Society Foundation - At Home in Europe, ETC Graz und den Städten Bern, Bologna, Esch-sur-Alzette, Gent, Graz, Potsdam, Rotterdam, Wien und Zürich umgesetzt.

Der Wörgler Gemeinderat stimmte mehrheitlich für den Beitritt zum ECCAR Netzwerk.

Unter dem Motto „Keine Gemeinde ohne Gemeinderätin. Kein Bezirk ohne Bürgermeisterin“ starten die Frauen in der Tiroler Volkspartei eine Offensive für die Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen am 27. Februar 2022.

In den 30 Gemeinden im Bezirk Kufstein gibt es derzeit nur zwei Bürgermeisterinnen, von den 440 Gemeinderäten sind lediglich 95 weiblich (22 %). „Wir sind der Überzeugung, dass jetzt der richtige Moment ist, Frauen direkt anzusprechen, da jetzt die Listenzusammenstellungen bevorstehen“, erklärt Elisabeth Pfurtscheller, Landesleiterin der Frauen in der Tiroler Volkspartei. Mit der Kampagne „Du bist die Wahl“ sollen die Frauen darauf aufmerksam gemacht werden, dass man nicht nur die Wahl hat, sondern sich auch einer Wahl stellen kann. „Es ist wichtig, dass mehr weibliche Mitglieder im Gemeinderat sind, welche die Interessen der Dorfbewohner vertreten. Wir wollen motivieren, Mut machen und aufmerksam machen“, so LA Barbara Schwaighofer, die seit 2010 im Niederndorfer Gemeinderat sitzt. „Wir müssen Frauen überzeugen, dass sie was können. Dinge, die uns betreffen, werden oft in der Kommune entschieden. Gerade da sind Frauen wichtig, um gute Inputs zu geben“, verweist Julia Lettenbichler (Bezirksleiterin Kufstein) auf die Themen Kinderbetreuung und Schule. „Wir haben bei gewissen Themen andere Ansichten“, ergänzt die Kundler Vize-Bgm. Barbara Trapl. Für Bezirksparteiobmann Sebastian Kolland ist es keine parteipolitische, sondern eine gesellschaftliche Frage. „Man lässt in den Gemeinden Kompetenzen liegen. Es ist ein Qualitätsmerkmal, wenn viele Frauen im Gemeinderat sind. Man muss ihnen die Chancen eröffnen“, so Kolland abschließend.

Die Frauen in der Tiroler Volkspartei Barbara Trapl, Barbara Schwaighofer, Elisabeth Pfurtscheller und Julia Lettenbichler (v. l.) mit Bezirksparteiobmann Sebastian Kolland