Am 15. Dezember wird der Gemeinderat der Stadt Kufstein über den Voranschlag für 2022 beraten und beschließen. Lt. Bgm. Martin Krumschnabel ist der Voranschlag trotz des bevorstehenden Wahljahres von keinerlei `Wahlzuckerl` geprägt.
Die Stadt Kufstein habe nicht nur im Jahr 2021 keine Schulden gemacht, sondern die Schulden von € 26 Mio. auf € 23, 5 Mio. senken können, auch im Jahr 2022 sei trotz Investitionen keine Erhöhung des Schuldenstandes vorgesehen.
Wie Krumschnabel in einer Aussendung mitteilte, wird er dem Gemeinderat einen Voranschlag im Umfang von rund € 64 Mio. im Finanzierungshaushalt vorlegen, darüber hinaus einen Investitionshaushalt von fast € 7 Mio.
„Trotz sparsamer Budgetierung wird die Stadt Kufstein im nächsten Jahr Schwerpunkte im Umweltbereich setzen und die in Gründung befindliche Genossenschaft Kufstein Mobil wird ihre Arbeit aufnehmen. Die Stadt Kufstein selbst wird rund € 500.000,- in die Hand nehmen, um den Ausbau des Radwegenetzes zu finanzieren. Auch das restliche Gemeindestraßennetz wird weiterhin saniert und ausgebaut, hier sind insgesamt rund € 2,1 Mio. im Budget vorgesehen, darin Bobweg und allgemeiner Straßenbau € 1.030.000,-“, erklärt Krumschnabel.
Ein wesentliches Projekt für 2022 sei der Neubau eines Kindergartens im Erdgeschoss des Altenwohnheimes in Zell, wo in einer ersten Ausbaustufe zwei Gruppen untergebracht werden können.
Folgende Projekte sollen u.a. im kommenden Jahr finanziert bzw. ausfinanziert und dafür Mittel über den „Investitionsnachweis“ bereitgestellt werden: Schulzentrum Sparchen € 250.000,-; Kindergarten Endach – Planung, Sanierung/Erweiterung € 100.000,-; Kindergarten Zell – Lindenallee € 407.000,-; Fachhochschule Baustufe 4 € 500.000,-; Hochwasserschutz Anteil Stadt (Sofortmaßnahmen 2021)€ 176.000,-; Errichtung Wasserrettung Stützpunkt Anteil Stadt (zuzüglich Grund) € 240.000,-. „Ich freue mich, dass ich dem Gemeinderat zum Abschluss der Periode trotz schwierigster Zeiten ein derartiges Budget vorlegen kann, womit der Schuldenstand so herabgesetzt werden kann, dass der nächste Gemeinderat weitere Großvorhaben im Bildungsbereich in Angriff nehmen kann, die ich für unbedingt notwendig halte“, so Krumschnabel abschließend.
Bereits mit 17 Jahren übernahm der Kiefersfeldener Vollblutmusikant Josef Pirchmoser erstmals die musikalische Leitung einer Musikkapelle. Heute - 40 Jahre später - ist er immer noch Kapellmeister, leitet einen Männergesangsverein und musiziert im Ensemble Hans Berger, mit welchem er bereits zweimal für den Papst aufspielte.
Es ist ein Leben für die Musik: Josef Pirchmoser hatte schon mit sechs Jahren den Wunsch, Trompete zu erlernen und Kapellmeister zu werden. Mit zwölf Jahren trat er schließlich der Musikkapelle Kiefersfelden bei, zwei Jahre später arrangierte er seine ersten Stücke und mit 17 Jahren wurde der erste Marsch komponiert. Im selben Jahr übernahm er auch die Musikkapelle Söllhuben im Chiemgau als musikalischer Leiter. Anschließend dirigierte er die Oberinntaler Musikanten, das Landkreisjugendorchester, die Musikkapelle Kiefersfelden (insgesamt 25 Jahre), als Bezirksdirigent den Musikbund Ober-Niederbayern mit über 50 Kapellen und seit 2014 die Musikkapelle Hinterthiersee. Dazu komponiert Pirchmoser seit rund zehn Jahren die Bühnenmusik für die Ritterschauspiele Kiefersfelden und erstmals die komplette Musik für die Neufassung der Thierseer Passionsspiele, welche nächstes Jahr von Juni bis Oktober zur Aufführung gelangen. Selbstredend, dass Pirchmoser nach 2016 auch im nächsten Jahr die musikalische Leitung der Passionsspiele inne hat.
Neben seinem Beruf als selbständiger Musiklehrer, in dem er Trompete, Waldhorn, Tenorhorn, Bariton, Dirigieren und Musiktheorie lehrt, komponiert und arrangiert der gebürtige Oberaudorfer mit Thierseer Wurzeln für verschiedenste Besetzungen, instrumental und auch für Chöre.
Grund genug für den Kufsteinblick, um Pirchmoser zum Interview zu laden.
Kufsteinblick: Wie ist es dazu gekommen, dass du bereits mit 17 Jahren Kapellmeister wurdest?
Josef Pirchmoser: Ich habe für die MK Söllhuben vorher schon Stücke arrangiert. Nach dem Abschluss des Dirigentenkurses bekam ich die Möglichkeit, die musikalische Leitung zu übernehmen.
KB: War es nicht schwierig, in diesem jungen Alter respektiert zu werden?
JP: Da die Mitglieder merkten, dass meine Veränderungen zu hörbaren Verbesserungen beitrugen, war der Respekt schnell da. Ich musste ja auch von meinen Musikkameraden immer abgeholt werden, da ich noch keinen Führerschein hatte.
KB: Was waren deine Highlights in den vergangenen 40 Jahren?
JP: Als Trompeter sicherlich die Privatkonzerte im Petersdom für Papst Benedikt XVI im Jahr 2011 sowie für Papst Franziskus 2015, wo ich mit dem Ensemble Hans Berger als Trompetensolist mitwirken durfte. Als Dirigent die Erfolge bei den Wertungsspielen mit der MK Kiefersfelden sowie ein Doppelkonzert der Musikkapellen Hinterthiersee und Kiefersfelden mit der Aufführung von „Passio de Christ“ von Ferrer Ferran. Und schlussendlich der Kompositionsauftrag für die Neufassung der Thierseer Passion.
KB: Was sind die größten Herausforderungen als musikalischer Leiter?
JP: Die nötige Balance in der Stückauswahl zu finden. Man kann es nicht jeden recht machen, daher ist es auch menschlich teilweise eine schwierige Aufgabe. Weiters ist es fordernd, das Mittelmaß zwischen Tradition und Moderne sowie im Schwierigkeitsgrad zu finden. Bei jedem Konzert fängt man fast bei null an. Es ist aber schön zu beobachten, wie die Entwicklung bis hin zur Aufführung verläuft. Die Belohnung ist dann der Applaus des Publikums.
KB: Wie haben sich die Musikkapellen in den letzten Jahrzehnten entwickelt?
JP: Das Niveau hat sich in den letzten Jahrzehnten deutlich verbessert. Das liegt auch an der hervorragenden Ausbildung der Jungmusiker und sieht man an den Pflichtstücken zu den Wertungsspielen, deren Schwierigkeitsgrad immer mehr erhöht wurde. Dazu die Ausgewogenheit der Besetzung sowie die Aufnahme der Frauen in die Kapellen, ohne denen die meisten Kapellen gar nicht mehr spielfähig wären. Früher war jedoch das Pflichtbewusstsein für die Musikkapelle höher: Heute sind viele junge Menschen bei vier oder fünf Vereinen dabei. Dieses Freizeitüberangebot ist für die Traditionsvereine oftmals nicht fördernd.
KB: Wie läuft es derzeit mit der Nachwuchsarbeit?
JP: Da sehe ich seit ein paar Jahren ganz klar einen Aufwärtstrend. Die Bekanntheit von La Brass Banda sowie das immer größer werdende Woodstock der Blasmusik haben sicher viel dazu beigetragen. Trotzdem muss man immer dran bleiben und sich permanent mit der Anwerbung von Jungmusikern beschäftigen.
KB: Wie kam die Musikkapelle Hinterthiersee durch die Pandemie?
JP: Wir hatten als eher kleinere Kapelle das Glück, jeweils vor dem Sommer proben zu dürfen. Daher hatten wir im vergangenen Jahr und auch heuer eine tolle Platzkonzertsaison mit sehr großem Zuspruch. Auch haben wir noch eine Hoffnung auf unser geplantes Stefanikonzert am 26. Dezember in der Pfarrkirche Hinterthiersee.
KB: Was sind deine musikalischen Pläne für die Zukunft?
JP: Das nächste anstehende Großprojekt sind die Passionsspiele Thiersee, wofür die Proben im Jänner beginnen. Weiters steht im Jahr 2023 das im Zehnjahresrhythmus stattfindende Gemeinschaftskonzert aller drei Thierseer Musikkapellen auf dem Programm.
Derzeit arbeitet Josef Pirchmoser am Feinschliff seiner Kompositionen für die Thierseer Passionsspiele im nächsten Jahr.
Der TVB Hohe Salve blickte bei der Vollversammlung am Mittwoch, 1. Dezember, in der Salvena Hopfgarten auf ein schwieriges Geschäftsjahr zurück. Die Buchungslage für die kommende Wintersaison lässt jedoch positiv in die Zukunft blicken.
Während die Nächtigungen des TVB Hohe Salve im Jahr 2020 um 30,25 % auf 428.648 bzw. in der Wintersaison 2020/21 um 90,67 % auf 26.370 - jeweils im Vergleich zum Vorjahr - zurückgingen, konnte in der heurigen Sommersaison mit 256.085 Nächtigungen ein plus von 31,15 % verzeichnet werden. Aufgrund des verspäteten Sommerstartes ist dies zwar ein Rückgang um rund 14 % im Vergleich zum Sommer 2019, jedoch konnten im August und September hervorragende Nächtigungszahlen verzeichnet werden. „Es war kein einfaches Geschäftsjahr, auch die Budgeterstellung gestaltete sich als schwierig“, erklärte Obmann Johann Peter Osl.
GF Stefan Astner ergänzte: „Diese Zahlen sind desatrös und traurig. Das schlägt sich natürlich auch auf die Finanzen und der Stimmung nieder.“
Die aktuelle Buchungslage für die kommende Wintersaison sieht hingegen sehr gut aus: „Wir sind lockdownbedingt ständig in Planung und Abstimmung. Wenn wir Tourismus machen dürfen, wäre der Winter super. Derzeit kämpfen wir mit Stornierungen, es kommen aber auch Buchungen herein“, spricht Astner von einer spannenden Phase.
Rückblick
Den rund zwanzig anwesenden Mitgliedern der Vollversammlung wurde ein umfassender Rückblick über die Projekte des letzten Jahres gegeben. Im vergangenen Jahr wurde in der Kitzbüheler Alpen Marketing GmbH. (KAM) eine überregionale Strategie bis 2026 ausgearbeitet. Durch den Ausfall des Bergsommeropenings ergriff man die Initiative für den Herbst und startete die Kampagne „Herbstmomente“ in den Kitzbüheler Alpen. Mit attraktiven Veranstaltungen, wie dem Familientag auf der Hohen Salve und vielen weiteren Angeboten soll die Saison auch nach den Almabtrieben im Herbst gestärkt werden.
Auch der Weitwanderweg KAT Walk, Vorzeigeprojekt im Weitwanderwegsegment in Tirol, entwickelt sich zu einem immer größer werdenden Highlight der Kitzbüheler Alpen. Ab dem kommenden Winter wird es auch erstmalig einen KAT Walk Winter und gemeinsam mit den Kitzbüheler Bergführern die KAT Skitour geben. Dazu wurde der Bauhof des Verbandes modernisiert und mit einer Luft-Wärmepumpe ausgestattet, ab Frühjahr gilt dieser durch eine zusätzliche PV-Anlage als CO2-neutral.
Verkleinerter Aufsichtsrat
Einstimmig angenommen wurde der Vorschlag, den Aufsichtsrat von zwölf auf neun Mitglieder zu verkleinern, da es immer schwieriger sei, bei der Wahl in der Stimmgruppe 1 acht Kandidaten zu finden. Die Wahl des nächsten Aufsichtsrates ist in zwei Jahren geplant.
GF Stefan Astner ist für die kommende Wintersaison zuversichtlich
Am 27. Oktober übergab der Obmann des Kramsacher Männergesangvereins, Franz Bieber, gemeinsam mit dem Kramsacher Krapfbauer Simon Moser und Heidi Gandler insgesamt € 3.250,- an die Leitung des Pro Juventute Heims in Brixlegg. Die Einnahmen stammen aus dem Erlös ihrer Veranstaltung „Kultur am Bauernhof“, welche am 17. Oktober beim Krapfhof in Kramsach stattfand. Für die musikalische Umrahmung sorgten sowohl der Kramsacher Männergesangverein als auch der Brandenberger Männergesangverein sowie die Mühlbichler auf, weiters wurden zahlreiche Bilder des bekannten Malers Ludwig Neuhauser ausgestellt.
Im Rahmen der Veranstaltung präsentierte Bieber ein Buch über sein Leben, dazu wurde Rudolf Neuhauser vom Männergesangverein für seine 70-jährige Mitgliedschaft sowie 40-jährige Tätigkeit als Chorleiter mit dem Goldenen Verdienstring geehrt. fh
V. l.: Birgit Ritzer-Mayerl (Heimleiterin Stv.), Markus Petter (Heimleiter), Franz Bieber (Obmann Männergesangverein), Heidi Gandler (Mitorganisatorin) und der Kramsacher Krapfbauer Simon Moser bei der Spendenübergabe.
(Foto: Haun)
Die Vollversammlung des TVB Kufsteinerland vergangenen Donnerstag, 18. November, endete mit einer Überraschung: Mit André Lomsky präsentierte Obmann Georg Hörhager einen neuen Geschäftsführer.
Der 45-jährige André Lomsky, der bis dato die KTG Karlsruhe Tourismus GmbH geleitet hat, folgt mit 3. Jänner 2022 auf Sabine Mair, die nach dem Abgang von Stefan Pühringer im April interimsmäßig die Leitung des Tourismusverbandes übernahm. Mair bleibt dem TVB Kufsteinerland erhalten und kehrt wiederum in ihre alte Position als Co-Geschäftsführerin zurück.
100 Tage - 100 Begegnungen
Um die Region kennenzulernen und möglichst viele Blickwinkel vom Kufsteinerland zu bekommen, sucht Lomsky in den nächsten 100 Tagen den Austausch und Dialog mit 100 Menschen vor Ort. „Wir wollen weiterhin mehr als Marketing machen. Es geht darum, die Dinge, die schon laufen in einer regionalen Entwicklungsstrategie zusammenzuführen“, erklärte Lomsky bei seiner Vorstellung. Dazu gehe es Lomsky um eine neue Wertschöpfung: Es sollen nicht unbedingt mehr Gäste kommen, aber aus den einzelnen Gast soll mehr herausgeholt werden. „Das Kufsteinerland mit der Stadt Kufstein und den acht Umlandgemeinden ist eine sehr heterogene und vielfältige Region. Es war mir und dem Vorstand sehr wichtig, für diesen, unseren Lebensraum einen erfahrenen Geschäftsführer zu finden, der auf dem aufbaut was bereits geschaffen wurde und die Geschicke der Region modern und zeitgemäß weiterführt“, so Obmann Georg Hörhager.
Nächtigungen rückläufig
Erwartungsgemäß stark wirkte sich die Covid-Pandemie auf die Wintersaison (November bis April) aus. Da von November bis Ende Mai aufgrund des Lockdowns keine Wintersaison möglich war, konnten lediglich 76.147 Nächtigungen verzeichnet werden. Diese sind auf Arbeiter, Kurgäste und das Militär zurückzuführen. Im Winter 2019/20 waren es aufgrund der verkürzten Saison 288.319 Nächtigungen, im Winter 2018/19 345.483.
Im Sommer (Mai bis Oktober) konnten die Nächtigungen auf 400.817 im Vergleich zum Sommer 2020 mit 306.133 Nächtigungen gesteigert werden. Im Sommer 2019 wurden 491.488 Nächtigungen erreicht, die Aufenthaltsdauer konnte von 2,9 Tage (2019) auf 3,3 Tage in den Jahren 2020 und 2021 gesteigert werden. „Der touristische Ausblick in den kommenden Wochen scheint sehr düster zu sein. Wir blicken erneut einer sehr schweren Wintersaison entgegen“, so Aufsichtsratsvorsitzender Helmut Naschberger.
Abgerundet wurde die Vollversammlung mit einem Vortrag von Mag. Gernot Memmer zum Thema „Attraktiver Arbeitgeber in der Tourismuswirtschaft“.
V. l.: Aufsichtsratsvorsitzender Helmut Naschberger, André Lomsky, Sabine Mair sowie Obmann Georg Hörhager bei der TVB-Vollversammlung im Hotel Panorama Royal Bad Häring.