Die Kufsteiner Grünen haben sich ein Bild zum forstwirtschaftlichen Nutzungsdruck im Kaisertal gemacht. „Seit der Auslagerung des Forstbetriebs an die Stadtwerke Kufstein kann man beobachten, wie jährlich neue Forststraßen ins Naturschutzgebiet geschoben werden,“ so Victoria da Costa. Die Grünen weisen darauf hin, dass sie den Beschluss damals im Gemeinderat mitgetragen haben, jetzt aber diese Entscheidung auf den Prüfstand stellen wollen, da eine naturschutzkonforme Bewirtschaftung gegeben sein muss. „Für eine naturschutzkonforme Bewirtschaftung des unter Schutz gestellten Kaisertals kann nicht nur das Gesetz den Rahmen vorgeben, sondern wir haben als Stadt Kufstein auch eine moralische Verpflichtung unseren Naturräumen gegenüber“, so da Costa.  Insbesondere, da sehr viele Kufsteiner das Kaisertal für ihre Erholung nutzen würden und auch der Tourismus von einem naturbelassenem Kaisertal profitiere.
„Die Stadtwerke müssen darlegen, wie sie den forstwirtschaftlichen Nutzungsdruck im Kaisertal reduzieren wollen“, erkärte da Costa. Es sei die Aufgabe der Stadtpolitik zu prüfen, ob der Forst wieder in die Stadtverwaltung geholt werden müsse, um das Kaisertal und damit auch einen wichtigen Naturraum in seiner Ursprünglichkeit erhalten zu können.“

„Forstnutzung beschränken“
„Der Straßenbau im Kaisertal hat seit Übernahme des Forstbetriebes durch die Stadtwerke Kufstein im Jahr 2016 nicht zugenommen, sondern massiv abgenommen. Wurden nach der Errichtung des Kaisertaltunnels von 2009 bis 2016 1,8 km Wege gebaut und 8 km umgebaut, sind es seit der Verpachtung an die Stadtwerke Kufstein lediglich 40 m neue Wege und 600 m umgebaute Wege geworden. Auch eine Steigerung der Fahrten sei nicht gegeben“, kontert Bgm. Martin Krumschnabel.

Keine Gewinnmaximierung
Es sei auch nicht so, dass die Stadt Kufstein hier Gewinnmaximierung betreibe, sondern bereits seit Frühjahr 2019 plane Krumschnabel Schritte in Richtung einer völligen Außernutzung-Stellung des gesamten Kaisertales. Ein Teil der Kufsteiner Wälder im Kaisertal werde seit Jahren nicht bewirtschaftet.
Um die Außernutzung-Stellung der restlichen Wäder im Kaisertal zu prüfen, hat Krumschnabel ein Gutachten in Auftrag gegeben: „Das Gutachten ist völlig eindeutig, ökologisch wäre es sinnvoll, die restlichen Wälder im Kaisertal außer Nutzung zu stellen. Die dagegen ins Treffen geführten ökonomischen Argumente sind aus meiner Sicht unbeachtlich, da der Klimaschutz jedenfalls vorgehen muss. Kufstein kann ein deutliches Zeichen setzen, wenn wir die Waldbewirtschaftung im Kaisertal auf das gesetzlich notwendige Ausmaß beschränken, denn so wie jeder neu gepflanzte Baum dem Klimaschutz dient, ist auch der Verzicht auf Holzgewinnung in mehrfacher Hinsicht klimafreundlich und ökologisch“, erklärt Krumschnabel. Um die Maßnahmen zu beschleunigen, die laut dem Gutachten schrittweise über Jahre vollzogen werden könnten, möchte Krumschnabel im Einvernehmen mit den Stadtwerken bereits ab 31. März 2021 den derzeitigen Pachtvertrag beenden und den Forstbetrieb wieder zur Stadt Kufstein zurückholen. „Wir können dann unseren eigenen Leuten die Anweisung geben, so wenig wie möglich zu schlägern, womit auch der Verkehr im Kaisertal noch einmal abnehmen wird“, so der Stadtchef.
Die aktuelle Diskussion über die Forstnutzung im Kaisertal nimmt sohin Krumschnabel zum Anlass, seine seit über einem Jahr geplante Initiative vorzuziehen und ein deutliches Signal zu setzen, dass keineswegs wirtschaftliche Gesichtspunkte eine Klimaschutzmaßnahme der Stadt verhindern sollen.
„An der Diskussion stört mich nicht, dass wir den Forstbetrieb zurückfahren, sondern vielmehr die Tatsache, dass hier mit völlig falschen Fakten argumentiert wird. Wenn sich die Grünen auf die Fahnen heften, sie hätten dies geprüft, so frage ich mich, wie sie zu so absurden Behauptungen kommen, weil ja fast kein Wegebau mehr stattgefunden hat und somit genau das Gegenteil von dem passiert ist, was sie in ihrer Aussendung behaupten“, so Krumschnabel abschließend.

NEOS fordern Transparenz
 „Bgm. Krumschnabel ändert offenbar seine Meinung im Stundentakt. Zuerst auslagern, dann rückholen – plötzlich soll es sogar ein vom Bürgermeister selbst in Auftrag gegebenes Gutachten geben, um eine Rückholung des Forsts ins Rathaus zu forcieren – das aber noch niemand gesehen hat“, kritisiert nun NEOS-LA Andreas Leitgeb: „Genug ist genug. Die Kufsteiner Bevölkerung wird im Unklaren gelassen – sie hat ein Recht auf Aufklärung. Der Bürgermeister hat dafür zu sorgen, dass alle Fakten auf den Tisch kommen.“

Der Pachtvertrag für den Forstbetrieb des Kaisertales läuft am 31. März 2021 aus.
Foto: Alexander Pierzinger

Die Fördertöpfe ausschöpfen und in Klimaschutz investieren fordern die Kufsteiner Grünen in Form von Anträgen für mehr Photovoltaikanlagen sowie Errichtung von Radwegen durch Gemeinderätin Victoria Da Costa bei der Gemeinderatssitzung in Kufstein. „Wenn wir erst jetzt damit anfangen würden, wäre es zu spät“, kontert Stadtrat Stefan Hohenauer (Die Parteifreien).

Zwei Anträge zur Verbesserung des Klimaschutzes brachte Gemeinderätin Victoria Da Costa bei der letzten Gemeinderatssitzung in Kufstein am 9. September ein: Im ersten Antrag wird gefordert, dass die Stadt Kufstein auf gemeindeeigenen Flächen Photovoltaikanlagen errichtet, der zweite Antrag widmet sich den Radwegen in der Stadt Kufstein, die saniert und überregional ausgebaut werden sollen. „Kufstein kann sich nicht leisten, als erste Gemeinde Tirols die den Klimanotstand ausgerufen hat, Fördermittel des Landes und des Bundes für Radwegeinfrastruktur liegen zu lassen. Insbesondere wenn die Infrastruktur in so einem schlechten Zustand ist,“ so da Costa. Bei den Photovoltaikanlagen wären dabei Fördermittel bis zu 50 %, bei den Radwegen sogar bis zu 100 % der Kosten möglich.
Enttäuscht von den Anträgen zeigte sich Stadtrat Stefan Hohenauer von den Parteifreien: „Ich hatte gehofft, hier wird ein Konzept vorgestellt, nachdem ich bereits in den Zeitungen von den Plänen gelesen habe. In Kufstein ist es aber schon jetzt so, dass alle gemeindeeigenen Gebäude eine Photovoltaik-Anlage haben. Und bei den Radwegen sind wir bei den Planungen schon bereits weit fortgeschritten.“ Sobald diese Planungen abgeschlossen sind, soll das Gesamtkonzept vorgestellt werden. „In der Praxis genügt es nämlich nicht, einfach nur einen Radweg in die nächste Gemeinde zu machen.“
Noch während der Gemeinderatssitzung zeigte er auf einer Übersicht die Bereiche, die zur Zeit in Planung sind. „Wenn wir jetzt erst damit anfangen würden, wäre es zu spät.“
Die beiden Anträge der Kufsteiner Grünen wurden wie in der TGO vorgesehen zur Bearbeitung an die Ausschüsse eingereicht. 

Vor 40 Jahren rodelte der Langkampfener Georg Fluckinger mit seinem Partner Karl Schrott sensationell zur Bronzemedaille bei den olympischen Winterspielen in Lake Placid. Der Kufsteinblick lud  den 65-jährigen Langkampfener zum Gespräch.

Kufsteinblick: Gleich bei deinen ersten olympischen Winterspielen konntest du im Rodel-Doppelsitzer die Bronzemedaille gewinnen. Welchen Stellenwert hatte diese Medaille damals?
Georg Fluckinger: Zu dieser Zeit hatte Olympia einen sehr hohen Stellenwert, man wurde bekannter. Beim Empfang im Kufsteiner Stadtzentrum war der Untere Stadtplatz bis hinauf zum Oberen Stadtplatz voll.


KB: Wie hast du dich auf deine ersten olympischen Spiele vorbereitet?
GF: Von März bis Oktober ging ich in der Früh vor dem Arbeiten sowie nach dem Arbeiten laufen. Im November und Dezember trainierten wir in Kufstein, Igls sowie in Imst im Eiskanal, die Saison dauerte anschließend bis Februar. In dieser Zeit wurden Überstunden abgebaut bzw. der Urlaub konsumiert.


KB: Wie sehr hat sich das Rennrodeln verändert?
GF: Früher fuhren wir mit einem Trainer sowie einem Funktionär zu Olympia, heute ist es das Zehnfache. Wir machten in der Freizeit Profisport, dafür wurden wir teilweise von den anderen Nationen ausgelacht.


KB: Wie war die Erwartungshaltung bei den Spielen 1984 in Sarajewo bzw. 1988 in Calgary?
GF: 1984 hat jeder mit einer Medaille gerechnet, deshalb war die Enttäuschung über den vierten Platz sehr groß. Wir haben die Goldmedaille durch einen Fahrfehler im zweiten Lauf vergeben und schrammten 0,012 Sek. an Bronze vorbei. 1988 reichte es trotz zweitbester Laufzeit im zweiten Lauf nur zum fünften Rang.


KB: Ist die Bronzemedaille höher einzuschätzen als der Gesamtweltcupsieg 1981/1982?
GF: Der Weltcup hatte zu dieser Zeit keinen hohen Stellenwert, wir haben immer auf Olympia bzw. auf die WM hintrainiert. Deshalb steht die Bronzemedaille im Vordergrund.


KB: Verfolgst du den Rodelsport auch heute noch?
GF: Ich verfolge den Rodelsport weiterhin, bin auch als Zuschauer manchmal dabei. Bei den olympischen Spielen in Sochi 2016 war ich als Betreuer tätig.

Seit 1993 baut Georg Fluckinger in seiner Werkstatt Freizeitrodeln

Wenn man neben Firma, Familie, zeitaufwändigen Hobbys und aktiven Vereinsleben auch noch Wirtschaftskammer-Obmann ist, kann es schon mal vorkommen, dass man seinen Geburtstag nachfeiern muss.
Und so lud Martin Hirner am Samstag, 22. August, zu seinem 62. Geburtstag auf die Kala-Alm in Thiersee, um seinen 60er und den zweiten Geburtstag seines Enkels Jakob zu feiern.
„Der liebe Gott hat mir immer zugeflüstert und ich habe nicht zurückgeschnabelt, so bin ich sehr gut durchs Leben gekommen“, so Martin Hirner an seinem Ehrenabend, zu dem rund 150 Gäste gekommen waren. Genutzt wurde der Abend auch, um offiziell die Firma Bergbauer an seinen Sohn Martin Hirner jun. zu übergeben und langjährige Mitarbeiter zu ehren.
Nicht geklappt hat hingegen die Bekanntgabe seines Nachfolgers in der Wirtschaftskammer, da er auch diese Funktion aufgibt, um mehr Zeit für Familie und Hobbys zu haben. Aber wie der Hase des Zauberers Markus Gimbel an diesem Abend in seinem Programm sagte: „... der Hautz wäre eh zu spät gekommen.“
Aktuell sind noch vier Kandidaten für diese Position im Rennen, eine Entscheidung soll in den nächsten Wochen gefällt werden.

Martin Hirner (r.) erhielt von Schützen-Hauptmann Paul Madreiter eine von ihm gestaltete Schützenscheibe. In der Mitte Andrea Hirner.

Die aktuelle Corona-Situation mit Reisewarnungen etwa für Kroatien führt zu großer Unsicherheit bei den Urlaubern. Was in diesem Fall gilt, sagen die Experten der AK Tirol.

Seit kurzem gilt u. a. auch für Kroatien sowie die Balearen (u. a. Mallorca) eine Reisewarnung. Wie bei allen Risikoländern muss bei der Einreise nach Österreich ein negativer CPR Test (der nicht älter als 72 Stunden ist) vorgelegt werden, andernfalls muss dieser Test binnen 48 Stunden im Inland nachgeholt werden. Bis zum Vorliegen des Testergebnisses ist eine Quarantäne vorgesehen.
Generell ist in Anbetracht der aktuellen Entwicklungen der Corona-Krise, zunehmenden Erkrankungsfällen und laufend erweiterten Reisebeschränkungen eine Registrierung beim Außenministerium www.bmeia.gv.at/reise-aufenthalt/auslandsservice/reiseregistrierung zu empfehlen, damit man im Bedarfsfall leichter informiert werden kann.

Pauschalreisen vs. Einzelbuchungen
Ob man die Urlaubsreise pauschal oder individuell bucht, ist für die weitere rechtliche Beurteilung entscheidend.
Pauschalreisen sind wesentlich einfacher als Einzelbuchungen zu behandeln, denn alle inkludierten Leistungen wie Flug, Hotel usw. bilden eine Einheit. Man hat nur einen Vertragspartner für alle Leistungen, Rechtsstreitigkeiten kann man an einem Gerichtsstand in Österreich austragen. Das Recht zur kostenlosen Stornierung bei außergewöhnlichen Umständen wie der aktuellen Lage ist EU-weit einheitlich gesetzlich geregelt. Wenn die Pauschalreise in Österreich beginnt, gelten auch alle Reisebeschränkungen in und aus Österreich als Stornierungsgrund.
Hierunter fallen etwa die aktuellen Reisebeschränkungen seit 17. August für Kroatien. Eine kurzfristige kostenlose Stornierung einer Reise ist in Anbetracht der Reisewarnungen möglich.
Bei Individualbuchungen (Nur-Flug-Ticket, Nur-Hotel-Buchung) zählt in rechtlicher Hinsicht jedes einzelne Reisesegment für sich. Für Hotelbuchungen gilt das Recht des Staates, in dem sich das Hotel befindet. Für Streitigkeiten besteht ein Gerichtsstand im jeweiligen Sitz-Staat der Airline bzw. dem Reiseland, in dem sich das Hotel befindet.
Achtung: Für Nur-Hotel-Buchungen in Kroatien etwa gelten kroatisches Recht und ein ebensolcher Gerichtsstand. Dies ist auch nicht anders zu beurteilen, wenn der Aufenthalt etwa in einem Reisebüro in Österreich gebucht wurde. Somit ist auch nach kroatischem Recht zu beurteilen, ob man den Aufenthalt wegen der ab 17. August geltenden Reisewarnung kostenlos stornieren und etwa mit dem „Wegfall der Geschäftsgrundlage“ argumentieren kann.

Optionen bei aufrechten Verträgen
Reiseverträge können bei Gefahren und Reiseeinschränkungen kostenlos storniert werden. Entscheidend ist der Zeitpunkt der Stornierung, zu dem diese konkreten Gefahren ersichtlich sein müssen, etwa durch Reisewarnungen oder auch andere seriöse objektive Berichte. Die Gefahrenlage ist im Zweifel vom Konsumenten zu beweisen, daher ist es wichtig, entsprechende Berichte z. B. von der Webseite des Außenministeriums www.bmeia.gv.at zu dokumentieren.

Praxisprobleme und Lösungen
In den vergangenen Monaten ergaben sich zahlreiche Probleme und Streitfälle bezüglich des Rechts zur kostenlosen Stornierung von Reisen sowie die Erstattung von Reisezahlungen. Die AK Tirol hat hier mehrfach auch medial an Unternehmen appelliert und zahlreichen Konsumenten zu ihrem Recht verholfen. Es zeichnet sich bereits eine deutliche Besserung der Lage ab, Unternehmen erfüllen zunehmend die rechtlichen Forderungen. Dennoch gibt es einige Fälle, in denen Konsumenten hingehalten oder ihre Ansprüche abgelehnt werden.
Die AK Reiserechtsexperten helfen und beraten unter Tel. 0800/225522–1818 oder per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!